Old England - Sunny Roads to the Past

  • Zu Studentenzeiten bin ich viel in England rumgekommen, aber in den letzten Jahren hat es stark nachgelassen.
    Es wird Zeit, mal wieder hinzufahren.
    Wunschziele wären Cornwall und Schottland! ;) Dort war ich zuletzt 1980 oder so... (von der schottischen Ostküste mal abgesehen).
    Schöne Bilder von den White Cliffs of Dover bei Sonne!
    Gelbes Auto und gelbe Fahrräder! Da fallt ihr ja auf wie ein bunter Hund! ;te:


    Bin gespannt auf eure weitere Tour.
    Viele Grüße
    Katja

    • Offizieller Beitrag

    [size=12] Mitten in der Nacht werde ich durch das Telefon geweckt. Welcher Hirni Vollpfosten (Copyright Raven) ist das denn? (:wut1:


    Der Nachtwächter, äh die Rezeption ist es. Ich hätte mein Navi im Auto noch laufen, das könnte für lange Finger sorgen und ich sollte es lieber ausschalten. Ich bedanke mich artig und stiefele zum Auto und lege das Navi unter den Sitz, eingeschaltet. (Das Teil hat ne Macke. Ab und an löscht sich beim Starten von TomTom die Mapssettings Datei, natürlich dann, wenn


    ich was brauche, was nicht in der Sicherung vorhanden ist.) Ich hätts auch einfach dort gelassen wo es ist, aber dann klingelt das Telefon womöglich noch mal. ;te: Rund um den Parkplatz hängen 3 hoch 10 Kameras, wer macht dann einen Bruch?


    Zum Frühstück testen wir mal das Hotelfrühstück. Es gibt Full Hot Breakfast, aber auch Cereals, also frühstückt nur Lady und wir sparen £7,50, für mich als Spatz wäre das rausgeschmissenes Geld. ;;NiCKi;: Dann machen wir uns auf die Socken zum ersten Tagesziel. Beim Empfang stehen ja diese Touri Broschüren Ständer und dort hatte ich Bodiam Castle entdeckt, dort sollte es hingehen. Im Moment hatten wir noch Hochnebel und Bodiam ist weit genug von Canterbury weg, so dass bis dahin endlich die Sonne scheinen kann. So die Planung.


    Aber erst einmal muss es uns gelingen aus Canterbury herauszukommen, was im frühmorgendlichen Berufsverkehr gar nicht so einfach ist. Das Navi hat zwar Recht, ich werde dennoch morgen anders fahren. Wir fahren Richtung Ashford auf einer typischen englischen Landstraße. Links und rechts sind uralte Steinmauern, oder uralte mit Büschen überwachsene Steinmauern, oder Bäume in Form eines Baumtunnels. Auf Kauai macht man einen Bohai um den Treetunnel, hier findet man sie ständig. Wer hier radeln will braucht Nerven wie Drahtseile, das Passieren eines Radlers ist nur möglich, wenn


    kein Gegenverkehr kommt. Wir sehen zwar keine, aber was ist wenn hinter der Kuppe nach einer Kurve doch einer ist? Randstreifen, Rettungsgräben gibt es nicht.


    Das Fahren ist dennoch recht entspannend, das ständige 100, 70,80, 100, 60 im fliegenden Wechseln wie auf unseren Landstraßen entfällt, man wird meistens erst vor Ortschaften runtergebremst und auch gleich von hinten geblitzt wenn man hinter dem Ortsschild schneller als 30 oder manchmal 40 mph fährt. ;,cOOlMan;: 30 und besonders 40 mph kommt mir stellenweise schon arg schnell vor. ;;NiCKi;: Gelegentlich gibt es auch Ortsdurchfahrten mit 20mph, da ist schon Beherrschung angesagt. In Orten muss man zudem mit allen rechnen, auch das auf einmal die Straße nur noch einspurig ist, weil die


    Häuser so dicht stehen und von vorne kommt dann was größeres, LKW, Busse auch Doppeldecker, letztere fahren nämlichnicht nur in London.


    So zuckeln wir dahin und entdecken die neue Langsamkeit des Reisens. Immerhin kein Stau und kaum Kreisverkehre. Die sind mehr als lästig, vor allem dann, wenn jede Meile einer kommt. X(Auch bei vierspurigen Straßen! Die Landschaft um uns herum ist hügelig, bewaldet und mit einzelnen Wiesen dazwischen. So kommen einen die 15 Meilen nach Ashford ewig lang vor. Doch auch dort kommen wir endlich an und als ich rechts abbiegen muss, links fahren nicht vergessen - beim rechts abbiegen muss ich mir das immer vorsagen, ansonsten ist das schon in Fleisch und Blut übergegangen - als ich also rechts abbiege passiert es. Ich sehe einen Sainsbury's Supermarkt :gg:


    Todesmutig fahre ich nach rechts auf die Abbiegespur, denn die Straße ist hier grad vierspurig. Dort tanken wir erst einmal für £1,399 Diesel und gehen dann shoppen. Mineralwasser, Brötchen,


    Teilchen (Gebäck), Butter, Aufschnitt und Plastikbesteck - und eine Zahnbürste, die habe ich nämlich zu Hause vergessen. :ohje:Da man immer 3 Teilchen und Brötchen zum Preis von 2en bekommt, kaufen wir immer 3 Teile je Sorte. ;;NiCKi;: Man muss ja alles probieren.


    Wieder auf dem Parkplatz gibt es dann erst einmal Brotzeit für mich. Wer möchte kann hier übrigens während des Einkaufens sein Auto von Hand waschen lassen, und zwar dort, wo man gerade parkt. Was es alles gibt :EEK: Während ich so vor mich hinmümmele reist endlich der Hochnebel auf und die Sonne kommt raus. :SCHAU:


    Irgendwann müssen wir dann links abbiegen und landen auf einem Sträßchen wo sich so ohne weiteres nicht immer zwei Autos begegnen dürfen. ;,cOOlMan;: Und schließlich und endlich erreichen wir doch noch Bodiam mit dem gleichnamigen Castle. Am Parkplatz möchte man dann gleich £2 von uns,parken wir am Ufer des Flüsschens Rother und dann geht es geschwind auf die Restrooms. Was seh ich da denn?



    Also Obacht geben Mädels. ;haha_


    Historisch ist Bodiam Castle engl. ohneBedeutung. Bis 1975 - da war es in Monty Python 's "Die Ritter der Kokosnuß" von zu sehen. :gg: Wobei der Originaltitel "Monty Python and the Holy Grail" auf diese Reise besser passen würde. :pfeiff:Diese Ansammlung alter Steine in mitten eines Parks ist dennoch was besonderes, es ist die einzige Wasserburg, die wir sehen werden.


    Und nun die unvermeidlichen historischen Hintergründe in aller Kürze:


    Sir Edward Dalyngriggeerhielt 1383 die königliche Lizenz zur Befestigung seines Landsitzes, den er durch Heirat mit Elizabeth 1378 bekommen hatte. Edi lies sich nicht lumpen und baute neben seiner Holzhütte Herrenhaus gleich eine komplette Wasserburg um künftig für Ruhe und Ordnungzu sorgen. 1381 hatte sich die Bauernrevolteereignet. 1392 war es dann soweit und Edi konnte in sein neues Domizil einziehen. Für damaligen Verhältnisse war es eine schmucke Hütte geworden: Durch 28 Aborterker konnten die Herrschaften die Überbleibsel ihrer Gelage in den Wassergraben ablassen, 33 (!) Feuerstellen und Kamine sorgten dabei für behagliche Wärme, wenn man in diesen zugigen Kästen von behaglich und Wärme sprechen konnte.


    Militärisch war das ganze eine Niete.




    Wie man sieht, liegt die Burg leicht erhöht, da kann ein übler Zeitgenosse fix bei einer Belagerung den Stöpsel aus dem Graben ziehen und das ganze trocken legen. Zu dem sahen die Burgzinnen zwar hübsch aus, boten aber keinen wirklichen Schutz für die Verteidiger. :nw:


    Mangels männlichen Nachkommen fiel der Besitz 1473 durch Heirat an eine Familie Lewknor, die während der Rosenkriege das Haus Lancaster unterstütze. Blöderweise belagerte dann Ritchie (Richard III.) aus dem Haus York 1483 den Kasten und um den Unannehmlichkeiten einer Belagerung zu entgehen übergab man die Burg widerstandslos und der Richie, der neue König, konfiszierte sie. Lange konnte er sich nicht daran erfreuen, denn 1485 landete Henry Tudor in Wales und besiegte Richard III. bei Bosworth Field nahe Leicester, wo Richard auch fiel. Sein Leichnam wurde geschändet, im Wirtshaus zur Schau gestellt und später im dortigen Franziskanerkloster bestattet. Angeblich sollen dann seine sterbliche Überreste bei der Schändung Auflösung der Klöster durch Henry VIII in den Fluss Soar geworfen worden sein.Beweise gibt es dafür nicht, es gibt nicht einmal Indizien dafür. Damit waren die Rosenkriege beendet. Ok, ok, waren sie nicht, erst mit der Schlacht von Stoke, aber zu dem Zeitpunkt war Henry VII bereits König.


    Henry gab dann Bodmin Castle wieder an die Familie Lewknor zurück. Durch zweimaligen Verkauf und Vererbung gelangte die Burg in den Besitz von John Tufton, dem 2. Earl of Thanet. Dieser war im englischen Bürgerkrieg auf Seiten der Royalisten, was Bodiam Castle zum Verhängnis wurde. Er war an einem Scharmützel gegen die Parlamentarier bei Haywards Heath beteiligt, worauf das Parlament Teile seines Besitzes konfiszierte und ihn zusätzlich zu £9000 Strafe (£1.300.000 nach heutigem Wert) verurteilte. Um die Strafe zu bezahlen musste er Bodiam für £6000 an Nathaniel Powell, einem Parlamentarier verkaufen. Vermutlich direkt nach seinem Erwerb von Bodiam lies Powell Bodiam schleifen, ein Schicksal was viele Burgen während des Krieges ereilte um sie für weitere Nutzung unbrauchbar zu machen. In Bodiam wurde das Vorwerk mit den Zugbrücken, die Brücken und die inneren Gebäude zerstört.


    Über die Jahrhunderte wechselte die Ruine (und das umliegende Land) durch Kauf und Verkauf häufig den Besitzer. 1829 kaufte John Fuller Bodiam für £3000 (das sind inzwischen nur noch £220.000 nach heutigen Wert) der Webster Familie ab und verhinderte so, das es als Steinbruch missbraucht wurde. Mit Efeu überwucherte Ruinen kamen im 19.Jhd. schwer in Mode und so renovierte man zwar die Anlage, entfernte aber nicht den pittoresken Bewuchs. Bodiam wechselte weiter seine Eigentümer, wie andere Leute Hemden und so gelangte es schließlich 1925 in den Besitz des English Trust nach dem Lord Curzon entschied , das dies ein schützenwertes Gebäude ist und für die Nachwelt erhalten werden sollte. Daher schenkte er es dem National Trust.


    Ok, ist etwas länger geworden. :pfeiff:Wir kauften keine Eintrittskarten, wir wurden gleich für £88 Mitglied beim Trust. Und wegen meines Knöpfdrücken und Rädchenverstellenden Kameraequipments, aufgerödelt auf dem Stativ musste ich noch eine Erklärung unterschreiben, das ich die Aufnahmen nur Privat und nicht gewerblich nutzen darf. Dann konnten wir zur Besichtigung schreiten.


    Die Nordseite mit dem Eingang und dem zerstörten Vorwerk.




    Das kleine Museum mit Toiletten und Kassenhäuschen, wer Bodiam nur von außen betrachten möchte muss keinen Eintritt löhnen.



    Die Nordseite von zentralem Südturm aus, mit dem zentralen Torturm des Haupteingangs und den beidseitigen Wachunterkünften. Links, also auf der Westseite waren die Wohnräume der Herschafften, rechts die Kapelle.



    Der Nordwestturm



    und der Nordostturm, daneben die Burgkapelle.



    Auf der Südseite waren dann Küche und Wirtschaftsräume untergebracht, rechts vom zentralem Südturm befand sich der Große Saal.



    Vom Großen Saal der Blick nach Norden, der große Bogen ist ein Kamin!












    Befindet sich im Südwestturm der Brunnen,




    so ist im Südostturm das Verlies zu finden, dessen Gewölbe längst eingestürzt ist.



    Über diese netten Wendeltreppen gelangt man in die jeweiligen Türme.



    Blick vom zentralen Südturm nach unten




    und so schauts von unten aus.



    Die Reste des ehemaligen Vorwerks. An Stelle der heutigen festen Brücke waren dort einst Zugbrücken, wie es sich für eine ordentliche Burg gehörte.






    Der aufmerksame Beobachter hat es vermutlich schon bemerkt, während unseres Besuchs werden wir blutrünstigen Royalisten Kindern erobert.





    Ein letzter Blick auf die Ostseite, leider im Gegenlicht. Auch hier sieht man schön, wie einfach es wäre, den Burggraben trocken zu legen.



    Über diese Brücke über den Fluss Rother geht es nun wieder retour nach Canterbury.




    Ich sagte ja, hier fahren auch Doppeldecker. Im Bus sind übrigens die Kiddies, für die es nach erfolgreicher Erstürmung der Burg auch weiter geht.


    Zurück am Hotel in Canterbury ist noch lang noch nicht Schluss. Nun geht es auf zur Stadtbesichtigung von Canterbury, da hier inzwischen auch die Sonne scheint. Da das Hotel nur 1,5km vom Zentrum samt Kathedrale entfernt ist, fahren wir mit dem Rad. Ein sehr gute Endscheidung, wir werden später 11,5 km auf dem Tacho haben, gut das wir das nicht Gehen mussten.


    Die erste Sehenswürdigkeit, das einzige erhaltene Stadttor von Canterbury.



    Canterbury ist einige der wenigen Orte, die wir gesehen haben, mit Fußgängerzone, was für ein Volk ist hier unterwegs, darunter tausende von Schulklassen! Wir suchen den Eingang zum Dom, der mit seiner Klosteranlage und Bischofspalast samt Umfassungsmauer noch immer eine Stadt in Stadt ist. Die Autoeingänge für die Bewohner finden wir sofort, da dürfen Besucher aber nicht durch. Der Besuchereingang ist so unscheinbar, er fällt schlicht erst auf dem zweiten Blick auf, hier von etwas weiter weg, da geht’s rein, ganz hinten.


    Der Bau geht zurück auf das Jahr 597 als Missionare aus Rom nach Canterbury kamen und dessen Reste man beim Einbau einer Fußbodenheizung unter den Bodenplatten entdeckte. Diese Kirche brannte kurz nach der Eroberung durch die Normannen 1067 ab. Danach entstand über Jahrhunderte das, was man heute sieht, er ist von Beginn an Hauptsitz der englischen Kirche.



    Wir erfahren, das der Dom gleich geschlossen wird, wir hätten nur noch 30 Minuten, es sei denn, wir besuchen die Messe. Eintritt müssen wir keinen mehr bezahlen 19 Pfunde gespart. Während folgendes Foto entsteht, rauschen grad die letzten Schulklassen nach draußen, ein wunderbare Stille macht sich breit nur recht dezent unterbrochen vom Kirchengeläut.






    Der Bischofspalast.



    Wer die Größe der Anlage beim Lesen von Rebecca Gables in "Das Zweite Königreich" nicht glauben konnte, hier werden die Buchbeschreibungen zu Stein.


    Ich versuche noch fix zum Grab des Schwarzen Prinzen akaEduard Plantagenet zu kommen, dieser Bereich ist aber leider schon verschlossen. Störend empfinde ich diese Kongressstühle an Stelle von Kirchenbänken.



    Also noch fix nach unten in die Gruft zu Thomas.





    Thomas Becketwurde 1155 wurde er Lordkanzler seines Freundes Henry II. Nach dem Tod des Erzbischofs 1161 empfing Thomas am 02.06.1162 die Priesterweihe und wurde einen Tag später zum Bischoff geweiht. Er entledigte sich allen Pomps eines Lordkanzlers und legte dieses Amt im August 1162 ganz nieder, sehr zum Verdruss von Henry II.


    Ein Meinungsverschiedenheit über die zuständigeGerichtsbarkeit von krimineller Geistlichen, ob sie also von einem weltlichen oder kirchlichen Gericht zu stellen sind, wurde Thomas zum Verhängnis. Zuerst stimmte er der Constitutions of Clarendon zu, die er jedoch kurz darauf widerrief. Vom königlichen Hof als Meineidiger verurteilt floh Becket nach Frankreich. Die Verhandlung zogen sich über Jahre hin, erst 1170 kehrte Thomas nach Canterbury zurück. Vor seiner Überfahrt hatte Thomas allerdings für ein neues Ärgernis gesorgt, erexkommunizierte die Bischöfe die an der Krönung des Thronfolgers Henry II. beteiligt waren. Als der König davon erfuhr rastete er aus. Vier seiner Ritter interpretierten dies als Mordbefehl und brachten Thomas am 29.12.1170 an dieser Stelle in Kathedrale um. 1173 wurde Thomas heilig gesprochen.


    Bis 1220 war er an dieser Stelle begraben, danach war er in der Trinity Chapel beigesetzt. Diese lies Henry VII 1538 zerstören und die Überreste verbrennen. 1888 fand man allerdings unter der Kathedrale ein Skelett von dem man annimmt, dass es sich um Thomas handelt. Jedenfalls ist sein Grab bis heute eine Walfahrtsstätte.


    Wie auch immer, wie heist es doch gleich, Geheimnis des Glaubens. Wir überlegen schwer ob wir zur Messe gehen und erkundigen uns beim Verlassen nach deren Dauer. Draußen meint Lady, wenn wir schon mal hier sind.... und so gehen wir wieder hinein und treten ins frühere Allerheiligste, hinter die Chorschranke.



    Da hinten, ganz am Ende, ist übrigens das Grabmal des Schwarzen Prinzen und dessen schwarze Rüstung.



    Die Messe findet also nicht dort statt wo die komischen Stühle stehen, sondern im Chor. Wir setzen uns nieder und werden prompt darauf hingewiesen, dass in der Mitte der gegenüberliegenden Bankenreihe der Kirchenchor und die Priester Platz nehmen. Wir rücken also seitwärts. Die Orgel beginnt, der Chor stimmt ein, Donnerlütchen, was für ein Sound. :EEK:


    Nach 38 Minuten ist der Spaß vorüber und wir erkunden weiter das Außengelände.


    Zuerst die Ruine der St. Augustine's Abbey, die bei der Auflösung der Klöster 1530 zerstört wurde.






    und machen uns dann auf zum Kreuzgang. Die Nordseite der Kathedrale,






    und der Kreuzgang.












    Ich denke mit Räder wären wir hier zu normalen Öffnungszeiten nicht rein gekommen, denn der Ausgang führt, wie es sich gehört durch den Giftshop. Dieser ist natürlich geschlossen und so verlassen wir den Komplex durch den Eingang, den wir gekommen sind. In der weltlichen wieder angekommen sind dort inzwischen die Bürgersteige hochgeklappt und das es schon spät ist lieferst McDonalds das Abendessen bevor wir wieder zum Hotel zurück radeln. Dabei werfen wir noch einen Blick auf die Ruine Normannenburg. Wegen des Lichts beschließe ich die morgen zu knipsen, was ich prompt vergessen werde.:wut1::wut1::wut1:


    Dann noch schnell die Badewanne antesten, dann ist Matratzenhorchdienst angesagt. :schlaf::GN:



    Hotel Victoria *** £65 ohne Frühstück


    59 London Road | CT2 8JY Canterbury | Kent | Großbritannien59 London Road | CT2 8JY Canterbury | Kent | Großbritannien

  • also frühstückt nur Lady und wir sparen £7,50, für mich als Spatz wäre das rausgeschmissenes Geld.

    Also magst Du auch keine Eier am frühen Morgen ;)

    Wegen des Lichts beschließe ich die morgen zu knipsen, was ich prompt vergessen werde.

    Das ist uns auch schon öfter passiert :wut1:


    Das waren zum Anfang zwei imponierende Gebäude :!!


    Habt Ihr Euch im Bodiam Castle durch die vielen Kinder gestört gefühlt? Eigentlich ist es klasse, dass die dort Ritter und Burgfräulein spielen durften :clab: Da wird Geschichte gleich viel spannender ;;NiCKi;:


    Für Canterbury haben sich Eure gelben Räder ja schon das erste Mal bewährt! Fussgängerzonen in Englands Ortschaften scheinen wirklich Mangelware zu sein, was ich sehr schade finde :(


    Auf die Idee, einer Messe beizuwohnen hätten wir auch mal kommen sollen ;good;

    • Offizieller Beitrag

    immerhin ist Heilbronn unser Vorort


    Oh da hatte ich mal eine Liebschaft. :gg:


    Gelbes Auto und gelbe Fahrräder! Da fallt ihr ja auf wie ein bunter Hund!


    Wir haben auch noch einen gelben Rucksack, einen gelben Schal und gelbe Handschuhe zu bieten. ;)


    Also magst Du auch keine Eier am frühen Morgen


    Die schon, aber den Rest nicht. Eier und Semmeln las ich mir ja gefallen.


    Das waren zum Anfang zwei imponierende Gebäude


    ;;NiCKi;:


    Habt Ihr Euch im Bodiam Castle durch die vielen Kinder gestört gefühlt?


    Eiegntlich nicht. Die waren ja nett anzusehen, in Canterbury wäre es aber lästig gewesen, tagsüber.


    Für Canterbury haben sich Eure gelben Räder ja schon das erste Mal bewährt!


    Wir hatten uns echt gewundert, wieviel Kilometer wir da zurück gelegt haben.


    Auf die Idee, einer Messe beizuwohnen hätten wir auch mal kommen sollen


    Wenn es nicht am Eingang gesagt worden wäre, wir dreimal am Pfarrer vorbeigekommen wäre, der das Programm verteilt (da wo die Lieder draufgedruckt sind, die gesungen werden, ich weis nicht wie das heist :nw: ), wären wir auch nicht auf die Idee gekommen. Das ein Chor singt wussten wir da ja noch nicht. Wir waren ja schon mal bei den Thomanern in Leipzig, kein Vergleich, ganz andere Akustik.


    Beim Suchen nach dem Namen für was anderes bin ich gerade wieder drüber gestolpert. Dort wo die Klosterruine ist, befindet sich auch die älteste Kirche Englands. War mir schon wieder entfallen.

  • wenn man hinter dem Ortsschild schneller als 30 oder manchmal 40 mph fährt.


    Zeigt dein Tacho auch Meilen an oder wie hast du das gemanaged? Die gotischen Kathedralen begeistern mich einfach :clab: .


    LG,


    Ilona

    • Offizieller Beitrag

    Rye (aber dort seid ihr offenbar nur durchgefahren),


    An dem Tag ja, Rye kommt morgen.


    Was gut klingt, das klingt gut


    ;;NiCKi;:;;NiCKi;:


    Zeigt dein Tacho auch Meilen an oder wie hast du das gemanaged?


    Nein, nur Kilometer. Also 48, 64 und 88 bzw. 120 km/h, mehr gibt es ja nicht.

  • Die Gebäude sind ja echt gigantisch. Sag mal weißt du zufällig ob in dem Kreuzgang nicht Harry Potter gedreht wurde, irgendwie sieht es da genau so aus. :pipa: Vielleicht sehen aber auch alle Kreuzgänge ähnlich aus. :gg:
    Die Fotos von heute gefallen mir sehr gut. Vielleicht sollte ich England mal auf die Liste nehmen wenn uns irgendwann die Ziele in den USA ausgehen. :gg:

    • Offizieller Beitrag

    Sag mal weißt du zufällig ob in dem Kreuzgang nicht Harry Potter gedreht wurde, irgendwie sieht es da genau so aus. Vielleicht sehen aber auch alle Kreuzgänge ähnlich aus.


    IMHO wurden die Potterfilme in Yorkshire gedreht, müßte also die Kathedrale in York oder Lincoln gewesen sein.


    Bei den Kostümen der Kiddies war aber viel Fantasie im Spiel. Ich sehe mehr Wikinger, Römer, etc... als Ritter und Burgfräulein.


    Nun Wikinger ist ja nicht ganz falsch.


    Das sind super Erlebnisse!


    ;;NiCKi;:

    • Offizieller Beitrag

    Ein Blick aus dem Fenster bietet den gleichen Anblick wie gestern Morgen: Hochnebel. Da schaun wir mal ob der Wetterbericht mit Sonne und sommerlichen Temperaturen zutreffen wird. ;,cOOlMan;:
    Wir checken aus und verzichten aufs Frühstück, die Kaffeemaschine im Zimmer liefert den notwendigen Wachmacher. Ob Tea oder Kaffee kann ich nicht sagen, bei mir war es jedenfalls ::Coke::;;NiCKi;:


    Nach dem unser Klimbim wieder im Auto verstaut ist, verlassen wir Canterbury wieder Richtung Sainsbury's in Ashford. Wir sind ja lernfähig und kommen diesmal reibungslos aus der Stadt. Das trübe Wetter wird der Grund gewesen sein, das ich vergessene die Ruine des Normannen Castle zu knipsen. :nw:


    Beim Sainsbury's kaufen wir wieder Brötchen, Teilchen, Bananen und Salamiaufschnitt und machen wieder Brotzeit auf dem Parkplatz. Heute reist der Nebel ehr auf, die Wetterfrösche scheinen Recht zu behalten. Als wir im Küstenörtchen Rye aufschlagen ist alles blau und :sonn: leistet ganze Arbeit. Bei so vielen freien Parkplätzen fällt die Auswahl schwer und so fahr ich einmal um Rye herum :ohje: bevor wir einen Parkplatz ansteuern. Wir füttern die Slotmashine mit irgendwas um 90 Pence die Stunde, unser Kleingeld reicht nur für 1 Stunde und 15 Minuten. Muss halt reichen, andernfalls haben wir halt Pech gehabt. Ich hasse Prepaid.


    Rye liegt auf einem Hügel auf dessen höchsten Punkt sich Kirche und ein kleines Castle befinden. Der Kirche kann man gegen Gebühr aufs Dach steigen und hat dann eine prima Aussicht. Machen wir aber nicht. Und da alle Dörfer und Kleinstädte in England wie Rye aussehen ähneln, vom Baustil her, gibt es ein paar mehr Bilder, dann kann ich mir die anderen Orte sparen.
    Wir satteln unsere Räder und rollen Richtung Stadttor, das einzige was die Jahrhunderte überlebt hat, das Land Gate.




    Während ich beim Tor noch das Sweatshirt anhabe und schwitze, habe ich es oben an der Church St. Mary the Virgin ganz schnell in die Satteltasche verbannt. .puh!; Ganz schön warm hier. :SCHAU:


    Rye liegt seit dem Orkan von 1287 an der Mündung des Flusses Rother. Der Orkan veränderte den Verlauf des Flusses und machte Rye 300 Jahre lang zur blühenden Hafenstadt am Ärmelkanal. Rye zählt zu den ursprünglichen Cinque Ports, wodurch es öfters von den Franzosen gebrandschatzt wurde. Im 16.Jhd. verlandete der Hafen und heute liegt Rye 3km von der Küste entfernt. Im 12.Jhd. unter Stephen, mal kein Henry oder Edward, war in Rye die königliche Münze. Im Lamb House fand einst George I. vor einem Orkan Zuflucht, später war es Altersruhesitz vom amerikanischen Schriftsteller Henry James. (1843-1916) Gehört heute zum National Trust, könnte wir also besichtigen, machen wir aber auch nicht.


    St. Mary, mit der angeblich ältesten funktionierenden Uhr Englands von 1561.
    St. Mary hat eine der ältesten funktionierenden Uhren Englands von 1561.
    Franzosen und andere Völker fielen ja oft über die Küstenorte her um sie zu plündern. Der schlimmste Überfall ereignete sich 1377 als Franzosen die Stadt und Kirche plünderten und die Kirche in Brand setzten. Man nahm mit was man tragen konnte, selbst die Kirchenglocken. Ein Jahr später machte man sich auf die Glocken und die Beute zurück zu holen. Man segelte zur Normandy, plünderte zwei Städte und setzte sie in Brand und konnte ein Großteil der Beute sicher stellen, inklusive der Kichenglocken. ;;NiCKi;:
    Eine von Ihnen wurde in der Watchbell Street aufgehängt um vor zukünftigen Angriffen zu warnen. Sie hängt erst seit dem frühen 16. Jhd. wieder in der Kirche.








    Church Square und Watchbell Street,






    Ypres Castle mit dem Canon Garden. Heute Museum, einst Hafenfort, später Gefängnis.







    Die Mermaid Street,



    und die Mermaid. :gg:





    Und noch einmal St. Marys



    und der dazu gehörige Friedhof.






    Wir lernen das Radfahrer in England Einbahnstraßen nur der zulässigen Richtung befahren dürfen, anders als in Deutschland. :EEK:















    England im Zeichen der Jubilee Days. Halbwegs zeitig erreichen wir wieder unsere Slotmachine, verstauen die Räder wieder und machen uns auf zum nächsten Ziel. Battle.




    Battle kennt Ihr nicht? Ich auch nicht. Battle ist besser bekannt unter der Schlacht von Hastings. OK, damals gab es hier auch keinen Ort, den gibt es erst seit der Battle.


    911 hatte der westfränkische König Karl der Einfältige :gg: einer Gruppe von Wikinger erlaubt sich in Nordfrankreich niederzulassen um deren Verwüstungen im Landesinneren zu beenden. Das Vorhaben gelang, aus den Wikingern wurden die Normannen. Die Normannen übernahmen die Kultur, ließen sich taufen, heirateten in die Bevölkerung ein und übernahmen die Sprache die sie mit nordischen Ausdrücken mischten. Die Normanische Sprache entstand. Freilich blieben sie nicht in der Normandie. Durch Eroberung kam die Bretagne und angrenzende Teile hinzu und die Kanalinseln.
    In England hingegen nahmen die Überfälle zu. Auch eine Heirat des angelsächischen Königs Aethelred II. mit Emma 991 änderte daran nichts und so musste er 1013 in die Normandie flüchten, wo die angelsächsischen Könige die nächsten 30 Jahre verbrachten. Als sein Sohn Eduard der Bekenner, Namen haben die, am 5. Januar 1066 kinderlos starb, entstand ein Machtvakuum.
    Drei Kandidaten schickten sich an den englischen Thron zu besteigen, quasi ein England sucht den Superstar des Mittelalters. ;) Kandidat Nr.1 war Harald III von Norwegen, der seinen Anspruch von Knut dem Großen ableitete.
    Kandidat Nr. 2 war Wilhelm, der Bastard, Herzog der Normandie, der sich auf seine Blutsverwandtschaft mit König Aethelred berief.
    Nr. 3 war angelsächsische Earl Harald Godwinson von Wessex, der Schwager des verstorbenen Königs.
    Harald III von Norwegen fiel im September 1066 in Nordengland ein und im Eilmarsch eilte Godwinson nach Norden und schlug am 25. September die Norweger 12km nördlich von York bei der Schlacht von Stamford Bridge.
    Wilhelm kam nicht in die Puschen, weil ungünstige Wind ihn 6 Wochen lang daran hinderten mit 600 Schiffen, 2000 Pferden und 7000 Mann über zusetzen. Das sollte sein Glück sein. 3 Tage nach dem Sieg Godwinsons über die Norweger, landete Wilhelm mit seiner Armee in Pevencey. Hätte er wie geplant im August übergesetzt, hätte er einer ausgeruhten Truppe unter Godwinson gegenübergestanden. Während Wilhelm schon einmal anfing das Land zu verwüsten, eilten die Angelsachsen in einem weiteren Gewaltmarsch von Norden nach Süden.
    Am 14. Oktober 1066 prallten die Heere nördlich von Hastings aufeinander. Als Godvinson spät abends durch einen normannischen Reiterangriff ins Auge geschossen wurde und starb, flohen die Angelsachsen vom Schlachtfeld. Damit war nur noch ein Kandidat über und Weihnachten 1066 wurde Wilhelm, der sich nun Eroberer nannte, in Westminster Abbey zum englischen König gekrönt. Der Süden war unterworfen, der Norden wehrte sich noch 6 Jahre lang. Revolten von Godwinsons Verwandten brachen aus, die die Norman mit dem Bau von zahlreichen Motten und Burgen entgegenwirkten und uns somit 1000 Jahre später reichlich Besichtigungsmöglichkeiten verschafften. :gg:

    Wer das in Form eines historischen Romans nacherleben möchte, sollte Rebecca Gables "Das Zweite Königreich" lesen. Da steht alles drin.


    In Battle angekommen fahren wir auf den Parkplatz der Abbey. Wir staunen nicht schlecht über die Parkgebühren £3,50 :EEK: Das Battlefield sieht man auch nicht, ist alles von einer Klostermauer umgeben. Also doch Eintritt für die Abbey zahlen, £7,50 pro Nase, mit Parken also £18,50 :EEK: Verwaltet wird die Abbey heute vom English Heritage. Die nette Lady offeriert uns den Oversea Visitor Pass für 9 Tage für £44 inklusive der Parkgebühren. Wenn wir wollen können wir später immer noch, an einem anderen Ort auf 16 Tage verlängern. Somit prangen nun zwei Aufkleber an der Windschutzscheibe, eine vom Trust, einer von der Heritage. Nun aber auf zum Schlachtfeld.


    Der Gründungslegende nach schwor Wilhelm am Vorabend der Schlacht bei seinem Sieg ein Kloster zu stiften, in Wahrheit trug ihn wohl Papst Alexander II auf für seine Gräueltaten bei der Eroberung Abbitte zu leisten. Angeblich steht der Altar der Abbey an der Stelle, wo Godvinson fiel. Die beauftragten Mönche wollten erst das Kloster woanders bauen, mangels Steine und Wasser. Da wurde Wilhelm äußerst stinkig und befahl ihnen dort zu bauen und nirgendwo anders, notfalls lässt er die Steine von Caen kommen. Musste er aber nicht, man fand einen Steinbruch in der Nähe.




    Hier oben standen also die Mannen von Godvinson den Normanen unten gegenüber. Erstaunlich das sich das Gelände in den letzten 1000 Jahren nicht verändert hat. Das obige Bild zeigt nicht die Abbey, sondern nur das Torhaus. Das Kloster selbst ging den Weg vieler englischer Klöster, es wurde nach der Auflösung der Klöster von Henry VIII geplündert und als Steinbruch missbraucht.


    Die Ruine zu knipsen vergesse ich leider, dass es eine gibt entdeckt Frau B erst als wir schon wieder im Auto Richtung Pevensey sitzen. So einfach kann man ja auf einer englischen Landstraße kein Dreherle machen. :wut1:


    Fortsetzung folgt

  • die Kaffeemaschine im Zimmer liefert den notwendigen Wachmacher. Ob Tea oder Kaffee kann ich nicht sagen, bei mir war es jedenfalls ::Coke:: ;;NiCKi;:


    In England kommt Col... aus der Kaffeemaschine ? ;haha_;haha_


    Und da alle Dörfer und Kleinstädte in England wie Rye aussehen ähneln, vom Baustil her, gibt es ein paar mehr Bilder, dann kann ich mir die anderen Orte sparen.


    Und diese Bilder sind toll ;;PiPpIla;; . Dies englischen Orte gefallen mir sehr gut. Ich mag auch Castles und Kirchen, aber diese wundeschönen kleinen Städchen. ;dherz;;dherz; Und dann noch alles mit :songelb::songelb: . Da habt ihr wohl wirklich sehr viel Glück gehabt!

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