Tag 3: 24. September 2011
Kleine Vorbemerkung:
Da ja jeder von euch schon unzählige Fotos der Sehenswürdigkeiten gesehen hat, werde ich hier die ganz bekannten wir Freiheitsstatue, Brooklyn Bridge u.s.w. weglassen und euch dafür eher das Drumrum zeigen.
Jetzt geht´s los:
Jetlag hält sich auch heute in Grenzen. Die Bauarbeiter sind heute auch zu Hause geblieben. Deswegen kann der Tag ganz entspannt beginnen.
Der erste Gedanke gilt dem Wetter. Es regnet nicht, aber von blauem Himmel ist weit und breit auch nichts zu sehen. Nachdem, was wir allerdings gestern erlebt haben sind wir damit schon sehr zufrieden.
Wir kaufen uns also einen 48 Stunden Pass von Greyline, mit dem wir jetzt zwei Tage lang alle verfügbaren Loops fahren können. Starten wollen wir heute mit Downtown. Eigentlich eine ganz bequeme Methode diese riesige Stadt zu erkunden, denn man ist aus dem Gewimmel raus und sieht alles entspannt ohne sich die Hacken wund zu laufen.
Der Downtown Loop startet für uns sehr bequem am Times Square. Wir fahren vorbei am Madison Square Garden, Empire State Building und Flatiron Building. So früh am Morgen (8 Uhr) ist auf den Straßen noch nicht so viel los. Man sieht vor allem Business People die zur Arbeit hetzen. Irgendwie schlendert hier niemand, alle sind am Rennen und mich wundert auch, dass die das heil überstehen, denn jeder zweite schaut gar nicht wo er hinrennt, sondern ist mit seinem iPhone beschäftigt. Echt faszinierend.
Im Bus ist eine ältere Dame als Erklärerin mit dabei. Das ist total lustig, denn die scheint jeden in NY zu kennen. Besonders scheint sie sich für Prominente zu interessieren. Oder vielleicht denkt sie
auch, dass es uns interessiert zu wissen, in welchem Gebäude Jennifer Aniston mal eine Wohnung besessen hat. Was die alles weiss und welche überaus wichtigen Details sie an uns weiter gibt.
So vergeht die relativ weite Fahrt recht schnell und ist sehr kurzweilig.
Wir steigen an der Vessey Str. aus und gehen erst mal zur 9/11 PreviewSide. Hier ist sind in einem kleinen Ladenraum Infos über die Neugestaltung des Platzes zu sehen. Außerdem bekommt man hier jeden morgen ab 9 Uhr Karten für das 9/11 Memorial. Also wenn ihr im Internet keine mehr für die passende Zeit bekommen habt, dann hab ihr hier nochmal 'ne Chance.
Unsere Karten sind für 10 Uhr also perfekt passend. Wir laufen über den super ausgeschilderten Weg die 10 min. bis zum Eingang.
Dabei kommen wir am Zucotti Park vorbei wo sich die Occupy Wall Street Bewegung formiert hat.
Da alle Eintrittskarten für bestimmte Uhrzeiten sind hält sich hier auch der Andrang in Grenzen. Allerdings wird man ähnlich gründlich kontrolliert wie am Flughafen.
Das Memorial selber ist sehr groß, irgendwie bedrückend und sehr beeindruckend. Wenn die jetzt noch störenden Baustellen rundum mal weg sind kann ich mir auch gut vorstellen das das hier mal eine Oase der Ruhe mitten in dieser mega hektischen Stadt werden wird.
Baustelle vor dem Eingang zum Memorial, die USA-Flagge hängt am halb fertigen Freedom Tower.
Das ist der einzige Baum der aus dem Schutt gerettet werden konnte. Er wurde wieder aufgepäppelt und hier wieder eingegraben.
Vom Memorial schlendern wir zum Battery Park, denn wir wollen uns von der Staten Island Ferry aus die Skyline ansehen. Hier, in einem der touristischen Hochburgen der Stadt, ist schon sehr viel
los. Alle wollen wohl zur Freiheitsstatue.
The Sphere ein Kunstwerk, das auf dem WTC Vorplatz stand und jetzt hierhin ausgelagert wurde.
An der Fähre warten schon sehr viele Leute. Es ist echt erstaunlich welche Menschenmassen auf so ein Schiff passen. Es sind auch sehr viele Touristen an Bord, die das gleiche vor haben wie wir, deswegen sind die guten Fotoplätze auch schnell besetzt.
Leider ist das Wetter nicht gerade schön, deswegen ist an tolle Fotos nicht zu denken. Gefallen hat es uns trotzdem. Auf Staten Island kehren wir um und sind eine gute Stunde später wieder am Ausgangspunkt.
Von hier aus geht es entlang des East Rivers, vorbei am South Street Seaport, zur Brooklyn Bridge. Der Weg dahin zieht sich ewig hin.
South Street Seaport
Unterwegs treffen wir auf eine nette Eingeborene, die uns unbedingt den kürzesten Weg auf die Brücke zeigen will (warum haben die hier eigentlich keine Aufzüge eingebaut, der Ami an sich hat doch überall Aufzüge ). Die hat, wie alle Eingeborenen, einen Zacken drauf beim Laufen, dass ich echt hinter ihr her rennen muss um ihr hinterherzukommen . Alle Versuche sie abzuschütteln scheitern kläglich, weil sie uns ja sooo gerne helfen möchte. Obwohl wir schon längst wissen wo wir lang müssen. Unterwegs gibt sie dann auch noch den Reiseführer und so kennen wir jetzt auch den Ort an dem sie geheiratet hat. Ist ja alles schön und gut, aber wir sind im Urlaub und haben die hier noch nicht bemerkt, dass die Luftfeuchtigkeit bei gefühlten 300000% liegt?
Auf der Brücke angekommen bin ich am Ende meiner Kräfte und so gibt es erst mal ne Pause auf einer Bank. Hier haben wir nicht nur 'ne super Sicht auf all die Menschen die hier so über die Brücke laufen (ok es ist Samstag) sondern können auch den Pfeifenmann, der hier sein Unwesen treibt beobachten. Da ist doch tatsächlich einer abgestellt, um Radfahrer und Fußgänger von einander fernzuhalten. Tritt also ein Fußgänger auf die weiße Linie zwischen Radweg und Fußweg ertönt ein Pfiff und die betreffende Person erntet einen bösen Blick vom Pfeifenmann. Wir amüsieren uns köstlich.
Der Pfeifenmann
Ob die noch lange hällt
Seilkunst
Nur wegen dem gelben Taxi sieht man zwischen s/w und Farbbild einen Unterschied
Danach geht es wieder zurück zur Vessey Str., wo wir wieder in unseren Bus steigen. Zunächst bleibt es bei einem Versuch, denn mittlerweile sind Massen an Menschen unterwegs und wir schaffen es erst im 5. Bus zwei Plätze im Oberdeck zu ergattern. Das ganze dauert fast 'ne Stunde aber dafür können wir endlich sitzen. Super.
Mit dem Bus fahren wir dann durch den Financial District vorbei am UNO Hauptquartier, wo gerade eine Vollversammlung stattfindet und deswegen überall gepanzerte Fahrzeuge rumfahren (wer da wohl drinsitzt), wieder zurück zum Times Square.
Wo diese Dame wohl mitten am Tag in diesem Aufzug hinmöchte
Das hier ist eine Katzen Rettungs Aktion !!!
Nach einen kurzen Zwischenstopp im Hotel geht es dann gleich weiter mit dem Night Loop. Wir nehmen den ersten möglichen Bus, weil wir später nicht wieder ewig warten wollen. Am Times Square ist nämlich mittlerweile so viel los, dass man teilweise kaum vorwärts kommt.
Der Night Loop ist eigentlich nach dem Times Square gar nicht mehr so interessant, denn es ist ja alles dunkel. Erst in Little Italy, wo ein Straßenfest im Gange ist und in Chinatown, wo alle Läden
geöffnet sind und ein buntes Treiben herrscht, wird es wieder besser. Schön ist auch, das man über die Manhattan Bridge nach Brooklyn fährt und dann von hier aus einen grandiosen Blick auf die
Skyline werfen kann.
Am Times Square
Empire State Building
Skyline von der Manhattan Bridge
Gegen 20.30 Uhr ist es am Times Square so voll, das wir fast eine halbe Stunde brauchen um uns zu Bubba Gump durchzukämpfen wo wir zu Abend essen. Es versteht sich von selbst, das wir nicht gleich einen Platz bekommen und erst mal auf einen Tisch warten müssen.
Total erledigt fallen wir an diesem ereignisreichen Tag ins Bett. Hoffentlich bleibt das Wetter so (ja das mit der Sonne haben wir schon fast aufgegeben) und wir können morgen zum Baseball.
Das Aquarell des Tages ist heute von der Freiheitsstatue, weil es davon kein Foto gab.
Der Anti-Schnatterlink