Hiking Southwest - 230 km zu Fuß durch den Südwesten

  • "Wasserstandsmeldung" zur Fertigstellung der Wanderungen [Hikes]:


    Covert Arch
    Mee Canyon [Trail Arch / Alcove]
    Mee Canyon [Porthole-, Two Feathers-, Crown-, Tubloc Arch]
    No Thoroughfare Canyon
    Picketwire Canyon [Window Rock, Picture Window]
    Window Rock Lemitas
    De-na-zin Wilderness
    Snake Bridge
    Royal Arch [Arizona]
    Boundery Butte Arch
    Venus Needle und Cleopatra's Needle
    Hope Arch [update wegen neuer Streckenführung]
    Edmaiers Secret
    Willow Valley Arch
    Tonto Natural Bridge [Gowan Trail]
    Whitley Bridge
    Lost Horse Mine
    Pumpkin Patch
    Arrojo Burro Trail - San Roque Arch


    Schnell zu erreichen über Zehrer's Place! und dann "Updates" im Menü


  • Sonntag
    Der noch immer durchziehende Jetstream hat heute den Vorteil, dass das Wetter schön bleibt. Gleichwohl ist es eine sehr windige Angelegenheit, als wir auf der Interstate 70 nach Westen unterwegs sind. Es war aber nicht dem Wind geschuldet, dass wir am Ranch Exit 131 vorbeigeschossen sind. Obwohl wir wussten oder hätten wissen müssen, dass der im Internet meistens mit 129 bezeichnete Exit bei Milemarker 131 ist und auch so heißt, haben wir es in dem Moment verschlafen. Wäre ja kein Problem, wenn nicht der nächste Exit ewig weit weg wäre und ein Umweg von 25 Meilen das Ergebnis ist.


    Wir sind angekommen und fahren die Frontage Gravelroad 20 Meilen bis zum San Rafael River. Gleich hinterm Wasser geht es nach rechts etwas unruhige Meilen auf der Mexican Mountain Road voran. Genau gesagt waren es noch 14 lächerliche Meilen. Das satte Grün der Bäume vor den roten Felsen genießen wir trotzdem. Die Camps, die links und rechts neben der Straße aufgebaut sind, sind mit Zettel gekennzeichnet. Hier geht es zu John und Laura, Pfeil: Matterhorn Straße! Remember, es ist Memorial Weekend und die Familien und Freunde treffen sich selbst hier im Outback.



    Bei angenehmen Temperaturen, eingerahmt von hohen Felswänden, wandern wir dem Spring Canyon entgegen. Hier, im San Rafael Swell, wechselt die Farbe der Felsen von rot nach gelb. Der breite, sichtbare Trail endet auf einem Landing Strip, also einem Flugplatz. Schilder sagen: Dreh' Dich auch mal um, Du kleiner Wanderer, denn es könnte ein Flugzeug kommen. Und in der Tat sind Spuren von Kleinflugzeugen auf der kiesigen Landebahn sichtbar, die so alt nicht sein können. Das wäre doch eine Gaudi, wenn der CB [Insider-Code] zur Landung ansetzt und wir mit einem Sprung zur Seite unser Leben retten. Aber soweit kommt es nicht. Die volle Windhose gibt das Zeichen, in den Spring Canyon abzubiegen und durch skelettartige Steinfelder zu wandern. Monster Rocks nennen wir sie, denn sie sehen aus wie überdimensionale Kreaturen, die sich uns mit Löchern und Armen entgegen stellen. Kraken, Haie, Bullen, Vögel, Frösche - alles ist möglich - man kann seiner Fantasie freien Lauf lassen.



    Wir kommen in die anfangs breite Wash des Spring Canyons, es wird ekelhaft sandig und dann passiert, was so oft in solchen trockenen Flußläufen passiert. Dort, wo noch Wasser ist, türmen sich die Sträucher und Bäume auf und wollen pardu verhindern, dass du zügig vorwärts kommst. Macheten haben wir nicht dabei, aber die Hände tun es auch. Nach eineinhalb Stunden erblicken wir den Delicate Arch zum ersten Mal. Um ihn zum allseits bekannten, gleichnamigen Steinbogen im Arches Nationalpark zu unterscheiden, hat er den Zusatz II. 4,6 Meilen haben wir hinter uns, hier schlagen wir unser Lager auf. Hoch oben steht das riesige Teil und doch beugt sich sein Spann filigran auf den Felsen. Jetzt wäre es möglich, über ein Geröllfeld nach oben zu gehen, wobei vermutlich gehen der falsche Ausdruck ist. Krabbeln wäre schon richtiger, aber aus diesem Alter sind wir momentan mal raus. Zudem würde sich die Sicht kaum verbessern, denn ganz nach oben kommt man hier sowieso nicht. Aber wir haben ja einen Feldstecher dabei. Die schöne und abwechslungsreiche Wanderung durch phantastische Felsenlandschaften soll hier ihren Höhe- und Umkehrpunkt erfahren.


    Auf der Heimfahrt verwandelt der Jetstream die San Rafael Desert in eine Staubwand, - kein Wunder, dass das Bier in der Moab Brewery erst beim zweiten Glas so richtig ankommt.


    Montag
    Der Boulder, also der Felsblock, an sich, liegt in der Regel ziemlich faul in der Gegend rum und stört kein Schwein. Wenn dieses Teil jedoch in einem schmalen Canyon Platz gefunden hat und der Gipfelstürmer nach oben oder unten will, kann er ganz schön lästig sein. Er ist dann auch noch härter als der eigene Körper und das kann zu vielem führen. Heute wird wieder ein blutiger Tag!


    Fortsetzung folgt ...
    Nachdem die Bilder und etliche Hikes bereits online sind [siehe Updates] , werden sukzessiv und parallel zu diesem Bericht die restlichen Wanderungen erstellt. Den Fortschritt könnt Ihr gut über die "Updates" verfolgen! Vorhandene Tip-Fehler werden erst nach kompletter Fertigstellung beseitigt ...

  • :wink4: Hallo Fritz, Du meine Güte, bist Du ein Frühaufsteher....


    was schön für mich ist, kann ich doch zum frühen Einstieg in den Tag gleich ein wenig Red Desert Luft a la Monika und Fritz genießen. Eure Touren sind wirklich unglaublich :!! , und auch wenn ich mich nicht immer schriftlich äußere, Du kannst sicher sein, dass ich keinen Tag verpasse. Gut dass Ihr so lange unterwegs wart, so dauert es ja noch eine ganze Weile, bis der Bericht zu Ende geht.


    Und was den blutigen Montag angeht :EEK: , da machst Du es ja wieder spannend.

  • Montag
    Der Boulder, also der gemeine Felsblock, an sich, liegt in der Regel ziemlich faul in der Gegend rum und stört kein Schwein. Wenn dieses Teil jedoch in einem schmalen Canyon Platz gefunden hat und der Gipfelstürmer oder der Canyon Hiker nach oben oder unten will, kann er ganz schön lästig sein. Er ist dann auch noch härter als der eigene Körper und das kann zu vielem führen. Heute wird wieder ein blutiger Tag!


    Der Respekt vor dem Hike ist uns anzumerken. Wir haben die GPS-Koordinaten von zwei tollen Steinbögen, Mystery und Camelhead Arch, aber die Planung der Wanderung dorthin, ist nur auf der Basis einer verbalen Beschreibung zustande gekommen. Das geht in der Regel schief, so meine Erfahrung, und insbesondere dann, wenn es keinen Trail gibt. Zudem liegen die Ziele mitten im San Rafael Reef und wer es kennt, kann sich kaum vorstellen, dass man dort als Otto Normalhiker überhaupt hoch kommt. Egal, wir verlassen die Interstate 70 bei Milemarker 147,2 direkt auf eine Dirtroad. Da musst Du schon sehr mit dem Rückspiegel fahren, damit dich der nachfolgende Verkehr nicht über den Haufen rennt, wenn ein Formel-1-gleiches Bremsmanöver notwendig wird, um eine Autobahn im rechten Winkel auf eine ungeteerte Straße zu verlassen.


    Der Ranch Bypass führt 3,6 Meilen entlang des wunderschönen Riffs, das wie ein Dinosaurierrücken schräg in den Himmel ragt. Gelbe und graue Felsen nehmen Anlauf und ganz oben sind die roten Kumpanen. Momentan kann ich mir nicht vorstellen, dass es eine für uns akzeptable Route auf und in diese Felsen gibt. Ich denke an die Huber Buam, die im Sprint diese Klippen erobern würden. Positiv denken!



    Wir suchen den Eingang, der damit beschrieben wurde, dass die Basis gelb wird. Nur, der erste Lappen dieser Felsenwand ist immer gelb. Aber zum Glück ist einer besonders gelb und wir hoffen mal, dass hier der Einstieg ist. Gemächlich quälen wir uns über ein Schotterfeld zum Riff. Eine kleine Ridge, die sich uns in den Weg stellt, kann nicht so einfach überquert werden. Da braucht es schon ein wenig suchen, um in den Slotcanyon zu kommen. Aber gut, wir sind am eigentlichen Einstieg und staunen nach oben. Es dauert nicht lange, bis die erste schwierige Stelle erkennbar ist. Ein riesiger Boulder stellt sich in den Weg. Aber siehe da, unsere Freunde von der NABS haben eine Leiter aufgestellt. Ohne wäre es nur mit Seil und Haken zu schaffen. Allso für uns schon vorbei, aber auch mit diesem Hilfmittel ist es nicht leicht. Das Aluteil wackelt und läßt sich nicht so platzieren, dass ein fester Stand für Trittsicherheit sorgt. Mein Seil wäre im Rucksack, aber irgenwie festbinden ist nicht. Try and error! Im dritten Anlauf schwinge ich mich auf den ungefähr drei Meter hohen Felsen und bin mir im Nachhinein nicht mehr sicher, wer mehr gezittert hat - die Leiter oder ich. Seil ausgepackt, Monika eingepackt und hochgezogen. Nein, nur gesichert, Späßle g'macht!. Das erste Blut klebt am Felsen, aber der Weg geht weiter. Auf allen Vieren schnaufen wir nach oben. Der teilweise nur ein Meter breite Slot weitet sich, aber das Geröll breitet sich aus. Drei weitere Stellen sind zu meistern, die über Steinquader hinweg nach oben führen. Das Problem der Schwerkraft zu enfliehen ist nicht nur die Anstrengung. Vielmehr liegen die Schwierigkeiten der Kletterei darin, dass es aufwärts immer leichter ist, als dann anschließend wieder gesund oder überhaupt runter zu kommen. Diese Gedanken schwingen - bei mir zumindest - immer mit, wenn wir solche Wanderungen machen. Aber nach mehr als einer Stunde stehen wir jetzt mal mitten im San Rafael Riff und planen die weitere Route. Blanker Fels löst die Schotterfelder ab, was für ein Segen! Aber es bleibt sehr steil, so dass das nächste Lager erst nach 1,5 Stunden erreicht wird. Wir sind schon ziemlich fertig und ein Blick in die Landschaft und auf die Karte verrät nichts Gutes. In einigen hundert Meter wartet das nächste Geröllfeld auf uns und wir haben noch nicht mal die Hälfte der Wanderung geschafft. Die Beschreibung läßt nicht zu, dass ein "jetzt wird es dann leichter" die Motivation hebt. Da steht so etwas komisches wie "über einen Kamin geht es hinauf zu nächsten Ebene". Die aufgeschürften Ellenbogen und Knie ruhen, das inzwischen dreckverschmierte Gesicht hat zwar noch saubere Stellen, nämlich dort, wo der Schweiß in Strömen herab rinnt, aber als sich unsere Blicke begegnen ist sofort alles klar. Fast telephatisch beschließen wir die Umkehr. Der Rückweg wird auch nicht einfach und hey, wir haben Urlaub und keinen Wettkampf! Der Abstieg ging dann besser als befürchtet, aber wir waren froh, als wir unbeschadet unten waren. Es ist zwar schade, nachdem wir schon so weit hochgeklettert sind, aber für heute wäre es zuviel geworden. Gibt es ein nächstes Jahr?


    Der Mexikaner Miguels läßt all die Anstrengung und Verletzungen vergessen.


    Dienstag
    Wir machen uns auf die Metropole Blanding.


    Fortsetzung folgt ...
    Nachdem die Bilder und etliche Hikes bereits online sind [siehe Updates] , werden sukzessiv und parallel zu diesem Bericht die restlichen Wanderungen erstellt. Den Fortschritt könnt Ihr gut über die "Updates" verfolgen! Vorhandene Tip-Fehler werden erst nach kompletter Fertigstellung beseitigt ...

  • Unglaublich was Ihr 2 alles macht :EEK::EEK::EEK:


    Und dann nicht mal das Ziel erreicht, echt schade :(


    Schade ist auch, daß Du den Weg und den Boulder mit der Leiter sicher nicht fotografiert hast, wäre interessant gewesen


    Gruß


    Sandra

  • Bin Euch hinterher geklettert.


    Die Wanderung zum Delicate Arch II klingt sehr schön =)


    Sehr anschaulich beschriebenes Abbiegemanöver vom Interstate :gg::!!


    Aber die "Wanderung"... :EEK:
    Gut, dass Ihr umgedreht und heil wieder runter gekommen seid!

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