Hiking Southwest - 230 km zu Fuß durch den Südwesten

    • Offizieller Beitrag

    Es waren 560, um genau zu sein. Aber Sandra hat schon Recht, sehr weit vom Schuss


    Wenigstens soweit, das ich da nicht unwissend dran vorbei gefahren bin, als ich quer durch Kansas gefahren bin.
    Das hätte mich sonst jetzt geärgert. :gg:

    • Offizieller Beitrag

    Weit genung um sich nicht ärgern zu müssen.
    - Bluestum Pasture Region
    - El Morle Trading Post
    - Elmdale
    - Marion
    - Fray Juan de Padilla Cross
    - Great Bend, Fort Zara
    - Pawnee Rock, Santa Fe Trail
    - Fort Larned
    - Dodge City
    - Ingalls Feed Yard


    Auf Vimeo Crossing Kansas Route

  • Das war ja ein nasser Denver-Besuch. Witzig, wir hatten in Denver bisher immer Sonnenschein, ich wußte gar nicht, daß es da viel regnen soll


    Ich bin echt gespannt, was Ihr die nächsten Tage unternehmen werdet


    Gruß


    Sandra

  • Bin auch wieder dabei ;ws108;
    Ich hattet ja wieder einmal unglaubliche Erlebnisse :EEK: von den Autobegegnungen gar nicht zu reden. ;te:


    Danke für das Foto von den MOnument Rocks. Jetzt hab ich endlich mal einen Grund nach Kansas zu fahren. :gg::gg::gg:

  • Donnerstag
    Es gibt keine Fragen, sondern nur ein flinkes Auge auf den Kassenzettel, der hinter der Scheibe klebt. Und schon geht es die Rim Road entlang der roten Felsen und Canyons. Um die Zeit sind nur die Einheimischen unterwegs, so dass an die Einhaltung des Speed-Limits nicht zu denken ist. Es geht zügig voran. Das war so zügig, dass wir erst mal an der Abzweigung zur Black Ridge vorbeigeschossen sind.


    Als der feste Untergrund die Reifen verlässt, kommen wir trotzdem gut voran. Die Upper Road, die ja im Sommer gefahren wird, im Gegensatz zur Lower Road, die im Winter geöffnet ist, präsentiert sich in einwandfreiem Zustand. Und so dauert es nur 45 Minuten, bis wir nach gut 7,7 Meilen am Trailhead stehen. Die Sonne scheint und wir sind alleine. Spaßig ist, dass am Parkplatz ein grünes Rennrad eingesprerrt sein Dasein fristet. Die Kette ist bereit etwas angerostet und ich hoffe, dass der Besitzer nicht irgendwo unten im Canyon liegt. Schwarze Gedanken, ich weiß, aber irgendwie war es das Erste, an das ich denken musste.


    Der Trail führt auf einer alten Dirtroad die ersten Gefälle hinunter. Moderat und ohne Probleme geht es voran. Zwischen Sträuchern und durch Blumenwiesen erinnert das Ganze an einen gemütlichen Spaziergang in den bayerischen Alpen. Wenn die Blicke jedoch in die Ferne schweifen, sind die mächtigen Canyons der McInnis Wildernis erkennbar. Immer näher rückt die Kante des Mee Canyons. Und als wir just vor diesem Loch stehen, entscheidet Monika ihre Wanderstecken mal stecken zu lassen, um die Hände für die Kletterei frei zu haben. Eine gute Entscheidung.


    Abrupt ändert sich das Layout des Hikes. Aus dem gemütlichen Spaziergang wird Bungee-Jumping. Nein, ganz so schlimm ist es nicht, aber man hangelt sich von Absatz zu Absatz. Das erste Highlight droht. Der Trail verengt sich auf ein ungefähr Quadratmeter großes Loch. Ja, schon richtig gelesen, denn nun für der Weg durch den Mee Canyon Trail Arch nach unten. Wir setzen uns in die Höhle und staunen die ringsum senkrecht abfallenden Canyonwände an. Aber es scheint alles noch kalkulierbar. Unter dem Steinbogen ist eine Leiter angebracht, die hilft, einen 2,50-Meter Absatz zu überwinden. Interessante Variante!



    Ein Schutthaufen garantiert, dass auch die nächsten 30 Höhenmeter an einer Wand entlang gut, jedoch etwas rutschend gemeistert werden. Die Käselöcher an der Wand sind zwar interessant, aber unsere ganze Aufmerksamkeit gehört dem Trail, der nun über Boulder hinweg nach unten führt. Bis zum Alcoven ist es jedoch noch weit. Nicht weit an Meilen, aber an Höhenmetern. Es wird nicht einfacher, denn ein Felsgebilde, praktisch zwei Hoodoos, deren Abstand zueinander nicht geeignet ist, um meinen Alabaster-Körper durchzulassen, versperrt den Weg. Stutzend schweifen unsere Blicke 360 Grad, denn momentan können wir es uns nicht vorstellen, dass der Weg über diese "Gipfel" führt. Doch, meine Freunde, hier geht es lang. Hoch oben hat ein führsorglicher Zeitgenosse Steinpyramiden platziert. Ok, let's try it! Schon etwas zitternd überwinden wir diese Hürde. Es mag ja sein, dass das Blut an den Knien echt ist, aber komm, sei tapfer!


    Nach eineinhalb Stunden sind wir ungefähr noch 50 Meter über dem Canyonboden. Leider wissen wir, dass uns noch etwas erwartet, nämlich ein kleiner Absatz, der in der einzigen Quelle im Internet als das schwierigste Stück des Hikes beschrieben ist. Wir sind da. Und eigentlich trauen wir unseren Augen nicht. Es sind ungefähr 30 Zentimeter, die der Weg breit ist und diese Stufe hängt auch noch dem Canyonboden entgegen. Und es sind nur vielleicht 50 Zentimeter einsehbar und dann geht es um eine Kurve, deren Ende nur erahnt werden kann. Zefix ist ein bayrischer Fluch, der zum Ausdruck bringt, dass etwas schief läuft bzw. schief gelaufen ist. Grenzerfahrung! Die linke handert mit der rechten Gehirnhälfte und man versucht die Dinge zu objektivieren. Das gelingt immer nur kurzzeitig und ein Anlauf zur Überwindung des Hindernisses endet dann, wenn sich der Verstand zu Wort meldet. Aber der Ehrgeiz will nicht aufhören anzuklopfen. Ich suche nach einer Möglichkeit, unser Seil anzubringen. Leider gibt es nichts, was anschließend das Risiko als kalkulierbar einstufen könnte. Zigarettenpause! Wir erkennen unsere Grenzen. Vor 20 Jahren wären wir einfach gegangen, so zumindest die theoretische Sicht der Dinge. Heute kommen wir selbst nach 20 Minuten der Überlegung zu dem Schluss: Wir lieben das Leben und so soll es noch möglichst lange bleiben. Es ist unfaßbar, denn ein Bild im Internet zeigt einen relativ erfahrenen und schwergewichtigen Mann, wie er da so lässig mit einem Stecken auf diesem Absatz steht. Ziemlich geknickt kehren wir zurück und als wir wieder am Durchstieg des Steinbogens sind, wird der kurzerhand als Highlight des Tages deklariert. Und alles ist gut, - fast. Es war eine schöne, abwechslungsreiche Wanderung und plötzlich spüre ich mein aufgeschürften Knie und Ellenbogen.


    Wir sind nun natürlich zu früh und beschließen neue Ziele zu definieren. Zurerst fahren wir mal durch die Ebene bei Glade Park. Ein paar sehr schöne Häuser gäbe es hier, viele stehen zum Verkauf. Selbst hier im Nirgendwo hat die Krise zugeschlagen.


    Durchfahrt verboten! Nicht an einer Straße prangt diese Schild. Nein, wir stehen vor dem Thoroughfare Canyon Trail. Das ungewöhnlich Wort trifft es nicht ganz, denn man könnte praktisch den kompletten Canyon 8,5 Meilen durchwandern. Und einen Ausgang gäbe es auch. Aber das ist zuviel für heute. Und so wandern wir den Canyon hinunter bis zu einem großen Brotzeitfelsen. Hier, wo man dem Buschwerk des Canyons entflohen ist, könnte man in der Abendstimmung ein herrliches Essen veranstalten. Ein Apfel tut's aber auch.


    Über die Little Park Road fahren wir zurück nach Grand Junction und wundern uns am Ausgang, dass es hier keine Zahlstation gibt. Man könnte also ins Monument ohne Kontrolle, müsste aber dort auch wieder hinaus fahren, um der Prüfung des Tickets bei der Ausfahrt zu entgehen. So was macht man nicht! Zum Abendessen versuchen wir es heute mit der Winery an der Main Street. Sehr empfehlenswert, - und als das zweite Glas Wein den Weg in den Körper findet, wäre der Absatz von heute ein Klacks.


    Fortsetzung folgt ... Nachdem die Bilder bereits online sind [siehe Updates] - werden sukzessiv und parallel zu diesem Bericht die Wanderungen erstellt. Den Fortschritt könnt Ihr gut über die "Updates" verfolgen!

  • So, jetzt hab' ich auch ein bißchen nachgelesen...


    Hui, dieser Hike wäre nix für mich. :EEK:



    Das war ja ein nasser Denver-Besuch. Witzig, wir hatten in Denver bisher immer Sonnenschein, ich wußte gar nicht, daß es da viel regnen soll

    Geht mir genauso, ich hatte in Denver immer bestes Wetter (T-Shirts im November).



    .....scheinen die kurzen Hosen völlig unangebracht.....


    ..... bringt die Eier trotzdem zum Kochen..

    Also, diese beiden Textfragmente bringen mich jetzt irgendwie zum Nachdenken. ?( :gg:

  • Fritz, das war sicher die richtige Entscheidung, dort dann umzudrehen.
    Erst die Beschreibung von Dir, dann auch noch das Bild :EEK:
    Neeee, man muss nicht alles gesehen haben!
    Und Ihr seid ja flexibel und habt ein neues Highlight des Tages gekrönt :!!

  • Es sind ungefähr 30 Zentimeter, die der Weg breit ist


    Da müsste ich noch vor dem Weg umdrehen, denn auf dem Weg bei 30 cm die Kehrtwende ... :pfeiff: . Ich denke lieber gar nicht darüber nach :schreck: .


    LG,


    Ilona

    • Offizieller Beitrag

    Ich bin ja mal sowas ähnlich risikoartiges gegangen. Aber da war es dunkel, nur mit Stirnlampe, da seh ich nicht wie tief das ist. :nw:
    Zitat des Führers: Hier brechen sich die meisten ihre Knochen. :EEK:

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