Raketenwurm II - to boldly go where no graboid has crawled before

  • @ all: Danke für Euer Lobgehudel. :gg:


    Es freut mich, wenn es Euch gefällt und es ist schön, wenn ich Euch was Neues zeigen kann. Auch wenn die Eindrücke mit Worten schwer zu fassen bzw. schwer zu beschreiben sind und auch mit Bilder nur ansatzweise einzufangen sind. Aber ich hoffe, es kommt rüber, dass das ein ganz einmaliger Ort ist.



    Naja eines Tages, bei ähnlichen Temperaaturen werde ich noch einmal rauf und runter gehen, in einem Rutsch.
    Habs ja schon mal auf dem BAT gemacht in üblicher Sommerhitze.


    Wow, bewundernswert. In der Sommerhitze wäre das nichts für mich, an einem Tag runter und wieder hoch. Da krieg ich bestimmt Kreislauf. :gg:



    Ich sag jetzt nix zu Bonbons oder zu BLAU. Ist ja irgendwie abgenudelt...... :atsch3:


    Ja wie?! ?( :(



    Aufwärts wirds dann wohl "nur" noch eine Sache der Kondition sein. Keine Knie die schreien, keine Zehen die vorne anstossen, nur der Kampf Mann (Frau) gegen Berg!? ;)


    Ja, zum Glück werden meine armen kleinen, grazilen Zehchen dann geschont. ;) Kondition, ja, die spielt mit rein, aber in erster Linie muss man einfach nur die Zähne zusammenbeißen und es einfach nur wollen. Dann geht das schon.




    So, nun genug, sonst schimpfen Sylvia und Willi über zuvel Lobhudelei.


    Pfft. Sollen sie doch. ;)


  • Wie ging es euch den Kreislaufmäßig ?( Der Höhenunterschied ist ja auch nicht zu verachten.

    Kreislauf war für mich überhaupt kein Problem. Ich bin dann auch unten in der Mittagshitze weiter durch die Gegend gehüpft. Das Problem waren wirklich die blöden Zehen.


    Meiner Frau ging es nicht ganz so gut wie mir, aber wie wir glauben nicht wegen dem Höhenunterschied, sie verträgt die Hitze einfach etwas schlechter. Sie meinte, wenn wir eine Stunde früher los gegangen wären, hätte sie keine Probleme gehabt.





    Ich suche ja immer noch nach einer Möglichkeit runter zu laufen und hoch zu reiten. :) :) :)

    Muli? Ist aber bestimmt auch nicht einfacher. Wenn, dann würde ich lieber runterreiten und hochlaufen. Geht das nicht, dass man nur den einen Teil reitet?


    Oder Rafting-Tour. Das würde mich auch noch einmal reizen.

    Wieder ein "steiler" Tag :!! und :bravo: . Genial, wie Ihr das große Loch bezwungen habt.


    Naja, mal sehen, wir müssen auch wieder raus. ;)


    Vielleicht im Colorado gebadet ;) ?


    Tststs, das ist nicht nur verboten sondern auch gefährlich. Da sind schon einige ertrunken. Zu kalt und zu Strömung. ;)

  • Three Days of the Condor - Part II.2



    01.06.2010 Bright Angel Campground - Phantom Ranch - River Trail - Phantom Ranch - Bright Angel Campground


    Noch nicht mal 12 Uhr, da kann man noch einiges unternehmen heute...


    Ja, kann man. Aber zuerst eine Campsite sichern. Meine Frau setzte sich in den ersten verfügbaren Schatten und schickte mich los, Campsite suchen. Hauptsache eine mit Schatten, der Rest war ihr egal.


    Die Regeln hier sind ganz einfach.




    Kriegen wir hin. Wer weiß, wie ausführlich und detailliert das in Deutschland ausgefallen wäre. Mit dem ganzen Kleingedruckten.


    Der Campground ist sehr schön gelegen, direkt am Bright Angel Creek. Entstanden war er als Camp für die Arbeiter des CCC.




    Direkt am Bach eine Reihe Campsites, dann der Weg und auf der anderen Seite vom Weg noch einmal eine Reihe Campsites.


    Als ich den Weg entlangging, waren die ersten, da wo momentan der meiste Schatten war, alle schon belegt. Na toll. Jetzt muss ich mich in der Hitze noch so weit schleppen. :rolleyes: :wut1: Der Weg kam mir ewig vor.


    Endlich fand ich ein Plätzchen. Site Nr. 20. Zu dieser Zeit noch fast ganz im Schatten.




    Die Nachbarsite war zwar ganz nah, die beiden Plätze gegenseitig einsehbar. Aber das war mir jetzt auch egal, der gewählte Platz hatte einen unschätzbaren Vorteil. Direkt neben dem hydrant. :!!


    Ich lief zurück, unterrichtete meine Frau, dass meine Anstrengungen, einen schattigen Platz zu finden, von Erfolg gekrönt waren. Sie legte sich in den Schatten und ich lief wieder los, Gegend anschauen. Richtung Norden, zur Phantom Ranch.


    Auf dem Weg kam ich an einem Thermometer vorbei.




    Mann, ist das heiß hier. Muss das denn sein. :rolleyes: Aber irgendwie, jetzt wo ich unten war machte mir die Hitze gar nicht mehr so viel aus. Ich spürte zwar meine Füße (und vor allem die armen Zehen) etwas, aber ich stapfte unverdrossen weiter. Auf die halbe Meile kommt's jetzt auch nicht mehr an. Irgendwann verfällt man in einen Zustand, wo es schwerer ist, mit dem Laufen aufzuhören, als einfach weiterzulaufen. Man läuft einfach weiter, mechanisch, wie ein Roboter.


    Also vorbei an der Ranger Station...




    ... und an lauter blühenden Kakteen:




    Um 12.15 war ich an der Canteen der Ranch. Ziemlich kleines Häuschen. Drumrum verstreut sind die Unterkünfte. Cabins und dorms. Erbaut wurde die Phantom Ranch ab 1922, ursprünglich designed von - natürlich - Mary Colter. Seitdem wurde immer wieder an ihr herumgewerkelt und vor allem wurde sie immer weiter ausgebaut.


    Ich ging also rein, in die Canteen. Ziemlich klein, karg aber auch gemütlich. Hier drin kann man verschiedene Kleinigkeiten erstehen. Soft Drinks gibt es keine, aber dafür iced tea, eine Art lemonade, Kaffee, Wasser und natürlich Bier. Aber auch wenn es irgendwo schon fünf Uhr war, war es mir trotzdem noch zu früh für ein Bierchen. Ich hab dann einen iced tea für meine Frau und einen Kaffee für mich gekauft und bin damit zurück zum Zeltplatz. Was hat meine Frau sich gefreut, über den iced tea.


    Danach waren wir wieder so fit, dass wir das Zelt aufbauen konnten, dann haben wir's hinter uns. Anschließend habe ich meine Füße auf künftige Brauchbarkeit untersucht. Richtig neu und unversehrt sahen die nicht mehr aus, aber die unschönen Einzelheiten muss ich hier nicht breittreten, Ihr habt ja vielleicht noch nicht alle schon gegessen.


    Bin schon gespannt, wie die Morgen aussehen, oder ob ich mir da neue besorgen muss. Egal, jetzt kann man da eh nichts machen. Also als erstes ein kleines Schläfchen. Ist schließlich gerade Mittagshitze.





    Weil die blöde Sonne am Himmel rumwanderte, war der Schatten war dann dummerweise bald weg, aber zum Glück nur vorübergehend. Wegen der hohen Felswände lag bald die gesamte Gegend im Schatten.


    Naja, wenn der Schatten vor mir abhaut, dann geh ich halt zum Bright Angel Creek zum Behandeln der Füße. Ganz schön kalt.




    Anschließend zwängte ich meine geschundenen Füße wieder in die Wanderschuhe und wir sind beide zur Phantom Ranch.




    Da es irgendwo fünf Uhr war, hab ich jetzt doch ein Bierchen genommen und beim Trinken Postkarten geschrieben. Jetzt wisst Ihr's, diese Karte entstand unter Alkoholeinfluss. ;) Wow, auch wenn's nur ein Bud war, aber nach dieser Wanderung schmeckte selbst das köstlich.


    Um vier haben die uns dann rausgeschmissen, weil das Abendessen vorbereitet wurde. Leider nicht für uns. :( Ich hatte zwar einige Monate zuvor versucht, eines zu bestellen, aber nach minutenlangem Herumhängen in der Warteschleife von Xanterra konnte der Typ in Denver mir nur erklären, dass leider alles schon ausgebucht war. :wut1:


    Dann gehen wir halt zum Ranger-Vortrag. Um vier unter dem großen Sycamore Tree vor der Canteen.




    Damit wir heute unsere tägliche Dosis Condore anbekommen, ging es dabei um eben diese.


    Doch vorher hieß die Rangerin natürlich alle hier willkommen. Das sei von allen Orten, wo es Rangervorträge gibt, schon ein besonderer. Sie beglückwünschte uns alle, dass wir es hierher geschafft hatten, ob zu Fuß oder per Muli. Ja, endlich sagt das mal jemand, nach den ganzen Strapazen. :gg: Man sage ja, es gebe zwei Wege, hier her zu kommen: the hard way and the harder way. Sie sei aber nicht sicher, welcher welcher sei.


    Wie ich schon irgendwo mal erwähnt hatte, wären die California Condors fast ausgestorben und wurden dann mühsam durch Zuchtprogramme wieder vermehrt. Früher waren die über fast den gesamten nordamerikanischen Kontinent verbreitet. Bis an die Ostküste und bis nach Kanada. Das Zuchtprogramm ist ziemlich erfolgreich und immer mehr Condore konnten ausgewildert werden. Natürliche Feinde haben sie keine, größte Gefahr für sie ist weiterhin der Mensch. Da hab ich ja in Ulrichs Reisebericht schon etwas dazu geschrieben. Ich muss mich nicht wiederholen.


    Kühlen tun sich die Vögel in dieser Hitze übrigens auf eine, sagen wir mal, originelle Methode. Sie urinieren auf ihre Füße. :EEK:


    Eigentlich wäre es den, wie sagt man, "Condor-Betreuern" am liebsten, wenn sich die Condore von den Menschen fern halten würden. Tun sie aber nicht. Es sieht fast so aus, als wären die Condore so richtig neugierig, weil sie besonders gerne über den South Rim fliegen, da, wo am meisten menschen unterwegs sind. Da hat man fast den Endruck, die würden gerne Menschen beobachten. So wie wir manchmal, wenn wir die ganzen Touristen (besonders Franzosen) begaffen. Da gab es sogar einmal einen "Problem-Condor", der immer direkt zu den Menschenmassen flog und inmitten der Touristen landete. Der wurde immer wieder eingefangen und jedes Mal ein größeres Stück weg vom South Rim entfernt wider ausgesetzt. Aber immer wieder flog er zurück. Bis man auf die Idee kam, ihn mit einem anderen "Problem-Condor" aus einem anderen Teil des Landes zu tauschen. Ab da war Ruhe.


    Sehr interessant, das alles. Faszinierende, aber auch seltsame Vögel. Wir und einige andere unterhielten uns noch ein wenig mit der Rangerin. Wir erfuhren, dass die Ranger üblicherweise 8 Tage "Schicht" hier unten haben und dann 6 Tage frei und dann wieder 8 Tag hier unten. Seit neuestem gebe es sogar DSL hier, aber nur für die Ranger und die Verwaltung der Phantom Ranch, aber nicht für die Touristen. Egal, ich hatte mein Notebook eh nicht mit. ;)


    Anschließend hatte ich noch Lust auf eine kleine Wanderung. Ich wollte den River Trail zwischen den beiden Brücken laufen, wo ich schon mal da war. Bis zur Silver Bridge ist meine Frau mit.




    Das Rohr unter der Brücke ist die Wasserleitung, die den gesamten South Rim mit Wasser versorgt. Das wird in Roaring Springs aufgefangen und dann am Bright Angel Trail entlang bis zum Rand hochgepumpt.


    Meine Frau hatte dann keine Lust mehr zum wandern und ist zurück zum Campground. Dort hat sie ein wenig Flora und Fauna fotografiert:







    Ich bin dann währenddessen den River Trail bis zur Black Bridge gelaufen. Nur der Vollständigkeit halber, denn morgen auf dem Rückweg würden wir da nicht vorbeikommen.


    Zuerst über die Silver Bridge, die westliche von beiden. Hier der Blick von der Brücke nach Osten, hoch oben der Zoroaster Temple:




    Und hier der Blick nach Westen:




    Toll, diese dunklen Felsen. Und jetzt, wo die Sonne langsam verschwand, eine richtig düstere Stimmung. Fremd. Beklemmend. Schön.


    Dann den River Trail entlang. Dem Trail, der vom CCC aus dem Felsen gehauen und gesprengt wurde. Da ging es zwischendurch ganz schön steil aufwärts. :rolleyes: Aber auch schon egal. Gute Übung für Morgen. Und außerdem, lieber bergauf als bergab.





    Nach einer knappen halben Stunde war ich am Tunnel, wo wir heute beim Abstieg Pause gemacht hatten.



    Und wieder sah ich Licht am Ende des Tunnels. Haha.



    Dann zum zweiten Mal über die Black Bridge. Die acht Hauptkabel konnten damals nicht von Mulis runtergetragen werden, das mussten 42 Havasupai-Indianer übernehmen, die jedes Kabel einzeln auf ihren Schultern runtergetragen haben. Der Transport der Kabel nach unten war teurer als die Herstellung der Kabel.


    Beim Überqueren noch ein Blick nach Osten.




    Dann ging es wieder abwärts. :rolleyes: Und dann wieder vorbei am Boat Beach. Auf dem Weg dorthin kommt man an klitzekleinen Indian Ruins vorbei, aber außer für Archäologen nicht weiter der Rede wert, finde ich. Am Boat Beach standen einige Leute am und im Wasser.




    Ich wollte aber zurück zum Essen und hab daher meine Füße nicht reingehalten, ich Depp. Naja, muss ich halt irgendwann noch einmal runter. Solange es die ganzen Strände noch gibt (lange Geschichte, zu lang für hier). Muss mich also beeilen. ;)


    Abgesehen davon ist der Colorado auch nicht mehr, was er einmal war. Wegen der ganzen Eingriffe durch den Menschen (lange Geschichte, zu lang für hier). Der Arme. :(


    Zurück am Zeltplatz haben wir uns erst einmal den Bauch vollgeschlagen. Ihr wisst ja, this is not a time to diet. :ess:


    Als wir gerade fertig waren, so ein Zufall ;) kam eine Rangerin vorbei und fragte nett, ob sie "eintreten" dürfe. Durfte sie. Zum Glück war ja alles vorschriftsmäßig aufgebaut, also fast...




    Sie fing ein Schwätzchen mit uns an und erklärte in einem netten Plauderton, was hier alles zu beachten sei. Alles, was irgendwie mit Lebensmitteln, Seife, Zahnpasta u.ä. zu tun hatte, mußte in die großen Ammo Cans. Wissen wir. Und auch alles was nur entfernt nach Plastiktüte aussah. Vor einiger Zeit sei hier nämlich mal eine Herde deer zugrunde gegangen, weil sie Plastiktüten gefressen hatten (nein, leere, da waren keine Nüsse drin). Sie schaute sich ein wenig um und zog mit traumwandlerischer Sicherheit aus der erstbesten Seitentasche eines unserer Rucksäcke eine leere und bisher unbenutzte ziplock-Tüte raus. Die müsse auch in die Kanister, denn hier unten gebe es ein Racoon, der hinter jeder Art von Plastik hinterher war, weil er darin was zu essen vermute. Auch in bisher völlig unbenutzten Tüten.


    Ich frag mich ja, wie die wußte, dass in der Seitentasche noch eine unbenutzte Tüte war. Ich hab die irgendwie ein wenig im Verdacht, dass die hier spionieren war, als wir unterwegs waren. Sie war aber so nett, dass man ihr nur ein bißchen böse sein konnte. Sie gab uns noch ein paar Tips für den Aufstieg morgen. Morgen werde mit bis zu 104 Grad gerechnet, also möglichst früh los. Ab Indian Garden gibt's Wasser, um bis dahin zu kommen, sollten wir drei Liter Wasser dabei haben.


    Wir unterhielten uns noch ein wenig über dies und das und dann ging sie zu den nächsten zum spionieren sich unterhalten.


    Ich bin dann ganz alleine noch zum nächsten Ranger-Vortrag, meine Frau blieb lieber zuhause.


    Aber zuerst noch ein wenig den Sonnenuntergang fotografieren. Von der Sonne sah man hier unten schon seit einiger Zeit nichts mehr, aber die Felsen über uns wurden so nett angestrahlt.







    Von der Ranger Station kann man bis oben zum Rim sehen. Von den meisten Punkten hier unten aus ist das nicht möglich. Immer ist diese Vishnu Schist im Weg.


    Nicht so spektakulär, wie die Sonnenuntergänge am Rim, aber hatte trotzdem was. Die vorher so dunklen Felsen sahen jetzt etwas freundlicher aus.




    Titel des Rangervortrags dieses Mal: Risking the Rapids. Wie der Name schon sagt, ging es um River Runners. Die Rangerin erzählte uns drei Geschichten:




    In der ersten ging es um den ersten Menschen, der angeblich den ganzen Grand Canyon per Boot durchquert hatte. Das war einer alten Sage zufolge ein junger Hopi namens Tiyo. Ich hab da inzwischen mehrere Versionen von der Sage entdeckt, aber ich erzähle hier die, die uns auch die Rangerin aufgetischt hat. Vor langer langer Zeit gab es eine fürchterliche Dürre. Die ganze Ernte vertrocknete und die Hopi waren verzweifelt. Da kam der junge Tiyo auf eine Idee. Da gäbe es ja diesen Fluss, den "far far away river" (so wohl übersetzt der Hopi-Name für den Colorado, weil der Fluss so weit weg ist vom Rand), da sei viel Wasser, er frage sich, wohin das alles fließe. Und er bot an, den far far away river entlangzufahren und zu erforschen, wohin das Wasser fließe. Zuerst waren alle entsetzt und dagegen, viel zu weit, viel zu gefährlich und überhaupt. Aber als die Dürre anhielt, ließen sie ihn gehen, statteten ihn mit einem Boot, Proviant und einem magischen Ruder aus und schickten ihn auf die Reise. Kurze Zusammenfassung: Unterwegs erlebte er viele Abenteuer, einmal konnte ihn nur das magische Ruder retten (so ein Glück, dass sein Vater ihm das mitgegeben hatte ;) ) und schließlich traf er Spider Woman. Die brachte ihm alles mögliche bei, unter anderem wie man bewässert und Regentanz macht. Dann nahm sie ihn mit nach Mexico, wo die Snake People leben, suchte ihm dort eine von denen als Braut aus und brachte beide heim, wo er den Snake Clan gründete, den es immer noch gibt und der heute noch für irgendwelchen zeremoniellen Schnickschnack zuständig ist.


    Kommentar des Amerikaners neben mir nach der Geschichte: "I wish I had such a magical oar." Tja, da hat er recht.



    In der zweiten Geschichte ging es um den ersten Menschen, bei dem man sicher weiß, dass er den Canyon per Boot durchquert hat. John Wesley Powell. Kennt Ihr bestimmt alle. Deshalb nur eine kleine Anekdote aus der ganzen Story. In irgendeiner Stromschnelle kenterte eines der Boote und zwar dummerweise gerade das, wo die meisten Proviantvorräte drauf waren. Powell rief schnell seinem besten Schwimmer zu, er solle rasch ins Wasser springen und das wertvollste retten. Powell meinte damit den Speck. Der Typ tauchte ein in die Fluten, und nach einiger Zeit tauchte er wieder auf - mit einer Kiste Kaffee in der einen und einer Kiste Whisky in der anderen Hand. Tja, das Wertvollste halt. ;)


    In der dritten Geschichte ging es um die Story von Glen und Bessie Hyde. Kennt Ihr bestimmt schon. Lass ich jetzt weg, sonst dauert's zu lang.



    Ich bin nach dem Vortrag noch schnell zur Phantom Ranch, ein Bierchen trinken und die Karten an der Wand ansehen. Leute hab ich dort keine angesprochen, zu Konversation ;) hatte ich keine Lust. Dann zurück und gleich ins Bett, schlafen. Wir müssen morgen ja früh raus. :rolleyes:

  • Ich muss leider schon wieder lobhudeln. :clab: :clab: :clab:


    Ich habe noch nie so viele Bilder von da unten gesehen wie bei Dir! Das ist ja fantastisch! Die Stimmung da unten muss herrlich sein. So weit ab von der Zivilisation. Das ist ja fast so wie auf dem Mond. Ich bin immer noch begeistert von Eurem Unternehmen. :SCHAU:
    Schade dass es Deiner Frau nicht so gut ging. Ich hoffe, Sie hatte trotzdem ein unvergessliches Erlebnis! :!!


    BTW:
    Nur 2 Wochen vor Euch, am 16. Mai diesen Jahres, war der Alpenzorro auch da unten und ist am nächsten Tag zum North Rim hochgewandert.
    Allerdings hatte der noch sein Mountainbike auf dem Rücken mitgeschleppt. :EEK:
    Hier hat er davon berichtet. Ebenfalls absolut lesenswert.

  • Ich muss leider schon wieder lobhudeln. :clab: :clab: :clab:


    Ich habe noch nie so viele Bilder von da unten gesehen wie bei Dir! Das ist ja fantastisch! Die Stimmung da unten muss herrlich sein. So weit ab von der Zivilisation. Das ist ja fast so wie auf dem Mond. Ich bin immer noch begeistert von Eurem Unternehmen.


    Ich bin begeistert von deinen Schilderungen und den Bildern. Du bringst mir wirklich den Grand Canyon von einer ganz anderen Seite und in positivem Sinne näher. :clab: :clab: :clab:


    Ich finde auch, dass es "sagenhaft" ist, was ihr da gemacht habt.


    Klasse beschrieben und tolle Fotos. :clab:




    Danke =)




    Schade dass es Deiner Frau nicht so gut ging.


    Doch Ihr ging es schon gut. Sie war nur nicht mehr ganz so fit wie ich und hatte keine Lust mehr auf weitere Wanderungen an diesem Tag. Gerade sagt Sie zu mir: "Ich war nur vernünftiger. :P "



    Ich hoffe, Sie hatte trotzdem ein unvergessliches Erlebnis! :!!


    Hatte sie. :!!




    Nur 2 Wochen vor Euch, am 16. Mai diesen Jahres, war der Alpenzorro auch da unten und ist am nächsten Tag zum North Rim hochgewandert.
    Allerdings hatte der noch sein Mountainbike auf dem Rücken mitgeschleppt. :EEK:
    Hier hat er davon berichtet. Ebenfalls absolut lesenswert.


    Hab's gerade gelesen. Wahnsinn. Tolle Sache. Wäre aber nichts für mich.


    Wusstet Ihr übrigens, was der Rekord für Rim to Rim to Rim ist?


    6:59:56!


    :EEK: :pipa:




    Man spürt aber auch mit welchem Engagement du dabei warst. Nach dem Abstieg noch solche Wanderungen zu unternehmen verdient Respekt. :!!


    Wie Euch vielleicht ;) aufgefallen ist, hat mich diese Gegend total in ihren Bann geschlagen. Inzwischen interessieren mich eigentlich alle Aspekte des Canyons und ich versuche nach und nach, über alles wenigstens ein bißchen was nachzulesen: Geologie, Geschichte, Biologe... Ich könnte da noch so viel darüber erzählen, aber das wird dann zu viel für den Bericht.

    • Offizieller Beitrag

    Zitat von »WeiZen«
    Naja eines Tages, bei ähnlichen Temperaaturen werde ich noch einmal rauf und runter gehen, in einem Rutsch.
    Habs ja schon mal auf dem BAT gemacht in üblicher Sommerhitze.


    Wow, bewundernswert. In der Sommerhitze wäre das nichts für mich, an einem Tag runter und wieder hoch. Da krieg ich bestimmt Kreislauf.


    Weniger. Beim 3 Mile Rest House habe ich dann gesagt, hier bleibe ich, hier sterbe ich. Ich bin um 14 Uhr hoch ab Indian Gardens durch die Mittagshitze. Hätte auch Rucksäcke sammeln gehen können, lagen viele am Wegesrand. Nun jedenfalls meinte der Ranger an der Hütte, Saufen, Saufen, Saufen. Hochgetragen wird man nur in 2 Fällen.
    a) Tod
    b) Beide Beine gebrochen
    Ich kam neben einem Mädel aus SF zum Sitzen, was sich beim Runterhiken morgens den Fuß verknackst hatte. Auch sie mußte da irgendwie wieder hoch.
    So sind wir um 16Uhr wieder los und haben sie in die Mitte genommen. Um 18Uhr waren wir oben.


    So lange ich nur mich selbst tragen muß, geht es mir gut. Jedes Kilo mehr verschlimmert das Wohlbefinden.
    Und wenn ich da unten schlafen sollte, brauch ich eine weiche Unterlage, aber tragen will ich die nicht.
    Wenn die jetzt aber an Stelle von Bier auch Cola da unten hätten. Oder kann man auch Eis kaaufen, wegen Iced Tea, dann könnte ich schwach werden.


    Angerichtet hast Du was.

    • Offizieller Beitrag

    Dann wäre das ja eine Herausforderung für Dich.


  • Weniger. Beim 3 Mile Rest House habe ich dann gesagt, hier bleibe ich, hier sterbe ich. Ich bin um 14 Uhr hoch ab Indian Gardens durch die Mittagshitze. Hätte auch Rucksäcke sammeln gehen können, lagen viele am Wegesrand. Nun jedenfalls meinte der Ranger an der Hütte, Saufen, Saufen, Saufen. Hochgetragen wird man nur in 2 Fällen.
    a) Tod
    b) Beide Beine gebrochen
    Ich kam neben einem Mädel aus SF zum Sitzen, was sich beim Runterhiken morgens den Fuß verknackst hatte. Auch sie mußte da irgendwie wieder hoch.
    So sind wir um 16Uhr wieder los und haben sie in die Mitte genommen. Um 18Uhr waren wir oben.



    Klingt jetzt schon etwas anders. ;) Aber trotzdem Respekt. :!!


    Aber wenn jemand richtig zusammenklappt, wird meines Wissens auch evakuiert.




    So lange ich nur mich selbst tragen muß, geht es mir gut. Jedes Kilo mehr verschlimmert das Wohlbefinden.
    Und wenn ich da unten schlafen sollte, brauch ich eine weiche Unterlage, aber tragen will ich die nicht.


    Das Gepäck war für mich kein Problem. Weiche Unterlage - meine Frau hatte sich vorher beim Walmart diese blaue Isomatte besorgt. Wir haben die nicht gewogen, aber mehr als 200-300 Gramm hat die nicht gewogen. Halt ein bißchen unhandlich. Ich hatte eine self inflatable Matraze mit ca. 500g (womit mich meine Frau ab San Diego aufgezogen hat, aber das ist eine andere Geschichte). Dazu die Schlafsäcke, jeder 1300g und das Zelt, mit Plane zum drunterlegen zwischen 3-3,5 kg. Dazu jeder eine Gallone Wasser (wenn man den South Kaibab wieder hoch will, braucht man natürlich deutlich mehr), den Proviant und Kleidung (inklusive T-Shirt zum wechseln ;) ) Und halt so ein paar Kleinigkeiten: Kompass und water treatment für den Notfall, Taschenmesser, Mobiltelefon als Wecker...


    Unten am Campground haben auch einige ohne Zelt übernachtet. Nur mit Unterlage und Schlafsack.


    Außerdem kann man sich das Gepäck auch per Muli runter- und wieder hochtragen lassen. Stichwort duffle service. Kostet halt.




    Wenn die jetzt aber an Stelle von Bier auch Cola da unten hätten. Oder kann man auch Eis kaaufen, wegen Iced Tea, dann könnte ich schwach werden.


    Es gab Eis. Aber ob das einfach so verkauft wurde, ich bin mir fast sicher, würde jetzt aber nicht die Hand dafür ins Feuer legen. Aber da kann man mit den Leuten da unten bestimmt reden.





    Angerichtet hast Du was.


    Tut mir leid ;)

    Dann wäre das ja eine Herausforderung für Dich.


    Tolles Video :!!


    Ja, der John Muir Trail würde uns auch reizen. Meine Frau noch mehr als mich. Das ist eher ihre Klimazone.


    Mich reizt das auch, aber noch mehr reizen mich ein paar andere Sachen im Grand Canyon. Rim to rim natürlich. Oder eigentlich noch mehr: Hermit Trail bis Hermit Rapids, dann wieder hoch bis zum Tonto Trail und den dann ostwärts bis Indian Gardens und dann wieder hoch. Aber da muss man wohl mindestens vier Übernachtungen im Canyon einplanen. Schön wäre wahrscheinlich auch Grandview Trail, Tonto Trail Richtung Westen und dann South Kaibab oder BAT wieder hoch. Aber ich glaube, das wäre mir mindestens eine Nummer zu groß.

    • Offizieller Beitrag

    Dazu die Schlafsäcke, jeder 1300g und das Zelt, mit Plane zum drunterlegen zwischen 3-3,5 kg. Dazu jeder eine Gallone Wasser (wenn man den South Kaibab wieder hoch will, braucht man natürlich deutlich mehr), den Proviant und Kleidung (inklusive T-Shirt zum wechseln ) Und halt so ein paar Kleinigkeiten: Kompass und water treatment für den Notfall, Taschenmesser, Mobiltelefon als Wecker...


    Klares No Go für mich, da kommen ja noch die 5Kg für Video bei mir dazu. Damit zusammen käme ich dann vom Auto zum TH, aber nur wenn er nur 100m weit weg ist.
    Deswegen nur ein Tag. Mir war auch nicht bekannt, das an der PR Getränke an nicht Übernachtungsgäste verkauft werden.
    Dadurch rückt das für mich wieder in den Fokus. Wobei ein steak auch nicht schlecht wäre am Abend. Aber das Brot lebt dort ja lange frisch und zur Not reicht es mir mit Erdbeermarmelade.
    Die kann ruhig heiß werden.


    Und richtig jucken tut nich Supai. Aber dann steht das teure RV 3 Tage ungenutzt in der Gegend herum.
    Aber wenn die mir das Essen runter werfen, könnte ich da auch 4 Tage wandern. ;)


  • Deswegen nur ein Tag. Mir war auch nicht bekannt, das an der PR Getränke an nicht Übernachtungsgäste verkauft werden.
    Dadurch rückt das für mich wieder in den Fokus. Wobei ein steak auch nicht schlecht wäre am Abend. Aber das Brot lebt dort ja lange frisch und zur Not reicht es mir mit Erdbeermarmelade.


    Doch da kann jeder einkaufen. Es gibt nicht nur Getränke, sondern auch Kleinigkeiten zu essen zu kaufen. Trail Mix, Bagels, Kekse, "summer sausage" (was immer das ist), pretzels, Äpfel, wenn ich mich richtig erinnere.


    Außerdem gibt's natürlich t-shirts und Postkarten und so Schnickschnack.


    Steak Dinner und Frühstück muss man leider ewig voraus reservieren...



    Bezüglich Coke bin ich mir jetzt gar nicht mehr hundertprozentig sicher, aber ich bilde mir ein, ich hätte keines gesehen... Kann mich aber täuschen.

  • Was für ein toller Bericht, ich bin begeistert, ganz große Klasse :clab::clab::clab::clab::clab:


    Was man da alles lernt und erfährt, wow :!!


    Mach richtig Spaß das alles zu lesen, auch wenn es fast Romanlänge hat ;) Ich war richtig enttäuscht, daß Du die Geschichte von Glen und Bessie Hyde nicht auch noch erzählt hast :(


    Bin schon total gespannt, wie es weiter geht.


    Gruß


    Sandra

  • Ich bin ganz begeistert. Philipp, vielen Dank für die vielen Bilder unten aus dem Canyon. Einfach gigantisch!
    Ich kann verstehen, dass dieser Canyon Dich so in seinen Bann zieht.
    Mir geht es ähnlich. Seit ich einmal oben gestanden habe, möchte ich unbedingt runter. Bisher habe ich immer an einer 1-Tages-Tour überlegt, da ich den Umstand mit dem Übernachten (vor allem dem langen Vorbuchen) scheue. Aber die Eindrücke, die Du uns von unten vermittelst, kann man wohl nur haben, wenn man sich mehr Zeit nimmt.


    Vielen Dank auch für die Geschichten "Drumherum".


    Rim to Rim - das würde mir auch gefallen. Aber der Organisationsaufwand ist bestimmt beträchtlich.
    Bin schon gespant, wie es Euch beim Aufstieg gegangen ist.


    Gruß


    Bettina

    • Offizieller Beitrag

    Rim to Rim


    Ist mir mal ein Marine begegnet, dort unten. 32 Stunden, er war fast durch. machte eine sehr frischen Eindruck der Junge.


  • Ist das nicht süss?


    Philipp allein in der grossen Natur!


    Deine Füsse waren Dir bestimmt dankbar für das kühlende und erfrischende Bad?!


    Auch ich wiederhole mich: :laola:


    Vielen Dank für diesen wirklich wunderschönen, spannenden, lehrreichen und manchmal (eher selten!) humorvollen Bericht! :fli2:
    Bin gespannt auf den Aufstieg, als würde ich selber unten stehen!


    Liebe Grüsse
    Moni

  • Wunderbar! Ich find’s prima, was Du Dir unten im Canyon noch alles angesehen hast. Ich glaube, ich hätte es eher wie Deine Frau gemacht und bissl gefaulenzt. Die Eindrücke, die Du zeigst sind super! Man kann kaum glauben, dass es im Grand Canyon ist, von dort unten merkt man die Tiefe gar nicht, gerade weil man das Rim nicht sieht. So so, dort arbeitet also eine Stasi-Rangerin :EEK: Ist schon ein Zufall mit der Plastiktüte.
    Die Story von Glen und Bessie würde mich auch interessieren.



    :clab: :clab: :clab:

  • Mach richtig Spaß das alles zu lesen, auch wenn es fast Romanlänge hat ;) Ich war richtig enttäuscht, daß Du die Geschichte von Glen und Bessie Hyde nicht auch noch erzählt hast :(


    Irgendwo muss man kürzen. Nicht dass es noch mehr Beschwerden gibt, dass das alles so lang ist. ;)
    Ich könnte höchstens wie letztes Mal wieder einen kleinen Exkurs (oder zwei ;) ) einbauen, aber dann verschieben sich die nächsten Tagesberichte nach hinten.



    Bisher habe ich immer an einer 1-Tages-Tour überlegt, da ich den Umstand mit dem Übernachten (vor allem dem langen Vorbuchen) scheue. Aber die Eindrücke, die Du uns von unten vermittelst, kann man wohl nur haben, wenn man sich mehr Zeit nimmt.


    Klar, Vorausplanen ist Pflicht. Man kann zwar Glück haben, spontan und kurzfristig Permits und sogar Plätze in der Phantom Ranch zu bekommen, aber damit rechnen kann man natürlich nicht. Wir hatten übrigens zuerst geplant, früher zu fliegen und ein Permit für April besorgt. Da wir aber zu der Zeit dann doch nicht fliegen konnten, haben wir das zurückgeschickt.






    Ist mir mal ein Marine begegnet, dort unten. 32 Stunden, er war fast durch. machte eine sehr frischen Eindruck der Junge.


    Frisch, aber langsam ;te:

    Ist das nicht süss?

    :P






    Deine Füsse waren Dir bestimmt dankbar für das kühlende und erfrischende Bad?!


    Und wie. :gg:

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!