2010: Mike's cowboy school in Colorado and more...

  • Freitag, 2.7.2010, partly sunny, max. 80°
    Auf der Ranch
    Für Sue und Penn Mike ist heute Schluss: somit sind wir nur noch 5 Gäste, welche eine verletzte Kuh auf die Ranch treiben sollen; aber zuerst wird der verletzte steer von gestern verarztet.
    Er wird durch ein Labyrinth von Laufgängen in eine „box“ getrieben, wo er ausser dem Kopf nichts mehr bewegen kann. Der Kopf wird dann mit einem „rope“ mehr oder weniger ruhiggestellt. Isaac verpasst dem steer 2 riesige Pillen und eine Spritze, dann darf er wieder in den corral (der steer, nicht Isaac).


    Wir machen uns auf den Weg (obwohl es keinen solchen gibt) und suchen die Kuh, welche wir auch rasch nur 1-2 Meilen entfernt finden. Rasch ist sie aus der Herde ge- „cutted“ und wir versuchen jetzt, sie Richtung Ranch bzw nächstes gate zu treiben.


    Obwohl verletzt, will sie nicht recht und kehrt immer wieder zur Herde zurück. Beim nächsten Fluchtversucht blockiert Conny mit ihrem Pebbles den Weg und die Kuh geht durch den „barb wire“ auf die andere Seite: gut für uns, müssen wir sie nicht mehr durch’s gate sondern nur noch auf die Ranch bringen: ein Kinderspiel….


    Leider sieht und hört die (blöde.. :gg: ) Kuh ihre Artgenossen auf der anderen Seite des Stacheldrahtes und will nicht auf die Ranch, sondern hier bleiben. Also wieder das gleiche Spiel wie vorher. Einkreisen – horseshoe – treiben, 1, 2, 3, 4, 5, … mal.


    Dieses Mal blockieren Marlis und Naria einen Fluchtweg und schwupps – schon ist das Viech (langsam werden wir sauer) wieder durch den Stacheldraht auf der anderen Seite.
    Wir geben auf und kehren mit hängenden Köpfen und beschämt zum lunch auf die Ranch zurück.


    Am Nachmittag machen wir einen trail ride auf anderen Weiden und schauen dabei, ob wir kranke Tiere (pink eye/Horn-und Bindehautentzündung oder foot rot/Hufinfektion) finden. Wieder auf der Ranch angekommen, machen sich einige fit für’s Freitag Rodeo in Pine Bluffs, wir gehen in den jacuzzi und schwimmen im pool.


    Während des Nachtessens gibt’s einen kleinen Platzregen, dann später in der Nacht heftige Gewitter.

  • Samstag, 3.7.2010, mostly cloudy, max 80°
    Auf der Ranch
    Heute verlässt uns auch noch Chas, womit wir für die nächste Woche nur noch 4 Gäste sein werden, d. h. auch mehr Arbeit für uns…


    Am Wochenende werden die Pferde nicht gefüttert und es wird auch nicht geritten: Nach einer Anfrage bei Tom dürfen Philip, Conny, Marlis und ich ausnahmsweise aber doch einen Vormittagsritt unternehmen, vielen Dank.


    Auf dem Ausritt erfahren wir von Philip und Conny, dass das gestrige Rodeo gar nicht stattgefunden hat; Isaac hat das Datum verwechselt. So sind die drei und Judy nach Cheyenne in einen Club sowie ein Billard-Pub mit Musik und Tanz geganen und haben sich anscheinend gut amüsiert.


    Nach dem lunch haben Marlis und ich uns in die „Sonntagskleider“ geworfen, schliesslich wollen wir beim Rodeo einen guten Eindruck machen.


    Wir treffen kurz vor 16.00 h in Kimball ein und Betsy fährt uns zur Arena voraus. Dort erwartet uns Doug und stellt uns einen cowboy vor, der uns backstage umherführt und allfällige Fragen beantwortet. Wie vermutet, ist das Rodeo nicht sooo riesig wie versprochen, aber mal hinter die Kulissen zu schauen und sich die nötigen Utensilien zeigen zu lassen, war doch interessant für uns.


    Ausserdem sprachen wir mit dem bullfighter (soll die runtergefallenen cowboys vor dem Bullen retten bzw diesen ablenken, gefährlicher job..) und dem clown (soll die Gäste mit humorvollen Einlagen und Witzen unterhalten).


    Um 17.00 h wollten wir uns zum pre-rodeo mit lokalen Konkurrenten auf die Tribüne begeben, als ein heftiges Gewitter losging: zum Glück hatten wir die Regenjacken schon montiert und die Hüte haben auch einiges abgehalten; die Jeans wurden aber doch tropfnass.


    So schnell, wie der Regen begann, hat er auch wieder aufgehört und wir sehen uns mit einem Dutzend anderen Zuschauern 2 bullriders, 2 bronc riders und einem Dutzend Reitern beim calf roping und team roping zu: nichts Spektakuläres, aber doch in Ordnung; ausserdem noch ein halbes Dutzend girls beim „barrel racing“


    Von 18.00 – 19.00 h war dann Pause bzw Vorbereiten/Aufwärmen fürs richtige Rodeo, da haben wir uns am Verflegungswagen mit Essen und Trinken eingedeckt. Nachher haben wir rund 45 Minuten wiederum bullriding und roping zugeschaut, als dann eine weitere, halbstündige Pause angesagt wurde, sind wir nachhause gegangen.


    Unterwegs konnten wir noch einige sehr schöne Fotos vom sunset, Regenwolken und –bogen machen.


    Nach einem kleinen Schlummerkaffee im Haupthaus, wir waren ganz alleine, sind wir in unser loghouse gegangen und haben zum ersten mal ein paar Stunden gelesen, während die Regentropfen an das Fenster klopften bzw hämmerten und das Geheul der Kojoten übertönten.

  • Sonntag, 4.7.2010, cloudy, max 80°
    Auf der Ranch
    Am Nationalfeiertag haben wir richtig ausgeschlafen und uns um 09.00 h zum Frühstück getroffen. Aufgrund des kühlen Wetters haben wir uns den Morgen mit lesen, schwatzen und etwas TV vertrieben; zum lunch haben wir uns selber aus den beiden riesigen fridges bedient.


    Am Nachmittag war Sauna, hot tub und pool angesagt bis um ca 16.00 h Doug eintraf.
    Er hatte sein eigenes rope dabei und Philip, Marlis und mir noch eine Extra-Lektion sowie einige Tricks des Lassowerfens gegeben.


    Und siehe da, nach einigem Ueben habe ich 6 x hintereinander das dummy-Kalb eingefangen, worauf mein nick von Swiss Mike zu Mike the rope gewechselt wurde :gg:
    Der plötzliche, heftige Regen hat uns dann zurück ins Haus getrieben, wo wir bis zum dinner miteinander schwatzten. Dann passierte für mich der Super-Super-GAU:


    Die Matratze in unserem Bett war uns viel zu weich; wenn einer sich umdrehte, schaukelte der andere noch 10 Minuten nach…
    Tom bot uns als Alternative einen Umzug in eine cabin an, welche für uns aber zu klein waren; einen Wechsel der Matratzen fand er nicht einfach zu bewerkstelligen, da der Eingang, das Entree sowie das Schlafzimmer doch zu verwinkelt wären.


    Als Marlis meinte, im Notfall würde sie einfach eine Türe aushängen und unter die Matratze legen, hat Tom die Idee aufgegriffen und Phlip aufgetragen, ein „board“ zurechtzuschneiden.


    Als dieser jetzt nach erfolgtem Auftrag zurück in den living-room kam, hatte er eine SCHLANGE um den Arm gewickelt und auf meine Frage, wo er denn die her hätte, antwortete er:


    VOR DEINER HAUSTUERE!!!


    Es sei aber nur eine harmlose bullsnake


    Auf jeden Fall war ich ab sofort viel vorsichtiger, wenn ich nachhause ging und den Schreck musste ich mit einem grossen Whiskey hinunterspülen.
    Es regnete wiederum die ganze Nacht.

    • Offizieller Beitrag

    Da wirst Du ja noch zum Buffalo Bill :!!


    Nee, so eine Schlange braucht wirklich keiner vor der Tür. :EEK:


    Hoffentlich war das Bett jetzt angenehm :D

  • hi guys


    @ Matze: dann geh' doch auf alles ein ;) und danke für das Fotokompliment, diesbezüglich bin ich manchmal einfach übereifrig und knipse einfach alles, was mir vor die Linse kommt (typisch Touri halt) ; manchmal probiere ich aber auch, einen "künsterlischen Wert" einzubeziehen...


    @ Werner: ist aber noch nicht fertig, es folgen noch 2 weitere Wochen


    c u


    Mike

  • Also der Bericht über eure Erlebnisse gefällt mir ausgezeichnet. :!!


    Das sieht so richtig nach harter Landarbeit aus. Aber du konntest ja immer auf dem Pferd sitzen und dieses musste die Hauptarbeit leisten. ;)


    Ich nehme an ihr seid auf einer Art ländliches Rodeo gewesen. Ich wurde mal in Wisconsin zu so einem eingeladen, war aber trotzdem interessant. In Ramona CA war ich dann an einem grösseren derartigen Anlass, der zwar gleich war jedoch mit bedeutend mehr drumherum. ;) Als Laie war ich natürlich nicht so fachkundig wie du es jetzt bist.


    Auf eine Schlange vor dem Zimmer verzichte ich aber gerne.


    Ernst

  • So wie das Regenbogenfoto z.B. das ist der Hammer :clab: :clab:


    Ich bin immer noch begeistert, zumal man von dir wirklich alles gut erklärt bekommt, was da so im einzelnen abgeht :!!


    Freu mich auf die Fortsetzung :wink4:



    Also der Bericht über eure Erlebnisse gefällt mir ausgezeichnet.


    Das sieht so richtig nach harter Landarbeit aus. Aber du konntest ja immer auf dem Pferd sitzen und dieses musste die Hauptarbeit leisten.


    Ich nehme an ihr seid auf einer Art ländliches Rodeo gewesen. Ich wurde mal in Wisconsin zu so einem eingeladen, war aber trotzdem interessant. In Ramona CA war ich dann an einem grösseren derartigen Anlass, der zwar gleich war jedoch mit bedeutend mehr drumherum. Als Laie war ich natürlich nicht so fachkundig wie du es jetzt bist.


    Auf eine Schlange vor dem Zimmer verzichte ich aber gerne.


    Ernst


    Das sieht so richtig nach harter Landarbeit aus. Aber du konntest ja immer auf dem Pferd sitzen und dieses musste die Hauptarbeit leisten.


    Ich nehme an ihr seid auf einer Art ländliches Rodeo gewesen. Ich wurde mal in Wisconsin zu so einem eingeladen, war aber trotzdem interessant. In Ramona CA war ich dann an einem grösseren derartigen Anlass, der zwar gleich war jedoch mit bedeutend mehr drumherum. Als Laie war ich natürlich nicht so fachkundig wie du es jetzt bist.






    ja, das war in Kimball, welches gut 2,000 Einwohner hat.


    wir sind auch schon auf richtig grossen gewesen (z.B. Cody, wo es auf beiden Seiten der "Speakertribüne" je 4 "shoots" für die Tiere hat, hier waren es 2 auf einer Seite...


    und soo hart war die Arbeit nicht (im Frühling und Herbst wird wieder mehr "Handwerk" gefordert und ja, das Pferd hat den Löwenanteil zu verrichten


    Mike

  • [/quote]

    Also wickelt ein Cowboy ne Schlange wie ein Lasso ;][; zusammen ;) ?


    :schreck:


    Es gibt sie also doch - die jungen, knackigen, mutigen Cowboys :resp:


    Toller Bericht - das ist ein ganz besonderer Urlaub. Für mich wäre das zwar nichts, aber dein Bericht ist super interessant und ich bin gerne weiter dabei :!!

  • Montag, 5.7.2010, sunny, max.
    85°



    Auf der Ranch



    Gestern habe ich mit Tom darüber diskutiert, ob ich Shiloh
    noch eine weitere Woche reiten oder auf ein anderes Pferd wechseln soll. Der
    Entscheid fiel zugunsten von Shiloh aus: eine Woche Ferien für ihn, hat er auch
    verdient.



    Somit hatte ich ab heute einen neuen Partner: Little Joe,
    wiederum ein Paint!






    Heute ist Frank, der Head Wrangler, nach seiner
    Augenoperation auch wieder dabei; er hat gleich einen alten Freund, Johnny,
    mitgebracht, welcher eines seiner Pferde verkaufen will.



    Da kann er gleich mitkommen, wenn wir die verletzte Kuh von
    letzter Woche (die durch die fence ging…) suchen.



    Da der Nationalfeiertag auf einen Sonntag fiel, ist heute
    „frei“: eine gute Erfindung der Amis! Somit haben Tom und Darcy entschieden,
    auch wieder mal auszureiten und dabei gleichzeitig das zum Kauf stehende Pferd
    (Lilly) bei der Arbeit anzuschauen.






    Die Kuh wurde auch relativ rasch gefunden, liess sich aber
    auch nicht so einfach treiben, sondern rannte in entgegengesetzter Richtung
    davon. Als sie aber einen kleinen Bach überqueren wollte, war sie für Johnny
    und Frank einfach mit dem rope einzufangen, auf’s Trockene zu schleppen und vor
    Ort zu verarzten. Somit hatten wir noch Zeit, eine andere Weide abzureiten und
    kranke oder fremde Tiere zu suchen.






    Nach dem lunch war geplant, die Wassertanks zu kontrollieren
    und gleichzeitig, wenn nötig, die Rinder zu denselben zu treiben.



    Obwohl es um 14.00 h hiess, in 30 Minuten soll’s losgehen,
    dauerte es doch bis fast 15.00 h, bis
    alle bereit waren. Nein, doch nicht, es mussten noch 2 Pferde getränkt und
    eines umgesattelt werden!






    Kaum waren wir eine Viertelstunde unterwegs, haben wir 2
    Nachbarn getroffen und es wurde wiederum 15 Minuten getratscht. Endlich bei der
    ersten Tränke angekommen, wurde von den Ranchern, den Wranglern und Johnny über
    Gott und die Welt oder das neue Pferd oder sonst was „Wichtiges“ diskutiert und
    wir standen bzw sassen wie blöd in der Hitze und warteten.



    Vielleicht hätten wir etwas insistieren sollen oder einfach
    alleine weiterreiten, aber es war ja ein „Frei-Tag“ und das Rancherehepaar
    wollte ihn einfach geniessen.






    Jedenfalls waren Marlis, Judy und ich ein wenig sauer und
    als wir um knapp 17.00 h auf der Ranch eintrafen und Frank vorschlug, noch ein
    wenig roping vom Pferd aus zu üben, hatten wir keine Lust mehr.



    Nach dem Nachtessen um 18.00 h haben wir uns dann auch
    zurückgezogen und in unserem loghouse wieder gelesen.






    Das neue Pferd wurde übrigens gekauft; es hat sich als
    wunderbares cow horse herausgestellt: unter anderem hat es sich während der
    gesamten Verarztung der Kuh keinen Schritt bewegt, obwohl es nicht gehalten wurde
    oder angebunden war: nur die Zügel lagen am Boden und das reichte (ground
    tying).

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!