Übernachtungen: Spontan und unkompliziert?

  • Das was Du vor hast ist keine Beginner-Tour, das ist ein 3. oder 4. Tour.
    Realistisch gesehen kann ich persönlich Dir davon nur abraten.
    Du verrennst dich da in etwas. Die überragenden Highlights des SW verpasst Du ja fast durchgehend, das ist sehr sehr schade.


    Sei Dir auch den Gefahren Deiner Streckenwahl bewusst. Das ist nichts für Anfänger. Und ganz klar, das ist nicht ungefährlich.


    Guten Gewissens kann man Dir Deine Tour nicht empfehlen.


    Joe

  • Hallo,


    ich bin mal gespannt, was Du hinterher erzählen wirst.
    Wahrscheinlich kommt vor Ort alles anders als geplant und das Nationalparkfieber wird Dich doch noch packen.
    Wünschenswert wäre es, den Capitol Reef, Canyonlands, Grand Canyon sind einfach überragende Landschaftsparks, die man mal gesehen haben sollte.
    Auch wenn man meint, alles bereits von Bildern zur Genüge zu kennen. Die Realität ist einfach überwältigend schön.
    Ich würde nochmal über weitere Tage in Moab nachdenken anstelle der speziellen Ziele wie Ah-shi-sle-pah und einigen Touren bei Page/Escalante die meiner Meinung nach schon ein wenig Erfahrung bei der Orientierung und bei der Wanderung in unwegsamen Gelände erfordern.

    Gruss Kate
    +++++++++
    On Tour:
    2000-09: 7xUSA West & Kanada
    2000-10: D,F,I,GR,MC,E,AND,L,A,HR
    2011: D, GB, HR-MNR-BiH, I
    2012: Inselhopping HR (Pag, Rab, Cres, Losinj)
    2013: Dalmatien & BiH im Mai/ Süd-Norwegen im Juli/August

    Einmal editiert, zuletzt von Canyoncrawler ()

  • Ich stand letzten Sommer genau vor dem gleichen Problem. Vorher bin ich die USA mit dem PKW gefahren.
    Zwei Routen bin ich mehr oder weniger 1994 blauäugig ohne Sinn und Verstand gefahren (Monument Valley und CCR).
    Dann habe ich DA entdeckt und ich hatte Lust auf Gravel.
    Dennoch hat mein Verstand gesiegt: ich bin den Apache Trail, ein paar Indian Roads und den Shafer Trail gefahren. Ich fand, das war für den Anfang okay und den Shafer Trail fand ich schon für meine ersten Fahrkünste zwar toll, aber schwierig.


    In diesem Jahr traue ich mir schon mehr zu, aber wenn ich mir bestimmte Berichte von Joe oder Silke ansehe (bitte nicht böse sein, wenn ich andere jetzt nicht nenne), sage ich - das muss auch jetzt noch nicht sein.


    Und ich würde niemals so nem Spezialisten wie Steffen hinterher rennen, wenn es so viele tolle Dinge gibt, die du noch nicht gesehen hast.


    Klar sind manche Fotos toll, aber das ist doch fast der gesamte Südwesten. Schau dir erst mal die wirklichen Highlights an, bevor du an die Hidden Treasures gehst.

  • Danke wieder für die vielen kritischen Rückmeldungen. :)


    Der Grundton scheint zu sein dass ich Highlights auslasse, und gleichzeitige sehr schwierige Dinge mit drinhabe, die zum einen weniger toll sind, und zum anderen eher schwierig/gefährlich.


    Die großen Highlights wären in dem Fall noch Grand Canon, Canyonlands, Monument Valley, Capitol Reef, wenn ich das richtig verstehe?


    Das komische ist, ich hab viel in der Gegend mit Google Erath herumgespielt und Fotos gekuckt. Da bin ich quasi ohne große Absicht auf viele der Dinge gekommen, die nun in der Liste stehen. Aus irgendwelchen Gründen scheinen mich die Bilder bei den großen Dingen nicht so angezogen zu haben.


    Ist hald schwierig. Einerseits kann man sagen ich muss nach XY weil das alle so toll finden. Andererseits kann man auch sagen ich muss nach AB weil ich da für meinen Geschmack schönere Dinge sind UND weniger Rummel ist. Oder man könnte sagen ich soll nach %& weil da niemand was drüber weiss und vielleicht was neues entdeckt wird das noch gar niemand kennt. :)


    Vielleicht bin ich in der Hinsicht schwierig zu verstehen. Mich fasziniert z. B. ein 140 Mio Jahre allter Haifischzahn den ein Beduine in einer Wüste findet 10x mehr als die ollen Pyramiden in Kairo. Und während die Bekannten auf der sonnigen Piste Skifahren, krieche ich in engen kalten nassen Höhlen herum und riskiere das elektronische Leben einer teuren Kamera um einen kleinen Tropfstein abzulichten. :tongue:


    Wie auch immer. Ich werde noch weiterrecherchieren und ich halte mich eigentlich für einen vorsichtigen Menschen der schlau genug ist umzukehren wenn's (oder bevor's) brenzlig wird. Da keine Übernachtungen vorgebucht werden, sind wir ja bis zuletzt frei...


    Beim Wandern und Orientieren in unwegsamen Gelände würd ich mir weniger Sorgen machen, da ich oft in den Alpen auch oft mal weglos unterwegs bin und die eine oder andere Höhle suche. :)

  • Zu der Übernachtungskiste:
    Wir sind 2002 und 2003 mit genau dem ersten Hotel (direkt nach dem Flug) in die USA geflogen, der Rest hat sich dann vor Ort ergeben.


    2002: SFO-SFOim Juni 3 Wochen mit den typischen Highlights: Yosemite, DV, LAS, Bryce, Kodachrome (war spontan nem Schild gefolgt), Canyonlands, Arches, GC,Mesa Verde, Joshua Tree Park, LA (schnell wieder raus), HWY1 hoch nach SFO, mehrere Tage in SFO zum Abschluss. (Die Reihenfolge weiss ich nicht mehr, da müsste ich erst die Fotos und DIAS durchschauen, und das kann dauern)
    Übernachtet haben wir gemischt in Motels und im Zelt auf Campgrounds. Kein wildes Campieren. Die Route hatten wir grob vorgeplant, aber dann z.B. in LAS ne Übernachtung zusätzlich eingelegt, weil da gerade die "The Art of Motorcycle" von Guggenheim gastierte. Im Grand Canyon haben wir auch verlängert, weil wir eine Camping Permit bekommen haben und am nächsten Tag runtergewandert sind, dort übernachtet haben (Zelt) und am darauf folgenden Tag wieder raufgewandert sind. Das ist wirklich ein tolles Erlebnis und würde ich auch immer wieder machen, auch wenn der GC eine der Hauptattraktionen ist.


    Du findest übrigens an jeder Tanke und an vielen Fast-Foods Voucher Hefte, die Sonderpreise für Motels beinhalten. Den Spareffekt halte ich für fraglich, aber so kann man auch mal telefonisch ein Motel vorreservieren, wenn man weiss, das man spät in einem Ort ankommt, und keine Lust mehr auf Motelsuche hat.


    2003: LA <-> LA (wir haben die Moppeds da übernommen) ab 14.09. ca 3 Wochen haben wir uns im Süden rumgetrieben. Auch hier haben wir keine Hotels vorgebucht. Bei der Strecke hat uns damals Heinz einige Tipps gegeben. Wir haben aber unterwegs einiges gestrichen aus folgenden Gründen:
    - Im September sind die Tage kürzer als im Juni. Das hat ein paar Tage gebraucht, bis wir geschnallt haben, warum wir immer abends so in Zeitnot geraten
    - Ein Mopped muss öfter getankt werden. Das alleine wäre nicht so schlimm, wenn der darauf befindliche Fahrer nicht doppelt so oft Wasser nachkaufen müsste. Wir haben also bei jedem zweiten Wassernachkaufstopp (Moppeds haben nicht so einen großen Kofferraum) getankt.
    - Wenn man zwei Moppeds zu zweit bewegt, kann man sich nur schwer beim Fahren abwechseln. Ein 600 Meilen Ritt, wie wir wahnsinnigen an einem Tag von LA aus gemacht haben endet dann um 11 abends und man ist dann nicht mehr wirklich fit, nach mehreren Stunden durch die Berge bei vollkommener Dunkelheit
    - Das Bepacken morgens dauert länger, da es schon an japanische Faltkunst erinnert ein Mopped zu beladen (ja, wir nehmen immer zu viel Gepäck mit)


    Nachdem wir unsere Route entschlackt haben ging es dann wieder entspannt weiter :-)
    Das Zelt war natürlich auch dabei, denn es gibt kaum was schöneres als auf den kleinen Campingplätzen in Nationalparks zu nächtigen. OK Wilderness Permit und irgendwo mitten im Joshua Tree Park nächtigen macht auch Laune.


    Da Ihr zu zweit seit (also offenbar kein kleines Kind dabei), kann ich nichts gegen vollkommen spontane Reiserei sagen. Die Planung vorher ist halt gut dazu nicht nachher zu hören: "Wart Ihr auch im Antelope Canyon?" "Anti--waaas?" Okay, mittlerweile haben wir das nachgeholt, aber es ist immer schöner, bewusst Sachen auf folgende Urlaube zu verschieben, als sich zu ärgern, dass man an etwas Schönem vorbeigefahren ist, ohne sich dessen bewusst gewesen zu sein. So geht es uns z.B. mit dem Fantasy Canyon. Als wir 2005 da nur wenige Meilen von vorbei fuhren, wussten wir nur, dass da "olle Dinoknochen" zu bestaunen sind, was uns nicht im geringsten interessierte. Naja, irgendwann werden wir wohl auch da nochmal lang fahren.


    Ich merke, ich schweife ab :-)


    BTT: Die letzten 2 Jahre haben wir ein Notebook mitgenommen und abends im Motel das kostenlose WLAN genutzt, um uns die Übernachtung für den nächsten Abend (selbstverständlich mit WLAN) zu sichern. Das heisst, wir sind immer noch in der Lage, die Route unterwegs komplett umzuplanen, erkaufen uns aber ein bisschen Sicherheit und die Gewissheit, am Zielort ein Motelzimmer zu haben. Und Map'n'Go war auch auf dem Notebook :-)
    Warum? 2006 war unser Sohn 6 Monate alt, als wir im Südwesten unterwegs waren. Nichts ist schlimmer, als mit einem schreienden Kind, dass kein Bock mehr hat nach einem Motel zu suchen, was ich zudem lieber bei Tageslicht mache. Bei gebuchtem Zimmer hält man einfach nochmal an, spielt ne Runde, das Navi zeigt ja an, dass es eh nur noch ne halbe Stunde zu fahren ist.


    Zu zweit ist man da leidensfähiger, da fährt man im Zweifel halt 50 Meilen weiter in den nächsten Ort, wenn in Lovell gerade Mustangfest ist und alle Motels komplett ausgebucht :-)


    BTW: Wir fliegen im September auch wieder nach LAS, da wir den nicht bezwingbaren Drang verspüren, die ganzen roten Steine nochmal durchzuzählen, eventuell doch noch die richtige Fundstelle der moki marbles zu finden (vorletztes Jahr mussten wir kurz davor umkehren, weil ich Depp nicht in Escalante vollgetankt hatte), und sonst noch ein paar Sachen aufzuarbeiten, an denen wir bisher vorbeigefahren sind. Diesmal werden wir auch den Grand Canyon wohl nochmal besuchen. Ich hab da im Laurent Martres Band 2 den Toroweap Point gefunden, der mich sehr anspricht. Runterwandern werden wir wohl erst, wenn unser Sohn seinen Rucksack selber trägt statt sich in der Rückentrage tragen zu lassen :gg: Und wir haben vor im Zion ein paar Nächte zu zelten, da wir die bisherigen 2 Male nur durchgefahren sind. Alles in allem versuchen wir es mittlerweile gemütlicher angehen zu lassen. Zum einen, weil wir im Südwesten viele berühmte Highlights schon besucht haben, zum anderen weil wir beginnen, uns in unsere Sucht zu fügen.


    ciao


    frank

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!