Heute Nacht wurde die Uhr auf Sommerzeit 1 Stunde vorgestellt. Aber da wir so früh im Bett waren, machte uns das nicht viel aus. Bis 8 Uhr musste man die Kabine räumen und auschecken und gegen 9 Uhr sollten wir in Kirkenes einlaufen.
Gegen 7 Uhr waren wir aus der Kabine raus und wollten unten auschecken, aber leider war niemand an der Rezeption. Auch beim Frühstück war fast keiner. Wir gehen mal davon aus, dass viele das Umstellen der Uhr nicht auf dem Schirm hatten. Um 8 Uhr wurde es im Frühstücksraum schlagartig voll.
Wir futterten uns noch mal gut durch. Das Wetter war wieder hervorragend heute. Sonne satt.
Martin wollte um 8 Uhr auschecken, aber wieder war niemand bei der Rezeption. Zum Glück gab’s unten einen Gepäckraum, wo man wenigstens seinen Koffer abgestellen konnte. Es stellte sich dann später an Deck 4 im Shop heraus, dass das „Auschecken“ lediglich aus dem Verlassen der Kabine bestand. Hätte man auch mal sagen können.
Irgendwie wusste auch wieder niemand so richtig über den Bus Bescheid, der in die Stadt fährt. Außerdem erfuhren wir an diesem Morgen durch die Durchsagen, dass es einen kostenlosen Flughafentransfer gab. Genau diese Info hatte ich im Vorfeld auf der Website gesucht. Aber da nirgendwo eine Info darüber zu finden war, war ich davon ausgegangen, dass es keinen gibt. Da wir auch keine zuverlässige Info darüber finden konnten, ob man schnell ein Taxi bekommt, hatten wir den Flug nach Oslo extra auf den darauffolgenden Tag gelegt. Wenn wir also gewusst hätten, dass es einen Flughafenshuttle gibt, der sofort nach der Ausschiffung losfährt, hätten wir schon an diesem Tag nach Oslo fliegen können. Im Laufe des Tages sollten wir uns darüber noch ziemlich ärgern, da Kirkenes etwas "underwhelming" ist. Der einzige Flug des Tages geht nämlich gegen 11 Uhr und wir hatten Angst, dass das zu knapp ist, wenn wir lange auf ein Taxi warten müssen. Übrigens gibt's in Kirkenes ganze 5 Taxis, wie wir später erfuhren.
Erst mal sahen wir uns auf dem Deck das Anlegen in Kirkenes an.
Irgendwo hinter dem Hügel hier fängt Russland an.
Die Weltstadt Kirkenes. Nächster Halt: Murmansk.
Wir wollten ein Taxi bestellen, aber wurden mal wieder von Pontius zu Pilatus geschickt ("Ich bin dafür nicht zuständig"). Unten war in der Zwischenzeit das totale Chaos beim Verlassen des Schiffs ausgebrochen. Die Leute stapelten sich quasi in den engen Gängen und nun rächte sich, dass wir das Gepäck im (viel zu kleinen) Lagerraum untergestellt hatten. Es dauerte ewig, bis wir endlich vom Schiff runter waren.
Irgendwann erbarmte sich aber mal jemand und rief ein Taxi für uns. Der Fahrer war keine 5 Minuten später da und brachte uns flott zum Hotel. Schnell war schon auf der Fahrt klar: hier dürfte selbst unter der Woche nichts los sein, aber an einem Sonntag war die Stadt quasi tot.
Im Hotel angekommen konnten wir natürlich noch nicht aufs Zimmer, dafür war es noch zu früh, aber immerhin konnten wir unsere Koffer unterstellen. Dann starteten wir zum Sightseeing . An dieser Stelle darf laut gelacht werden. Theoretisch wäre so ein Cafe ja nett gewesen, aber heute war wirklich alles geschlossen. Selbst die Restaurants. Zum Glück hatte das Restaurant im Hotel wenigstens geöffnet. Das Abendessen war also gesichert.
Wir sahen uns die Kirche von außen an und die kleine Fußgängerzone.
Ohne Spikes keine Chance! Auf dem Marktplatz hätte man Schlittschuh laufen können.
Man merkt, dass Russland nicht weit weg ist.
Auf einem Platz gab’s ein kleines Eisstadion, das ganz witzig war. Wir hatten Glück, denn am nächsten Tag war es schon komplett abgerissen worden. Und dann ist Kirkenes um eine Sehenswürdigkeit ärmer.
Wir liefen bis zum Boarderlandsmuseum, was eine knappe halbe Stunde dauerte. Es war in der Sonne ganz schön warm, daher schwitzten wir beide total in unseren zig Schichten.
Das Borderlandsmuseum war ganz nett, aber wie erwartet kein großer Wurf. Immerhin konnten wir hier etwas Zeit totschlagen. Wie der Name schon erahnen lässt, geht es im Museum über die Geschichte zu Russland, aber auch das deutlich aktuellere Thema Flüchtlinge fand einen Platz. Es gab nämlich tatsächlich syrische Flüchtlinge, die über Russland nach Norwegen geflüchtet sind.
Im Cafe des Museums tranken wir noch einen Kaffee und liefen dann zurück. Wir liefen beim Hallenbad vorbei, das um 14 Uhr öffnen sollte. Wir wollten hier den Nachmittag verbringen, denn was sollten wir sonst tun. Die Sehenswürdigkeiten waren abgehakt.
Wir checkten ein und unser Zimmer war ganz schön und groß - für norwegische Verhältnisse wohlgemerkt. Die Betten waren zwar wieder schmal, aber sehr gemütlich. Wir hatten einen sehr großen Fernseher! Und der Hammer: das war ein smart TV und wir konnten uns mit Netfllix einloggen! Jetzt waren wir wieder auf der Gewinnerspur.
Wir schmissen uns aufs Bett und guckten Inside Out. Selbst bei dem schönen Wetter verpassten wir draußen nicht viel. Die Stadt war die Mutter aller Käffer und ohne Auto konnte man an einem Sonntag original gar nix machen und das Hallenbad lockte uns auch nicht mehr. Danach guckten wir How to be Single. Dann fingen wir mit einer neuen Serien an – American Crime Stories – The People vs. OJ Simpson, das war sehr spannend. Wir hatten Mühe, uns gegen 18 Uhr fürs Abendessen loszureißen, aber mittlerweile knurrte uns ganz schön der Magen.
Martin hatte Caesar Salat als Vorspeise (nicht zu sehen oben), ich King Crab Soup. Als Hauptgang hatte ich Saibling mit Kartoffeln und Trauben (wilde Mischung, aber lecker ) und Martin hatte Elch mit Rotweinsoße und Kartoffeln und Gemüse. War recht lecker, aber wir haben hier in Norwegen schon besser gegessen.
Danach packten wir für den Flug morgen und guckten noch 2 Folgen von der Serie.
Infos:
Thon Hotel Kirkenes 154 € fürs Zimmer inklusive Frühstück