Yellowstone und noch viel mehr

31. August 2016

Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass es in den umliegenden Wäldern von Victor teilweise heftig brennt? Die Helikopter sind tagsüber fast pausenlos im Einsatz. Im Ort hängt ein Plakat, worauf man sich bei den Firefighters für ihre Einsätze bedankt

Wir bekommen heute Morgen von Rachel wieder ein leckeres Frühstück serviert und unterhalten uns mit den 4 älteren Fischern, die die beiden anderen Zimmer im Haus belegen. Sie versuchen ihr Heil während einiger Tage in den verschiedenen Gewässern der Umgebung. Ich finde es klasse, dass die Männer ihre Fänge fotografieren, um sie anschliessend wieder ins Wasser zu werfen

Durch den Teton NP fahren wir dann Richtung Yellowstone. An der Colter Bay machen wir einen Toiletten-Halt und sehen uns auch noch etwas unten beim See um. Auch hier könnte man den einen oder anderen Trail machen, allerdings sind hier ziemlich viele Touristen. So setzen wir uns wieder in den Wagen und fahren weiter. Beim South Gate kann man dann die immensen Schäden sehen, die das Feuer angerichtet hat. Vom gesamten, riesigen Wald sind nur noch die Gerippe der Bäume zu sehen
Am Lewis River halten wir an und laufen zum Fluss hinunter.

Leider hat sich die Sonne bereits hinter den Wolken versteckt, trotzdem leuchten die Farben.

Je weiter wir in den Yellowstone hinein kommen, umso mehr zieht sich der Himmel zu. Da sieht leider alles etwas trübe aus Tiere sind weit und breit keine zu sehen Da knipsen wir halt einfach ein bisschen in die Pools hinein.

Eigentlich ziemlich interessant, was man da alles zu sehen bekommt

Manchmal spritzt es irgendwo,

hin und wieder taucht etwas auf,

und eigenartige Flüssigkeiten sind auszumachen.

Zum Abschluss fahren wir an eine Stelle am Firehole River, wo wir in anderen Jahren regelmässig Bisons gesehen haben. Doch auch hier: Tote Hose

Nach dem Einchecken im neuen Motel im Canyon Village, fahren wir noch ein wenig ins Hayden Valley, in der Hoffnung, doch noch das eine oder andere Tier zu sehen. Aber heute scheinen die Viecher wie vom Erdboden verschluckt - oder sie haben einfach keine Lust, ständig von irgendwelchen Touristen begafft zu werden

Da wir bereits das vierte Mal im Yellowstone sind, ist es nicht soooo schlimm, dass wir heute keine super Bilder schiessen konnten. Und morgen ist ja auch noch ein Tag...

Unterkunft: Canyon Lodge & Cabins, neue Anlage mit modernen, kleinen Zimmern. Sie enthalten alles, was man braucht. Das "Nationalpark-Feeling", welches früher den Charme des Canyon Village ausgemacht hat, fehlt. Dafür wohnt man komfortabel und sauber.

Zitat von Skuromis

wenigstens habt ihr nicht im Bisonstau gestanden

Das wäre definitiv ein Stau der erfreulichen Art

Zitat von Ina

Stell dir mal vor, du wirst ein paar Mal mit dem Angelhaken im Maul aus dem Wasser gezehrt und wieder reingeschmissen.

Naja, wenn man es so betrachtet, hast Du natürlich recht, Ina. Aber meinst Du, ein Fisch wird gleich mehrere Mal mit einem Angelhaken erwischt? Das würde ich mir in der Tat auch schmerzhaft vorstellen

Zitat von sarahbonita

ich bin hinterher und hoffe, die Tiersuche in Yellowstone wird noch etwas erfolgreicher

Sarah, das freut mich - und erinnert mich daran, dass ich endlich mit Deinem RB anfangen möchte

Tja, das mit den Tierchen Es ist nicht so, dass sie uns in Massen begegnet sind, aber das eine oder andere hat sich dann doch gezeigt

1. September 2016

Im Morgengrauen setzen wir uns ins Auto und fahren Richtung Hayden Valley. Es ist kalt heute Morgen und ich bin froh um die Sitzheizung im Wagen Wir sind beileibe nicht die Einzigen, die die Morgenstimmung geniessen wollen. Es sind erstaunlich viele Touristen unterwegs, einige haben am Ufer des Yellowstone River sogar schon Position bezogen und schauen durch ihre Ferngläser oder bringen ihre riesigen Objektive in Stellung.

Wir halten an einem Platz, wo wir schon in anderen Jahren waren, denn hier gefällt uns der anbrechende Tag am besten

Anschliessend fahren wir noch ein Stück weiter und kommen zu dem Platz, wo wir gestern Abend schon längere Zeit gestanden haben. Gestern wurde von einem Wolf gesprochen, der immer wieder auftauchen soll und auch jetzt sind alle voller Erwartung. Da sich natürlich gar nichts tut, drehen wir bald um und fahren langsam wieder zurück. An einer anderen Stelle sind alle in heller Aufregung: In der Ferne sollen zwei Wolf-Babys spielen. Doch ich finde, es braucht sogar durchs Fernglas sehr viel Fantasie, um überhaupt etwas zu erkennen

Nach dieser morgendlichen Fahrt stärken wir uns erst einmal mit einem kleinen Frühstück im Restaurant und räumen dann unser Zimmer. Gerne wären wir endlich einmal den Trail zum Mount Washburn gelaufen, aber wo's rauf geht, geht's ja auch wieder runter, und das wahrscheinlich ziemlich steil. So entschliessen wir uns für ein Teilstück des Howard Eaton Trail, nämlich zum Grebe Lake, der nur wenige Meilen westlich von Canyon Junction in Richtung Norris startet.

Inzwischen ist es etwas wärmer geworden und wir laufen, nur mit der leichten Faserpelz-Jacke bekleidet, los. Der Weg führt durch Wiesen und ganz viel Wald. Hier hat es 1988 heftig gebrannt, aber inzwischen sind die Bäume schon wieder kräftig nachgewachsen

Wieder einmal sind wir ganz alleine unterwegs und so unterhalten wir uns etwas lauter als gewöhnlich, denn hier ist Bärengebiet Und an Brunos Rucksack bimmelt das Bärenglöckchen fröhlich vor sich hin. Nach 3.3 Meilen erreichen wir den Grebe Lake. Die Ausbeute an Bildern ist leider nicht sehr gross, die meisten Fotos sind eher nichtssagend, weshalb eigentlich nur dieses hier übrig bleibt

Auf dem Rückweg hören wir in der Ferne lautes Rufen, Jauchzen und Pfeifen Wir rechnen mit einer grösseren Gruppe Wanderern. Weit gefehlt, nach einigen Minuten treffen wir auf ein älteres Paar. Lachend erzählen sie uns, dass sie sich so vor Bären schützen, natürlich sind beide mit Bärenglöckchen und -spray bewaffnet Wir erfahren, dass sie auch schon in Frankreich und der Schweiz zum Wandern waren.

Nach diesem netten Hike fahren wir weiter nach Westen und entdecken am Gibbon River in der Ferne einen Bison im Gras liegen. Leider ist er für ein Foto zu weit entfernt, aber der kleine Fluss und seine Umgebung sehen nett aus.

Am Grand Loop, wo der Gibbon River schon viel breiter ist, hat schon die erste, zarte Herbstfärbung begonnen.

Wir fahren noch einmal zum Firehole Lake Drive, wo wir gestern wegen der fehlenden Sonne keine annehmbaren Bilder machen konnten. Heute sieht das schon etwas anders aus

Nun wird es aber Zeit, wir haben schliesslich noch ein Date Am Old Faithful stellen wir unseren Wagen auf den grossen Parkplatz. Es wäre noch Zeit, einen kleinen Loop zu laufen, aber vorher wollen wir uns schlau machen, wo wir Anne und Dieter treffen werden. Da wir auf den ersten Blick keinen "Saloon" entdecken können, gehen wir direkt in VC. Auf meine Frage sieht mich die Rangerin verständnislos an Ich präzisiere und sage "Old Faithful Basin Store". Keine Ahnung, meint die Gute, nie gehört

So zotteln wir zwei weiter, in den General Store. Klar, meint ein Verkäufer, und zeigt uns die Richtung an Man muss nur die richtigen Leute fragen, dann ist alles kein Problem

Viel Zeit bleibt nicht mehr, wir haben uns für 17:00 Uhr verabredet, jetzt ist es halb 5. Gerade noch Zeit genug, den ganz kleinen Loop beim Old Faithful abzulaufen.

Pünktlich treffen wir bald darauf Anne und Dieter und setzen uns zum Essen in den Saloon. Es gibt viel zu Erzählen und zu Lachen Leider müssen wir uns dennoch zeitig verabschieden, denn wir müssen noch zum Lake Yellowstone fahren und dort einchecken. Beim Abschied passiert Dieter dann das Malheur mit seiner geliebten Kamera Sie kracht auf den Holzboden und das Objektiv bricht ab. Es sieht nicht aus, als liesse sich die Sache auf die Schnelle reparieren Es tut uns leid, dass wir den traurigen Dieter und Anne nun verlassen müssen Trotzdem, es hat Spass gemacht, die Beiden zu treffen und wir hoffen auf eine Wiederholung

Der Weg nach Lake Yellowstone zum Lake Hotel verläuft kürzer als gedacht. Beinahe läuft uns ein humpelnder Wolf (oder war's vielleicht doch ein Koyote?) in den Wagen. Obwohl er nicht sehr schnell unterwegs ist, erwische ich ihn mal wieder nicht mit meiner Kamera Doch kurze Zeit später treffen wir dann noch auf diesen stolzen Burschen

So sind wir heute doch noch zu unserem Tierchen gekommen und können es uns zum Abschluss des Tages in unserem Cabin beim Lake Yellowstone gemütlich machen

Unterkunft: Lake Yellowstone Cabins, renovierte, gute eingerichtete Cabins, in denen man sich sehr wohl fühlen kann.

Hallo Andrea, schön, dass Du hier mit dabei bist

Zitat von Redrocks

da wir kürzlich auch im Yellowstone waren, bin ich bei deinem Titel neugierig geworden und habe jetzt auch mal nachgelesen.

Dann habe ich ja den richtigen Titel gewählt

Zitat von Redrocks

Gibt es noch einen separaten Reisebericht??

Bettina meint meinen Live Bericht. Ich habe aber von unterwegs keine Bilder gepostet, die ich hier nun nachliefern möchte. Das ist kein umfassender RB, aber ich hoffe, dass er trotzdem einen kleinen Einblick gibt von unserer schönen Reise

2. September 2016

Auch heute Morgen fahren wir schon früh wieder los, ins Hayden Valley. Es ist wieder ziemlich kühl, die Heizung läuft zu Beginn auf Hochtouren

Direkt an der Verzweigung, wo wir auf die Grand Loop Rd einbiegen, tummeln sich ein paar Bisons. Doch noch ist es zu dämmerig, um gescheite Fotos zu bekommen und wir fahren nach kurzer Zeit weiter nach Norden. Schon bald gibt es wieder einen Stopp, denn dieser Bursche ist ganz allein auf seinem Morgenspaziergang

Die Landschaft ist auch nicht zu verachten

Es gibt immer wieder Stellen am Fluss, wo es dampft und zischt

Dort, wo sich die Rapids befinden, haben wir schon vorgestern Absperrungen gesehen, die sowohl das Anhalten an der Strasse als auch das Klettern an der Böschung untersagen. Wir hatten uns keine Gedanken gemacht, da nichts zu sehen war. Doch heute Morgen stehen auf dem Parkplatz zu den Rapids schon viele Autos, auch zwei Ranger Fahrzeuge sind vor Ort. Natürlich sind auch wir neugierig und folgen den, mit roten Bändern abgegrenzten Holzplanken zum Yellowstone River hinunter.

Auf der anderen Flussseite sehen wir schon bald den Grund der Aufregung:

Seit 10 Tagen soll er regelmässig hier beschäftigt sein Vielleicht erkennt Ihr, um was es sich handelt:

Anscheinend sollen Wölfe das Bison-Kadaver zum Flussufer geschleppt haben und dieser Grizzly findet noch nach Tagen Reste, um sich zu verpflegen Nach längerer Zeit sieht er zu seinen Zuschauern hinüber und verzieht sich dann über die steile Böschung.

Nach diesem Erlebnis auf nüchternen Magen :) fahren wir zurück zum Lake Hotel und essen ein kleines Frühstück im Deli mit leckerem Gebäck und Starbucks Kaffee.

Dann gehen wir in unser Cabin um zusammenzupacken. Hier hat es uns gut gefallen, wir hätten es auch eine weitere Nacht ausgehalten Danke für den Tipp, Alf Beim Auschecken meint die nette Dame, bis heute sei der Baertooth Hwy wegen Waldbränden geschlossen gewesen. Nun sollte es kein Problem mehr sein

Nun fahren wir Richtung Fishing Bridge. Am Lake Butte Overlook drehen wir wieder um und können etwas später diesen mächtigen Burschen bei seiner Morgen-Toilette beobachten

Nach seinem Bad steht er auf, schüttelt sich den Staub ab und zieht von dannen.

Am Trailhead zum Stormy Point stellen wir unseren Wagen ab und machen uns bei starkem Gegenwind auf den Weg, der durch einen kleinen, herrlich duftenden Wald führt und uns zum Lake Yellowstone bringt

Der Trail gefällt uns sehr gut und wir geniessen die frische Seeluft und den schönen Ausblick

Anschliessend machen wir uns auf den Weg Richtung Cooke City. Vor dem Canyon Village biegen wir auf den North Rim Drive ein und schauen am Grand View in die Tiefe, bzw. ich schaue in die Tiefe, Bruno hält sich hier vornehm zurück

Am Dunraven Pass sehen wir in der Ferne die Waldbrände

Nach dem Tower Fall machen wir wieder einen Halt und laufen zum Aussichtspunkt.

Bald darauf biegen wir ins Lamar Valley ein und geraten bald in einen Stau

Es dauert geraume Zeit, bis die Strasse wieder frei ist und zumindest ein Teil der Herde auf der anderen Seite angelangt ist

Zur Abrundung dieses schönen Yellowstone-Tages gehen wir, Bettinas Tipp folgend, ins Baertooth Café, wo wir lecker zu Abend essen

Unterkunft: Soda Butte Lodge. Alles ziemlich alt und etwas dunkel, aber sauber und ruhig. Für eine Nacht okay.

Caro, ich hoffe, Du bist jetzt mit mir zufrieden. Da ich noch nicht herausgefunden habe, wie ich die Fotos verkleinert hochladen kann, habe ich jetzt alle Bilder nachträglich korrigiert. In Picasa gibt es nur die Option: Beste Auflösung zum Teilen im Web oder Originalgrösse