Pazifik, Canyons, Zoos und andere Highlights (Hochsommer 2015)

  • Wir wollten uns Karten für in 4 Wochen kaufen, wenn wir zum Abschluss der Reise nochmal zwei Tage in SF verbringen wollten. Das Schild an der Kasse war ein kleiner Schock. Es gab erst wieder Karten an unserem Abflugtag. Da bucht man eine Sache nicht vorab übers Internet und hat direkt Pech.

    :EEK: :EEK: :EEK:


    2011 sind wir da noch hin und sind mit dem nächsten Schiff rüber gefahren... :gg:


    Aber gut zu wissen, dass man da jetzt anscheinend Wochen vorher das Ticket kaufen muss. Check!


    Ansonsten ein herrlicher SF-Tag! Ein Fahrrad hab ich mir zwar noch nie ausgeliehen aber ich war ja nicht das letzte Mal dort! :gg: Sieht so aus, als hattet ihr viel Spaß! :clab:

  • Ach, wie schön! In anderer Verteilung haben wir diese Dinge auch gemacht. Das Fahrrad fahren macht wirklich Spaß. Und vielleicht keine dumme Idee, wieder über die Brücke zurück zu fahren. Wir haben in Sausalito lange in der Schlange gestanden, um die letzte Fähre zu erwischen (bei uns hat sich der Nebel erst mittags gelichtet). Man kann aber auch bis Tiburon weiter fahren, das ist auch ein lohnendes Ziel.
    Tolles Bild, wie Du den Berg runterfährst :!!


    Der Markt im Ferry Building ist auch immer einen Besuch wert. Und in den Chrissy Fields kann man so entspannen, Leute beobachten und wie Ihr Tiere entdecken. Besonders hat mir der Brachvogel gefallen.


    Du hast recht, bei dem Wetter ist San Francisco ein guter Einstieg in den Urlaub.


    Nur schade, dass Ihr nicht die gewünschten Karten für Alcatraz bekommen habt.


    Liebe Grüße


    Bettina

    • Offizieller Beitrag

    Bereits am Morgen war dichter Fahrradverkehr auf der Brücke.


    Es macht einfach sehr viel Spaß entlang der Bay zu radeln


    Ok, wenn niemand auf der Brücke ist, würde ich da vielleicht rüberfahren, auf der Fahrbahn für die Autos ;,cOOlMan;: , aber ganz sicher never ever auf dem Radweg über Wasser auf einer Brücke. :EEK: Da sind mir die Mainbrücken schon zu hoch. ;;NiCKi;:;;NiCKi;:
    Und in dem Gedränge? Nicht wirklich.
    Da von ab, solange noch wenig Radfahren, ist ein Rad das ideale Verkehrsmittel für Städte, man sieht mehr und muß nicht laufen, aber auch keine Parkplatz suchen. Anhalten zum Knipsen geht dann überall. ;ws108;

  • Aber gut zu wissen, dass man da jetzt anscheinend Wochen vorher das Ticket kaufen muss. Check!

    Mein Stand vor der Reise waren 4 Tage im voraus. Außerdem gibt es einige sich kompliziert wirkende Sonderregelungen mit dem Citypass - Kauf am Alcatraz Counter, um die Bay Cruise durch Alcatraz zu ersetzen. Deshalb dachte ich, es ist einfacher das Ganze vorort zu kaufen und zu reservieren. Irgendwie war es auch Pech.


    Und vielleicht keine dumme Idee, wieder über die Brücke zurück zu fahren.

    Die Brückenrückfahrt war schon etwas knifflig, da wir im steten Gegenverkehr direkt an der Abgrenzung zur Fahrbahn entlang fahren mussten. Die Autos fahren auf der Brücke zwar nicht schnell, es ist aber trotzdem eine Schnellstraße. Wir waren auf jeden Fall froh als wir wieder auf der Südseite der Brücke waren.


    Zitat von »wstefan«


    Bereits am Morgen war dichter Fahrradverkehr auf der Brücke.

    Zitat von »wstefan«


    Es macht einfach sehr viel Spaß entlang der Bay zu radeln

    Ok, wenn niemand auf der Brücke ist, würde ich da vielleicht rüberfahren, auf der Fahrbahn für die Autos ;,cOOlMan;: , aber ganz sicher never ever auf dem Radweg über Wasser auf einer Brücke. :EEK: Da sind mir die Mainbrücken schon zu hoch. ;;NiCKi;: ;;NiCKi;:

    Auf der Schnellstraße ?( - die meisten Unfälle passieren doch immer noch im Straßenverkehr mit Autobeteiligung. Also dann doch lieber mit der Masse der Radler schwimmen. Die fahren alle eine Geschwindigkeit und rollen so ohne Stress über die Brücke. Wer nicht kann, muss ja nicht übers Geländer schauen.


    Fahrradfahren in der Stadt ohne Bay Überquerrung macht aber auch Spaß, die Autofahrer in SF waren wirklich sehr rücksichtsvoll. Das kenne ich aus Frankfurt ganz anders.

  • Dienstag 28.07.2015 – Yosemite National Park – Yosemite Falls Walk


    Nach den zwei Aklimatisierungstagen hieß es nun für 4 Wochen Abschied von San Francisco zu nehmen. Wir packten unseren Jeep voll, programmierten das Navi und los gings. Über die Oakland Bay Bridge, Oakland, Livermore, Modesto, durchs Central Valley fuhren wir bis Merced, um dort in die Sierra Nevada abzubiegen. In Mariposa wurden dann die Lebensmittel- und Getränkevorräte aufgefüllt. Die Walmarts in den Städten zuvor hatten wir irgendwie alle verpasst.


    Um 15:00 zur Check-In Zeit waren wir dann in unserer Unterkunft für die nächsten 3 Nächte, die Cedar Lodge. Ordentliche Übernachtungsplätze im Yosemite Park sind ja ein echtes Problem. Im Park ist alles sehr teuer und bereits zu Weihnachten für den folgenden Sommer ausgebucht. Außerdem sind Zimmer für 3 Personen (also 2 Queenbetten) nur für sehr viel Geld zu bekommen. Die Cedar Lodge ca. 10 Meilen vor dem Park bietet einen guten Kompromiss aus Preis und täglicher Fahrzeit. Außerdem liegt sie mitten im Merced-Tal, so dass man drumherum viel Natur hat.



    Wir hatten uns dort nicht lange aufgehalten, da wir noch etwas vom Yosemite sehen wollten. Als kleinen Spaziergang hatten wir uns die Runde an den Lower Yosemite Falls ausgesucht. Am späten Nachmittag leerten sich bereits die Parkplätze entlang der Straße, so dass wir in der Nähe des Trailheads parken konnten.



    Der Weg zu den Wasserfällen führte ca. 800 Meter durch den Wald bis wir vor einem großen Felsenfeld mit den Lower Yosemite Falls standen.





    Erwartungsgemäß waren wir nicht allein. Trotz reichlicher Warnungen vor gebrochenen Knochen und gerissenen Bändern ließen wir uns nicht davon abbringen zwischen den Felsen herumzuklettern. Dort konnten wir auch einen der häufigsten Weggefährden in Yosemite entdecken. Dieses kalifornische Ziesel (Otospermophilus beechey) war eines der scheueren Sorte.
    Die Ziesel waren regelrechte Wegelagerer, die teilweise sehr aggressiv um Futter gebettelt haben. In den Restaurants STßen sie sogar auf den Tischen, um sich direkt an den Tabletts zu bedienen.




    Der Blick vom Wasserfall zurück ins Tal



    Über den Bäumen konnte man den Yosemite Point (2114 m) in der Abendsonne sehen.



    Natürlich gab es auch für Wanderungen ausreichend Warnungen.



    Auf der weiteren Wegstrecke konnten wir noch eine Vogelart ablichten. Die Wanderdrossel (Turdus migratorius) sollte die einzige ihrer Art auf der gesamten Reise bleiben, obwohl ich immer dachte, dass es ein Allerweltsvogel wie die Amsel bei uns ist. Sie STß recht lange neben dem Weg und wartete bis sie sich unbeobachtet fühlte, um mit ihrer fetten Beute zu ihrem Nest zu fliegen.




    Auf dem Rückweg zum Parkplatz hatten wir nochmal diesen schönen Blick auf den lower und upper Yosemite Fall.



    Die Runde hatte nur eine Länge von 1,7 km, so dass wir noch Richtung Merced River spaziert sind. In den Wiesen sahen wir eine kleine Gruppe interessiert ins Grüne schauen. Beim Näherkommen sahen wir auch das Objekt ihres Interesses.



    Eine Schwarzwedelhirsch-Kuh ignorierte die Familie vollkommen. Sie hatte auch an uns kein Interesse und ließ sich von allen Seiten fotografieren.




    Direkt nebenan fanden wir mehrere kleine glänzende Käfer auf einer pelzigen Pflanze. Es handelt sich um Cobalt Blue Beetles (Chrysochus cobaltinus).



    Am Merced River konnten wir leider keine weiteren Tiere entdecken.



    Es gab dort aber wunderschön verwachsene Bäume. Der folgende war bereits auf einer Seite abgestorben.



    Die Sonne ging langsam unter und beleuchtete nur noch die Spitzen der Berge.


    Der Sentinel Rock



    Der Blick auf den Half Dome stimmte uns schon mal auf unserer Ziel am nächsten Tag ein.




    Half Dome auf Flickr


    Zum Abschluss noch ein Hinweis der Ranger …


    auf Flickr



    Bilanz des Tages


    Ein Fahrtag durch die Hitze des kalifornischen Hinterlands ohne große Besonderheiten. Der Abendbesuch im Yosemite NP gab dem Tag mit einigen Tiersichtungen noch eine interessante Note.


    Auto: 371 km
    Wandern: 3 km


    Hotel: Cedar Lodge 180$ inkl. 10%Rabattgutschein über hotels.com


    Wildlife: Säuger 2; Vögel 1; Reptilien – macht insgesamt (5/10/-)
    - kalifornisches Ziesel (Otospermophilus beechey)
    - Schwarzwedelhirsch (Odocoileus hemionus inyoensis) – eine von 10 Unterarten
    - Wanderdrossel (Turdus migratorius)

  • Nicht ganz richtig: Mindestens eine Reptilie habt ihr gesehen, im Schnabel von der Drossel :D
    Aber da war ja ganz schön was los im Park... Na wenigstens seid ihr auf Eure Kosten gekommen. Aber die krassen Lichtgegensätze machen beim Fotografieren echt zu schaffen..

    Tote Tiere zählen bei solchen Zählungen nicht. ;)


    Das Licht am späten Nachmittag war wirklich schwierig. Nicht nur die Kontraste haben mich fast wahnsinnig gemacht. Auch die Farben waren ganz seltsam. Der automatische Weißabgleich der kleinen Powershot sowie der EOS-Kamera kamen mit dem Licht überhaupt nicht zurecht. Bei der EOS habe ich wenigstens eine Einstellung gefunden, die für die sonnigen Bereiche ok war.

    • Offizieller Beitrag

    Auf der Schnellstraße ?(


    ;;NiCKi;:;;NiCKi;:
    Sicherer als im Fahrradpulk __PiK1__


    Wer nicht kann, muss ja nicht übers Geländer schauen.


    Das reicht bei Höhenangst nicht, dafür ist der Weg zu schmal.
    Daher werde ich auch nie über die Brücke radeln.

  • Zwei schöne Tage! ;;NiCKi;:


    Für Touristen gab es ein neues San Francisco Must-Do – Fahrradtouren entlang der Bay.

    Na ja, so neu ist das nicht mehr. Bin 2005 da geradelt. Das war echt toll.
    Auf dem Weg zur Brücke haben wir noch den Abstecher zum Palace of Fine Arts gemacht.


    Aber neu ist, dass es da sooo voll ist. Wird vermutlich wirklich an den eBikes liegen, weil vorher wohl manche den Weg hoch auf die Brücke fürchteten. Dabei ist der kurz. Da kann man auch schieben.


    Ich wollte unbedingt eine dieser steilen Straßen herunterfahren.

    Crazy. Das wäre mir zu heftig.


    Bei den Radtouren gilt - früh starten - sonst wird es unangenehm voll.

    Auch ohne Flucht vor den Massen kann ich frühes Starten nur empfehlen. So hat man genug Zeit, sich umzusehen (z. B. Palace of Fine Arts, die Aussichtspunkte an der Brücke und Sausalito, Picknickpause etc.). Wir starteten seinerzeit etwas später, da morgens das Wetter zu schlecht war und haben es am Ende gerade noch so geschafft, die Räder vor Schließung des Ladens zurück zu bringen... .puh!;


    Auf dem Rückweg zum Parkplatz hatten wir nochmal diesen schönen Blick auf den lower und upper Yosemite Fall.

    Das Rinnsal ist ein wenig traurig. Habe das mal im Frühjahr kurz nach einem nochmaligen Wintereinbruch erlebt. Gigantisch.
    Allerdings war ich auch schon mal im September und die Fälle waren GANZ trocken. :traen:


    Das reicht bei Höhenangst nicht, dafür ist der Weg zu schmal.

    Finde den gar nicht mal so schmal. Man kann auch links zur Straße hin fahren (oder wenn es zu voll ist, schieben)
    Hier ein Foto von 2005 . Wie man sieht, war es damals nicht überfüllt. :gg:

    • Offizieller Beitrag

    Zitat von »WeiZen«
    Das reicht bei Höhenangst nicht, dafür ist der Weg zu schmal.


    Finde den gar nicht mal so schmal. Man kann auch links zur Straße hin fahren (oder wenn es zu voll ist, schieben)
    Hier ein Foto von 2005 . Wie man sieht, war es damals nicht überfüllt. :gg:


    Ich sag ja schmal, keine Chanse. Schieben nützt da auch nix, das ist verschärfend, weil Schieben länger dauert. ;,cOOlMan;:
    Aber leer war es 2005, das hilft schon. ;;NiCKi;:

  • Verstehe. Ja, da sieht man wieder: jede Höhenangst ist anders. Ich hab mit der Brücke gar kein Problem. Kann da auch am Rand stehen und runtergucken.
    Aber das Ende des Canyon Overlooks im Zion kann ich nicht gehen. Kein Geländer....

    • Offizieller Beitrag

    Aber das Ende des Canyon Overlooks im Zion kann ich nicht gehen. Kein Geländer....


    Aber eine Wand und kein Wasser, also gehts bei mir.


    Verstehe. Ja, da sieht man wieder: jede Höhenangst ist anders.


    So ist es.

  • Höhenangst habe ich auch ein bisschen. An steilen Abbrüchen im Gebirge und an Felsküsten benötige ich ein Geländer zum Festhalten, sonst wird mir schwindelig.
    Bei Klettersteigen heißt das dann - hoch komme ich immer (da schaue ich nur in die Wand und auf die Griffe), Pausen mit Blick ins Tal sind für mich aber nur schwer zu ertragen. An den Canyons halte ich auch immer einen Meter Abstand.

  • Mittwoch 29.07.2015 – Yosemite National Park – Vernal und Nevada Falls
    (viele Bilder -die Wanderung war einfach viel zu schön)


    Der erste große Wandertag stand an. Wir wollten Richtung Half Dome laufen und mal sehen wie hoch wir kommen. Ein Permit für die Half Dome Besteigung hatten wir nicht, da die gesamte Strecke für 12-Jährige zu lang (30 km) und mit 1400 Höhenmetern zu anstrengend ist.


    Morgens um 7:30 Uhr parkten wir unseren Jeep auf dem Parkplatz in der Nähe des Trailheads beim Happy Isles Nature Center. Das Tal lag noch tief im Schlaf. Auf den Campingplätzen sah man kaum Leute und die Straßen war leer. Nur auf dem Parkplatz standen schon einige Autos und die Krähen suchten zwischen den Wagen nach Resten und pickten Insekten von den Kühlergrills.



    Wir hielten uns nicht lange am Auto auf, sondern gingen direkt zur Brücke am Merced River, wo die Wanderung begann.



    Informationen und Warnungen gab es am Wegesrand. Keine Waffen! Das beruhigt den Europäer in mir.



    Einige Hinweise zu den Schwarzbären und den Umgang mit Lebensmitteln gab es natürlich auch. Eins vorweg – Schwarzbären haben wir leider keine gesehen, weder auf der Wanderung noch im Tal. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie sich während der turbulenten Sommermonate aus dem Tal zurückziehen (oder von der Parkverwaltung zurückgezogen werden).



    Nach ca. 1 km kamen wir zu einer Brücke, wo der Weg den Merced River quert. Hier endet der asphaltierte Weg und die „echte“ Wanderung beginnt. Die Wasserstelle war auch die Letzte auf dem Weg. Ab hier muss man für sich selbst sorgen.



    Der Weg gabelte sich nun in den etwas gemütlichen John Muir Trail und den Mist Trail, der direkt neben den Wasserfällen durch das Tal führt. Wir nahmen natürlich den steilen Mist Trail, da wir die Wasserfälle von Nahem sehen wollten. Nach einem weiteren Kilometer standen wir vor dem Vernal Fall.



    Der Weg führte rechts am Wasserfall vorbei die Felswand hoch.




    Mist Trail - Vernal Falls auf Flickr



    Nach ca. 1 Stunde standen wir oberhalb des Vernal Fall. Der Weg bis hierhin ist auch für ungeübte Spaziergänger gut machbar, so dass ab dem späten Vormittag in diesem Bereich viele Leute unterwegs sind. Oberhalb des Vernal Falls wird es deutlich ruhiger (selbst im Juli/August).




    Mist Trail - Vernal Falls auf Flickr


    Man kann direkt oberhalb der Fälle stehen und dem rauschenden Wasser zu schauen.



    Natürlich gab es hier die üblichen tierischen Weggefährten. Die kalifornischen Ziesel begleiteten uns den ganzen Weg hinauf zu den Fällen, immer in der Hoffnung gefüttert zu werden. Sie waren fast so anhänglich wie kleine Hunde.




    Kalifornischer Ziesel (Otospermophilus beechey) auf Flickr


    Freundlich zueinander sind sie nicht. Diese beiden Jugendlichen hatten sich gewaltig in der Wolle.



    Ein weiterer Rastplatzbegleiter waren die hübschen Diademhäher (Cyanocitta stelleri). Die Häher sind aber deutlich scheuer wie die Ziesel, so dass man schon ein Tele für ein Foto braucht.



    Die nächsten 2,5 km gingen entlang des Flusses durch lichten Nadelwald.





    Nach einer weiteren halben Stunde konnten wir den Nevada Fall sehen. Dieser Fall ist mit 183 Meter Fallhöhe deutlich höher als der Vernal Fall (97 m).



    Beweisfotos haben wir natürlich auch gemacht. ;)



    Mir fiel auf, dass es im Sommer relativ wenige Blütenpflanzen gab. Wer die Alpen im Sommer gewohnt ist und ähnliches in der Sierra Nevada erwartet, dürfte ziemlich enttäuscht werden. Die Indian Paintbrushs waren einer der wenigen Farbtupfer.



    Auf den Felsen neben den Fällen sind uns auch das erste mal die westlichen Stachelleguane (Sceloporus occidentalis) aufgefallen. Im National Park gibt es insgesamt drei Arten der Gattung Scelopterus. Die Bestimmung habe ich nach der Höhenlage des Fundorts vorgenommen, da die Färbung der Tiere stark variiert.



    Nach dem steilen Aufstieg neben dem Wasserfall kamen wir auf ein Plateau, an dessen vorderen Rand das Wasser fällt.



    Bis hierhin mussten wir 570 Höhenmeter überwinden. Entsprechend leer war es hier oben. Der Lohn war eine längere Pause mit Blick auf die umliegenden Berge.



    Der halbrunde Berg im Hintergrund ist die Liberty Cap. Der Half Dome liegt hinter der Liberty Cap.


    Von der Brücke über den Fluss hatte man einen tollen Blick über das Tal (mit Geländer für die Nicht-Schwindelfreien).





    Mist Trail - Nevada Falls auf Flickr


    Direkt oberhalb des Nevada Falls gibt es einen Aussichtspunkt, wo man direkt von oben auf den Fall schauen kann. Gottseidank hat man dort einen Zaun installiert. Ich hätte mich sonst nicht nach vorne getraut.





    Etwas mehr von der Seite gab es sogar die Andeutung eines Regenbogens.



    Natürlich wurde auch eine Warnung platziert - „Baden im Fluss ist lebensgefährlich und verboten! - Es besteht die Gefahr, dass man über die Kante stürzt und zu Tode kommt.“ Überraschenderweise ist dies schon mehrmals vorgekommen. Jedes Jahr sterben in Yosemite ca. 15 Urlauber. Der Mist Trail gehört laut diesen Listen zu den gefährlichsten Wegen, da die Wanderer die Kraft des Wassers unterschätzen. Zur Schneeschmelze im Frühjahr stürzt ein vielfaches der Wassermengen durchs Tal. Es kommt anscheinend häufiger vor, dass Leute auf den feuchten Steinen ausrutschen und in die Fluten stürzen. Andere unterschätzen wie glatt die Steine oberhalb der Fälle sind und finden keinen Halt, wenn sie erstmal in der Strömung sind.


    Nach einer langen Pause wanderten wir weiter hinein ins Little Yosemite Valley.



    Auf den zahlreichen Felsen konnten wir immer wieder Stachelleguane entdecken. Auf dem Foto kann man gut die typischen blauen Kehl- und Bauchflecken der Art erkennen.



    Die Wegweiser waren verwitterungsfest in die Metallschilder gestanzt.



    Umgefallene Bäume bleiben einfach liegen bis sie verfallen sind. Nur der Wanderweg wird freigehalten.



    Wenn sie nicht umfallen, dürfen abgestorbene Bäume aber auch pittoresk im Stehen verwittern.



    Wir waren nun genau auf der Rückseite des Half Domes.



    Die Eisenleitern, die auf den Gipfel führen, konnte man von hier gut mit dem Fernglas (oder dem Tele der Kamera) sehen.




    Half Dome - Gipfel mit den Chain Ladders auf Flickr


    Der Gipfel war für uns eindeutig zu weit weg. Wir gingen aber noch weiter bis zum Abzweig Richtung „Clouds Rest“. Die Hitze erreichte mittlerweile die 35°C-Marke und unsere Wasservorräte
    reduzierten sich schneller wie geplant. Deshalb machten wir um 13:00 Uhr in diesem Wald kehrt und liefen zurück.




    Im Wald konnten wir weitere Vögel entdecken, die auch mittags unterwegs waren. Den Diademhäher hatten wir ja bereits gesehen.




    Diademhäher (Cyanocitta stelleri) auf Flickr


    Der Weißkopfspecht (Picoides albolarvatus) war eine überraschende Sichtung. Ein amerikanisches Paar war ebenfalls total begeistert, als wir sie auf den Woodpecker hinwiesen. Es sollte der
    einzige Specht der Reise bleiben.



    Hier oben gab es auch Ziesel, die sich noch von den Früchten des Waldes ernährten. Geht doch!



    An einer feuchten Stelle konnten wir noch eine einzelne Akelei entdecken.



    Der John Muir Trail (als Rückweg zurück ins Tal) zog sich gewaltig. Der letzte imposante Ausblick war die Sicht auf den Nevada Fall von der Seite.




    John Muir Trail - Nevada Falls auf Flickr


    Um 15:30 Uhr waren wir wieder am Ausgangspunkt angekommen. Die Menschenmengen des Valleys hatten uns wieder. Die Wanderung hat uns total gut gefallen. Wir waren nicht allein unterwegs. Die Mitwanderer hielten sich aber in einem angenehmen Rahmen, so dass wir immer mal wieder jemand zum unterhalten hatten, ähnlich wie im Sommer in den Alpen. Das Einzige, was wir vermisst haben, war die Hütte oben in den Bergen, wo man sich nach dem Aufstieg mit einem Kaiserschmarren belohnen kann. Als Ersatz mussten Ice Tea und Pommes im Besuchercenter im Valley am späten Nachmittag herhalten.



    Bilanz des Tages


    Die Wanderung machte sehr viel Spaß und hatte einiges an spektakulärer Landschaft zu bieten. Leider habe ich es wieder nicht auf den Half Dome geschafft. Bereits 1997 bei meinem 1. Besuch in Yosemite habe ich am Dome-Sattel umdrehen müssen. Beim nächsten Mal will ich es unbedingt bis auf den Gipfel schaffen ...


    Auto: 60 km
    Wandern: 19 km (ca. 900 Höhenmeter)
    Hotel: Cedar Lodge 180$ inkl.10% Rabattgutschein von hotels.com


    Wildlife: Säuger 1; Vögel 3; Reptilien 1 in Summe (5/13/1)
    - kalifornisches Ziesel (Otospermophilus beechey) – mal wieder
    - amerikanische Krähe (Corvus brachyrhynchos)
    - Diademhäher (Cyanocitta stelleri)
    - Weißkopfspecht (Picoides albolarvatus)
    - westlicher Stachelleguan (Sceloporus occidentalis) – das erste (lebende) Reptil

  • Also diese Wanderung ist auch wunderschön, gefällt mir sehr gut.


    Wir sind leider bei unserer Ersttäter- Tour nur mit einer sehr kurzen Wanderung zum Sentinel durch den Yosemite gerauscht, aber ich würde wirklich gerne noch einmal in diesen schönen Park ;;NiCKi;:


    Es muß toll sein, ob an der Kante der Wasserfälle zu stehen ;;PiPpIla;;

    Das Einzige, was wir vermisst haben, war die Hütte oben in den Bergen, wo man sich nach dem Aufstieg mit einem Kaiserschmarren belohnen kann.

    Das ist auch das Einzige, was wir in den Staaten schwer vermissen ;haha_ :!!

  • Sehr schöne Wanderung und tolle Fotos! :clab:


    Apropos Fotos. Da Du ja doch einiges an Tierfotos postest, eine kleine Bitte:


    es gibt hier im Forum eine Art Regel, dass man Spinnenfotos nur mit Ankündigung posten sollte. Ich :schaem: und noch ein paar Arachnophobiker hier werden es Dir sehr danken.
    Deshalb... falls in der Beziehung noch was kommen sollte, bitte mit Großschrift und gebührendem Scroll-Abstand ankündigen.


    :jaMa: :jaMa: :jaMa:

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