Samstag, 30. November 2013: Empire, DUMBO und die Brooklyn Bridge / Teil 2
An der Station Borough Hall in Brooklyn steigen wir aus und nehmen den empfohlenen Spaziergang durch Brooklyn Heights und DUMBO (Down Under the Manhattan Bridge Overpass) unter die Hufe.
Brooklyn besticht ebenfalls mit tollen Gebäuden:
Borough Hall (ehemals das Rathaus als Brooklyn noch eigenständig war, jetzt Stadtbezirksverwaltung)
44 Court Street Building
Ja, wir sind immer noch in einer Millionenstadt. Trotzdem gibt es sowas wie hier:
US District Bankruptcy Court
Ein toller Garden of Eden Laden:
People’s Trust Company Building
Seht Ihr diese tolle Laterne vor der Chase Bank?
Und nun ein Detail der Laterne:
Genial!
Natürlich kommen wir auch an den schönen wie begehrten Brownstone-Gebäuden von Brooklyn vorbei – hier in der Pierremont Street:
Die Grace Court Alley war ursprünglich ein Handelsplatz und Kutschenstellplatz. Über den ehemaligen Stalltüren sieht man noch Kräne für das Heu. Heute leben hier betuchte Menschen.
Unser Weg führt uns vor zum East River. Von der Brooklyn Heights Promenade hat man einen fantastischen Blick auf Downtown Manhattan:
Wir laufen die Promenade entlang, die vier in den Boden eingelassene Reliefs enthält, die die gegenüberliegende Skyline aus verschiedenen Zeiten zeigt:
Anno 1776
Anno 1880
Anno 1935
Anno 2001
Das gesamte Ufer wird seit einigen Jahren zu einem großen Naherholungsgebiet umgebaut. An diversen Stellen ist der Brooklyn Bridge Park schon fertig und wird als Spielplatz, Ruheraum, Sportfläche etc. genutzt.
Wir laufen über die leicht schwingende Hängebrücke Squibb Park Bridge zum Pier 1 hinunter, das bereits komplett zum Park umgestaltet wurde.
Von hier haben wir einen noch näheren Blick auf den Financial District mit zwei weiteren meiner absoluten Lieblingsgebäude, dem Woolworth Building von 1913 und 8 Spruce Street (aka Beekman Tower aka New York by Gehry) des Stararchitekten Frank Gehry. Die Fassaden beider Häuser finde ich einfach nur sensationell.
Ah ja... so weit sind wir dann schon gekommen in unserer Multimedia-ich-muss-ständig-online-sein-Welt... Unterhalb der Brooklyn Bridge findet sich auf einem Gehweg das hier:
Unweit dieser Charging Station findet sich Janes Carousel, ein historisches Karussell, das von Kindern gern genutzt wird:
Wir laufen entlang des Ufers weiter mit Blick auf die Manhattan Bridge
Bei Peas & Pickles, einem Deli in DUMBO, holen wir uns an der Theke gegrillte Thunfisch-Paninis und verspeisen diese in Eiseskälte.
Nein, wir sind damit nicht vor die Tür gegangen, sondern aßen innen. Nur leider ist der kleine Sitzbereich umgeben von riesigen Kühltheken und Ihr wisst ja, auf welcher Stufe die in den USA normalerweise eingestellt sind… meine erst ausgezogene Winterjacke habe ich jedenfalls schnell wieder angezogen. War trotzdem noch eisig, was zu diversen Lachanfällen an unserem Tisch führte.
Zum Aufwärmen gehen wir anschließend in das nahe Front Street Pizza, bestellen 3 Cappuccino und setzen uns dort direkt vor die Heizung. Wie angenehm!!!
Um 14:40 Uhr marschieren wir weiter. Nun wollen wir zurück nach Manhattan, aber nicht per U-Bahn, sondern viel schöner: zu Fuß über die Brooklyn Bridge.
Wer auch immer die Zeit bei einer New York Reise dafür einrichten kann, sollte mal mit der Bahn rüber fahren und dann mit Blick auf Manhattan zurück über diese historische Brücke laufen. Einfach toll!
Die Brücke ist 1,8 km lang. Der Bau begann 1870. 6.000 Arbeiter waren beteiligt, 27 ließen ihr Leben. Auch der Ingenieur Roebling starb nachdem sein Bein bei einer Besichtigung von einer Fähre gequetscht wurde. Sein Sohn übernahm die weitere Leitung, erlitt aber die Taucherkrankheit. Seine Frau wurde dann aktiv (ziemlich erstaunlich für die damalige Zeit) und war auch die erste, die über die fertige Brücke in 1883 lief.
Die Brooklyn Bridge war damals die längste Hängebrücke der Welt und überragt bisherige Bücken um 50 %! Heute hat sie 6 Fahrspuren, darüber den Fuß- und Radweg. Täglich nutzen die Brücke rund 120.000 Fahrzeuge, 4.000 Fußgänger und 3.100 Radfahrer. Gigantisch!
Blick auf Manhattan Bridge und Empire State Building:
Auch hier haben Liebesschlösser Konjunktur:
Empire State Building und Chrysler Building in der Ferne:
Municipal Building, in dem die Stadtverwaltung sitzt und dessen Spitze wir aus unserem Hotelzimmer sehen können:
Alt und neu: Woolworth Building und One World Trade Center:
Wahnsinn, welche Verzierungen man am Woolworth Building selbst in luftiger Höhe anbrachte:
Als wir von der Brücke herunter laufen führt der Weg ziemlich direkt auf den City Hall Park zu, in dem Kunst ausgestellt wird. Derzeit ist es „The Humans“ von Olaf Breuning:
Wir laufen weiter Richtung Hotel. Neben diesem befindet sich die kleine St. Pauls Chapel. Hier ein Bild, das ich aus unserem Hotelzimmerfenster machte:
Sie wurde von 1764 bis 1766 gebaut und ist eine Filialkirche der Trinity Church. Heute ist es das älteste in Manhattan bestehende und genutzte Kirchengebäude. Schon George Washington betete hier.
Beim großen Feuer 1776 blieb sie unversehrt und den 11. September 2001 überstand sie ohne, dass eine Scheibe zerstört wurde. Das muss man sich mal vorstellen!!! Die Kirche liegt direkt unmittelbar neben Ground Zero. Das Hilton (untere Unterkunft), das ebenso nebendran liegt, wurde hingegen so stark beschädigt, dass es erst 2003 wieder eröffnet werden konnte!
Die Kirche wird heute noch für Gottesdienste genutzt, bietet aber auch Memorabilien, die an ihre Funktion nach den Terroranschlägen erinnert. Da wurde die St. Pauls Chapel zur Hilfsstation und Essensausgabe für Feuerwehr, Polizei, Stahlarbeiter usw. Die Kirche wurde damit so bekannt, dass Polizeistationen aus aller Welt ihre Wappen aus Solidarität einsandten. Sie sind noch heute ausgestellt wie anderes auch:
Sehr interessant, aber auch bedrückend.
Um 16:25 Uhr machen wir kurz Pause im Hotel. Da wir früher als gedacht zurück von unseren Besichtigungen sind und das Outlet Kaufhaus „Century 21“ direkt neben unserem Hotel liegt, nehmen wir kurzfristig nochmal Shopping auf den Plan und werfen uns in die einkaufswilligen Massen. Das Kaufhaus ist riesig und hat seine Räume endlich mal etwas modernisiert. Früher war es total dunkel und alles lag und hing rum wie in einem Ramsch-Laden. Mittlerweile lässt sich also viel besser stöbern. Hier gibt es Designerware mit teilweise extremen Rabatten. Auch hier sind wir wieder erfolgreich. Und wieder habe ich keine Einkäufe fotografiert. Sorry.
Abendessen wollen wir in einem tollen Sushi-Lokal…
…. nee, kleines Scherzchen….
Abendessen wollen wir tatsächlich bei einer Filiale der hochgelobten Burgerkette „Shake Shack“, die ein paar Blocks vom Hotel entfernt liegt. Müde schleppen wir uns dort hin, um den Laden knallvoll vorzufinden.
Ok. Für Warterei haben wir echt keinen Nerv. So gehen wir um die Ecke zu Whole Foods und essen unsere dortigen Einkäufe in dessen Café mit großem Sitzbereich im Obergeschoss.
Achtung! Es kommt ein Foto mit Sushi drauf:
Wir hätten ja BURGER gegessen, aber man wollte uns da nicht...
Danach geht’s fußlahm zurück ins Hotel.