Sonne und Nebel im Nordwesten
Seattle ist nur Zwischenstation auf dem Weg zum Olympic Nationalpark, aber bei dem wunderbar klaren Wetter musste ich einfach zum Kerry Park.
Südlich von Seattle in Puyallup, am gleichnamigen Fluss gelegen, hat man ebenfalls einen eindrucksvollen Blick auf Mount Rainier.
Aber mein nächstes Ziel heißt Shi Shi Beach, also muss ich in Richtung Olympic Nationalpark. Nachdem ich die Permits und den bärensicheren Kanister in Port Angeles geholt hatte, fuhr ich noch zur Hurricane Ridge – ich fand es langweilig.
Also gleich weiter nach Forks in die „Twilight City“. Ich wollte zum Sonnenuntergang zum Second Beach, aber nachdem ich bei strahlendem Sonnenschein gestartet war, kam in Küstennähe plötzlich dichter Nebel auf – Schock! Damit hatte ich nicht gerechnet. Also zurück nach Forks, und dass in flottem Tempo.
Bei einsetzender Dunkelheit kam mir nur ein einziger Wagen entgegen, aber dummerweise stellte der - kaum dass er an mir vorbei war - seine Festbeleuchtung an, dreht um und folgte mir. Mir war klar, dass er nur mich meinen könnte, also hielt ich brav an. Ich war 72 mph statt der erlaubten 50 mph gefahren. Aber der Cop war sehr freundlich, lachte viel und interessierte sich für meine Tour und für Deutschland. Vielleicht hatte er ein Einsehen, weil ich sagte, dass in Deutschland nur stationär geblitzt wird und nicht aus fahrenden Autos – ich kam mit einer Verwarnung davon. Die nächsten Tage, solange ich noch im Staate Washington war, fuhr ich sehr diszipliniert, denn das Ganze hätte recht teuer werden können.
Ein paar Fotos in Forks auf den Spuren von Twilight hab ich auch gemacht.
Bella’s Truck, eigentlich Bella’s Trucks, denn es gibt einen Chevy 1953 im Buch und einen Chevy 1963 im Film (kompliziert, aber wichtig für den Insider) …
… die Forks High School
… Dr. Cullen’s Parkplatz
Genug damit, interessiert eh höchstens Insider (ich bin keiner davon), aber wer will kann noch etwas mehr von Twilight ansehen.
Am nächsten Morgen fahre ich zuerst zu den Sol Duc Falls, aber der Mix aus Licht und Schatten ist ungeeignet für brauchbare Fotos.
Dann geht die Fahrt durch das Reservat der Makah Indianer weiter zum Shi Shi Beach Trailhead – die Sonne strahlt vom Himmel. Erst 2-3 Meilen vor der Pazifikküste sah ich schon am Horizont den Nebel – so ein Mist. Aber ich wollte noch nicht aufgeben, parkte meinen Wagen für 10 $ (pro Nacht) bei einem Indianer und wanderte mit Campingausrüstung los. Alles war griesgrau und der Nebel hing über dem Pazifik, aber ich hoffte darauf, dass die Sonne es vielleicht noch schafft am Abend durchzukommen– war aber nix.
Etwas lustlos stehe ich hier am Strand – das einzige Foto von dieser Tour.
Als am Morgen keine Wetteränderung zu erkennen ist, baue ich mein Zelt ab und mache mich auf den Rückweg. Wer ein paar schöne Fotos vom Shi Shi Beach ansehen will, den muss ich auf meinen früheren Besuch am Point of the Arches verweisen.
Im Landesinnern kommt gleich wieder die Sonne durch, aber mir reicht’s, ich fahr gen Süden.
Beim Cape Disappointment, der Name passt zu meiner verpatzten Wanderung, will ich den North Head Leuchtturm fotografieren.
Ich habe einen schönen aber schwer zugänglichen Aussichtspunkt in den Büschen gefunden - mir dabei meine Hose an einem Ast aufgerissen – und warte auf den Sonnenuntergang. Aber auch hier bekommt die Sonne leider keine Chance mir etwas Farbe in meine Fotos zu bringen – trotzdem gefällt mir der Ausblick.
Dann wird endlich das Licht des Leuchtturms auf volle Leistung geschaltet …
… oder war es doch Photoshop?
Im kleinen Ort Ilwaco beim Cape Disappointment gibt es zwar einen Seafood Laden …
… aber die wenigen Motels reizen mich nicht. Ich fahr zum Übernachten nach Astoria.