Islands & Highlands - unterwegs in Schottland

  • TAG 8: 20. Juni 2012


    Von königlichen Banden und dem Bestreben nach Unabhängigkeit - von Edinburgh nach Aberdeen


    Schlösser gibt es in Schottland ja viele, doch zwei heben sich von allen Anderen besonders hervor, denn sie sind das Zuhause der königlichen Familie, wenn diese im hohen Norden des Königreichs weilt.


    Hauptwohnsitz der Königin und ihrer Familie in Schottland ist Holyrood Palace im Herzen von Edinburgh. Es ist ein Schloss mit einer bewegenden Geschichte, die ich auf einer Audiotour erfähre. Zuerst geht es durch die offiziellen Räume, die die Königin auch heute noch für Empfänge, Dinner und Audienzen nutzt.




    Am Interessantesten finde ich aber die Gemächer im ältesten Trakt des Palastes, in denen schon Queen Mary of the Scots im 16. Jahrhundert residierte. Hier war es auch, wo ihr tragisches Schicksal seinen Lauf nahm, als ihr eifersüchtiger Ehemann mit einigen Helfern ihren Sekretär erstach und die hochschwangere Königin dabei hilflos zusehen musste.




    Auf dem Gelände des Holyrood Palace befindet sich auch Holyrood Abbey. Die Abtei wurde bereits 1128 von König David I. errichtet. Erst im 15. Jahrhundert wurde damit begonnen, das Gästehaus der Abtei in einen königlichen Palast umzuwandeln. Die Abteikirche selbst wurde bis ins 17.Jahrhundert als Pfarrkirche genutzt und ist seit dem 18. Jahrhundert Ruine.




    Neben London gibt es auch in Edinburgh eine Queens Gallery, in der immer wieder wechselnde Kunstwerke aus der enormen Sammlung des britischen Königshauses gezeigt werden. Heute nehme ich mir allerdings keine Zeit für eine eine Besichtigung, denn ich war schon mehrmals in der Galerie in London und möchte lieber noch ein bisschen mehr von Edinburgh sehen.




    Das Edinburgh Castle befindet sich im Zentrum von Edinburgh auf dem Castle Rock. Erstmals erwähnt wurde das Castle bereits 1093, doch von dieser Bausubstanz ist fast nichts mehr erhalten, da die Anlage in den folgenden Jahrhunderten des Öfteren Schauplatz von Kampfhandlungen zwischen englischen und schottischen Truppen war. Heute sind in der Anlage einige bedeutende Museen untergebracht, das interessanteste von ihnen ist wohl die schottische Schatzkammer, in der nicht nur die schottischen Kronjuwelen sondern auch der original Stone of Scone, der erst 1996 nach Schottland zurückkehrte.




    Von der Schloßanlage habe ich einen traumhaften Blick über Edinburgh und den Firth of Forth.




    Jeden Mittag pünklich um 13 Uhr wird die One O'Clock Gun abgefeuert. Der Ursprung dieser Tradition liegt in der Zeit der Seefahrer, als die Segelschiffe im Firth of Forth eine exakte Zeitvorgabe brauchten um ihre Chronometer zu justieren. Auch wenn das Abfeuern der Kanone heute nicht mehr notwendig wäre, so wird es doch als Tradition fortgesetzt.




    Als ich Edinburgh Castle verlasse, kann ich vor den Toren schon die ersten Aufbauarbeiten zum berühmten Military Tattoo beobachten, das jedes Jahr im August stattfindet. Und gleich nebenan treffen ich dann auch auf den 2. Dudelsackspieler auf dieser Tour.




    Bei meinem Bummel durch die Fußgängerzone am Fuße des Edinburgh Castle sticht mir das Gladstone House ins Auge. Das Haus ist eines der wenigen überlebenden Mietshäuser aus dem 17. Jahrhundert und heute ein Museum des National Trust. Hier kann ich erkunden, wie die Bürger Edinburghs lebten. Im 18. Jahrhundert waren die Adressen in der Old Town jedoch nicht mehr so gefragt, da immer mehr Menschen hierher zogen und deshalb auch der Platz knapp wurde. Deshalb wurde wurde die New Town errichtet, in der der National Trust ein weiteres Museum unterhält, das ich heute auch noch besuchen werde.




    Ersteinmal laufe ich aber zurück zum schottischen Parlament, das jetzt hoffentlich auch seine Tore für Besucher geöffnet hat. Und ich habe Glück, ohne Wartezeit kann ich in das futuristisch anmutende Gebäude eintreten.


    Der Kampf Schottlands für seine Unabhängigkeit ist nicht neu. Schon seit Jahrhunderten streben die Schotten wieder nach mehr Autonomie, besonders nachdem 1707 das ursprüngliche schottische Parlament im Rahmen des Act of Union mit dem englischen Parlament zum britischen Parlament zusammengelegt. Erst 1998 wurde durch den Scotland Act wieder die Grundlage für ein teilweise eigenständiges schottisches Parlament getroffen. Das neu gewählte Parlament konstituierte sich erstmals am 12.Mai 1999.




    Das schottische Parlament hat die Entscheidungsgewalt in den Bereichen, die ihm vom britischen Parlament übertragen wurden, darunter Bildung, Gesundheit, Landwirtschaft und Justiz. Hier kann das Parlament Gesetze erlassen und hat einen begrenzten Spielraum bei der Festlegung von Steuersätzen. Außerdem ist die schottische Exekutive dem Parlament gegenüber rechenschaftspflichtig.




    Nach diesem interessanten Besuch mach ich mich auf den Weg in die New Town. Unterwegs treffe ich noch einem zweiten Dudelsackspieler, der die vorbeieilenden Passanten mit traditioneller schottischer Musik verwöhnt.




    Mein Ziel vor Augen gehe ich nach einer Weile weiter und erreiche nach etwa einer halben Stunde Fußmarsch das Georgian House. Nachdem es den wohlhabenden Edinburgern in der Old Town zu voll wurde, zogen viele von ihnen in die neu gegründete New Town. Hier am Charlotte Square war eine der besten und beliebtesten Adressen. Das Haus wurde 1791 von Robert Adams, einem der berühmtesten schottischen Architekten, errichtet. Erster Eigentümer war John Lamont, 18th Chief dees Clan Lamont, in dessen Stil das Haus auch heute wieder eingerichtet ist.




    Am Nachmittag verabschiede ich mich von Edinburgh und breche wieder gen Norden auf. Zunächst fahre ich über die Forth Road Bridge. Sie wurde zwischen 1958 und 1964 erbaut und war damals die größte Brücke ihrer Artin Europa. Die Brücke ist gut 2,5 Kilometer lang und überspannt den Firth of Forth zwischen den Orten North Queensferry und South Queensferry. Fast 47.000 Tonnen Stahl wurden in der Kontruktion verbaut. Vor der Eröffnung der Brücke verkehrten Fähren auf der Strecke, zuletzthatten sie ein Aufkommen von 600.000 Autos, 200.000 Lastwagen und 1,5 Millionen Menschen pro Jahr zu bewältigen.




    Gleich neben der Forth Road Bridge befindet sich die Forth Bridge, eine Eisenbahnbrücke, die die wichtigste Verbindung von den schottischen Lowlands in die Highlands ist. Die Brücke wurde 1890 nach sieben Jahren Bauzeit fertiggestellt. Sie ist 2,5 Kilometer lang, besteht aus etwa 54.000 Tonnen Stahl und wird von 6,5 Millionen Nieten zusammengehalten. Die Spannweiten zwischen den Hauptpfeilern betragen 521 Meter. Zum Zeitpunkt ihrer Eröffnung war sie die Brücke mit der größten Spannweite der Welt. Die in dieser Größenordnung weltweit einzigartige Konstruktion hat sich im Laufe der Jahre bewährt und ist weiterhin regulär in Betrieb. Es wird zudem gesagt, dass die Brücke Gustave Eiffel, der die Bauarbeiten von Beginn an beobachtete, als grundlegende Erfahrung für den Bau des Eiffelturms diente.




    Letztes Ziel des heutigen Tages soll für mich St. Andrews sein. Die Stadt ist vor allem für ihre traditionsreiche Universität, an der auch Prinz William bis 2005 studierte und Kate Middleton kennenlernte, sowie als Heimat des Golfsports berühmt. 1754 wurde hier der Royal and Ancient Golf Club of St Andrews als einer der ersten Golfclubs überhaupt gegründet. Sein berühmtes Clubhaus steht direkt am Old Course, dem vermutlich bekanntesten Golfplatz der Welt. Im British Golf Museum wird die Geschichte des Golfspiels von den Anfängen an betrachtet. Da es jedoch schon sehr spät am Nachmittag ist, entschließe ich mich lieber zur St. Andrews Cathedral zu fahren.




    Die Kathedrale von St. Andrew wurde 1158 als mittelalterliches Zentrum der katholischen Kirche in Schottland gebaut. Seit der Reformation in Schottland im 16. Jahrhundert wurde sie jedoch nicht mehr genutzt und zerfiel immer weiter. Heute sind nur noch diese eindrucksvollen Ruinen erhalten.






    Meine letzte Nacht verbringe ich noch einmal in einem Premier Inn. Diesmal südlich von Aberdeen, denn morgen habe ich noch einiges vor, bevor es wieder zurück nach Deutschland geht.


    Meilen: 156
    Wetter: heiter/ 13-19 Grad
    HOTEL: Premier Inn, £29


    ;arr: ;arr: ;arr: Abschied von Schottland

  • Letztes Ziel des heutigen Tages soll für mich St. Andrews sein. Die Stadt ist vor allem für ihre traditionsreiche Universität, an der auch Prinz William bis 2005 studierte und Kate Middleton kennenlernte, sowie als Heimat des Golfsports berühmt. 1754 wurde hier der Royal and Ancient Golf Club of St Andrews als einer der ersten Golfclubs überhaupt gegründet. Sein berühmtes Clubhaus steht direkt am Old Course, dem vermutlich bekanntesten Golfplatz der Welt. Im British Golf Museum wird die Geschichte des Golfspiels von den Anfängen an betrachtet.

    ;;NiCKi;: Home of Golf! St. Andrews ist was heiliges! Will da unbedingt mal hin und wenn möglich den Old Course spielen! Als ich damals in Schottland war, spielte ich noch kein Golf... :traen:


    Da es jedoch schon sehr spät am Nachmittag ist, entschließe ich mich lieber zur St. Andrews Cathedral zu fahren.


    :EEK: Welch Frevel!!! :wut1: :wut1: :wut1: Ich hoffe Du schaust morgen nochmal beim R&A vorbei... :NaDenk;;


    ;haha_


    Ansonsten ein schöner Tag in Edinburgh. Als ich dort war, war gerade ein Musikfestival. Das war klasse. Livebands an jeder Ecke.


    Der Blick von der Burg war toll. Vermisse das Denkmal von Braveheart William Wallace... ;)

  • Als ich damals in Schottland war, spielte ich noch kein Golf... :traen:


    :EEK: So eine Zeit gab es auch? Wann hast du denn angefangen und warum?


    :EEK: Welch Frevel!!! :wut1: :wut1: :wut1: Ich hoffe Du schaust morgen nochmal beim R&A vorbei... :NaDenk;;


    ;haha_ Oh ja, ganz schlimm. Ich war da nicht. ;) :MG: Es war zu spät. Und wenn ich ehrlich sein soll, war die Cathedral Nr. 1 und der Rest nur, wenn ich es schaffe. ;) :MG:


    Vermisse das Denkmal von Braveheart William Wallace... ;)


    Mit den Schottenfilmen hast du es aber. ;) :MG:

  • So eine Zeit gab es auch?

    ;;NiCKi;: Ohja! Leider...


    Wann hast du denn angefangen und warum?

    Lange Geschichte... Mein Lieblingssport war mal Skifahren. Dann hatte ich 1994 einen Kreuzbandriss. Bin noch 2 Jahre gefahren, hatte aber nie mehr so viel Spass wie früher daran. Kopfsache. Also was anderes gesucht. Hab dann angefangen Motorrad zu fahren. Bis 2006. Dann hat mir einer die Vorfahrt genommen und ich hatte große Aua! Also aufgehört mit Biken und was anderes gesucht. 2007 (auf den Tag genau 1 Jahr nach meinem Unfall) hab ich dann die Platzreife beim Golf gemacht. Seitdem bin ich infiziert. Jetzt hoffe ich, dass mir nie jemand einen Ball an den Kopf schießt! :gg:


    Ich war da nicht.

    Das ist schade...


    Mit den Schottenfilmen hast du es aber.

    Vorallem Sean Connery... ;te: Der hat sich übrigens auch sehr für die schottische Unabhängigkeit eingesetzt.
    Ja ich weiß, dass der in keinem von den von mir erwähnten Filmen mitgespielt hat. :rolleyes:

    • Offizieller Beitrag

    entschließe ich mich lieber zur St. Andrews Cathedral zu fahren.


    Kann ich verstehen. ;;NiCKi;:


    Jetzt hoffe ich, dass mir nie jemand einen Ball an den Kopf schießt!


    ;DD!


    Aber meine Exverlobte segelt dennoch noch, trotz Baum vorm Kopf bekommen. ;;NiCKi;:

  • Lange Geschichte...


    Das ist ja wirklich eine Geschichte mit vielen Umwegen. :MG:


    Zitat von »betty80«
    Ich war da nicht.


    Das ist schade...


    :MG: :MG: :MG: Obwohl ich schon sagen muss, dass es mich durchaus interessiert hätte und bei einem weiteren Besuch bestimmt mal dran kommt. Ich fand ja auch das Museum zum Kentucky Derby sehr interessant und habe sonst auch nicht viel Ahnung von Pferden.


    Der hat sich übrigens auch sehr für die schottische Unabhängigkeit eingesetzt.


    ;;NiCKi;: Ich weiß. Und nebenbei lässt er sich dann von der Königin zum Sir adeln. ;) :MG:


    Zitat von »betty80«
    entschließe ich mich lieber zur St. Andrews Cathedral zu fahren.



    Kann ich verstehen. ;;NiCKi;:


    ;haha_ Das war auch eine einfache Entscheidung, denn der Cathedral Eintritt war schon im Pass drin. Das hat also nichts extra gekostet. ;) :MG: Außerdem war das Wetter so toll, da wollte ich lieber was draußen machen. Und das war auch gut so, wenn ich an meinen letzten Tag denke. Ich sage nur ;;ReGeNsMi;;


    Aber meine Exverlobte segelt dennoch noch, trotz Baum vorm Kopf bekommen. ;;NiCKi;:


    8o Mutig, mutig.


    Edinburgh sieht sehr hübsch aus. Ist das auch für einen Städtekurztripp zu empfehlen? Kann man da gut shoppen? :gg:


    Ich glaube schon, dass Edinburgh sich auch für einen Städtetrip lohnen würde. Es gibt schon eine schöne Einkaufsstraße. Mehr kann ich dazu allerdings nicht sagen, denn ich habe dort eigentlich nicht geshoppt. Es gibt aber auch ein großes Outlet in der Nähe.

  • Zitat

    Jetzt hoffe ich, dass mir nie jemand einen Ball an den Kopf schießt!


    Mist! :traen:


    Martin, ich sage meine Golfrunde mit dir dann lieber ab! :ohje:



    Betty.... ich glaube, ich habs bereits erwähnt... mit "gutes-Wetter-Garantie" würde ich sofort nach Schottland reisen.
    Die Gärten, die Häuser, die Schlösser..... :clab::clab:


    Und dann natürlich dein Bericht ;;PiPpIla;;

  • Martin, ich sage meine Golfrunde mit dir dann lieber ab! :ohje:


    :gg: :gg: :gg:


    Betty.... ich glaube, ich habs bereits erwähnt... mit "gutes-Wetter-Garantie" würde ich sofort nach Schottland reisen.
    Die Gärten, die Häuser, die Schlösser..... :clab: :clab:


    Ja bei Wetter kann ich leider auch nicht helfen. Das Risiko muss man wohl eingehen. ;)


    Und dann natürlich dein Bericht ;;PiPpIla;;


    ;danke:


    Zitat von »betty80«
    Es gibt aber auch ein großes Outlet in der Nähe.



    Das hört sich doch gut an!


    ;;NiCKi;: Ich finde die Outlets in UK recht gut. Da habe ich schon öfter etwas gefunden.

  • TAG 9: 21. Juni 2012


    Abschied von Schottland - von Aberdeen nach Berlin

    Da mein Flug von Aberdeen zurück nach Deutschland erst am Abend startet, habe ich heute noch den ganzen Tag Zeit, eines weiteres Stück Schottlands zu erkunden. Und so fahre ich ein letztes Mal durch die wunderschöne Landschaft von Schottland. Diesmal sind die Berge westlich von Aberdeen mein Ziel. Bis nach Braemar führt mich mein Weg. Unterwegs fängt es jedoch leider wieder zu regnen an. Ein Ziel will ich aber auf jeden Fall noch besuchen und das ist Balmoral Castle.


    Die Ferien verbringt die königliche Familie schon seit mehr als 100 Jahren in Balmoral Castle. Keine geringere als Königin Victoria erwarb 1852 dasAnwesen und lies es zusammen mit ihrem Ehemann renovieren und als königliches Feriendomizil ausbauen. Auf Grund seiner Abgeschiedenheit und isolierten Lage, kann sich die königliche Familie hier einmal ganz unbeobachtet bewegen. Für Besucher ist das Anwesen deshalb auch nur von April bis Juli geöffnet, sodass die Königin, wenn sie sich von August bis Oktober hier aufhält, nicht gestört wird. Auch ist nur ein Raum des Schlosses öffentlich zugänglich – der Ballsaal. Sonst beschränkt sich der Besuch eher auf ein kleines Museum und das riesige, wunderschöne Anwesen, von dem ich im Regen allerdings nur einen kleinen Teil sehe.






    Der nächste größere Ort bei Balmoral ist Ballater. Hier befindet sich auch der Bahnhof, an dem Queen Victoria mit ihrer Familie ankam, wenn sie Balmoral besuchte. Heute ist er stillgelegt und beherbergt ein kleines Museum.




    In der Station zu sehen ist unter anderem der Warteraum, in dem sich die königliche Familie vor der Abreise aufhielt. Und nicht nur sie, denn Balmoral wurde auch von fast allen royalen Hoheiten Europas besucht, diezur damaligen Zeit mit dem Zug reisten. Selbst der russische Zar kam 1896 in Ballater an.




    Auch ein Nachbau des königlichen Wagon gehört zum Museum. So reiste die englische Königsfamilie zur damaligen Zeit nach Schottland.






    Im Laufe meiner Fahrt zurück nach Aberdeen hört es doch tatsächlich auf zu regnen und so entschließe ich mich, noch ein weiteres Ziel anzusteuern - Crathes Castle.




    Im Inneren der Burg sind wertvolle Möbel und Kunstgegenstände aus mehreren Jahrhunderten zu bewundern. Für eine besondere Atmosphäre sorgt jedoch die Tatsache, dass Crathes Castle bis vor 60 Jahren noch das Zuhause einer Familie war. Dies ist noch in vielen Räumen gut zu spüren.


    Crathes Castle war Stammsitz der Burnett Familie. Die Burnetts ließen die Burg Mitte des 16. Jahrhunderts erbauen und lebten hier ununterbrochen bis in das Jahr 1951, als Major General Sir James Burnett, der 13. Baron of Leys, die Burg und das Anwesen in die Hände des National Trust for Scotland gab.


    Der Stammbaum der Familie Burnett lässt sich bis in das Jahr 1066 zurückverfolgen. Zwar gehörten die Burnetts nicht zu den berühmten Familien Schottlands, doch über die Jahrhunderte kamen aus ihren Reihen Generäle, Admiräle, Bischöfe, Richter und sogar ein Gouverneur von New York hervor.


    Da ich immer noch etwas Zeit habe, bevor ich meinen Mietwagen zurückgeben muss und nicht zu lange am Flughafen verweilen will, stoppe ich auch noch am Drum Castle. Die Burg war über Jahrhunderte hinweg Sitz des Clan Irvine. Drum Castle wurde William de Irwyn im Jahre 1325 von Robert the Bruce übergeben, und blieb bis 1975 im Besitz des Clans. Heute wird es vom National Trust verwaltet.




    Nun ist es leider so weit. Ich muss in Richtung Flughafen aufbrechen und dort meinen Mietwagen zurückgeben. Das klappt auch problemlos, nur der Regen fängt wieder an, als ich mich auf den Weg zum Terminal mache. Und verabschiedet sich Aberdeen von mir wie es mich begrüßt hat, mit einer ordentlichen Portion Regen und ganz und gar ohne Sonnenschein.


    Auch auf dem Rückweg lässt mich das Wetter nicht in Ruhe. Von Aberdeen hebe ich, trotz schlechten Wetters, noch pünktlich ab. Unterwegs informiert uns dann der Pilot, dass wir ein Unwetter umfliegen müssten und deshalb eine Ausweichroute über Südnorwegen einschlagen. Dadurch würde sich der Flug um etwa 30 Minuten verlängern. So weit so gut. Als wir uns endlich Frankfurt nähern, wütet über der Stadt auch ein heftiges Unwetter, dass uns über eine Stunde daran hindert, zu landen. Nun werde ich langsam unruhig, denn ich habe schließlich einen Anschlußflug.


    Endlich landen wir in Frankfurt. Draußen ist Endzeitstimmung und die kleine Maschine wird bei der Landung ordentlich durchgeschüttelt. Als ich ins Terminal komme, habe ich noch 15 Minuten bis zu meinem Anschlußflug. WerFrankfurt kennt weiß, dass das eigentlich illusorisch ist, sowas noch zu schaffen. Ich versuche es trotzdem. Ich nehme also die Beine in Hand und renne los. Zuerst vorbei an einer Gruppe Italiener, die mich freundlicherweise vor sich in den Fahrstuhl lassen, dann passiere ich eine Gruppe Franzosen, die mir noch viel Glück wünschen. Auch an der Security werde ich diesmal netterweise vorgelassen und alle dort drückenmir die Daumen. Genau 2 Minuten vor Abflug komme ich am Gate an.


    Dort sind schon alle Monitore dunkel und die Tür geschlossen. Die Mitarbeiterein am Counter sagt mir, dass ich zu spät sein und der letzte Flug des Tages nach Berlin schon weg. Super, das heißt dann wohl, dass ich die Nacht in Frankfurt verbringen muss. Ich will gerade gehen, da öffnet sich hinter mir die Tür zur Fluggastbrücke und ein andere Lufthansaangestellte kommt heraus. Sie sieht mich und fragt, ob ich auf diese Maschine gebucht sein, was ich bejahe. Dann bittet sie mich doch tatsächlich näher zu treten und sagt mir, dass die Maschine noch am Gate sei und ich noch einsteigen könne. Ich war unheimlich erleichtert, als ich endlich auf meinem Platz STß.


    Doch damit war die Odyssee leider noch nicht zu Ende. Als wir gerade vom Gate zur Startbahn rollen, bricht über Frankfurt ein riesiges Unwetter herein. Die Blitze zucken nur so vom Himmel und der Regen prasselt auf die Maschine. Ich muss sagen, dass mir da doch etwas mulmig wurde, denn ich STß bereits einmal in einer Maschine nach Frankfurt, die von Blitz getroffen wurde - kein Erlebnis, das ich unbedingt wiederholen muss.


    Kurz vor der Startbahn kommt dann die Durchsage des Kapitäns, dass er einen Start bei den derzeitigen Wetterbedingungen für zu gefährlich hält und wir vorläufig am Boden bleiben. Es war bereits 22:30 Uhr. Wer Frankfurt und auch Berlin kennt weiß, dass beide Flughäfen ein Nachflugverbot haben. Das rückte zunächst nur in Tegel immer näher. Als es auf 23 Uhr zugeht und wir noch immer am Boden sind, wird uns erlaubt zu telefonieren. Außerdem erfahren wir, dass man sich bereits um eine Sondergenehmigung bemüht hat, damit wir auf jeden Fall noch starten und auch in Tegel landen dürften.


    Und so vergehen die Minuten und bald stehen wir eine geschlagene Stunde auf dem Vorfeld. Erst gegen 23:15 Uhr läßt das Unwetter endlich nach und wir bekommen eine Starterlaubnis. In einer Rekordzeit von nur 38 Minuten fliegen wir dann nach Berlin, wo wir kurz vor Mitternacht aufsetzen. Mein Gepäck hat es an diesem Abend natürlich nicht geschafft, aber das hatte ich auch nicht erwartet. Das kam dann am nächsten Tag mit dem Lufthansashuttle bis vor die Haustür.


    Meilen: 128
    Wetter: bewölkt mit Schauern/ 7-12 Grad


    ;arr: ;arr: ;arr: Fazit

  • Da ich immer noch etwas Zeit habe, bevor ich meinen Mietwagen zurückgeben muss und nicht zu lange am Flughafen verweilen will, stoppe ich auch noch am Drum Castle.

    Das Drum Castle sieht auch wunderschön aus. ;dherz;



    Himmel, Betty! Was für eine Rückreise.

    Genau 2 Minuten vor Abflug komme ich am Gate an.

    Punktlandung. :gg:

    Ich muss sagen, dass mir da doch etwas mulmig wurde, denn ich STß bereits einmal in einer Maschine nach Frankfurt, die von Blitz getroffen wurde - kein Erlebnis, das ich unbedingt wiederholen muss.

    Huch, wie ist das denn? Ich dachte, davon bekommt man nichts mit. Sind nicht sogar auf den Maschinen oben Blitzableiter?


    In einer Rekordzeit von nur 38 Minuten fliegen wir dann nach Berlin, wo wir kurz vor Mitternacht aufsetzen

    Der hat ja den Turbo eingelegt. :gg:


    Da warst du sicher froh, als du wieder zuhause warst.


    Kommt noch ein Fazit oder darf ich schon lobhudeln?

  • Himmel, Betty! Was für eine Rückreise.


    ;;NiCKi;: Ich kann euch doch hier nicht langweilen. :MG: Da muss ich schon die Reisen mit etwas Action raussuchen. ;) :MG:


    Zitat von »betty80«
    Genau 2 Minuten vor Abflug komme ich am Gate an.


    Punktlandung. :gg:


    ;;NiCKi;: Ich glaube ich war noch nie so knapp am Gate.


    Huch, wie ist das denn? Ich dachte, davon bekommt man nichts mit. Sind nicht sogar auf den Maschinen oben Blitzableiter?


    Oh doch, das merkst du, wenn die Maschine richtig getroffen wird. Das war auch ein Trip in die USA. Ich flog von TXL nach FRA und vor FRA mussten wir wegen des Gewitters schon einen Umweg fliegen. So etwa 10 Minuten vor der Landung durchdrang plötzlich ein gleißendes Licht die Maschine, wie in einem schlechten SciFi Film bei einer Ufo Entführung. Anders kann ich das nicht beschreiben. Gleich darauf wurde die Maschine enorm durchgeschüttelt. So sehr, dass selbst die Geschäftsleute und Vielflieger ihre Zeitung beiseite legten und aufschauten. Danach fiel das Licht aus und es war für ein oder zwei Sekunden totenstill, als wenn wir im Segelflug waren. Dann ging plötzlich das Licht wieder an und man hörte auch das Brummen der Motoren wieder. Alles war ganz normal, als ob nichts gewesen war.


    Kurz darauf kam die Durchsage aus dem Cockpit, dass wir von einem Blitz getroffen worden sind, der die Bordmechanik außer Betrieb gesetzt hat. Das 2. System hatte sich aber sofort automatisch eingeschaltet. Und der Pilot versicherte uns dann auch, dass es sogar noch ein 3. Notsystem gäbe, sodass selbst dann keine Gefahr bestünde, wenn wir nochmal getroffen werden würden. Zum Glück war das nicht der Fall und wir landeten ein paar Minuten später sicher in FRA.


    Der hat ja den Turbo eingelegt. :gg:


    ;;NiCKi;: Da sieht man mal, dass die nie volle Pulle fliegen, um Sprit zu sparen. Das war der schnellste Flug zwischen FRA und TXL, den ich jemals gemacht habe.


    Da warst du sicher froh, als du wieder zuhause warst.


    Teils teils. Den Rückflug hätte ich nicht gebraucht. Sonst reise ich ja fast nie gerne nach Hause. :MG:


    Kommt noch ein Fazit oder darf ich schon lobhudeln?


    Fazit kommt noch. Ich entlasse euch doch nicht ohne. ;) :MG:

    • Offizieller Beitrag

    Du hast ja immer spannende Erlebnisse beim Fliegen :EEK:
    Jogging in Ffm, da ist das Boarding ja wie die Siegprämie am Ende eines Marathonlaufes. :gg:


    Auf HI wäre Dein Gepäck an Bord der Maschine gewesen. ;;NiCKi;:

  • Du hast ja immer spannende Erlebnisse beim Fliegen :EEK:


    :nw: Gibt noch mehr komische Dinger, die ich erlebt habe. Aber irgendwie hat doch immer alles geklappt.


    Jogging in Ffm, da ist das Boarding ja wie die Siegprämie am Ende eines Marathonlaufes. :gg:


    ;haha_ Das ist wohl war. Das ist schlimmer als in ORD und da bin ich auch schon gerannt.


    Auf HI wäre Dein Gepäck an Bord der Maschine gewesen. ;;NiCKi;:


    Glaube ich auch. ;;NiCKi;: ORD hat es, trotz rennen, übrigens auch immer geschafft. Das gibt es Geschichten. Aber bei FRA wundert mich gar nichts. Die haben es ja oft nicht mal bei einem ganz normalen Flug geschafft. Und das meistens immer nach Berlin oder ich denke nur daran, als ich in Dublin ohne Koffer stand.

    • Offizieller Beitrag

    Glaube ich auch.


    Nein ganz bestimmt.
    Wir sind von Kona über HNL nach Kahului geflogen. Nach der Landung in HNL war ein paar Gates weiter das Gate nach Kahului. Ich fragte ob sie noch 2 Plätze frei hätten. Hatten sie und kaum waren wir an Bord, hies es Boarding completet und wir rollten los.
    Das war nicht unsere gebuchte Maschine, die wäre erst später gegangen. Unsere Koffer drehten dann auf Maui bei unserer Ankunft brav ihre Runde auf dem Gepäckband. :gg:

  • Das war nicht unsere gebuchte Maschine, die wäre erst später gegangen. Unsere Koffer drehten dann auf Maui bei unserer Ankunft brav ihre Runde auf dem Gepäckband. :gg:


    :!! Nicht schlecht.


    Shoppen :nw: auf der Princes Street sind zumindest jede Menge Geschäfte


    :nw: Ich habe die Meisten auch nur von außen gesehen.

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