Ungleiche Schwestern: Mallorca und Menorca

  • Nach der kleinen Delfinshow geht es weiter entlang der rauhen Nordküste, Richtung Südwest, vorbei an der Cala de ST Calobra und der Schlucht Torrent de Parais. Die Schlucht ist etwa 4 km lang und die Felswände bis 400 m hoch. Der nicht immer wasserführende Bach mündet in der Cala de ST Calobra ins Meer. Von Land ist die Schlucht über eine 12 km lange Stichstraße zu erreichen. Allerdings sollte man in den Sommermonaten recht früh hier sein. Der Betrieb ist enorm.














    Kurz danach kommt die malerische Cala Tuent. Auch sie ist über eine Stichstraße zu erreichen. Am Strand steht ein Fischerhaus und außer Romantik gibt es nichts.









    Jetzt kommen wir zum einzigen Hafen an der Nordküste: Port de Soller. Eine große Bucht die gegen alle Wetter geschützt ist. In der Karibik werden solche Buchten Hurrican-hole genannt. Während auf offener See der Sturm tobt, ist es hier drin fast ruhig. 2009 gab es einen solchen Sturm. Draußen war es damals Windstärke 10, in Böen 11, und in der Bucht war es 5 bis 6. (zur Info für Nicht-Boaties: http://de.wikipedia.org/wiki/Beaufortskala ) Hier, in Port de Soller, wird meistens geankert. Nachdem das Militär einen Teil des Marinehafens freigegeben hat, kann man hier auch festmachen. Dies lohnt sich besonders, wenn man mit der alten Straßenbahn nach Soller fahren oder ein Auto mieten möchte.

























    Soller liegt in einem wunderschönen Talkessel. Hier geben sich Wassersportler und Kletterer die Hand. Während die einen mit Bootsschuhen kommen sieht man die anderen mit Seil, Haken und Bergsteigerschuhen. Von hier aus ist man mit dem Auto schnell im Künstlerdorf Deia und in der Cala de ST Calobra. Von Soller aus kann man auch mit dem "Roten Blitz", einer historischen Eisenbahn, nach Palma fahren.




























    Zurück geht´s wieder mit der Straßenbahn nach Port de Soller. Und dann warten wir wieder auf den nächsten Sonnenuntergang. Und den nächsten...









    • Offizieller Beitrag

    Das ist doch eine nette Ecke, die ich auch toll finde. ;;NiCKi;:
    Ich bin ja schwer begeisterbar was das Mittelmeer betriftt, aber die Ecke gefällt mir, wie auch schon der gestrige Tag. ;;NiCKi;:

  • Ja, die Nordküste ist wirklich sehr schön, wild und romantisch. Leider gibt es kaum sichere Buchten und das Wetter ist oft sehr stürmisch aus Nordost. Die meisten Buchten sind genau in diese Richtung offen.


    Wir fahren weiter. Vorbei an der Halbinsel ST Foradada.










    Hier noch ein Bild vom Landausflug auf ST Foradada, dann geht die Fahrt auf die Isla Dragonera zu. Sie steht unter Naturschutz. Dort gibt es eine endemische Eidechsenart. In der Bucht von San Telmo (auch Sant Elm) ist in der Cala Pantaleu ein sehr schönen Ankerplatz. Im Ort gibt es mehrere Restaurants. Nachts hört man hier immer merkwürdige Schreie. Sie kommen von einer speziellen Möwensorte auf der Isla Dragonera.



























    Jetzt kommt die letzte Etappe. Vorbei am Promi-Ort Puerto Andraitx (wegen des dort residierenden deutschen Geld-Adels auch "Düsseldorfer Loch" genannt) und einigen Touriburgen (besonders Paguera und der englische Ballermann Magaluff) kommt man wieder in die Bucht von Palma. Noch einmal absegeln in der Bucht und dann geht´s in den Heimathafen.
















    Und für alle, die mal gerne so eine Segelyacht von innen sehen möchten hier kommen die passenden Fotos.


    Vorab muss ich jedoch gestehen, dass die meisten Segler auf diesem Boot mit 6 Leuten unterwegs sind. Meine Frau und ich sind da lieber für uns. Leider hat unser Vercharter vor Jahren bereits das kleiner Boot verkauft. Jetzt ist dies die kleinste Yacht im Programm. Eine Oceanis 361, d.h. 36 Fuß lang (als Amerika-Fans könnt ihr euch ja selbstverständlich die Länge in Meter umrechnen).


    Das Wichtigste: Die Kombüse



    Das Zweitwichtigste: Die Nasszelle (Klo + Dusche)




    Der Salon



    Die Vorschiffkoje wird bei uns als Lagerraum für Fender (das sind die großen Plastikdinger die man an Schiffen im Hafen sieht), Bettwäsche etc. benutzt



    Die Achterkoje an Steuerbord dient uns als Ankleidezimmer



    Und, last but not least, die Achterkoje an Backbord. Hier wird geschlafen wenn das Wetter nicht so schön ist. 2006 haben wir keine einzige NAcht hier unten verbracht. Oben, unterm Sternenhimmel, in einer einsamen Bucht schläft es sich viiiiiel besser. Und morgens wird man von der Sonne geweckt.



    Ein wichtiger Punkt fehlt noch. Wäsche waschen. Zur Not tut´s die Handwäsche mit den bekannten Mittelchen aus der Tube. Wir wissen nach 10 Jahren aber auch, wo sich die Waschsalons befinden. Wir waschen einmal mittendrin und kurz vorm Ende des Törns. Und so sieht das dann aus, wenn der Trockner nicht so arbeitet wie er soll.



    So. Das war´s. Ich hoffe, ich konnte den Ruf von Mallorca hier etwas aufbessern.


    Mast- und Schotbruch! ;ws108;

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Vorab muss ich jedoch gestehen, dass die meisten Segler auf diesem Boot mit 6 Leuten unterwegs sind. Meine Frau und ich sind da lieber für uns.


    Werde ich nie verstehen, mit 6 Mann auf einem Boot. Auch nicht bei 44 Fuß, sowas hatten wir auch mal.


    Feder in die Kajüte :neinnein::neinnein:


    Jetzt weiß wie die 361 als Charterversion aussieht, die Eignerversion mit nur einer Achterkajüte gefällt mir besser.


    Auf Deck schlafe ich nie.



  • In Kroatien waren wir (Frau und ich) mal mit einer 32-Bavaria unterwegs. Neben uns lag noch ´ne 32-er. Die waren da mit 8 (i.W.: acht) Leuten drauf. Am ersten Abend gab es ein kräftiges Gewitter, es hat die ganze Nacht geregnet. Zwei Mann von der Nachbarcrew mussten draußen schlafen. Kein Platz mehr im Boot.


    Zum Thema Fender: An Deck hängen zwei Fender. Sechs Fender liegen im Vorschiff. Natürlich benutzen wir im Hafen alle Fender. Wir müssen uns nur früh genug auf den Hafen vorbereiten. Aber das muss man, wenn man zu zweit unterwegs ist, eh machen. Ist das Schiff anlegefertig, wird noch gemütlich ein Zigarettchen geraucht und jede Menge Wasser getrunken (in stickigen Häfen fühlt man sich dann deutlich besser) Ich mag es halt nicht, wenn das Boot beim Segeln die Fender darumliegen hat. Die stören nur. Und wenn man sie in die Backskisten legt, kommt man nicht mehr an Festmacher dran. Und wer in engen Calas übernachtet, der brauch eher Festmacher/Landleine als Fender. Die drei Hafenanleger, da geh ich gerne runter und reich die Fender hoch.


    Die Eignerversion gefällt mir auch besser. Aber, wat willste machen.


    Und auf Deck schlafen musst Du mal probieren. Die Polster vom Salon hoch auf die Bänke in der Plicht. Laken drüber, Bimini-Top und Sprayhood gesetzt und Du liegst traumhaft. Meine Frau hat noch ein Bettlaken mit 2,5 m langen Bändseln an den Ecken zusammengenäht, damit machen wir dann immer die Heckseite zu. Und, wenn nachts mal Wind aufkommt merkst Du es schneller wie im Rumpf. Gut im Hafen ist es nicht so toll wie in der Bucht. Aber, im Mittlemeer "müssen" ja alle römisch-katholisch anlegen. Wir legen, wie die meisten Eigner, mit dem Bug voran an. So sind wir meistens die einzigen (bis auf Eigner) die mit dem Heck zur Fahrrinne liegen und haben dann auch im Hafen unsere Ruhe. Und, uns gafft keiner ins Boot.

    • Offizieller Beitrag

    Die waren da mit 8 (i.W.: acht) Leuten drauf


    :EEK: Unglaublich.
    Zu zweit sind wir eh nicht im Mittelmeer unterwegs. GR scheidet eh wegen Scheinpflicht aus, Türkei könnte mich mal wieder reizen.
    Schon wegen dem Essen. ;;NiCKi;:


    Das beste war ein Kat, leider zu zweit zu teuer. :nw: Auch wenn es langweiliges Segeln ist. man merkt die Geschwindigket ja nicht.
    Und das beste Revier, klimatechnisch, BC!


    Die Fender liegen immer in den Backkisten.


  • GR scheidet eh wegen Scheinpflicht aus, Türkei könnte mich mal wieder reizen.
    Schon wegen dem Essen. ;;NiCKi;:


    Das beste war ein Kat, leider zu zweit zu teuer. :nw: Auch wenn es langweiliges Segeln ist. man merkt die Geschwindigket ja nicht.
    Und das beste Revier, klimatechnisch, BC!



    Das hab ich auch gedacht. Wenn Du Deiner Frau/Mitsegler bestätigen kannst, dass sie/er segeln kann, dann besteht die Möglichkeit, dies zu umgehen. Hat mir jedenfalls ein Segler erzählt, der ebenfalls allein mit Frau unterwegs war. Hab´s aber auch noch nicht ausprobiert.


    Die Kroaten kochen auch sehr lecker. Wir lagen damals an einer Boje in irgendeiner Bucht der Insel Palmizana (kleine verzweigte Insel vor der großen Insel HVAR). Die Boje gehörte zu einem Restaurant. Im Revierführer stand, man soll sich dann freundlicher Weise dort melden und fragen ob man bleiben darf. Eventuell wären ca. 10 € zu zahlen. Wir an Land gepaddelt, sind auf den kleinen Hügel hoch, dort oben stand das einzig sichtbare Haus. Es war das Restaurant. Wir setzten uns hin, war so gegen 19 Uhr. Eine Frau kam, wir zeigten auf unser Boot. Sie sagte: "Wenn ihr heute hier essen wollt, dann dürft ihr umsonst bleiben." Essen wollten wir auch, aber erst mal was Trinken. Dann brachte sie uns zwei eiskalte Bier und sagte, sie hätte gerade mit ihrem Mann telefoniert. Er wäre fertig mit Fischen und käme gleich. Nach zwei weiteren Pivo rauchte der Grill. Der Mann hatte den eben gefangenen Fisch direkt gesäubert und für uns zubereitet. so inwollten. Ja, aber später. Sie wieder: " Mein Mann ist auch noch nicht vom Fischen zurück. Was soll ich weiter sagen: Es war grandios. So etwas haben wir beide noch nicht gegessen. Sogar Pommes und Salat wurden noch serviert. Und da wir fast eine Stunde warten mussten (was ja nicht stimmte, sondern wir wollten warten, aber mit Südländern streiten bringt nix), gab es noch ne Runde Pivo. Bis gegen halb zehn waren wir die einzigen Gäste. Dann kamen ein paar Wanderer vorbei und bestellten für morgen Abend etwas vor. Danach kam der Restaurantbesitzer zu uns an den Tisch, natürlich noch mit ner Runde Bier, und erzählte was von Schwertfisch am Stück und wir sollen morgen Abend doch auch kommen. Gut, die Bucht war traumhaft und das Bier sehr lecker und so sagten wir zu. Um 24 Uhr durften wir gehen. Wir haben für diesen Abend, inkl. Essen und Getränke, umgerechnet 30 € bezahlt. Am Tag danach tranken wir nicht so viel. Da waren es dann 25 €. Für zwei Personen.


    Aber auch die anderen Restaurants waren alle klasse und preiswert (war 2005). Kann ich nur empfehlen.


    Kat bin ich noch nie gefahren. Ist, wie richtig bemerkt, zu teuer. Würde ich wenn auch mal zuerst nur mitfahren. Meine Frau ist eh dagegen: Ein Schiff muss schaukeln und Lage schieben!"


    BC wäre mir als Revier zu frisch. Da wir eigentlich nur Ende Mai - Anfang Juni in Urlaub können, ist das mit dem morgendlichen Bad schwierig.

    • Offizieller Beitrag

    Das hab ich auch gedacht. Wenn Du Deiner Frau/Mitsegler bestätigen kannst, dass sie/er segeln kann, dann besteht die Möglichkeit, dies zu umgehen. Hat mir jedenfalls ein Segler erzählt, der ebenfalls allein mit Frau unterwegs war. Hab´s aber auch noch nicht ausprobiert.


    Das dürfte nicht mehr funktionieren.
    Wir waren oft in den Subsail Clubs. Wegen Managmentfehler ist davon nur noch einer in Vounacki, GR, übrig geblieben. Neben Jollen diverser Klassen, auch Hovy's, und Surfbretter gibt es auch Yachten.
    Die werden verlost, aber pro Woche kann man, auch durch die zahlloen Bekanntschaften 2-3 mal fahren, wenn man möchte.
    Blieben morgens welche zurück, konnte man hier schreien und losfahren.
    Das geht schon seit 2009 nicht mehr. Yacht, Skipper und Crew müssen mit Passnummer bei der zuständigen Hafenbehörde (Lefkas) registriert werden, am Abend vorher.
    Um 18Uhr düst dann einer vom Club die 45 Minuten nach Lefkas. ;te:
    Das führt dann dazu, das jeden zweiten Tag eine oder zwei Yachten im Hafen bleiben. :pipa:
    2010 war dann das letzte freie Jahr. Im Club braucht man keine Scheine.
    Alle, auch die altgedienten engl. Seebären, waren über Lehrbücher vertieft, denn ab 2011 brauchen je zwei auf dem Pott den ICC!
    (Als Eigner benötigt man in GB nach wie vor keinen Schein, nur wer chartern will.)
    Ich dachte nun, gute Gelegenheit für meine Frau mal grad die Prüfung mitzumachen.
    Ging nicht, weil keine Britin.
    Warum sie dann bei der engl. Kokurrenz Nielson in der Türkei ihren Schein machen konnte, obwohl sie immer noch Britin ist, wissen die EU Götter.


    BC wäre mir als Revier zu frisch. Da wir eigentlich nur Ende Mai - Anfang Juni in Urlaub können, ist das mit dem morgendlichen Bad schwierig.


    Du hast ja das Logbuch von uns gelesen, so kalt ist es im Juni dort gar nicht. Ein Neopren ist aber zum Schwimmen vom Vorteil.

  • Aha. Bürokratie in Hochkultur.


    Aber unter uns: Meine Holde will eh nicht nach Griechenland oder Türkei. Mallorca und sonst nix. Vielleicht noch Kroatien. So im Wechsel: 10 Jahre Malle und 1 Jahr Kroatien. Da hab ich es schon schwer mit meinen USA-Wünschen.


    Und ´nen Schein will Sie auch nicht machen. Obwohl ein Freund von uns eine eigene Sportbootschule hat. Da machste nix.







    Du hast ja das Logbuch von uns gelesen, so kalt ist es im Juni dort gar nicht. Ein Neopren ist aber zum Schwimmen vom Vorteil.


    Ich sag doch: zu kalt. :gg:

  • Danke auch für die Innenaufnahmen, so kann ich mir als Nichtsegler ein Bild von Euer schwimmenden Unterkunft machen :!!


    Und das was Du da über die Kochkünsten der Kroaten schreibst klingt sehr lecker ;;NiCKi;:

    Das beste Essen gab es bis jetzt in Kroatien. Diese kleinen Restaurants und Konobas sind ein Traum. Oft steht auf kleinen Inseln nur ein Haus. Eine Speisekarte gibt es nicht. Man sitzt auf der Terrasse mit meist nur zwei, drei Tischen, jemand fragt ob Fleisch oder Fisch, Reis oder Pommes und dann wird in der offenen Grillhütte mit Stromanschluss (für die Friteuse) alles zubereitet. Vor diesem Urlaub mochte meinen Frau keinen Fisch (außer Fischstäbchen). In Kroatien haben wir dann jeden Tag Fisch gegessen. Irgendwie war das immer Essen wie bei Muttern.

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