Ich möchte hier mal zwei traumhafte Inseln des Mittelmeeres vorstellen. Wir waren ca. zehn mal dort und entdecken immer wieder Neues. Stille einsame Buchten und Täler.
Die erste Insel hat eigentlich einen schlechten Ruf. Das liegt aber nicht an der Insel sondern hauptsächlich an deren Besucher aus Deutschland. Es muss billig sein, der Alkohol soll fließen, Wiener Schnitzel, Currywurst und jeden Abend Party. Ich kenne Cliquen, die über´s Wochenende mit 20 Leuten dort waren und hatten ein einziges 3-Bett-Zimmer gebucht. „Schlafen kann man doch am Strand“. Und trotzdem war das Geld für einen Jahresurlaub weg!!! Davon möchte ich mich hier distanzieren und Euch Mallorca mal aus einer anderen Sicht präsentieren. Ganz kann man sich dem Trubel allerdings nicht entziehen, denn gelandet wird mit dem Flieger in Palma. Aber, wer die Stille im Südwesten der USA sucht, der muss auch im Trubel landen.
Die zweite Insel ist bei uns eigentlich weniger bekannt. Dort gibt es auch keinen Ballermann. Alles ist deutlich kleiner. Es gibt nur wenige der hässlichen Hotelbunker. Die Inselregierung hat sich für den sanften Weg entschieden. Die Inselhauptstadt ist absolut eine Reise wert. Immerhin hat sie den zweitgrößten Naturhafen der Welt. Nur der Naturhafen von Pearl Harbor ist größer. Hoch über dem Hafen thront die Stadt. Der Einfluss der ehemaligen englischen Besatzung ist deutlich spürbar. Es sind auch deutlich mehr Engländer auf der Insel als Deutsche. Wettermäßig gesehen ist diese Insel nicht ganz so ruhig wie die große Schwester. Besonders im Norden kommen immer wieder Stürme aus dem Löwengolf und treffen ungebremst auf die Küste.
Ich fange jetzt mit Mallorca an. Leider gibt es vom Inselinneren wenig Fotos da ich auch viel gefilmt habe und/oder noch analog unterwegs war und die Negative schwirren irgendwo im Haus herum oder wurden bereits im großen Rundordner abgelegt.Teilweise bitte ich die Bildqualität zu entschuldigen. Es sind auch ein paar Dia-Scans dabei.
Palma, ca. 400.000 Einwohner, enge Gassen, tolle Läden, schöne Ecken und ein großer Hafen.
Und hier holen wir auch unser Fahrzeug für die Inselrundfahrt ab. Wir, meine Frau und ich, chartern uns immer ein Segelboot bei unseren spanischen Freunden von www.latitudcero.es
Man durchquert die Bucht von Palma und legt sich in die Cala Blava. Den Rummel von El Arenal bekommt man hier nicht mit. Fährt man mit dem Dingi an Land, kann man im Restaurant über der Cala recht gut essen. Man sollte aber früh gehen. Um 22 Uhr waren wir die letzten Gäste. Es hat aber gut geschmeckt. Warum da nichts los war haben wir nie verstanden.
Vorbei am Cabo Blanca lassen wir die stets überfüllte Cala Pi sowie den berühmten Strand Es Trenc links liegen und nehmen Kurs auf das vorgelagerte Inselchen Cabrera. Cabrera ist die Lieblingsinsel das spanischen Königs und steht unter Naturschutz. Hier leben etwa ein Dutzend Menschen. Von der Südküste Mallorca´s kann man mit Ausflugsbooten hierhin gelangen. Als Segler oder Boatie muss man eine Genehmigung zur Übernachtung in der Bucht haben (besorgt i.A. der Vercharterer). Ankern ist verboten und man legt sich an eine der Bojen. Während des Spanischen Unabhängigkeitskrieges wurde auf der unbewohnten Insel ab 1809 ein Internierungslager für französische Gefangenen eingerichtet. Von den insgesamt etwa 18.000 Gefangenen wurden rund 12.000 auf die Insel verbracht. Ohne ausreichend Wasser, Nahrungsmittel und medizinische Versorgung zu haben, starben dort zwischen 3.500 und 5.000 von ihnen.
Hier in der Cantina am Hafen sitzt man in erster Reihe und kann alle Ankommenden schön begaffen. Nebenbei: Die eiskalte Cerveza schmeckt gut und man auch ´ne Kleinigkeit essen (belegte Baguettes).