Solitairy Desert Tour 2011

Danke euch für die netten Kommentare! :)

Zitat von WeiZen

Zitat von »Raven« Far View Sites, wo ich mir Pipe Shrine House (mit einer interessanten Spirale an einem der Mauersteine)…
Huch da gibt es noch alte Steine Die kenne ich gar nicht. Ich ärgere mich gerade.

Mußt halt nochmal hin.

Zitat von Westernlady

In Mesa Verde gibt es ein Post Office
Das ist ja praktisch

Find' ich auch - zumal das kaum jemand weiß und man da nie anstehen muß.

Zitat von Westernlady

Also wenn ich lese, wie Du über die Autos vor Dir wetterst, dann hoffe ich, dass Du niemals hinter mir fahren wirst
Bei Kurven und Bergen etc. da schleiche ich nämlich auch ganz gerne

Zitat von PhilippJFry

Ruhig, Claudia, gans ruhig. Nicht aufregen. Das ist gans ungesund.

Och, alles halb so schlimm. Aber wenn ich so 'ne Schnecke vor mir habe, die ich zu Fuß überholen könnte, dann platzt mir manchmal doch fast der Kragen.

Zitat von Yukon1

Nee, was sind das tolle Fotos von Mesa Verde.

Danke!

Zitat von wundernase

Die Sanddünen mit Schneehäubchen sind einfach klasse
Mesa Verde im Herbstkleid gefällt mir supergut
Deine Fotos sind natürlich wieder allererste Sahne

Und nochmal danke!

Zitat von PhilippJFry

Zitat von »Raven«
galoppierende Gänse

Zitat von PhilippJFry

Wo denn?

Na da:

Zitat von Raven

Nachdem ich meine Sachen ins Zimmer gebracht habe, mache ich noch einen kleinen Spaziergang durch das kleine, gemütliche Dolores. Zwei Blocks weiter gibt’s die Galloping Goose samt quietschgelbem Bahnhofsgebäude zu bewundern.

Hast du etwa den Bericht so gelesen wie Vera?

Heute geht's weiter gen Moab... Die Fotos sind schon fertig, jetzt muß nur noch der Text her.

Also, bevor mir mein RB hier völlig zerschnattert wird , mach' ich lieber weiter.

Tag 6 – 13. Oktober

Dolores - Moab

Erkenntnis des Tages: Des einen Sperrmüll ist des anderen Touristenattraktion

Heute schaffe ich es, dank himmlischer Ruhe bis nach sieben durchzuschlafen. Das Frühstück wird heute ein wenig improvisiert – es gibt Kaffee aus der Lobby (sooo umwerfend ist der auch wieder nicht, und bis ich ihn durch die Kälte zurück ins Zimmer trage, ist er nur noch lauwarm), einen Muffin und ein Stück Zimtschnecke, die leider arg zimtig geraten ist.

Nach einem kleinen Schwätzchen mit dem netten alten Schweden düse ich nach acht los. Die Temperaturanzeige an der Bank, an der ich vorbeifahre, bestätigt meine These, daß es noch ganz schön kalt ist: 40°F. (Gut, daß wir jetzt hier diese Frier-Smileys haben. )

Mein erstes Ziel heute – via Pleasant View und die Country Road CC – ist das Lowry Pueblo (Teil des Canyons of the Ancients National Monument), das ich um diese Zeit noch ganz für mich allein habe. Viel scheint hier generell nicht los zu sein. Diese beeindruckend große Ruine irgendwo in der Pampa hat schon was; allerdings finde ich, daß das häßliche Dach, das zum Schutz der Ruine gebaut wurde, doch immens stört. In Casa Grande hat man das meines Erachtens viel besser und eleganter gelöst.

Immerhin gibt es hier eine sehr gut erhaltene Kiva zu bestaunen, in der noch einiges an Originalputz vorhanden ist. Natürlich befindet sich davor ein Absperrgitter, was sich aber als perfekt für mein Gorillapod erweist.

Eine Great Kiva mit interessanten floor features kann man hier auch bewundern. Laut einem Angehörigen des Santa Clara Pueblo könnte es sich hierbei um Symbole für Winter- und Sommer-„Hälften“ (Moiety) der früheren Bewohner handeln (viele Pueblos sind ja auch heute noch in zwei Hälften „aufgeteilt“, wobei jeweils eine für Sommer und Winter „zuständig“ ist, d.h. die Sommer-„Hälfte“ kümmert sich eher um Aussaat und Ernte, die Winter-„Hälfte“ eher ums Jagen, Ausbessern der Gebäude usw).

Auf der leicht holprigen Country Road CC geht’s anschließend zurück in die Zivilisation, vorbei an einem eitlen Vogel („Ich bin ein Star, holt mich hier raus!“)…

… und jeder Menge landwirtschaftlich genutzter Flächen.

Auf der 491 geht’s gen Monticello – unterwegs überschreite ich mal wieder eine Grenze, diesmal zu Utah.

Nach zwei kurzen Fotostops am Church Rock…

…und am Wilson Arch, wo das Licht um diese Tageszeit eh nichts taugt…

…fahre ich diesmal – eine Premiere für mich – zum berühmten (?) Hole 'n the Rock, wo jede Menge Gerümpel herumsteht, das hier als Touristenattraktion vermarktet wird. Erstaunlicherweise scheinen es die meisten Besucher auch ganz toll zu finden. Ich find’s bestenfalls leicht amüsant… Aber immerhin gibt’s hier auch Toiletten, das ist doch auch schon was wert. Naja, wenn ich schon mal hier bin, schaue ich mir den Schrott halt an.

Ich lach’ mich tot.

Man könnte theoretisch auch eine Tour der „historischen“ Behausung machen, aber erstens interessiert mich das nicht so wahnsinnig, und zweitens verlangen die für eine 12-minütige Tour fast 5$. Nee nee, ohne mich. Schau’ ich mir das Ganze halt von außen an.

Und weiter geht’s Richtung Moab – drei Meilen davor fiept mich die Tankanzeige an, d.h. ich muß wohl oder übel mal wieder vollmachen, obwohl selbst die günstigste Tankstelle, die ich hier finde, 3,71$ verlangt. Anschließend mache ich mich auf die Suche nach einem Quartier für die nächsten drei Nächte. Genialerweise wird hier auch noch die Straße geteert, d.h. es staut sich in beide Richtungen ziemlich heftig, und wehe, man will nach links abbiegen…Die Suche nach einer Unterkunft erweist sich als gar nicht so leicht. Für 1-2 Nächte wäre es einfacher, aber da am Sonntag so ein doofer Marathonlauf stattfindet, ist da fast alles dicht. Letztendlich lande ich in der mir bisher unbekannten River Canyon Lodge, die von außen schon mal einen recht ordentlichen Eindruck macht. Hier kriege ich ein „Deluxe“-Zimmer, das für die ersten beiden Nächte gut 80$, für die dritte leider gleich doppelt so viel kostet. Frühstück gibt’s hier auch nicht, dafür sind aber Mikro und Fridge vorhanden. Naja, beiße ich halt in den sauren Apfel und nehme das Zimmer für die drei Nächte. Irgendwoanders spare ich dann ja bestimmt wieder… Immerhin ist das Hotel ein Stück von der Hauptstraße entfernt und sollte deshalb einigermaßen ruhig sein.

Weil das Zimmer jetzt (es ist gerade mal kurz nach mittag) natürlich noch nicht bezugsfertig ist, fahre ich erstmal zur Visitor Info und erkundige mich da nach dem Zustand der ungeteerten Straßen, die ich auf der To Do Liste habe (Potash Road, Shafer Trail, evtl. Onion Creek Road). Sollten mit 4WD zu machen sein, meint die Dame dort. Dann paßt’s ja.

Ganz spontan beschließe ich, erstmal auf der Suche nach ein paar schönen Herbstfarben (irgendwie hatte ich noch nicht genug) die LaSal Mountain Loop Road zu fahren. Auf dem Weg dorthin entdecke ich mehr oder weniger zufällig von weitem die Faux Falls…

…und versuche, auch den Weg dorthin zu finden, aber irgendwie bin ich zu blöd dazu und lande irgendwo oberhalb. Dummerweise hab’ ich die Beschreibung, die ich mir irgendwann mal ausgedruckt hatte, auch nicht dabei. Naja, immerhin finde ich auf diese Weise einen recht imposanten Hoodoo, den ich wegen seiner Kopfbedeckung spontan "Bonaparte" taufe.

Und ich entdecke einen extrem fotogenen Fleck mit Blümchen und Bergen.

Nun geht’s aber wirklich in die Berge – wunderschön, oben der Schnee, unten die bunten Mini-Eichen und Espen, darüber der blaue Himmel… Tja, und die Rindviecher, die mir auf einmal entgegenkommen. Anfangs sind’s nur einzelne.

Die kleinen schwarzen sind ja wirklich niedlich, wie Teddybären, die „muh“ machen.

Und dann bin ich, ehe ich’s mich versehe, mittendrin im Almabtrieb. Schon interessant, wie zwei Cowboys (genaugenommen ein Boy und ein Girl) mit ein paar Hündchen die ganze Herde unter Kontrolle haben.

Irgendwann ist der Spuk vorbei, und ich kann völlig ungestört die herrliche Landschaft genießen. Autos sind heute auch kaum unterwegs. Das Dumme ist nur, daß ich gefühlte hundertmal zum Fotografieren stehenbleiben „muß“. Lohnt sich aber. Man sieht bis in den Arches N.P.

Mehr durch Zufall, weil ich einfach der Nase folge und nicht der geteerten Straße, entdecke ich ein besonders hübsches Fleckchen, einen Campground namens Mason Draw, bei dem die Espen besonders schön herbsteln.

Mit einigen wenigen (hmpf!) weiteren Fotostops…

…geht’s bergab ins Castle Valley. Hier ist vom Herbst zumindest baummäßig nicht mehr viel zu sehen, dafür blüht der Rabbitbrush neben der Straße gerade wie verrückt.

Eigentlich hatte ich angedacht, von hier aus noch die Fisher Towers zu machen, aber irgendwie bin ich heute ein wenig fußfaul. Deshalb biege ich an der 128 nicht nach rechts, sondern nach links ab. Die Landschaft entlang des Colorado ist immer wieder beeindruckend, und an ein paar Stellen leuchtet das Wasser richtig von dem Licht, das die roten Felsen reflektieren.

Weil ich, wenn ich in Moab bin, am Arches N.P. einfach nicht vorbeikomme, fahre ich schnurstracks dorthin. Ist einfach unwiderstehlich, dieser Park. Erster Stop ist der Aussichtspunkt oberhalb der Park Avenue. Nofretete „spiegelt“ sich heute richtig an der gegenüberliegenden Felswand.

Nach einem weiteren Stop am LaSal Mountains Viewpoint, wo sich der Rabbitbrush auch gerade austobt, fahre ich zum von den meisten Touristen eher vernachlässigten Garden of Eden und schaue mich da ausgiebig und ganz ungestört um. Generell ist weniger los als im Juni – was aber auch nicht schwierig ist. Ich kraxle sogar ein bißchen zwischen einer interessanten Felsformation herum, nämlich der hier:

Rundherum tolle Fotomotive, so mag ich das.

Weiter geht’s zu den Windows, die ich mir auch mal aus einer anderen Perspektive ansehe, nämlich vom „Hobel“ (jaja, ich weiß, eigentlich heißt das Ding „Turret Arch“, aber ich finde, meine Bezeichnung paßt besser) aus, wo ich durch das Loch klettere, das aussieht wie die Silhouette von Südamerika. Dahinter kann man noch ein Stück auf dem Felsen weiterlaufen und einen etwas anderen Blickwinkel genießen.

Eigentlich wollte ich ja noch zum Balanced Rock, bevor die Sonne verschwindet, aber da habe ich wohl auf dem Hobel zu viel Zeit vertrödelt. Hat sich aber gelohnt, auch wenn auf dem Rückweg zum Parkplatz, wo ich nochmal die Windows ablichte, die jetzt richtig glühen…

…die Sonne so abrupt hinter einer dicken Wolke verschwindet, daß es aussieht, als hätte jemand das Licht ausgeknipst. Ist aber auch nicht weiter schlimm – stehenbleiben muß ich trotzdem, denn das Licht auf den LaSals ist klasse, da macht es auch nichts, daß der Balanced Rock selbst schon im Schatten liegt.

Bevor das Licht ganz verschwindet, bewundere und knipse ich vom Auto aus noch die zarten Sonnenuntergangsfarben, bevor ich mich endgültig auf den Weg zum Parkausgang mache.

Leider habe ich mal wieder eine Schnecke vor mir (ich zieh’ die aber auch magisch an!), diesmal einen alten Knacker in einem BMW-Cabrio, der mit 20-25 dahinschleicht, wo 45 erlaubt sind. Hinter mir bildet sich auch ziemlich schnell eine lange Schlange. Also, ich will ja nix sagen, aber wenn ich schon einen BMW habe, dann zuckle ich doch nicht mit der halben erlaubten Geschwindigkeit dahin, oder?! Nach ein paar Meilen reißt mir dann auch wirklich der Geduldsfaden, und ich gebe ihm mit einem sanften Hupen einen dezenten Hinweis. Zu seinem Glück kapiert er den auch gleich und läßt mich und die zig Autos hinter mir vorbei. Oh Mann.

Etwas flotter geht’s zurück nach Moab, wo ich beim City Market gleich noch ein paar Leckereien (u.a. auch Milch und Cereals fürs Frühstück) einkaufe. Dann beziehe ich mein „Deluxe“-Zimmer. Hm. Würde gerne wissen, wo hier der Unterschied zu den „normalen“ Zimmern liegt. Höchstens im Preis. Naja, es ist ganz okay, d.h. die 80$ sind angemessen, die 160$ aber natürlich nicht. Liegt halt an diesem Marathon, daß ich da so viel hinlegen darf.

Nach einer erfrischenden Dusche gibt’s heute mal etwas Warmes zu essen – Nudeln mit Käsesoße. Dafür, daß sie aus der Plastikpackung kommen, eigentlich ganz lecker. Danach noch etwas Eiscreme (Cookie Dough), und um halb elf (spät heute) geht’s ins Bettchen.

Zitat von WeiZen

Platzhalter

Und ich dachte schon, du hättest innerhalb von drei Minuten die Strecke gebastelt.

Zitat von PhilippJFry

Na endlich Kühe im Reisebericht.

Bei mir gibt's wenigstens Viecher mit Geweih. Naja, okay, es sind Hörner, aber die haben immerhin was auf dem Kopf.

Zitat von PhilippJFry

Kann man denn da nicht überholen?

Da ist die meiste Zeit eine durchgehende Linie, also Überholverbot. Und wenn's mal erlaubt gewesen wäre, kam mir natürlich ein Auto entgegen.

Zitat von WeiZen

Das war ja heute eine ganze Menge, 276 Meilen und soviel gesehen, alle Achtung.

Huch... Obwohl, ich sehe gerade, du bist in Durango gestartet und ich in Dolores.

Zitat von WeiZen

Ich stelle fest, Du hast eine rege Phantasie. Auf Südamerika würde ich nie kommen.

Das mit der regen Phantasie mußte ich mir schon öfter vorwerfen lassen.

Aber Südamerika kam mir irgendwie sofort in den Sinn.

click

clack

Okay, ich geb's zu, so ganz stimmt's auch nicht. Eher spiegelverkehrt. Naja, ist auch egal.

Zitat von WeiZen

Beim Loch habe ich auch nichts versäumt und der Pueblo viel bei mir dieses Jahr auch wegen Wolken wieder aus.

Naja, Lowry muß man jetzt nicht unbedingt gesehen haben, finde ich. Sooo viel hast du da also nicht versäumt.

Zitat von Saguaro

Also ich gehöre auch zu denen , die am Hole-n-the-Rock nicht vorbeikommen . Ich finde das Vehikel aus den Werkzeugen so g**l. Da wurde keine alte Schere oder Schraubenzieher weggeworfen. Miner's Lokus find ich auch ganz witzig. Drinnen in der Behausung war ich aber auch noch nicht. Vielleicht hat aber jemand Bilder davon, damit wir das mal sehen können.

Sieht wohl recht gemütlich aus. click

Aber dafür 5$ zahlen?

Mit dem Werkzeug-Vehikel hast du recht, das fand ich auch toll. Muß mal gucken, ob ich das überhaupt fotografiert habe, vor lauter Staunen...

Zitat von Saguaro

Bitte erlaube mir noch zwei Fragen an Herrn W. :

Nein, darfst du natürlich gerne stellen. Interessiert mich auch.

Zitat von WeiZen

Habe ganz vergessen die Wollkühe zu erwähnen. Die sind ja allerliebst.
Wie von denen wohl die Kälber aussehen

Bestimmt zum Knuddeln.

Zitat von WeiZen

Doch, sind ja schließlich alte Steine.

Hast recht, ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil.

Zitat von WeiZen

Huch, falsche Vorlage genommen. Geändert, aber die 42 Meilen weniger machen den Kohl nicht fett.

Danke!

So weit kam mir das gar nicht vor - wahrscheinlich weil ich so viel stehengeblieben bin. Am Stück möchte ich die 234 Meilen nicht fahren.