Hiking Southwest - 230 km zu Fuß durch den Südwesten

  • Schön, dass Ihr Euch mit dem Arch Canyon einen lange gehegten Traum erfüllt habt.


    Recapture Pocket und Fry Canyon sind auch nicht schlecht - und vor allem auch für "Normal-Touristen" wie ich einer bin, eher machbar als manche Eurer anderen Touren.


    Im Übrigen habe ich eine meiner Lieblings-Hikes (wegen der Aussicht) von Dir, den Strike Valley Overlook. Dafür vielen Dank, Fritz.


    Wie lang ist eigentlich Euer Urlaubstag immer, wenn ich lese, von Blanding nach Boulder mit mehreren Hikes dazwischen?


    Schrecklich, dieser Unfall!


    Wie ist die Boulder Mountain Lodge? Über eine Übernachtung dort habe ich auch schon mehrfach nachgedacht, mich bisher aber dann doch wieder für Torrey entschieden.


    Gruß


    Bettina

  • Da wolltet ihr euer Auto aber einer Mutprobe unterziehen, wie gut, dass es den Rückwärtsgang eingelegt hat.


    Der Motarradunfall war bestimmt kein schönes Erlebnis. Wir hatten das "Vergüngen" den Kampf zwischen Auto und Zug zu sehen (zum Glück war es schon passiert, der Leichnam war auch schon abtransportiert). Es trübt aber schon ein wenig die Stimmung.


  • Hallo Bettina,
    an diesem Tag waren wir fast exakt 9 Stunden unterwegs.


    Zur Boulder Mountain Lodge muss ich sagen, dass das die beste Herberge war, die ich in Escalante, Boulder, Torrey je besucht habe. Sicher kommt es auch auf das Zimmer an, aber unseres war nicht nur riesig, sondern hatte auch einen Balkon zum See hinaus und war sehr schön eingerichtet. Bad war vergleichsweise klein, aber absolut ausreichend. Ich würde subjektive 4 Sterne vergeben, was in dieser Gegend eh' eine Seltenheit ist.

  • Freitag
    Es war ein Fehler, im Restaurant zu frühstücken, denn es dauerte einfach zu lange. Eine geschlagene Stunde habe wir dort verbracht, statt sich der Natur rund um Boulder und Escalante zu widmen. Ausserdem war es zu teuer. Aber gut, Fehler macht man, um daraus zu lernen. Der Tag geht eigenartig weiter, denn das Auto-GPS meldet sich nicht mehr. Es läßt sich nicht einschalten. An die Batterien habe ich zuletzt gedacht, denn gestern war der Ladezustand einwandfrei. War wohl die Kälte im Auto, die die kleinen Kraftwerke zerstört hat.


    Wir fahren auf dem Burr Trail in den Long Canyon hinunter. Die knallroten Felsen glühen in der Morgenstunde. Traumhaft diese Felsenlandschaft! Nach 24 Meilen geht es nach links ab in die Prärie. Die ungeteerte Lampstand Road führt uns über eine weite Mesa, die ihr unverwechselbares Sage-Grün in der Morgensonne auf dem roten Untergrund zum Leuchten bringt. Mitten im Grün der Hochebene entdecken wir einen schneeweißen Arch. Toll sieht er aus und es wäre interessant zu wissen, wie so ein weißer Felsen mitten in den Landschaft kommt. Ausserirdische? Wir taufen ihn auf dem Namen Little White Arch. Kreativer wird es nicht.



    Eigenartig wird zum Wort des Tages. Etwas anderes fällt uns dazu nicht ein, als eine Gruppe Jugendlicher in weißer Kleidung, auf dem Kopf einen Hut und über die Schulter ein Tuch gespannt, das vor dem Körper als Rucksack diente, uns in dieser Abgeschiedenheit entgegen kommt. Bootcamp oder Sekte, - keine Ahnung. Wie gesagt, einfach eigenartig. Nach 11,5 Meilen gut zu befahrener Dirtroad stellen wir unser Auto ab.


    Der Hike beginnt relativ relaxt, als es eine alte Straße entlang in den Canyon geht. Aber irgendwann, nach einer knappen Meile, ist Ende Gelände. Kein Weg mehr sichtbar. Wir pirschen uns über Wildwechselpfade voran, aber das ist auch bald vorbei. Und so kämpfen wir uns querfeldein durch die Büsche. Immer dichter wird das Gestrüpp und der Plan, sich am Canyonrand, dort, wo das Grün den Felsen weicht, zu bewegen, geht nicht auf. 50 Minuten haben wir gekämpft und mussten dann auch unter Betrachtung der Reststrecke feststellen, dass das nichts wird. Lamanite Bridge, du bleibst unerreichbar, - für heute zumindest. Abbruch!


    Nach insgesamt 3,5 Meilen waren wir wieder am Auto und beschlossen, die Hells Backbone Road zu fahren. Der Tag war noch jung und wir wollten diese legendäre Straße schon immer mal erkunden. Nur leider fehlte bisher die Zeit. 40 Meilen ungeteert, da weißt du anschließend auch, was du getan hast. Der größte Teil der Strecke führt durch den Wald und es wird erst spannend, als wir das Felsengewirr unterhalb der Hells Backbone Bridge erreichen. Einzigartig, wie sich die Felsbrocken in den verschiedensten Farben präsentieren und übereinander schieben. Fels wohin das Auge reicht und irgendwie erinnert es mich an Berchtesgaden.



    Die Straße von Escalante nach Boulder ist immer wieder der Hammer. Oben am Kamm, links und rechts die Schluchten, nicht auszudenken, wo der, der hier eine Kurve nicht erwischt, landen würde.


    Mit einem sehr guten Essen ging auch dieser Tag zu Ende.


    Fortsetzung folgt ...
    Nachdem die Bilder und etliche Hikes bereits online sind [siehe Updates], werden sukzessiv und parallel zu diesem Bericht die restlichen Wanderungen erstellt. Den Fortschritt könnt Ihr gut über die "Updates" verfolgen! Vorhandene Tip-Fehler werden erst nach kompletter Fertigstellung beseitigt ...

  • Samstag
    Im Boulder Mesa Restaurant, direkt neben der Lodge, ist es unkomplizierter, günstiger und schneller, das Frühstück meine ich. Erneut ist es der Burr Trail, der uns die Richtung für unsere heutige Wanderung vorgibt. Nach gut 18 Meilen sind wir bereits auf einer anfangs gut zu befahrenen Dirt Road. Nur die letzen zwei Meilen zum Trailhead waren etwas ruppig, aber mit Ruhe und Geduld gut zu meistern.


    LDH ist nicht das Kürzel eines Flughafens - vielleicht auch -, sondern die Minisprachvariante für Little Death Hollow. Die kleine Todesschlucht könnte ihren Namen fast zurecht tragen, wenn man die Spuren im Sand sieht. Aber dazu später mehr.



    Zuerst einmal geht es völlig stressfrei in den hier noch sehr breiten Canyon. Es sind kaum Höhenunterschiede zu überwinden. Links und rechts drohen die roten Felswände noch nicht einmal. Eine Stunde lang tut sich nichts, ausser dass man einen Monolithen an der Felswand als Indianerhäuptling indentifizieren könnte. Nach eineinhalb Meilen liegt da noch ein riesiger Boulder neben dem wirklich sehr gut sichtbaren Trail. Kurz ausgeschert: Indianerzeichnungen; und ich ergänze dann immer, vielleicht waren es aber auch nur Kinder.



    Es wird zunehmend enger, aber selbst ein mit Klaustrophobie geplagter Mensch dürfte hier noch seine Freude haben. Als Willkommensgeschenk für den folgenden Slot Canyon steht nach 3,6 Meilen links oben ein durchaus ansehnlicher Steinbogen. Der Little Death Hollow Arch ist sozusagen der Marker dafür, dass es nun zur Sache geht. Das eigentlich Slotabenteuer beginnt. Die Wände sind voll mit Löchern, ganze Kunstwerke hat die Natur geschaffen. Und dann kratzt ab und zu der Rucksack und das Stativ an den Wänden. Aus der Wanderung nebeineinander wird ein Gänsemarsch. Wir sind mitten im engen, vom Wasser geformten Canyon. Je enger es wird, desto roter leuchten die Felsen. Es gibt keinen Ausweg mehr und als uns ein rund 2 Meter tiefer, von hängengebliebenen Steinen gebildeter Absatz droht, machen wir Pause.



    Es mag ja gen Himmel geraucht haben, aber das sind keine Indianer, sondern ich. Zu unserem Entsetzen finden wir allerdings eine andere Spur der Beunruhigung. Handgroße Tatzen haben sich in den Sand gedrückt, sie sind ziemlich frisch und es dürfte sich kaum um die Katzen-Exemplare handeln, die so mach einer von uns zuhause hält. Bobcat? Puma? Egal, - alleine die Vorstellung, dass weder wir noch er oder vielleicht auch sie nicht mehr ausweichen können, ist nicht angenehm.



    Das war aber nicht der Grund, warum wir hier den Rückweg angetreten haben. Schließlich sind wir schon fast 5,5 Meilen und länger als drei Stunden unterwegs. Nach gut sechseinhalb Stunden sind wir zurück am Auto. Es war ein schöner Slot, aber der Anlauf dorthin ist doch recht weit.


    Das Abendessen im Boulder Mesa Restaurant war ok. Dabei haben wir ein neues State Law von Utah erfahren. Ich bekomme erst eine neue Flasche Bier, wenn ich die alte ausgetrunken habe. Das finden wir Bayern ganz besonders lustig!


    Fortsetzung folgt ...
    Nachdem die Bilder und etliche Hikes bereits online sind [siehe Updates], werden sukzessiv und parallel zu diesem Bericht die restlichen Wanderungen erstellt. Den Fortschritt könnt Ihr gut über die "Updates" verfolgen! Vorhandene Tip-Fehler werden erst nach kompletter Fertigstellung beseitigt ...

  • Der kleine weiße Arch wirkt wirklich richtig auffallend in der Gegend.


    Wer bzw. was diese weiß gekleidete Gruppe war, das hätte mich schon auch interessiert.
    Fritz, hätteste doch einfach mal gefragt :gg:;)


    Wer es weiß, woher das Weiß in mitten des Rots und Grüns kommt, bitte melden. Also Ihr Geologen oder Kenner der Bootcamp-Szene, auf geht's!


  • Da gehen wir lieber zum Benno, da passiert das nicht! Der ziert sich nur mim Speck

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