"Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008

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    Original von carovette
    Ich quetsch mich noch dazu, wenn ich darf. So langsam, aber sicher rückt das Ziel Alaska doch ein bisschen für mich in den Bereich des Möglichen. Hätte ich nie gedacht, aber vielleicht hab ich dieses Jahr ein paar rote Steine zuviel gesehen.... :pfeiff:


    Grüssle Caro


    Klar, immer rein in die gute Stube.


    Gruss


    Stephan

  • Zitat

    Original von Yukon1
    Vorher hatte ich Dauer-Nieselregen in Fairbanks.
    Aber auch daran gewöhnt man sich nach kurzer Zeit. Mein Rat: einfach ignorieren.


    So seh ich das auch: Da ich das Wetter eh nicht ändern kann, versuchen wir halt einfach,das Beste draus zu machen. Ich finde, in Dawson City konnte man sich dann besonders gut vorstellen, wie auch die Goldgräber damals unter solchen Bedingungen zu "leiden" hatten.


    Grüßle
    Elke

  • Zitat

    Original von Ingrid
    Dawson City: tolle Motive, man fühlt sich in eine andere Zeit versetzt.


    Ja, uns hats auch beeindruckt. Und direkt an der Hauptstraße war zu dem Zeitpunkt auch ein Cafe zu verkaufen. da kommt man echt kurzzeitig ins Grübeln: Was wäre wenn....? Aber auf Dauer wärs mir wahrscheinlich doch zu abgeschieden dort.


    Grüßle
    Elke

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    Original von redwingfan


    Genau. Aber beim nächsten mal auf jeden Fall mit Truck Camper und auch nach Inuvik.


    Kann ich erstmal nur bestätigen: Hauptgrund ist dort sicherlich die Landschaft, die Tierwelt und im Herbst die tolle Laubfärbung sowie die Einsamkeit auf der Strecke unterwegs. Weitere Gründe sind sicherlich das Polarmeer als auch schon die Überquerung des Polarkreises und damit um diese Jahreszeit (im Winter natürlich noch mehr) eine erhöhte Wahrscheinlichkeit auf Sichtung von Polarlichtern.

  • Donnerstag, 11.09.2008


    Als wir heute aufwachen ist es zwar recht kalt draussen, aber zumindest regnet es momentan nicht. Aufgrund der Kälte brauchen wir aber trotzdem eine Weile, bis wir aus den Schlafsäcken kriechen – nämlich solange, bis die Heizung unser WoMo etwas vorgewärmt hat. Anschließend gibt’s den üblichen Kaffee, und als wir uns auf einen kurzen Trail am Campingplatz machen, blitzt sogar für ein paar Minuten ein Stück blauer Himmel durch. Wir wandern durch ein Stück Wald, bis wir von einer Anhöhe auf den Stewart River hinab sehen. So geht es eine ganze Weile am Abgrund entlang, bis der Trail schließlich nach unten Richtung Fluß führt. Als wir unten sind, führt der Trail jedoch zu unserer Enttäuschung wieder weg vom Fluß in den Wald. Hier scheint es sehr häufig Niederschlag zu geben, denn es wachsen riesengroße Pilze, überall Moose und Farne, auch die Bäume sind teilweise davon bedeckt.



    Schließlich erreichen wir dann doch den Moose Creek, an dem sich aber auch keine Elche befinden. Hier wandern wir entlang bis zur Mündung des Flusses in den Steward River. Ganz unten am Ende des Trails befindet sich eine kleine Hütte, die aussieht, als ob man sie mieten könnte – ist sicherlich auch ganz nett und ruhig dort. Der Ausblick auf die Flußmündung ist ebenfalls schön, schöner wäre sie natürlich mit ein paar Tieren darin.



    Als wir uns auf den Rückweg machen, fängt es leider auch wieder an zu regnen. Erst nur wenig, aber dann doch immer stärker. Eigentlich wollten wir den kompletten Campground umrunden, beschließen aber jetzt aufgrund des Wetters, nun doch denselben Weg wieder zum RV zurück zu gehen.


    Das war vielleicht auch keine so schlechte Entscheidung, denn bis wir vom Campingplatz rollen, ist es fast 10.30 Uhr. Nach wenigen Meilen kommt dann schon die Abzweigung zum Silver Trail, den wir zumindest ein Stück weit fahren wollen. Hier geht es auf geteerter Straße bis zum ehemaligen Versorgungsort Mayo, anschließend auf Gravel Roads weiter bis zu den Silberstädten Elsa und Keno City. Gleich am Anfang hat man immer wieder schöne Ausblicke auf die gelben Herbstbäume und den Steward River.



    Wir scannen die Flussufer nach Elchen, die es hier in Massen geben soll, aber leider sind weit und breit keine zu sehen. Bei Devils Elbow machen wir einen kurzen Trail, der uns dann doch ein ganzes Stücke den Berg hinauf führt, zuerst durch dichten Wald, anschließend entlang von Sträuchern und Beeren. Immer wieder gibt es Hinweistafeln, die auf die verschiedene Flora & Fauna hinweisen. Zum Schluß erreichen wir eine Aussichtsplattform, von der aus man wieder auf den Steward River blickt. Wirklich hübsch hier! Leider zeigt sich das Wetter immer noch nicht von seiner besten Seite und Wolken ziehen auf, aber zumindest bleibt es erstmal trocken.



    Wir halten unterwegs noch ein paar Mal und erreichen gegen 12.30 Uhr Mayo. Dort fahren wir einmal durch die Stadt und halten schließlich am Binet House. Als erste Besucher heute werden wir besonderes freundlich empfangen und bekommen auch noch einen Kaffee angeboten. Im Haus selbst befindet sich eine Ausstellung zur Geschichte & Entwicklung des Ortes sowie zum Silber- und Goldabbau hier in der Gegend, zur Geologie der Gegend, Erklärung des Permafrostphänomens,…. Es finden sich auch viele Ausstellungstücke aus dem örtlichen Krankenhaus hier, da dieses vor etlichen Jahren schon aufgelöst wurde.



    Seit der Einstellung des Silberbergbaus Ende der 80er Jahre sinkt die Einwohnerzahl in allen drei Ortschaften stetig. Anschließend machen wir noch ein paar Photos am Fluß an Mayo’s Landing, bevor wir noch ein Stück gen Norden Richtung Elsa und Keno City machen. Schon kurz nach dem Ort beginnt die Gravel Road. Anfangs ist sie noch gut zu fahren, wird aber dann zunehmend holpriger und schlammiger. Wir genießen den schönen Ausblick auf den Five Mile Lake, bevor die Straße auf der Abfahrt hinunter zum Wareham Lake schlechter wird. Daher siegt nun hier doch die Vernunft und wir drehen dort nach der Brücke über den Fluß um - die Straße ist einfach nicht RV-geeignet.



    Zusätzlich ist die Zeit nun auch schon deutlich fortgeschritten und wir wollen heute noch ein ganzes Stück Richtung Whitehorse kommen, das sind von hier aus noch über 400 Kilometer!


    Auf der Rückfahrt sehen wir wieder den Trail, den wir heute früh gelaufen sind und unterhalten uns gerade darüber, als wir plötzlich beide gleichzeitig rechts oben am Hang einen Schwarzbären sehen! Sofort halten wir an und beobachten den Bären. Er scheint uns anfangs nicht bemerkt zu haben, den er frisst seelenruhig weiter an seinen Beeren.



    Toll, einen Bären so in freier Wildbahn beobachten zu können! Als dann ein Auto auf der Gegenfahrspur kommt, wird er dann aber doch aufgeschreckt und verschwindet hinter der Aussichtsplattform, auf der wir zwei Stunden vorher noch gestanden sind. Auch ein mulmiges Gefühl, dass wir dort rumgelaufen sind und der Bär da vielleicht auch schon in der Nähe war. Aber das war sicherlich das Highlight des Tages!


    Als wir die Kreuzung von Silver Trail und Klondike Highway erreichen, machen wir an der dortigen Restarea erst mal unsere Mittagspause, und braten uns kurz Eier und Speck in der Pfanne an. Wieder ein Vorteil des RVs, denn McDonalds & Co. sind hier weit und breit nicht zu sehen. Anschließend geht es dann weiter Richtung Süden, ab jetzt fahre dann ich weiter und Stephan macht es sich auf dem Beifahrersitz bequem. Zuerst geht die Straße weiterhin meilenweit durch gelbe Herbstwälder.



    Diese sind ganz hübsch anzusehen, aber langsam wird das ganze doch auch etwas eintönig. Als wir nach einer Stunde Fahrt Pelly Crossing erreichen, steigen wir dort an der Aussichtsplattform zum Pelly River kurz aus und machen ein paar Photos.


    Wenigstens ist es momentan trocken, auch wenn die Bewölkung immer noch recht dicht ist. Bei der Weiterfahrt nieselt es auch immer mal wieder. Die Fahrt auf dem Klondike Highway ist einerseits ganz angenehm, da sehr wenig Verkehr ist, andererseits aber auch anstrengend, da die Straße doch sehr unter den extremen Klimaschwankungen leidet und viele Bodenwellen und Löcher hat, die man leider nicht jedes Mal rechtzeitig entdeckt. Auch am Five Finger Rapids Recreation Site halten wir an und beobachten die Stomschnellen des Yukon River, mit denen manch früherer Entdecker zu kämpfen hatte.



    Ein Trail mit ca. einer Stunde Dauer führt auch von der Straße bis zu den Stromschnellen hinab. Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit verzichten wir aber darauf und machen nur von oben ein paar Photos. In Carmacks sehen wir den Abzweig zum Campbell Highway. Sicherlich auch eine schöne Route – wenn man eine Woche mehr Zeit hat als wir. Wir tanken daher in Carmacks nur kurz auf und setzen relativ zügig die Fahrt fort. Die Landschaft wird nun langsam abwechslungsreicher, immer wieder gibt es nun kleine Bäche oder auch Seen zu sehen.



    Die Straße führt in einem Tal entlang, links & rechts zeigen sich Berge, die entfernt auch an den Indian Summer in der Yellowstone-Gegend erinnern.



    An einer weiteren Restarea sehen wir das Montague House, auch ein Roadhouse aus früheren Zeiten. Es ist zwar leider nicht so gut erhalten, wird aber in der Zwischenzeit vom kanadischen Nationalparkservice verwaltet.




    Das nächste Mal halten wir am Boral Fire Interpretive Site an. Der kurze Trail führt durch einen abgebrannten Wald, der 1998 bei einem Wildfire zerstört wurde und endet an einem Aussichtspunkt. In der Zwischenzeit haben sich auch die Wolken fast vollständig verzogen und wir sehen endlich mal wieder Sonne. Tut das gut! Und angenehm warm ist es hier wirklich auch!



    Bei der Weiterfahrt sehen wir als nächstes den Lake Burn. Wirklich wunderschön, wie die tiefblauen Seen hier in der Abendsonne funkeln – besonders, als dann nach einer Kurve schneebedeckte Berge im Hintergrund erscheinen und langsam näher kommen. Einfach traumhaft! Da sich von der Straße aus nur relativ wenige Photos machen lassen, halten wir – eigentlich nur zum Fotografieren – kurz am Lake Fox Campground an.



    Dieser ist direkt am See und es gefällt uns dort so gut, dass wir spontan beschliessen, die Nacht dort zu verbringen. Der Ausblick von unserem Campground ist einfach traumhaft! Wir zünden gleich ein Feuer an und machen den Grill fürs Abendessen heiß.



    Obwohl es nach Einbruch der Dunkelheit frisch wird, sitzen wir im Licht des Mondscheins noch lange draussen am warmen Wildfire. So langsam kann also auch ich mich für die Vorzüge des Campings begeistern!



    Gefahrene Meilen: 273
    Übernachtung: Fox Lake Campground


    Gruss


    Stephan

  • Zitat

    Original von Grille
    Die Sonne ist da :SCHAU: :SCHAU:


    Das letzte Bild mit dem Mond ist der Hammer :clab:


    Ein schöner Tag, einen Bären zu sehen ist sicher ein Erlebnis :!!


    Ja. Da hat man wieder gesehen wie schnell sich im Norden das Wetter ändern kann.


    Nur ist der Mond etwas oval geworden. Wohl zu krass verkleinert...
    Und der erste Bär war natürlich auch was :!!


    Gruss


    Stephan

    • Offizieller Beitrag

    Mich begeistert ja die wunderschöne Laubfärbung :clab:


    Natürlich auch das letzte Foto mit der Mondspiegelung.


    Ich sehe aber auch einfach nur das Ganze der Natur.
    Wenn ich die Seen, Ströme, Wälder und Tiere sehe ..... :clab:

    • Offizieller Beitrag

    Ein weiterer Tag mit Dejavu für mich. Ihr hättet am Moose Creek nur weitergehen müssen, das war genau Halbzeit. :gg:
    Elche haben wir dort aber auch keine gesehen. :(

  • Hurra, endlich Sonne, da sieht die Welt doch gleich ganz anders aus :!!


    Dann noch einen Bären gesehen, super :clab:


    Und einen tollen Übernachtungsplatz gefunden :!!


    Das Mondbild sieht klasse aus, auch mit ovalem Mond


    Gruß


    Sandra

  • Blauer Himmel =)
    Sonne =)
    Tolle Landschaft =)
    Ein Teddy =)
    Ich kann gut verstehen, dass man da doch bissl mulmige Gedanken bekommt, wenn man plötzlich so einen Teddy an der Stelle rumturnen sieht, wo man selber noch vor ein paar Stunden gestanden hat.

  • Zitat

    Original von Ingrid
    Tolles Erlebnis mit dem Bär. Ist schon komisch, wenn man im Auto sitzt sind die Augen nur auf Bärensuche...ist man zu Fuß unterwegs, denkt man gar nicht an sie - so ist es zumindest mir gegangen.


    stimmt, so ist es uns auch meist gegangen, zumindest solange, bis wir zu Fuß einem Bären begegnet sind ... danach guckt man sich dann eigentlich ständg um und hört alle Knirschgeräusche im Gestrüpp!


    Grüßle
    Elke

  • Zitat

    Original von Yukon1
    Mich begeistert ja die wunderschöne Laubfärbung :clab:


    Natürlich auch das letzte Foto mit der Mondspiegelung.


    Ich sehe aber auch einfach nur das Ganze der Natur.
    Wenn ich die Seen, Ströme, Wälder und Tiere sehe ..... :clab:


    Wie heißt es heutzutage immer so hübsch: "Das Gesamtpaket zählt..." und so ist es auch hier, wie Du schon schreibst. Landschaft, Tiere und - für mich - auch die Weite und Einsamkeit dort machen einfach das Erlebnis aus.

  • Zitat

    Original von Westernlady
    Ich kann gut verstehen, dass man da doch bissl mulmige Gedanken bekommt, wenn man plötzlich so einen Teddy an der Stelle rumturnen sieht, wo man selber noch vor ein paar Stunden gestanden hat.


    Ja, das war wirklich ein ganz mulmiges Gefühl - wer weiß, ob der Bär dort nicht schon länger in der Gegend war? Bei den vielen reifen Beeren dort an dem Hügel würde es mich zumindest nicht wundern. Naja, ist ja auf jeden Fall gut gegangen und war ein total beeindruckendes Erlebnis!


    Grüßle
    ELke

  • Gestern hat es leider nicht zum Einstellen eines Tagesberichts gereicht, aber jetzt gehts endlich weiter:


    Freitag, 12.09.2008


    Heute morgen wache ich gegen 7.30 Uhr das erste Mal auf, mal wieder ist es ziemlich kalt im RV. Daher mache ich erst mal die Heizung an und mümmle mich noch mal in meinen Schlafsack ein. Dabei genieße ich die Aussicht auf den tiefblauen Fox Lake, den die langsam aufsteigende Sonne schön anstrahlt.



    Auch als ich um 8 langsam aus dem Schlafsack krieche & Stephan allmählich aufwacht, ist es immer noch recht frostig. Als ich dann mit dem ersten Kaffee nach draussen gehe, sehe ich, dass das Wasser auf den Picknicktischen und–bänken gefroren ist. Es muss also heute nacht unter Null Grad gehabt haben – immerhin war es auch sternenklar. Die Scheiben des RVs sind allerdings nicht gefroren, daher kann es doch nicht zu kalt gewesen sein.


    Gegen 9 machen wir uns dann auf den Weg Richtung Whitehorse. Als Abendziel haben wir für heute Skagway ins Auge gefasst. Zuerst einmal gibt es jedoch noch mal schöne Ausblicke auf die schneebedeckten Berge im Hintergrund und den Fox Lake bzw. im Anschluß daran auf bunte Herbstwälder.



    Endlich scheint mal wieder richtig schön die Sonne vom Himmel – das tut richtig gut! Am Lake Laberge machen wir unseren ersten kurzen Stop. Auch hier befindet sich ein schöner Yukon Government Campground, aber jetzt wollen wir ja nicht schon übernachten… Wir genießen bei der Weiterfahrt noch die Aussicht, allerdings fahren wir jetzt ohne größeren Stop die letzten Kilometer bis Whitehorse durch. Dort ziehen schon wieder dunkle Wolken am Himmel auf. Mal sehen, wie das Wetter heute nachmittag wohl wird!


    In Whitehorse halten wir bei einem Superstore an, um unsere Vorräte etwas aufzufüllen. Insbesondere Grillfleisch, Getränke & Brot sind in der Zwischenzeit etwas knapp geworden. In der Bakery des Supermarktes kaufen wir noch Croissants, Apple Pie & Schokomuffins – das gibt’s jetzt erst mal auf dem Parkplatz als (verspätetes) Frühstück. Anschließend suchen wir noch kurz den Yukon Harley Davidson Dealer für das obligatorische T-Shirt auf. Bei der anschließenden Fahrt durch Whitehorse sehen wir am Ortsende noch die SS Klondike liegen, ebenfalls ein großer Schaufelraddampfer, der besichtigt werden kann – aber leider nur bis zum 11.09., wir sind also einen Tag zu spät dran. Aber von außen kann man sich das Ganze natürlich anschauen, was wir dann auch machen.



    Nun aber endlich weiter – wir fahren ein kurzes Stück auf dem Alaska Highway, bevor wir dann auf den Klondike Highway South treffen. Dort halten wir am Sandstrad des Kookatsoon Lake kurz an, aber zum Baden ist es hier natürlich eindeutig zu kalt. Die nächsten Kilometer geht es nun wiederum durch Herbstwälder, die Aussicht wird erst später wieder deutlich besser. Nach etwa einer halben Stunde erreichen wir den Emerald Lake, der herrlich türkisgrün schimmert – insbesondere dann, wenn ab und zu die Sonne kurz durchblitzt.



    Wir klettern den kleinen steilen Hügel gegenüber des Parkplatzes nach oben, von wo die Aussicht noch etwas besser ist. Unser nächster Stop ist kurz vor Carcross die „Carcross Desert“ – angeblich mal wieder die kleinste Wüste der Welt. Haben wir das nicht schon mal irgendwo gehört? Aber sei’s drum, es ist auf jeden Fall ganz hübsch anzusehen und wir gehen kurz zu Fuß auf eine der Dünen dort.



    Hier gibt es auch viele ATV-Verleiher, die Fahrspuren dieser Fahrzeuge sieht man hier überall im Sand. Unser nächster Stop ist dann gleich wenige Kilometer weiter in Carcross. Hier befindet sich u.a. ein Bahnhof der „White Pass & Yukon Railroad“.



    Ausserdem hat es hier noch ein paar hübsche „alte“ Häuser und einen kleinen Strand am Lake Benett. Über diesen See sind zur Goldrush-Zeit viele der Neuankömmlinge gen Norden gekommen, nachdem sie die ersten Pässe von Skagway her überwunden hatten.



    Auf der Weiterfahrt wird die Landschaft nun immer abwechslungsreicher, mit schneebedecken Bergen im Hintergrund und vielen Gebirgsseen. Im Windy Arm, einer Verlängerung des Lake Tagish, befindet sich auch die hübsche Bove Island mit wunderbar bunten Herbstbäumen.



    Immer wieder halten wir nun auf der Weiterfahrt an, um die Aussicht zu genießen und Photos zu machen. Solange, bis uns Verbotsschilder daran hindern, da Teile der Straße steinschlaggefährdet sind. Daher sind hier auch alle Aussichtspunkte und Rastplätze abgesperrt, u.a. auch die als interessant beschriebenen Reste der Venus Mine.



    Nach der Grenze von Yukon zu BC wandelt sich die Landschaft etwas. Wir haben nun eine Hochebene erreicht, bei der sich kleine Tümpel zwischen großen Felsbrocken und kleinen Büschen verteilen. Wunderbar schön anzuschauen, aber bei den momentanen Lichtverhältnissen leider nur sehr schlecht auf Photos zu bannen.



    Nach Überquerung der Eisenbahnschienen halten wir bei Log Cabin an, hier befand sich auch ein ehemaliges Roadhouse.Hier führte zu Goldrush-Zeiten der Chilkoot Trail vorbei, auf dem die Goldsucher mühsam ihr Hab & Gut gen Norden transportierten und es gibt einige interessante Infotafeln hierzu. Allerdings pfeift der Wind recht ordentlich und das Thermometer zeigt nur 5 Grad an – das könnte doch etwas angenehmer sein. Und leider fängt es nun auch leicht mit nieseln an, da fahren wir doch relativ schnell weiter.



    In Fraser sehen wir einen Zug im Bahnhof stehen und machen auch dort gleich wieder ein paar Fotos, bevor wir die dortige kanadische Grenzstation hinter uns lassen. Von hier aus geht es nun hinauf bis auf 1003 m Höhe zur Passhöhe des White Pass. Leider beginnt kurz davor eine dicke Nebelsuppe, so daß wir nur langsam fahren und den Ausblick leider nicht genießen können.



    Von der Paßhöhe geht es nun eine steile Paßstraße bergab Richtung Skagway. Auch hier ist leider von den Viewpoints nichts sichtbar. Erst als wir schon wieder relativ viel an Höhe verloren haben, wird die Sicht langsam besser. Nun sieht man auch die „Auswirkungen“ der vielen Regenfälle hier: Überall stürzen faszinierende Wasserfälle ins Tal hinab, wie z.B. die Pitchwork Falls.



    Auch hier sehen wir nochmals den Zug der Yukon & Whitepass Railroad, den wir schon in Fraser gesehen haben. Sicherlich – bei besserem Wetter – auch faszinierend, diese Strecke hier mit dem Zug abzufahren.



    Kurz vor Skagway kommen wir nun auch zur US-Paßkontrolle, obwohl wir uns bereits seit der Paßhöhe auf amerikanischem Grund und Boden befinden. Die Einreise ist absolut problemlos und auch hier gibt es wieder einen netten „Souvenirstempel“ mit einem Bild der Railroad in den Paß. In Skagway fahren wir zunächst bis zum Hafen und werfen einen Blick auf das Meer. Eines der großen Kreuzfahrtschiffe ist gerade am Auslaufen, danach wird es ruhig in Skagway.


    Wir schauen uns als erstes dort den Centennial Park sowie das Klondike National Historical Monument an. Ist schon ganz schön beeindruckend, was die Goldsucher damals für ihren Traum vom – vermeintlichen – Reichtum alles auf sich genommen haben!


    Anschließend bummeln wir etwas durch das Städtchen. Die Häuser an der Mainstreet sind hübsch renoviert & alles sieht adrett aus. Man merkt jedoch deutlich, dass die Stadt hauptsächlich von Kreuzfahrttouristen besucht wird – auf diese richtet sich fast das gesamte Angebot dort aus.




    Am Ortsrand sehen wir auch noch einige Campgrounds, aber besonders gut gefallen uns diese nicht, es sind reine „Betonplätze“. Da die nächste Fähre nach Haines erst in drei Tagen fährt und wir hier nicht solange vor Ort bleiben wollen, beschließen wir, die Strecke „aussendrum“ mit dem Wohnmobil zu fahren. Zwar ein stattlicher „Umweg“ von 500 Meilen, aber es gibt bestimmt auch das eine oder andere auf der Strecke zu sehen. Da Skagway aus unserer Sicht nicht mehr allzu viel hergibt und uns auch das Wetter hier nicht vom Hocker reißt, beschließen wir, heute noch ein paar Meilen zu machen und wieder Richtung Whitehorse aufzubrechen.


    Auf dem Weg zu unserem Wohnmobil halten wir nochmals kurz an der Trainstation an.




    Da die Sichtverhältnisse nicht wirklich viel besser sind als bei der Hinfahrt, machen wir nur noch einige kurze Stops, wenn mal kurz ein kleines Stückchen blauer Himmer durchblitzt.



    Am Robinson House (ebenfalls ein ehemaliges Roadhouse) machen wir unseren letzten Stop, dort ist es zum Photografieren allerdings schon zu dunkel. Da es heute aber eh schon ein langer Tag ist, beschließen wir, voll bis Whitehorse „durchzufahren“ und es danach die nächsten Tage noch etwas ruhiger zu haben. So der Plan…


    Übernachtet wird heute also kurz vor Whitehorse am Wolfe Creek Campground. Es ist bereits dunkel als wir eintreffen und der Platz ist – vermutlich aufgrund des kommenden Wochenendes ganz gut belegt. Wir finden aber noch ein Plätzchen und wollen uns frühzeitig nach dem Abendessen zur Ruhe legen. Doch – was ist das? Plötzlich hören wir ein Knacken unter unserem Herd – wie wenn sich dort was bewegt. Stephan leuchtet mit der Taschenlampe zwischen die Gasplatten und wir sehen – oh Schreck! –dass sich eine Maus zu uns verirrt hat. Nach einem ohrenbetäubenden Schrei meinerseits zieht sie sich erstmal erschreckt zurück und wir diskutieren kurz unserer Strategie, wie wir die Maus fangen wollen. Leider interessiert diese das nicht so besonders und so jagen wir sie quer durchs Wohmobil, ohne sie zu fangen. Sie verschwindet hinter den Gaspedalen und ist so plötzlich verschwunden, wie sie gekommen war.


    Wir liegen natürlich noch lange auf der Lauer und schrecken bei jedem Geräusch hoch – die Maus bekommen wir jedoch nicht mehr zu Gesicht. Nach stundenlangem Warten legen wir uns dann doch zur Ruhe, doch richtig zum Schlafen kommen wir nicht. Bei jedem Geräusch schrecken wir hoch und machen uns erneut auf die Suche. Nachdem die Maus jedoch verschwunden bleibt, wollen wir uns morgen erstmal ein paar Fallen besorgen, falls sie sich noch im Wohnmobil aufhält. Wie diese überhaupt reingekommen ist, wird uns wohl auch auf ewig ein Rätsel bleiben.


    Gefahrene Meilen: 263
    Übernachtung: Wolfe Creek Campground, Whitehorse, YK



    Gruss


    Stephan


  • Ja die Strasse iet top. Sogar bei Nebel. Leider nicht zum fotografieren...


    Das mit der Maus ist mir bis heute ein Rätsel. Keine Ahnung wo sie rein kam und keine Ahnung wohimn sie verschwunden ist. (Vermutlich hat sie durch Elkes gekreischge einen Herzinfarkt bekommen und ist irgendwo verendet :MG:)


    Gruss


    Stephan

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