Unser Traum - Skifahren in Kanada!

  • Hallo!


    Es freut mich wirklich wieviele meinen kleinen Bericht folgen. :)


    Grille: Keine Sorge, bei dem Sturz habe ich mir nichts getan. Es hört sich schlimmer an und sah auch spektakulärer aus als es war.


    Yukon1: Ja, du hast recht. Wäre das Wetter, der Schnee und die Pisten nicht so toll gewesen, wäre der Urlaub auch nicht so super geworden. Und genau deswegen sind wir ja nach Kanada geflogen.



    Westernlady: In Kanada sind die roten Pisten blau. ;) Also die, die bei uns blau sind, sind in Kanada und USA grün. Die, die bei uns rot sind, sind dort blau. Und schwarz bleibt schwarz. Ein ganz schön buntes durcheinander, oder? ;)


    @eausmuc: Ich liebe auch schöne breite Pisten mit möglichst wenig Leuten drauf. Genau so wie es war.
    Einen "Ziaga" gab's in Kicking Horse auch. Von ganz oben bis ganz unten zog sich ein 10 km langer Ziehweg durchs Gebiet und verband fast alle Pisten miteinander. Wenn man also eine Piste nicht fahren wollte, dann konnte man bequem auf diesem Weg zur nächsten fahren.


    LOL, wir sind diese 10 km auch mal komplett durchgefahren. Am Ende haben wir dann gesagt, wir lassen uns T-Shirts drucken mit dem Aufdruck: "We survived the 10 km of Kicking Horse!" Hört sich doch gut an, oder? ....und pssst, es muß ja keiner wissen, daß dies nur ein Ziehweg ist. ;)


    Saguaro: Dann bist du jetzt im letzten Skigebiet genau richtig. Heute Abend stelle ich den ersten Teil von Panorama ein. Da war es nicht mehr so steil.



    Schöne Grüße
    Bettina

  • Ok, dann geht's jetzt weiter.


    Panorama ist auch ein Resort von mehreren Hotels. Diese sind aber wie eine Ortschaft aufgebaut und ich fand es gar nicht so schlecht.
    Hier hatten wir zwei Appartments mit je zwei Schlafzimmer und zwei Bädern. In der großen Wohnküche war ein gemühtlicher Kamin.


    Hier sah man zwar auch die Piste vom Fenster aus, aber wir mußten doch tatsächlich ca. 150 m bis zum Lift laufen. Das waren wir jetzt ja überhaupt nicht mehr gewöhnt. ;)


    Wir merkten schnell, daß die Pisten hier nicht mehr ganz so steil waren wie in Kicking Horse. Aber es waren immer noch nicht mehr Leute auf der Piste und sie waren auch wieder so schön breit.


    Unten am Lift gab es sowas wie einen kleinen Marktplatz. Hier gönnten wir uns nach dem Skifahren, so als Apreski, den einen oder anderen Pitcher Kokanee.


    Da wir schon zuhause überlegt haben, ob wir nicht auch das Heliskifahren mal ausprobieren sollten, gingen wir an diesem Abend zum Office in dem man dieses Abenteuer buchen kann.
    Ich war zu diesem Zeitpunkt noch zu 100% überzeugt, daß ich da nicht mitmachen werde. In den Alpen finde ich tiefschneefahren nämlich immer total schrecklich. LOL


    Also sind wir erstmal mit der kleinen Gondel, die den unteren Teil des Dorfes mit dem oberen verbindet, nach unten gefahren und zum Office glaufen.


    Im Büro wurde uns dann genau erklärt was uns denn so erwarten würde. Meine Überzeugung es nicht zu machen schwand langsam. Und nachdem mir erklärt wurde, daß man dafür extra Skier bekommt und es bis jetzt noch jedem super gefallen hat, war ich nach ca. 30 Minuten auch davon überzeugt es unbedingt machen zu müssen. Also buchte ich, so wie 5 andere von uns, 3 Abfahrten. (Was das gekostet hat, sage ich jetzt besser mal nicht :pfeiff: )





    Am nächsten morgen fuhren wir mit den Autos zum Office. Pünktlich um 8:30 Uhr trafen wir ein.
    Im angrenzenden Restaurant gab es dann erstmal ein super Frühstück.
    Gleich beim Frühstück bekamen wir die erste Einweisung zum "Gas-Pack". Das ist ein Rucksack mit Funkgerät, Lawinensonde, also so ein langer Stekcen den man zusammenstecken muß um ein einer Lawine nach verschütteten zu suchen, ein Klappspaten und ein erste Hilfe Set.


    Nach dem Frühstück bekam jeder von uns einen Lawinenpipser und seine Ski plus Stöcke.
    Jetzt kam die Einweisung am Helikopter.

    Wie man richtig einsteigen muß, wo man sich hinkniet nachdem wir ausgestiegen sind, wie man rauskommt falls er notlanden muß. :EEK: Jetzt wurde es mir schon etwas mulmig.


    Dann kam die Einweisung an den Lawinenpipsern und wie man nach einer Lawine verschüttete finden kann. Nachdem ich einen der Guides gefragt habe ob er denn schonmal einen Lawinenabgang mitgemacht hat, meinte er: "Ja, schon mehrere."
    Eigentlich wollte ich jetzt schon wieder meine Ski abgeben. Aber dann sagte der andere, er war jetzt schon 25 Jahre Guide hier und es ist noch nie jemande durch eine Lawine umgekommen. Da dachte ich mir dann: No Risk, no Fun! Es wird schon schief gehen und somit stieg ich mit den anderen 9 in den Helikopter ein. Wir waren 6 und es waren noch zwei andere Skifahrer dabei. Guides hatten wir zwei.


    Kaum hatten wir uns angeschnallt hob der Heli schon ab.



    Von dort oben hatte man einen schönen Blick über Panorama und das Skigebiet.


    Nach einem kurzen Flug waren wir an unserem ersten Startpunkt und stiegen alle schnell aus dem Heli aus.
    In ca. 1 m Entfernung kauerten wir uns alle zusammen bis der Heli abgehoben ist.
    Als sich der aufgewirbelte Schnee gelegt hat, sahen wir die wunderschöne Landschaft, ein Traum von weiß, um uns.


    Und dann war es so weit. Die erste Abfahrt im vielgepriesenen Champagnerpowder stand kurz bevor.
    Nach meinem ersten Schwung dachte ich ich träume. So schön hätte ich es mir nicht vorgestellt. Man fuhr wie auf Woken! Zumindest stelle ich mir vor, daß es so sein müßte wenn man auf Wolken fährt. Es war wirklich TRAUMHAFT!!



    Bei einem Blick nach oben sah man nur unsere Spuren im Schnee. Genau so wie ich es schon oft im Fernsehen gesehen habe.
    Ab diesen Zeitpunkt waren alle meine Zweifel verschwunden.
    Obwohl wir fast 800 Höhenmeter nach unten fuhren kam mir diese erste Abfahrt viel zu kurz vor. Schon sahen wir den Heli und wir schnallten die Ski wieder ab.
    Jetzt erst bemerkte man, wie tief der Schnee tatsächlich war. Kaum trat man neben die Ski steckten wir bis zum Oberschenkel im Schnee. Man mußte sich richtig bis zum Heli durchkämpfen.



    Nach dieser ersten Abfahrt folgten noch zwei wunderschöne. Wobei die letzte Abfahrt am Schluß nicht mehr so gut war. Da mußte man seinen Weg zwischen Bäumen finden und mit den Fat Boy's ist das gar nicht so einfach.
    Fat Boy's werden diese Tiefschneeski genannt da sie viel breiter sind als normale Ski. Da sie breiter sind ist es aber auch leichter auf dem Tiefschnee zu fahren. Man sinkt nicht so tief ein.



    Am Schluß gab es noch Lunch. Mitten in den Rockies!! Es war super!!




    Da ich am Vorabend gesagt habe, daß ich eine Flasche Sekt ausgebe wenn wir alle wieder wohlbehalten zurück sind wollte ich noch am General Store vorei gehen. Alles war schon im Kofferraum verstaut, als ich noch meine Skibrille aus meiner Jackentasche gezogen habe.
    Leider habe ich nicht gesehen, daß Peter schon seine Hand am Kofferraumdeckel hatte und er hat nicht gesehen, daß ich noch schnell was reinlegen wollte......


    Es knallte und ich dachte nur "ups, das tat weh!"
    Mit meiner Hand fühlte ich ob es eine Beule geben würde und da bemerkte ich, daß mir das Blut übers Gesicht gelaufen ist. Weh hat es eigentlich überhaupt nicht so getan. Ich fragte nur, ob irgendwer schnell etwas Eis besorgen könnte. Irgendwie dachte ich, daß dies jetzt das Richtige wäre.....und das war es dann auch.
    Also, anstatt im General Stor Sekt zu kaufen (das haben dann Stefan, Frederike und Sepp übernommen) bin ich mit Peter und Manfred zum First Aid gefahren.


    Dort hatte es dann schon fast aufgehört zu bluten. Der Sani schaute sich meinen Kopf dann kurz an, es sah aus wie ein ca. 6 cm langer Schnitt, und meinte am Besten ist wenn ich überhaupt nicht mache. Durch das Eis hat sich die Wunde schon wieder so zusammengezogen, daß nichts genäht werden müßte.
    Er meinte, es war gut sofort Eis drauf zu tun. Da ich kein Kopfweh hatte, es mir auch nicht schlecht war und ich auch keine Gedächtnislücken zeigte hat er mir dann noch etwas Schnee in eine Tüte gefüllt die ich dann noch für ca. 15 Minuten auf die Wunde halten sollte. Aber nicht länger da ich sonst Kopfweh bekommen würde als hätte ich zuviel Eis gegessen.


    Ich füge jetzt hier mal kein Foto ein.
    Sollte es wen interessieren, dann sagt es bitte. Ich werde das Bild dann nachreichen.


    Nachdem ich im Hotel etwas das Blut aus meinen Haaren gewaschen hatte bin ich zu den anderen zum "Marktplatz" gegangen. Ich wollte mir unseren Heli-Apreski ja nicht entgehen lassen. Wobei ich dort erstmal bei Ginger Ale blieb. Ich wollte ja nicht riskieren doch noch Kopfweh zu bekommen.
    Den Sekt am Abend habe ich mir aber dann nicht mehr entgehen lassen. ;)



    So, daß war der erste und zweite Tag in Panorama.
    Den Rest von unserem Urlaub gib es dann morgen.


    Schöne Grüße
    Bettina

    • Offizieller Beitrag

    Das glaub ich, dass diese Abfahrten Spass gemacht haben.


    Aber so was Schlimmes als Abschluss muss ja nicht sein.:EEK:


    Gut, dass es glimpflich ausging. :!!

  • Wow, Bettina, ich bin begeistert :clab: :clab:


    Jetzt hast du´s geschafft - ich will das auch (hoffentlich mal irgendwann) :!!


    Oje, das Malheur mit deiner Verletzung hätte jetzt aber nicht sein müssen :(
    Gott sei Dank ist es gut ausgegangen :!!


    Sag mal, wie gut muss man skifahren können, um diese Abfahrten beim Heliskiing zu meistern?
    Ich fahre hier höchstens rote Pisten, keinesfalls schwarze.
    Ist es damit noch machbar?

  • Was für zwei tolle Tage. Und das Heli-Skifahren muss einfach gigantisch sein.
    Allerdings wäre das Tiefschneefahren ja nix für mich. Ich kleiner Schisser und überhaupt nicht gut Fahrer. Nee, da lass ich mir das lieber brühwarm erzählen und träume nur davon.


    Mensch Bettina, da ist es am ersten Tag mit dem Sturz, von dem du nix wusstest, gut gegangen und dann nach all den schönen Erlebnissen musste dein Köpfchen noch dran glauben.
    Gut das es so glimpflich ausgegangen ist und du gleich mal an das kühle Eis gedacht hast.


    Hoffe du hattest auch am nächsten Morgen keine Kopfschmerzen.



    LG
    Carmen

  • Das muß ja wirklich traumhaft schön gewesen sein, man kann Deine Begeisterung richtig rauslesen :!!


    Nur den Abschluß hätte es so nicht gebraucht, gut daß Du so geistesgegenwärtig gleich Eis aufgelegt hast.


    Gruß


    Sandra

  • Zitat

    Original von Grille


    Sag mal, wie gut muss man skifahren können, um diese Abfahrten beim Heliskiing zu meistern?
    Ich fahre hier höchstens rote Pisten, keinesfalls schwarze.
    Ist es damit noch machbar?


    Das würde mich auch interessieren. Tiefschneefahren können wir nämlich nicht X(



    Den "Ort" Panorama fanden wir ganz schrecklich, diese Retortenstadt. Wie die Pisten allerdings dort waren, wissen wir nicht, denn wir hatten nur einen Mittagsstopp dort.

  • Hallo,


    Zitat

    Original von Grille
    Sag mal, wie gut muss man skifahren können, um diese Abfahrten beim Heliskiing zu meistern?
    Ich fahre hier höchstens rote Pisten, keinesfalls schwarze.
    Ist es damit noch machbar?


    Also Tiefschneefahren mag ich hier ja auch überhaupt nicht.
    Ich weiß jetzt auch nicht genau wie ich das jetzt erklären kann. Also es reicht schon, wenn du einigermaßen gut fahren kann. Je besser desto schöner ist dann natürlich das Erlebnis weil du nicht total verkampft bist und alles besser genießen kannst.
    Man braucht keine besondere Technik. Die Ski sollte man gleichzeitig belasten, wie beim Carven und dann hilft sehr wenn man ein bisschen hoch und tief geht. (LOL, das hört sich jetzt echt komsich an. Aber ich weiß nicht wie ich es sonst erklären kann.)
    Teilweise fühlte es sich an, als ob es alleine geht.
    Durch die breiteren Ski fand ich es etwas schwieriger zu bremsen. In steilerem Gelände mußte man die Bögen richtig gut ausfahren. Wobei durch den tiefen Schnee wurde man gar nicht so richtig schnell.
    Wichtig war immer hinter dem ersten Guide zu bleiben und genau seine Anweisungen zu folgen. Entweder genau in seiner Spur fahren oder wenn es möglich war konnte jeder seine eigene Spur im Powder ziehen. Das war dann klasse!!


    Zitat

    Original von Carmibaer
    Hoffe du hattest auch am nächsten Morgen keine Kopfschmerzen.


    Nein, ich hatte auch am nächsten Tag keine Kopfschmerzen.
    LOL, mir wurde ja schon oft gesagt, daß ich einen Dickkopf habe......jetzt glaube ich es wirklich. ;)



    Zitat

    Original von Schneewie
    Den "Ort" Panorama fanden wir ganz schrecklich, diese Retortenstadt. Wie die Pisten allerdings dort waren, wissen wir nicht, denn wir hatten nur einen Mittagsstopp dort.


    Ja, es ist schon eine Retortenstadt, ich fand es aber gar nicht so schlimm. Es waren keine häßlichen Betonbunker. Wir waren ja so und so die meiste Zeit auf der Piste und mußten uns nicht den ganzen Tag durch den Ort laufen.
    Die meisten Skigebiete sind in Kanada und bestimmt auch in der USA auf dem Reißbrett entstanden. Es gibt nur ein paar Lifts mit denen man dann eine vielzahl von Pisten erreiche kann. Nicht so wie in den Alpen, wo oft pro Piste ein Lift ist.



    Schöne Grüße
    Bettina

  • Das Heliskiing klingt ja wirklich klasse. Da liest man aus jedem Satz heraus, wieviel Spaß Dir das gemacht hat.


    Nur der Unfall mit der Kofferraumklappe hätte wirklich nicht sein müssen. Aber da bist Du ja noch glimpflich davon gekommen. Hoffentlich ist auch der nächste Tag ohne Kopfschmerzen.

  • Hi Bettina


    Ein ereignisreicher Tag. :!!
    Deine Beschreibung des Champagner Powder hört sich gut an. Wie fühlt sich so ein Schnee eigentlich an?
    Nachdem der Sekt am Abend geschmeckt hat, gehe ich davon aus dass die Kopfverletzung nicht zu schlimm war. :gg:


    :wink4:

  • Also, ich kann keinen Tag extra heraus heben - mir hat bisher alles gefallen.
    Außer Sturz und Verletzung am Kopf :neinnein: :neinnein:


    Tiefschnee würde ich auch mal gern fahren, aber leider ist da ja wohl oft ein Heli für den Transport nötig... :traen:
    Und diese verhältnismäßig leeren Pisten gefallen mir.


    Zitat

    Original von Yukon1
    Der Lake Louise unter einer Schneedecke und auch der Peyto Lake
    weiss... Klasse :!!


    Stimmt! :!! :!!

    • Offizieller Beitrag

    Anscheinend kein RB im Moment ohne Blessuren :EEK:
    Ich hatte die Bisten in Banff voller erwartet, durch die Nähe zu Calgary.


    Meine Erfahrungen zum Skifahren drüben: man sollte sowas als Komplettpaket buchen. Das ist weitaus billiger als das vor Ort zu versuchen. Das beginnt schon beim Skipass. Kostete der Skipass Colorado vor beginn der Saison 1999/2000 um die 250$, so kostete die Tageskarte in 03/2000 dann 52$ :EEK: Durch etwas umschauen konnten wir dann 3 Tage Pässe für 88$ ergattern. Man nimmt einem nicht nur die Ski ab, sondern auch den Skipass am Lift. Man wünscht einem jedesmal einen schönen Tag und erkundigt sich wie die letzte Abfahrt war. Jedesmal!
    Wo Eis auf der Piste ist, steht ein Schild! Kriminell war eine Bergstattion. Das "Plateau" wo der Lift endet war etwas schmal. Wer mit zuviel Schwunk aus dem Lift kommt, oder im Koma ist, läuft Gefahr auf der falschen Hangseite des Grads abwärts zu fahren, dort geht es dann 100 Meilen ins Nichts. Das ist der Südhang des Thundermountains in Breckenridge, CO.
    Und alles trocken, keine angedudelten Leute auf den Pisten. Es gibt auch die ein oder andere Hütte zwecks Einkehr zur Brotzeit.
    Einfach toll.


    Aber ich will jetzt kein Threadnapping betreiben.

  • Heli fliegen wollte ich schon immer mal und den Champagne-Powder auch ausprobieren. Doch beides gleichzeitig werde ich wohl nie kombinieren können, da ich kein Tiefschneefahrer bin :gg:.


    Der Unfall hätte nicht sein müssen :neinnein:. Ansonsten hört sich das alles gut an :top1:.


    LG,


    Ilona

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