GTT - Gone to Texas

  • 4.3.10 Ruinen & Rio Grande


    Heute mal kein Sonnenaufgang sondern leckeres Frühstück im Hotel. Gut gestärkt bin ich danach wieder in den Park gefahren und direkt hinter dem Parkeingang auf die Old Maverick Road abgebogen, eine gut 20 km lange, gut fahrbare Dirtroad, die fast parallel zur Parkgrenze nach Südwesten zum Santa Elena Canyon führt.



    Mein erster Stop war eine alte Cabin.



    Unglaublich, dass in dieser vielleicht 1,20 m hohen Hütte mitten in der Wüste mal eine 4 oder 5-köpfige Familie gewohnt hat.



    Einige Meilen weiter führt eine Seitenpiste nach Abaja Terlingua. Von dem alten Örtchen war allerdings kaum noch etwas zu sehen.



    Aber zumindest hatte man einen schönen Blick auf den Terlingua Creek, der sogar noch etwas Wasser führte.



    Zurück auf der Hauptpiste kam dann bald der Santa Elena Canyon in Sicht.



    Hier hat sich der Rio Grande eine tiefe, enge Schlucht durch die Felsen gegraben.



    Ein kurzer Trail führt ein Stück in den Canyon hinein. Allerdings muss man dafür, den Terlingua Creek überqueren, der hier in den Rio Grande mündet. Zwar ist der hier nur noch ein Rinnsaal aber das Flussbett bestand überwiegend aus tiefem Schlamm, so dass ich meinen Mocassins erstmal ein Bad im Rio Grande gegönnt habe, um sie von den zusätzlichen 2 oder 2 Kg Ballast zu befreien.
    Nach einem kurzen steilen Anstieg führt der Trail direkt am Fluss in den engen Canon hinein. Hier war dann Schluss, wenn man nicht schwimmen wollte.



    Blick aus dem Canyon heraus:



    War (bis auf die Schlammpackung) ein netter kleiner Spaziergang. Nun ging es auf Asphalt weiter über den Ross Maxwell Scenic Drive.



    Am Castolon Visitor Center habe ich eine kleine Lunchpause eingelegt und die umstehenden Ruinen bewundert.



    Kurz danach fährt man durch den Tuff Canyon mit recht fotogenen weißen Gesteinsschichten.



    Am Mule Ears Viewpoint vorbei (wo mir leider von den beiden Felsen, die tatsächlich wie Eselsohren nebeneinander in der Wüste stehen, kein vernünftiges Bild gelungen ist, weil sie im Gegenlicht lagen) führte mein Weg zur Burro Mesa.



    Hier habe ich mir noch einmal etwas die Beine vertreten und bin zum Burro Mesa Puroff gelaufen einem großen Dryfall.



    Am Ende des sich immer weiter verengenden Canyons erreicht man diesen hohem Kamin, der sich bei Regenfällen in einen sicherlich beeindruckenden Wsserfall verwandelt.




    Der nächste Abschnitt der Straße glich ein wenig einer Achterbahn mit hübschen Kurven und Wellen.



    Kurz bevor man die Ost-West_straße durch den Park erreicht hat man noch einen schönen Blick auf die Chisos und schaut sozusagen von unten durch The Window.



    Auf dem Rückweg zur Lodge habe ich mich noch ein wenig in Study Butte umgesehen und festgestellt das Gonzo (der vom Friedhof) wohl nicht der einzige Freak in diesem Örtchen war. Zumindest gibt es ein paar recht bunte und schräge Häuser hier.




    Am besten hat mir diese interessante Kombination aus U-Boot-Turm, Freiheitsstatue und Holzschiff.



    Zurück in meinem Zimmer habe ich beschlossen den verpassten Sonnenaufgang durch einen verpassten Sonnenuntergang zu ersetzen und mit mit einem guten Buch und ein paar kühlen Bierchen einen gemütlichen, faulen Nachmittag zu machen.
    Abendessen gab es wieder im Hotelrestaurant. War wie gestern auch schon recht gut.


    Damit endete mein Besuch im Big Bend.
    Mein Fazit: Ein toller Park mit abwechslungsreichen Landschaften von Wüsten über Badlands bis zu hohen Bergen, der mir sehr gut gefallen hat. Leider hatte ich bei diesem Besuch keine Zeit für die vielen Wanderungen, die es hier gibt. Auch einige unimproved dirtroads warten noch darauf, von mit entdeckt zu werden. Ich werde also sicher irgendwann noch einmal wiederkommen müssen.

  • Fast genauso haben wir auch einen Tag im Big Bend verbracht. Nur den Burro Mesa Puroff kannte ich noch nicht.


    Ein wirklich schöner Tag, gemütlich begonnen und gemütlich ausklingen lassen, Urlaub eben :!!


    In Study Butte hat sich ja einiges getan, seit wir das letzte Mal dort waren :gg: :gg:


    Gruß


    Sandra

  • Sehr schön.


    Das ist schon eine beeindruckende Landschaft, die Du uns da zeigst.


    Aus was besteht eigentlich das Dach der Hütte? Sieht ja auf den ersten Blick fast wie Asphalt aus?
    Wie die Menschen da gehaust haben, kann man sich kaum mehr vorstellen. Dabei ist es nur wenige Jahrzehnte her. Im Dinosaur NM gibts da auch sehr nachhaltige Beispiele.



    Joe

  • Uff, jetzt hab ich den Bericht in einem Stück nachgelesen, vor unserem Urlaub hab ichs nur geschafft, ab und zu die Fotos kurz anzusehen.


    Das waren wirklich total interessante Ecken, von allem etwas - die To-Do-Liste ist schon wieder länger geworden.....Besonders der Riverwalk hat es mir angetan!


    Der Schwob sagt ja normalerweise "nix gschwätzt isch gnuch globt" (Übersetzung für Nichtschwaben: Nichts gesagt ist genug gelobt) - aber das Prinzip muss ich mal wieder brechen: die Bilder sind wie immer phantastisch, vor allem die Tiefaufnahmen!!!


    Jetzt bin ich gespannt, wie es weitergeht!


    Grüssle Caro =)

  • Zitat

    Original von elvis08
    Sag mal, so nahe an der Mexikanischen Grenze und keine Begegnung mit der Border Police?


    Stimmt habe ich gar nicht erwähnt. Gerade auf dem Stück am Rio Grande entlöang von Browsville bis zum Big Bend standen sie überall. Im Schnitt bin ich 2 bis 3x täglich kontrolliert worden.


    Viel schlimmer fand ich aber, dass sie ja immer nur eine Richtung sperren und kontrollieren. Auf der anderen Seite standen dann immer ganze Batterien von Kameras. Die ersten Tage dachte ich jedes mal, jetzt wäre ich in eine Radarfalle gerauscht. Zu schnell war ich dank fehlendem Tempomat fast jedes mal ;)


    Die Gespräche waren immer lustig. Als erstes sahen sie ja das New Yorker Kennzeichen mienes Autos. Dann kam oft der Kommentar "Youve come a long way" oder Youre far away from home" worauf ich meist "Further than You think" geantwortet habe. Als dann raus kam, dass ich aus Deutschland bin, kam (wie immer in den USA) ein Wow o.ä. und ein kurzes Gespräh. Manche wollten nicht mal den Pass sehen. Illiegal Germans passen wohl nicht ins Beuteschema ;)


    Es gab aber natürlich auch die Variante Drill Seargant: "American Citizen?" - "No." "Passport please" - Handzeichen weiter zu fahren.


    Vielleicht werden die einen ja für Freundlichkeit bezahlt und die anderen arbeiten im Akkord?

  • 5.3.10 Schafe und Sand


    Heute stand die lange Fahrt nach Alamogordo auf dem Programm (ca. 420 Meilen).


    Noch vor Sonnenaufgang habe ich das Auto beladen und noch einen Blick auf die Hauptgebäude des Resorts geworfen.




    Schnell ausgecheckt, an der Rezeption noch einen Kaffee mitgenommen, dann gibg es los. Zunächst bin ich ca. 60 Meilen direkt am Rio Grande entlang durch den Big Bend Ranch Park gefahren. Diesen Park hätte ich gerne ausführlicher besucht aber dafür wäre mindestens ein zusätzlicher Tag erforderlich gewesen. Der Eingang in den PArk liegt an der Westseite und im Park gibt es ausschließlich Gravel Roads bzw. 4WD-Pisten. Beim nächsten mal werde ch extra Zeit dafür einplanen.


    Das, was ich heute von der Straße aus gesehen habe, gefile mir auf jeden Fall gut.




    Neben schöner Landschaft gab es auch noch zusätzliches Unterhaltungsprogramm wie diese Gruppe von Bighorns, die neben der Strraße durch die Felsen tobte.



    Kurze Zeit später überquerte vor mir eine Gruppe Javelinas die Straße. Leider waren sie sofort im Unterholz verschwunden.



    Zwischendruch hatte man immer wieder schöne Blicke auf den Rio Grande.




    Nach etwa 40 Meilen toller Fluss- und Berglandschaft weitete sich das Flusstal und die Landschaft wurde immer weiter und flacher.



    In Presidio habe ich getankt und mir ein spätes Frühstück gegönnt bevor ich auf die US 67 nach Norden abgebogen. Durch Marfa bin ich eigentlich nur durch gefahren, weil ich jetzt schon später dran war als geplant. Für ein Foto hat es aber noch gereicht.



    Nächstes Ziel war Fort Davis. Nettes Örtchen-



    Vom Fort Davis stehen noch einige komplette Gebäude und ein paar Ruinen.


    Als Offizier konnte man es dort sicher aushalten.




    Als einfacher Soldat lebte man schon wesentlich weniger komfortabel.



    Insgesamt habe ich 11/2 oder 2 Stunden dort verbracht (inklusive Filmvorführung und Ausstellung im Visitor Center).



    Weiter ging es durch nette Berglandschaft vorbei am Davis Mountain SP und dem McDonald Observatory hoch zur I10




    Die nächsten Stunden waren dann vor allem eines: Laaaaangweilig! ;)



    Gegen 17:00h (bzw. 16:00h, eine Stunde hatte ich ja gewonnen) hatte ich Alamogordo erreicht und mein Zimmer im Best Western bezogen. Da die Wettervorhersage für den nächsten Tag nicht so doll aussah, habe ich mich aufgerafft und bin nach einer kruzen Pause weiter zum White Sands NM gefahren. GUt eine Stunde vor Sonnenuntergang war ich dort und habe mich erstmal im hinteren Teil des Parks umgeschaut. Endlose Dünen aus Gips erstrecken sich dort bis zum Horizont.




    Schön war, dass außer mir fast niemand hier war.




    Allzu weit bin ich aber nicht in die Dünen hineingefahren. Da das Parktor 30 Minuten nach Sonnenuntergang geschlossen wird, bin ich schon mal etwas näher an den Ausgan heran gefahren. Außerdem finden sich hier auch die Yuccas, die natürlich ebenfalls einige Bilder wert waren.





    Erst deutlich nach Sonnenuntergang konnte ich mich endlich losreissen.



    In Alamoogordo habe ich nur mein Auto abgestallt und bin zu Fuß zu Applebees, wo ich gegessen habe. War nett. Ich habe mich an die Theke gesetzt und bin mit ein paar Soldaten aus Ft. Bliss ins Gespräch gekommen.


    Dafür, dass ich heute einen reinen Fahrtag geplant hatte, habe ich doch eine Menge gesehen.
    Morgen steht der Billy-the-kid-scenic-Byway auf dem Programm

  • Zitat

    Original von DocHoliday
    Dafür, dass ich heute einen reinen Fahrtag geplant hatte, habe ich doch eine Menge gesehen.


    In der Tat. Nicht schlecht! :!! Die Bilder sind schön, vor allem die von den einsamen Straßen.



    Zitat

    Original von DocHoliday


    Neben schöner Landschaft gab es auch noch zusätzliches Unterhaltungsprogramm wie diese Gruppe von Bighorns, die neben der Strraße durch die Felsen tobte.


    Könnten aber auch barbary sheep sein.



    Zitat

    Original von DocHoliday
    Kurze Zeit später überquerte vor mir eine Gruppe Javelinas die Straße. Leider waren sie sofort im Unterholz verschwunden.


    Toll, ich hab die noch nie in echt gesehen.



    Zitat

    Original von DocHoliday
    Morgen steht der Billy-the-kid-scenic-Byway auf dem Programm


    Billy the Kid kenn ich auch aus Lucky Luke. ;)

  • Stimmt, für einen Fahrtag hast Du wirklich eine Menge gesehen.


    Spielen Sie in Ft. Davis immer noch die Kommandos mit der Trompete alle (weiß nicht mehr sicher) 15 Minuten?


    Die Strecke von Ft. Davis zum Highway hab ich ziemlich kurvig in Erinnerung.


    Deine Bilder von White Sands sind toll :clab: :clab: :clab:


    Im Applebees haben wir auch gegessen, haben allerdings im Comfort Inn gegenüber genächtigt, da der Pool besser war


    Gruß


    Sandra

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