BC Sunshine Coast – Logbuch eines Segeltörns 2006

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    Original von utahjoe
    Da seid Ihr ja direkt an meinem Haus vorbeigefahren! Wenn ich das gewusst hätte. ;)


    Welches solls denn sein?


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    Original von Yukon1
    Das war ein geruhsamer Tag ohne Ärger und Aufregung.:!!


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    Original von Carmibaer
    Ein schöner entspannter Tag. Zumindest liest es sich so für mich.


    Das war es auch.

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    Ja was sehen meine trüben alten Augen bei der üblichen Guten Morgen Zigarette?



    Blauer Himmel. Und noch besser, Blauer Himmel mit steifer Brise.
    Um 9:30 tuckern wir durch den Kanal zurück in die Malaspina Strait und setzen Segel, Ziel ist wieder Pender Hbr. Zum einen, um Madeira Park noch einmal unsere Vorräte für die restlichen Tage zu füllen, zum anderen um mal wieder Online gehen zu können. Der Wind steht wirklich ausgesprochen günstig. Um 12:00 sind wir schon wieder auf Höhe des Agamemon Channel.





    Der Wind meint es heute wirklich gut und wir fahren unter Segel in Pender Hbr. ein. Auch das Wissen um die Felsen in der Einfahrt und die Enge bei den Skardon Islands hält mich nicht davon ab, es ist doch ein anderes Fahren wenn man die Örtlichkeiten schon kennt. So gleiten wir Richtung „unserer“ Garden Bay. Als wir in die diese abbiegen hohl ich die Genua ein (das vordere Segel) und Frau macht sich bereit am Anker. Für die Ankerwinsch muß nun leider wieder der Motor angeworfen werden, dann wird in den Wind gedreht und das Großsegel eingeholt. Das Timing passt, als das Segel eingepackt ist, steht das Boot im Wind und ich höre den Anker nach unten rauschen. Danach geht Frau ihrem Laster nach und geht schwimmen – ich surfe, richtig im Internet, der Account funktioniert also immer noch. :) Kurz nach vier tuckern wir mit unserem Dinghi rüber nach Madeira Park zum Einkaufen.




    Auf dem Rückweg machen wir noch einen Schlenker durch die Gunboat Bay.






    Two much money wird dazu jemand morgen sagen.




    Als wir wieder zurück bei unserer Yacht sind, haben wir Gesellschaft bekommen, die lose Verabredung mit den Kanadiern aus Princess Louisa wurde von ihnen eingehalten. Mit dem Dinghi geht’s noch mal zum Dinghi Dock der Sportsbar und wir verabreden uns beim Abendessen zu einem morgigen gemeinsamen Sail Away.


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    Original von Matze
    Weiterhin interessanter, anderer Reisebericht!!


    Stimmt, so ein Häußchen am Wasser hat schon was....! ;)


    Und das meiste davon sind nur Wochenendhäuser!

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    Gegen 10:00 Uhr verlassen wir gemeinsam mit unseren Kanadiern bei blauem Himmel Pender Hbr. mit Ziel Smuggler Cove. In der Malaspina Strait angekommen können wir wieder Segel setzen und es geht im Kaffeefahrttempo an Secret Cove vorbei nach Smugglers Cove wo wir gegen Mittag ankommen.


    ein Schleppverband, man beachte die Länge des Seils


    Laut Revierführer ist die Einfahrt 15 Meter breit, nur steht da nicht bei, bei welchem Wasserstand und gefühlt sind das bei Niedrigwasser wenn es hochkommt doppelte Rumpfbreite, wo es ausreichend tief ist. Auch der GPS Plot wird schon über das Riff geführt.


    Capri Is. links von der Einfahrt


    die Durchfahrt bei Niedrigwasser



    Smuggler Cove ist nicht nur ein Name, er war auch während der Prohibition in den 30iger des letzten Jahrhunderts Programm, ein geheimes Transitlager bevor es in die USA weiter ging. Vorstellen muß man sich diesen Allwetterankerplatz als eine liegende 8 die mit einem Kanal mit einer liegenden Null verbunden ist. :D Das erste Becken hinter der Einfahrt wird durch Felsen und Inselchen vom zweiten Becken getrennt.



    Im zweiten Becken ist dann in der Mitte noch ein Felsen, der auch bei Niedrigwasser immer noch mit Wasser bedeckt ist, die maximale Wassertiefe beträgt 2-4 Meter (bei Niedrigwasser) Zu dem hinteren Becken kommt man durch einen Kanal der zwischen den beiden privaten Inselchen durchführt, die Wassertiefe beträgt 90cm! Man kommt also nur bei Flut rein oder raus. Zudem liegt dieses Becken hinter einem kleinen bewaldeten Hügel, so das es abends früher im Schatten liegt. Wir endscheiden uns für das zweite Becken, der Kanadier wirft den Anker und Frau steigt in das Dinghi um sie abzuhohlen. Zuerst wird frau aber gleich eingesetzt um deren Heckleine am Ufer durch den Eisenring zu führen und zum Boot zurück zu bringen. Derweil dreh ich Kreise um den Felsen im Wasser. Der Anker fasst aber nicht richtig, also wird das ganze Manöver nochmal wiederholt. Ich dreh hier schon Stunden, hier so meine Runden geht mir da durch den Kopf, aber gegen 12:30 ist es vollbracht, die beiden sind an Bord und just for fun gehts wieder hinaus auf die Malaspina Strait.


    da wo das Meer dunkler ist, da ist der Wind


    Ich übergebe das Ruder an unsere Gäste, wir setzen Segel und fahren einfach weiter auf die Malaspina Strait hinaus. Der Wettergott ist uns hold und wir machen ordentliche Fahrt.





    voraus Texada is.



    Nach einer Stunde drehen wir um und nehmen Kurs auf Secret Cove. Obwohl die beiden auf Vancouver Island seit Jahren wohnen, waren sie noch nie in Secret Cove. Wir erinnern uns, Secret Cove kann man sich als dreiblättriges Kleeblatt vorstellen.



    Zuerst geht’s geradeaus in die Bucht die direkt hinter der Einfahrt liegt. Dort liegen die Werft und einige Bootshallen zum Überwintern.



    links oben Jolly Roger Inn und Pub


    Ich kann nun endlich die Aufnahmen bei Sonne machen, die mir zu Anfang verwehrt wurden. Obendrein zeigt sich Secret Cove von seiner schönsten Seite, wir haben Flut, befinden uns also nicht im „Keller“ wie am Anfang der Reise, als wir bei Niedrigwasser ankamen und wir 4,60m tiefer waren. Dann geht’s in die links von der Einfahrt gelegene Bucht mit der öffentlichen Marina, Tankstelle und kleinem Supermarkt.



    Tankstelle, Supermarkt und Pub


    Anschließend in die Dritte, die rechts von der Einfahrt liegt. Beide Seiten dieser Bucht sind von Stegen samt den dazugehörigen Wochenendhäusern gesäumt. Too much money meinen unsere Gäste, Too much money.











    Inzwischen hat sich der Wind gelegt und wir motoren zurück nach Smuggler Cove.





    Um 17:30 treffen wir uns noch einmal an Bord der Kanadier zum gemeinsamen Abendessen und Adressen austauschen. Die kleine 30 Fuß Jacht hat sogar eine Windsteueranlage. Damit war er mit seiner Tochter nach Hawaii und zurück gesegelt. Das Problem war der Rückweg, der hat wegen Windstille und Sturm etwas länger gedauert als geplant, so daß ihnen fast das Wasser ausgegangen wäre. Für uns wäre das nix, drei Wochen nur Wasser. Um 20:00 verabschieden wir uns um noch einen kurzen Trail um die Bucht zu laufen. Wir fahren durch den Kanal ins dritte Becken und gehen an Land.








    Dieses schöne Fleckchen Erde war natürlich schon vor dem weißen Mann besiedelt, man findet noch alte Fischteiche der Sechelt Indianer am Ufer. Einst waren die Ufer nicht von Ferienhäusern gesprenkelt, sondern von ihren Dörfern. Besucher waren immer willkommen und man ehrte sie, indem man sie zum Essen einlud. Das Teilen der landschaftlichen Schönheit mit den Besuchern war ein Weg dem Schöpfer Danke zu sagen. Geblieben von dem Mi-la Miwala – Willkommen der Sechelt ist der Name der Passage zwischen der Halbinsel und Thormanby Island, die Welcome Passage


    Grant Is. und Blick auf die Welcome Passage im Hintergrund


    und der Name der Halbinsel – Sechelt Peninsula. Nein sie sind nicht ausgestorben, sie haben sogar als erster Stamm 1988 das Recht der Selbstverwaltung ihrer Gemeinde erhalten, wie jede andere kanadische Gemeinde auch, Sechelt Village, „The Land Between Two Waters“ an der schmalsten Stelle der Halbinsel gelegen, dort wo sie nur ein Kilometer breit ist, Strait of Georgia auf der einen und Sechelt Inlet (Zufahrt über Skookumchuk!) auf der anderen Seite.


    Grant Is.



    Thormanby Is.



    Smuggler Cove im Mondlicht

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    Original von Thomas
    Was zum Teufel ist ´ne Windsteueranlage?


    Puh wie erklärt man das ?(
    Windsteuerungs sind bequem und halten das Boot immer optimal zum Wind und dem eingestellten Kurs, ideal fürs Segeln über große Distanzen und optimal für Einhandsegler und faule oder kleine Crews.


    Wenn Du also von LA nach Honolulu segeln willst geht es ja zig 1000 Meilen in eine Richtung. Der Wind weht dann im wesentlichen aus einer bestimmten Richtung. Entsprechend des Auftreffwinkels des Windes auf das Boot werden die Segel gestellt. (siehe hier Segelkurse Grundlage)
    Bei einem optimalen Winkel beider Segel (Stichwort Trimmen) zum Wind fährt das Boot auch dann geradeaus, wenn das Ruder nicht festgehalten wird. Ändert nun der Wind geringfügig die Richtung oder ändert sich die Windstärke würde das Boot die Fahrtrichtung ändern, wenn die Ruderstellung nicht geändert wird. Man muß dann also Gegensteuern.
    Bei langen Strecken, LA nach Honolulu, könnte der Steuermann also nie schlafen, und das ganze wird schnell eintönung und langweilig. Diese Aufgabe übernimmt dann eine Windsteueranlage. (Siehe animierte Grafik bei Doppelrudersystem (Typ12) auf der Mitte der Seite.) Der Unterschied zum Autopiloten läßt sich vielleicht so erklären: Ein Autopilot fährt sklavisch den eingestellten Kurs von 90°. Eine Windsteueranlage hält das Boot immer 45° zum Wind. Würde sich die Windrichtung langsam von 90° auf 180° ändern bedeutet dies, das man quasi rechts abgebogen ist. Da unsere Planetares Windsystem nun noch nicht solche Kapriolen schägt kommt dies normalerweise nicht vor, aber natürlich kommt sowas vor, weniger auf den Weltmeeren, aber auf Binnenseen ist das nicht ungewöhnliches oder auch in Meeresbuchten.


    Das skurilste Erlebnis dieser Art hatte ich auf der Abschlußregatta im letzten Urlaub vor drei Wochen. Wir fuhren vor dem Wind, d.h. der Wind kam direkt von hinten und der Gegenverkehr kam uns mit Vorm Windkurs entgegen, beide Boote hatten den Wind also von hinten. Wir waren also in einem Wirbel wo wir den Wind von hinten bekamen und der Gegenverkehr ebenfalls. Abstand 10 Meter. Extrem skuril, Du denkst Du bist besoffen.


    Konnte mir jemand folgen?

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    Original von bikejoe
    Ich hab jetzt ein Karpaltunnelsyndrom vom vielen Scrollen. :gg:
    Wer zahlt jetzt meinen Doc?


    Die AOK?
    Tur mir leid. :traen:

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    Bei schönem Wetter und Sonne sind die Foto doch tatsächlich
    angenehmer zum Ansehen :MG:


    Klasse.
    Auch noch die kleinen Häuschen :wink4:

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