Es fing alles so gut an, aber ……

    • Offizieller Beitrag

    @All
    Ich habe mich wunderbar in Stuttgart erholt, vor allem bei der tollen Betreuung.


    Eigentlich wollte ich erst morgen weitermachen oder seid ihr nach dem tollen Wochenende etwa noch aufnahmefähig für so einen langweiligen nichts sagenden Tagesbericht?

  • Zitat

    Original von desert-Gerd
    @All
    Ich habe mich wunderbar in Stuttgart erholt, vor allem bei der tollen Betreuung.


    Eigentlich wollte ich erst morgen weitermachen oder seid ihr nach dem tollen Wochenende etwa noch aufnahmefähig für so einen langweiligen nichts sagenden Tagesbericht?


    Je langweiliger desto besser. Zu viel Aufregung kann ich heute nicht vertragen! :gg: :gg: :gg:

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe Euch vorgewarnt.


    :EEK: :EEK: :EEK: Tourabbruch!!!!!!!!! :EEK: :EEK: :EEK:



    Samstag, 23.05.2009, Old Irontown, Stateline, Fahrt nach Tonopah


    Irgendwann, es war noch dunkel, wurde ich durch Geräusche wach. Zuerst wusste ich nicht was es war, aber dann wurde ich richtig wach, es regnete draußen in Strömen. Ich schaute mich in der Cabin um ob es irgendwo durchregnete, aber alles war trocken. Der Wecker zeigte 04:10 Uhr, der Tag fängt ja schon gut an. Ich drehte mich noch einmal um und hoffte, dass es später besser wird. Um 06:00 Uhr klingelte mich der Wecker wach und ich schaute zuerst aus dem Fenster, es regnete immer noch. Ich machte mich reisefertig und wusste immer noch nicht, was ich machen sollte. Beim Einladen des Gepäcks ins Auto sah ich, dass der Himmel in Richtung Escalante tiefschwarz war. Dort wollte ich eigentlich hin und zwei oder drei Tage bleiben. Gestern hatte ich ja auch gesehen, dass in Escalante in den nächsten Tagen mit viel Regen zu rechnen ist. Escalante bei Regen - darauf kann ich verzichten. Und in Richtung Moab sah es wohl auch nicht besser aus.


    Ich setzte mich ins Auto und fuhr los - zum Tanken. Es regnete immer noch in Strömen und da wollte ich nur noch weg, egal wohin. Der einzigste Weg war zuerst nach Westen und dann?


    Ich fuhr also auf der UT12 nach Westen bis zur US89. Im Norden sollte es auch schlecht sein, also erst einmal auf der US89 nach Süden. Dann erinnerte ich mich wieder, irgendjemand (ich weiß nur nicht wer es gewesen war) hatte gepostet, dass es in Cedar City besser sein sollte. Ich vertraute darauf und fuhr bei Long Valley Junction rechts ab auf die UT14. Nach ein paar Meilen hörte es auf zu regnen, aber am Navajo Lake war es noch bewölkt.



    Ich fuhr weiter nach Cedar City. Hier schien die Sonne, aber es gab noch etliche Wolken. Heute Morgen konnte ich nicht ins Internet, das Office hatte noch geschlossen als ich losgefahren bin. Es war erst kurz vor 09:00 Uhr und ich wusste immer noch nicht was ich machen sollte. Kurz entschlossen fuhr ich zum Super 8 Motel, kramte mein Notebook aus und versuchte über WLAN ins Internet zu kommen. Es funktionierte und ich schaute im Forum nach, ob jemand auf meinen Hilferuf geantwortet hat. Ich war richtig überrascht über die tollen Antworten, vor allem Sandra und Markus machten interessante Vorschläge. Nachdem ich mir alles angeschaut hatte, wollte ich mir erst einmal Ghost Towns hier in de Nähe anschauen. In MapSource setzte ich Waypoints und übertrug diese auf das GPS-Gerät.


    Ich war ja schon auf der UT56 und fuhr weiter nach Westen. Nach etwa 19,5 Meilen bog ich links ab auf die Iron Town Road. Auf der fuhr ich noch 2,7 Meilen erreichte die Ghost Town Old Iron Towns. 1868 wurde die Union Iron Company gegründet. 1870 lebten hier 97 Menschen, 1871 hatte Iron City ein Post Office, ein Boarding House und ein Schulhaus. Die Company bekam finanzielle Schwierigkeiten und das Eisenwerk wurde 1876 geschlossen. Heute ist nicht mehr all zuviel zu sehen.




    Früher soll es zwei von den Charcoal Kilns gegeben haben.




    Dann fuhr ich auf der UT56 weiter nach Westen. Etwa 9 Meilen vor der Utah-Nevada-Grenze bog ich rechts ab auf die Hamblin Valley Road. Nach ein paar Meilen sah ich auf der rechten Seite seltsam geformte Felsen.




    Auf der Hamblin Valley Road fuhr ich ca. 14,4 Meilen nach Norden bis zur Spanish George Road. Ich konnte nur nach rechts oder links fahren und nach den Koordinaten zu urteilen musste ich links abbiegen. Nach einer Meile macht die Road einen 90 Grad Knick, ab hier heißt die Road 13600 W (ist ja normalerweise ein Strassenname einer Stadt, etwas Cedar City?). Nach 0,4 Meilen kam mir eine Frau auf einem ATV entgegen und ich fragte sie, wo die Ghost Town Stateline liegt. Sie sagte mir, dass sie noch nie etwas von einer Ghost Town gehört hat. Entweder wollte sie mir nichts sagen oder sie wusste es wirklich nicht. Ich fuhr dann weiter und bog nach weiteren 0,1 Meilen lins ab, denn die Road geht auf die Berge zu. Nach etwa mehr als 2 Meilen standen rechts und links der Road ein paar zerfallene Häuser: Stateline.


    Ich fuhr noch etwas weiter, denn oben an einem Berghang lugten die Überreste einer Mill durch die Bäume. Aber dann sah ich es wieder - ein relativ neu aussehendes Schild mit „No Trespassing“ grinste mich an. So’n Mist, ich habe doch bei Sandra etliche Fotos innen und außen von der Mill gesehen. Weiterfahren traute ich mich nicht, darum nur Fotos von der Mill von der Road.




    Dann kehrte ich um und machte noch Fotos in Stateline.





    Leider war es wieder bewölkt und so fuhr ich zur UT56 zurück. Unterwegs stand noch ein einzelnes verlassenes Haus an der Road.



    Eigentlich hatte ich noch vor, nach Modena zu fahren, aber als ich wieder auf der UT56 war, wollte ich nur noch weiter nach Westen, denn es zogen wieder dicke Wolken auf. Ich fuhr also weiter nach Westen. In Nevada änderte sich der Name der Road in NV319. Es ging weiter bis zur US93 und auf der fuhr ich nach Süden. Beim Cathedral Gorge SP war ich schon gewesen, den lies ich aus. In Caliente wollte ich mir eigentlich ein Motel suchen. Aber von denen, die ich gesehen hatte, gefiel mir keins. Es war auch noch relativ früh und so überlegte ich mir, was ich machen sollte. Ich könnte ja nach Cedar City zurückfahren. Aber den Gedanke verwarf ich schnell wieder. Dann blieb ja nur noch Las Vegas. Mir grauste zwar der Gedanke, aber dort sollte das Wetter wesentlich besser sein. Ich tankte noch und holte mir ein Sandwich, schließlich gab es nichts zum Frühstück. Ich wählte die schnelle Route und fuhr auf der US93 nach Westen. Durch das Delamar Valley geht die US93 über mehrere Meilen nur geradeaus.




    Nach etlichen Meilen führt die US93 durch eine Bergkette hindurch und knickt dann nach links ab. Kurz vor der Linkskurve habe ich ein Schild gesehen auf dem Stand der Name „Tonopah“ Von hier soll man über die NV318 und NV375 nach Tonopah kommen. Heh, den Namen hatte doch ich schon gehört und falls ich es noch richtig in Erinnerung hatte, war Sandra schon dort gewesen und die Gegend hat ihr gefallen. Kurz entschlossen änderte ich mein Tagesziel von Las Vegas in Tonopah :) Hurra, ich brauchte nicht nach Las vegas. ;) Nach ca. 0,7 Meilen teilt sich die Road. Ich musste die linke Road nehmen, die NM375. Kurz nah dem Abbiegen entdeckt ich eine seltsame Figur auf der rechten Seite - einen Alien.



    Auf der NV375 sollen außerirdischen Flugkörpern gesichtet worden sein. Die Road erhielt 1996 von Staat Nevada ein ungewöhnliches Straßenschild und den Namen „The Extraterrestrial Highway“, abgekürzt ET Highway. Dummerweise habe ich von dem Schild kein Foto gemacht. Vielleicht kann Sandra eins spendieren. Auf den 98 Meilen gibt es nur eine Stelle menschlicher Zivilisation, Rachel. Rachel ist so eine Art Hauptquartier für UFO-Beobachter geworden. Ich hatte noch eine lange Strecke vor mir und deshalb hielt ich nicht an und fuhr weiter. Im Nachhinein verfluche ich mich selber, dass ich keine Pause gemacht habe. Auf dem Weg nach Westen gingen immer wieder rechts und links Dirt- bzw. Gravel-Roads ab. Manche dieser Roads gehen über viele Meilen geradeaus und verlieren sich am Horizont.



    Auch ein paar Joshua Trees gab es hier zu sehen.



    Manche mögen sagen, dass es hier nichts zu sehen gibt und die Fahrt langweilig ist. Aber ich war fasziniert von der Weite, es geht immer wieder von einer Bergkette zur nächsten und dazwischen die weiten Ebenen, einfach fantastisch. Ich fuhr weiter und erreichte irgendwann die US6, die Zeit spielte in diesem Augenblick für mich keine Rolle.


    Kurz vor Tonopah holte mich die Wirklichkeit wieder ein, dunkle Wolken, Regen und Wind.




    Verdammt, ich hätte doch nach Las Vegas fahren sollen. Etwa um 17:00 Uhr kam ich in Tonopah an und fuhr zuerst durch den Ort. Groß war Tonopah nicht, aber es gab ein paar Motels. Ich versuchte es zuerst im Best Western Hi-Desert Inn. Falls ich mich richtig erinnerte, hat Sandra und Klaus dort schon genächtigt. Es war noch etwas frei und der Preis für ein BW war auch OK und ich checkte ein. Es sollte sogar Internet geben, allerdings benötigte man ein Kabel, das aber kostenlos zur Verfügung gestellt wird. Ich brachte das Gepäck ins Zimmer und versuchte ins Internet zu kommen. Ich versuchte alles Mögliche, aber nichts funktionierte. Ich ging in die Lobby und wollte mich erkundigen, warum es bei mir nicht funktioniert. Man sagte mir, dass der Wind zu stark ist und man daher keinen Sattelitenempfang hat. Man wird Bescheid sagen, wenn das Internet wieder geht. Ich fragte noch einmal nach, es gibt wohl für Tonopah eine zentrale Sattelitenempfangsstation und wenn die ausfällt, hat man im ganzen Ort keinen Internetzugang. Ich probierte, ob ich bei den beiden Gäste-PC eine Verbindung bekam, aber auch hier funktionierte es nicht.
    Ich fuhr noch zum einem Supermarkt und kaufte ein. Großen Hunger hatte ich heute nicht und deshalb ging ich nach McD zum Abendessen. Dann fuhr ich zum Motel zurück, Internet ging immer noch nicht. Ich sicherte noch die Bilder und schrieb Tagebuch. Dabei wäre ich beinah eingeschlafen, denn ich habe im Bett geschrieben. Ich machte das Licht aus und war augenblicklich eingeschlafen.



    Karte:



    Die Karte wurde mit Topo USA7.0 von DeLorme http://www.delorme.com erstellt.

  • Das war ja echt ein langweiliger Tag. ;)


    Aber er hat mir gefallen. Und du konntest erfolgreich vorm Regen flüchten. Und Las Vegas hast du auch links liegen gelassen.


    Obwohl so eine lange Fahrt durch die Einöde. Ich weiss nicht. Das finde ich immer furchtbar ermündend. Aber die Bilder sprechen eigentlich vom Gegenteil.


    Bin gespannt, was morgen auf deinem Programm steht und ob das Internet dort nochmal funktioniert hat.


    LG
    Carmen

  • Eigentlich war das ja ein toller Tag und keineswegs langweilig. Was ich aber wirklich entsetzlich finde, daß die tolle Mill in Stateline nun gesperrt ist :traen: :traen: :traen: Das wäre ein Paradies für Dich gewesen


    Den extraterrestriell Highway fand ich auch klasse. Ewig geht es da geradeaus und man ist ganz allein. Dieses extreme Gefühl von Weite, das man da spürt ist schon was besonderes!


    Hier das Schild:



    Ich schicke Dir morgen per PN noch eines ohne des Schriftzug Canyonmurmel. Die sind auf dem anderen PC.


    Bin schon wirklich gespannt, was Du in Tonopah bzw. Umgebung alles angesehen hast.


    Schön, daß Dir hier so gut geholfen wurde. Das ist einfach DA :!!


    Gruß


    Sandra

  • Ich finde deinen langweiligen Tag ;) sehr interessant!


    Du hast wieder Einiges gesehen, das Wetter hielt sich so einigermaßen und du musstest nicht nach Las Vegas ;).


    Du schaffst es immer wieder, dass auch an für dich weniger zufriedenstellenden Tagen ich als Leserin interessante, neue Eindrücke gewinnen und mich an tollen Fotos erfreuen kann :!! :!!. Danke dafür!


    Gruß
    Gundi

  • Schade Gerd dass das Wetter Dich zu einem Tourabruch gezwungen hat.
    Dafür bist Du mal wieder durch Gegenden gekurvt die ich nicht kenne. Am interessantesten fand ich den Charcoal Kiln und die Rocks an der Hamblin Road - erinnern mich irgendwie an die Tent Rocks.


    Gruß
    Eva

  • Also für eingefleichte Malle-Urlauber war dies bestimmt ein langweiliger, nichtssagender Tag.


    Aber nicht für mich! :!! :clab: :clab: :clab: :clab:


    Der ET-Highway fasziniert mich auch schon seit ich von Sandra davon gelesen habe. Und nicht nur von da hast Du wieder supertolle Bilder gemacht! :clab: :clab: :clab: :clab:


    Also das war doch ein adäquates Alternativprogramm für deine geplante Tour! Klasse! Bitte brich Deine Touren öfter ab! :wink4:

    • Offizieller Beitrag

    @Ilka
    Das ich nicht nach Las Vegas musste, drüber war ich auch froh.


    @Carmen
    Die Fahrt hat mir gut gefallen und wenn man die Road mit den Roads in Utah vegleicht, dann herrscht auf den Roads in Utah dauernd Rush Hour. Und die weiten Ebenen haben schon etwas.


    @Sandra
    Da hatte ich die vielen tollen Bilder von der Mill bei Dir gesehen und habe dann dieses blöde Schild. Du kannst Dir sicherlich vorstellen wie enttäuscht ich war.
    Danke für das Schild, ich weiß heute noch nicht warum ich davon kein Foto gemacht hatte.
    Es ist schon toll wie hilfsbereit die Forumsmitglieder sind. Vor allem, wenn man in den USA ist und einem dort ein Missgeschick passiert. Ich hatte mir ja keine Unterlagen über Nevada mitgenommen und nach meinem Hilferuf hatte ich wieder die Möglichkeit, eine komplett neue Route zu fahren.


    Andre
    Danke Andre.


    @Gundi
    Danke für das Kompliment, aber ich wäre lieber auf der "geplanten" Route weitergefahren. Die nächsten Tage hätten zwar keine neuen Location gebracht, aber ich hätte da ein paar offene Rechnungen begleichen können.


    @Eva
    Ich würde die Rocks an der Hamblin Road fast mit den Rocks (Tuffstein) im Bandelier NM vergleichen. Dank der Hilfe des Forums habe ich in den nächsten Tagen interessante Location gesehen. Ein paar wenige kannte ich zwar schon, aber das meiste war für mich neu.


    @Johannes
    Danke Johannes, ich glaube ich habe etwas Blut geleckt und ich würde gerne ein paar der Dirt- und Back-Roads erkunden. Es sind zwar keine roten Felsen, aber die Landschaft hat auch ihren Reiz. Ich war jedenfalls begeistert.


    @Ernst
    Ich war zwar am frühen Morgen fürchterlich enttäuscht, dass ich die geplante Tour nicht machen konnte, aber am Abend dann doch wieder etwas versöhnt. Das lag natürlich an den Infos, die ich hier im Forum bekommen habe.
    Mir kommt da eine tolle Idee, wenn ich einmal keine neuen Location mehr im Petto habe, dann starte ich in einer Stadt meine Tour und lasse das Forum entscheiden was ich mache bzw. wohin ich fahre. ;)

  • Hi.


    Toller Reisebericht, ich fahr gerne mit euch.


    Nur dieses plakative Vegas Bashing führt bei mir zu :ohje:


    Ich weiss, ich weiss, VEGAS ist die Quelle allen Übels von Pest bis


    Schweinegrippe und als echter Südwestler muss man das einfach


    abstossend finden.


    Aber bevor ich stundenlang durch Einöden fahre und mir nen Ast über


    jeden Joshua Tree freue, lieg ich lieber in Vegas am Pool und schau mir die


    Cocktail Girls ´s an.... ;) :tongue:


    :gg: :gg: :schweg;


    Willi (hoffentlich hab ich genug Smileys gemacht)

  • Kein Tourabbruch, sondern ne Touränderung ;)


    Old Irontown hat mir vor zwei Jahren auch gut gefallen.


    Und den Extraterrestrial Highway würde ich immer wieder fahren. Diese Weite und Einsamkeit finde ich herrlich. Ich war damals sehr überrascht, dort plötzlich Joshua Trees zu sehen.


    Ich glaube, das BW in Tonopah hat schon einige von uns DA-Usern gesehen :gg:


    Mir hat der Tag gut gefallen :!!
    Nur wirklich schade, dass Dich die Regenwolken doch eingeholt haben :(

    • Offizieller Beitrag

    willi
    Ich finde Las Vegas nicht abstoßend, bei meinem ersten Besuch war ich auch von der Glitzerwelt fasziniert. Ich mag jetzt generell keine Großstädte, bis auf ein paar winzige Ausnahmen. Und da spielt es keine Rolle, ob der Name Las Vegas, Los Angeles oder Miami oder New York ist. Ich war trotzdem in den Städten gewesen und habe fotografiert. Ich mag es heute nicht mehr, mich durch den Verkehr einer Großstadt zu wühlen.


    Ich verdamme auch keinen, der sich in Las Vegas am Pool für ein paar Tage aufhält, auch die nicht, die sich im Urlaub in Italien, Spanien, usw. von morgens bis abends an den Strand legen. Jeder soll für sich den Urlaub so gestalten, wie er es für richtig hält.


    Für mich steht im Augenblick die Natur im Vordergrund.


    @Silke
    Für mich war es ein Tourabbruch, weil ich in dem Augenblick nicht wusste, was ich machen sollte. Ich wollte nur weg. Erst später am Tag hat sich so langsam eine Richtung ergeben.
    Die Weite hat mich auch fasziniert. Nach meinem Urlaub habe ich auch ein paar Bilder gesehen, an denen es richtig klar war. So etwas würde ich auch noch einmal gerne sehen.


    In Old Irontown gab es leider ein paar Mücken, vor allem in der Charcoal Kiln. Die haben sich auf mich gestürzt. Ich war wohl der erste, den sie an dem Tag gesehen hatten.


    Das mit dem Regen änderte sich am nächsten Tag. :)

    • Offizieller Beitrag

    Trotz der vielen Wolken kommen die Bilder sehr gut rüber.:!!


    Sicher ist es ärgerlich, wenn man die geplante Tour ändern muss,
    aber Gottseidank gibt es in der Grösse des Landes Alternativen.
    Leider holt Dich der Regen wieder ein, aber dieser Tag ist durch
    Aliens nicht total ins Wasser gefallen. :wink4:


    Der Extraterrestrial Highway geht tatsächlich immer gerade aus.
    Auch das faszinierte mich damals.

    • Offizieller Beitrag

    Heute war es ein langer Tag, aber ein sehr schöner Alternativtag. Ich hoffe, es sind nicht zu viele Bilder geworden.


    I like Sunshine.



    Sonntag, 24.05.2009, Tonopah, Goldfield, Gold Point, Fahrt zum Mono Lake, Mono Lake, Bodie


    Um 05:30 wurde ich wach und war sofort putzmunter. Ich packte meine Sachen zusammen, duschte und brachte auf dem Weg zum Frühstück schon einmal ein Teil des Gepäcks ins Auto. Es gab ein gutes Frühstück: Omelett, Sausage, Joghurt, Kaffee, O-Saft. Der Tag begann schon einmal gut.


    Nach dem Auschecken fuhr ich zuerst etwas durch Tonopah und machte ein paar Fotos.




    Um diese frühe Tageszeit war noch alles geschlossen und so war die Sightseeing Tour in Tonopah schnell vorbei. Gestern hatte ich mir überlegt, auf der US95 nach Süden zu fahren, im Death Valley war ich schon lange nicht mehr. Und vom Wetter sollte es auch gut sein. Also ging es auf der US95 nach Süden. Nach ca. 27 Meilen war das erste Ziel erreicht - Goldfield. Kurz vor Goldfield habe ich auf der linken Seite ein Minengelände gesehen. Ich versuchte einen Weg dorthin zu finden, aber leider war es wieder Privatgelände und der Zugang war nicht gestattet. Ich fuhr dann das kurze Stück nach Goldfield.



    Obwohl hier noch ein paar Leute wohnten, hatte Goldfield eher den Charakter einer Ghost Town. Es gibt sogar ein Sheriff-Office. Zuerst fuhr ich durch den Ort.




    Vor dem Feuerwehrgebäude stand auch ein altes Feuerwehrauto.



    Vom Ort konnte ich ein weiteres Minengelände sehen und diesmal konnte ich auf den Roads durch das Gelände fahren.



    Hier findet man etliche Minen, wie z. B. die Florence Mine.



    Eine kleine Mine direkt neben der Road konnte man erkunden, nur in die Gebäude durfte man nicht hinein.



    Auf dem Weg zurück zur US95 stand eine Herde Mulis auf einem kleinen Hügel, leider im Gegenlicht.



    Dann fuhr ich auf der US95 weiter nach Süden, aber nach nur 15 Meilen bog ich rechts ab auf die NV266. Nach kurzer Fahrt (7,5 Meilen) bog ich links ab auf die SR71/SR774. Von hier geht es zum nächsten Ziel, Gold Point. Durch meinen Hilferuf hat Sandra die Ghost Town gepostet. Außerdem wollte ich mir einmal anschauen, wo Silke sich eine Nacht in der Einsamkeit herumgetrieben hat.


    Aber was war das, von Einsamkeit konnte keine Rede sein. Auf der linken Seite vor dem Ort standen zig Wohnmobile und Zelte und die Zufahrt in den Ort war gesperrt.



    Ich stellte Silverbird draußen vor dem Ort ab und ging zu Fuß weiter. Rechts und links gab es verschiedene Verkaufsstände und es gab ein Info Office. Dort ging ich zuerst einmal hin und erkundigte mich was es auf sich hat, dass so viel in Gold Point los ist. Man erklärte mir, das am Memorial Day Weekend der alte Westen wieder aufersteht. Es gibt Chili Cook-Off & Dutch Oven Stew, Gunfights und abends Country Music. Das Fest findet jedes Jahr statt. Oh je, da hatte ich doch glatt vergessen, das jetzt das Memorial Weekend ist.


    Zuerst ging ich durch den Ort und machte ein paar Fotos.





    Dann stürzte ich mich ins Gewühl und war auf einmal mitten in einem Gunfight.



    Viele gingen in ihren Kostümen durch den Ort und ich fragte, ob ich Fotos machen darf. Sie stellten sich in Position und ich machte meine Fotos.




    Trotzdem ich gut gefrühstückt hatte, holte ich mir eine Portion Chili und setzte mich an einen Tisch. Es waren noch mehrere am Tisch und ich kam schnell mit Ihnen ins Gespräch. Die meisten sind das gesamte Wochenende hier. Tagesgäste schien es kaum zu geben. Dann ging ich noch einmal zum Info Office und fragte nach den Cabins. Aber man sagte mir, am Memorial Weekend sind die Cabins alle vergeben an die Bands und an Mitarbeiter. Wenn es noch eine Cabin gegeben hätte, wäre ich dort geblieben. Ich ging noch in den Saloon und wurde wie es sich gehört richtig empfangen.



    Um diese frühe Tageszeit war noch nicht viel los. Ich bestellte mir eine Cola und kam mit meinem Nachbarn ins Gespräch. Ich erzählte ihm von meinen Nöten, dem schlechten Wetter und dass ich nicht genau weiß, wohin ich fahren soll. In das Death Valley würde ich gerne einmal wieder fahren, aber ich war so gut wie gar nicht vorbereitet. Auf der anderen Seite würde ich mir auch gerne etwas Neues in Nevada anschauen. Er sagte, er kennt sich in Nevada einigermaßen aus und schlug mir den Hwy. 50 vor. Die Fahrt würde mir bestimmt gefallen. Wir unterhielten uns noch etwas, aber in Gedanken war ich beim Hwy. 50, auch Markus hat ja vom Hwy. 50 gepostet. Nachdem ich ausgetrunken hatte, verabschiedete ich mich und ging zum Auto zurück. Jetzt war ich mir sicher, ich wollte zum Hwy. 50, aber der Start sollte in Carson City sein. Ich schaute mir auf der Karte an, welchen Weg ich nehmen kann. Und dann kam ich auf eine total verrückte Idee, ich werde die Strecke über den Mono Lake nehmen.


    Jetzt lag erst einmal eine längere Fahrstrecke vor mir. Ich fuhr auf der NV266 nach Westen. Irgendwann kam auch das „Welcome to California“. Bei Oasis bog ich links ab auf die SR168. Es ging über den Gilbert Pass und dann hinunter in das Deep Spring Valley.




    Dann ging es über den Westgard Pass hinunter nach Big Pine.



    In Big Pine erreichte ich die US395 und fuhr nach Norden. Kurz vor dem Mono Lake fuhr ich rechts ab auf die SR120. Nach etwa 4,7 Meilen geht es ab zum Mono Lake Tufa State Preserve. Nachdem ich das Auto am Parkplatz abgestellt hatte, ging ich den kleinen Rundgang.





    Die Hauptattraktion des Sees ist der Mono Lake Tufa State Reserve mit seinen bizarren Formationen an der Südseite des Mono Lakes. Tufas sind turm- oder pilzartige Gebilde, die aus Kalziumkarbonat (Kalk) bestehen. Diese Kalksäulen entstehen durch die Wechselwirkung von Frischwasserquellen mit den Laugensalzen des Sees.


    Dann fuhr ich noch zum Navy Beach und schaute mir die Sand Tufa an.





    Die bizarren Sand Tufa befinden sich in der Nähe des Ufers. Sie stehen allerdings nicht frei in der Landschaft, sonder ragen aus einer Böschung heraus.


    Es war etwa 15:00 Uhr, als ich vom Mono Lake wegfuhr. Auf der US395 fuhr ich weiter nach Norden. Nach ein paar Meilen kam ich zur SR270, die auch Bodie Rd. genannt wird. Ich überlegte kurz - für einen Kurzbesuch war noch genug Zeit. Also rechts ab auf die SR270, die am Anfang noch asphaltiert ist. Zu meiner Überraschung war hier viel Verkehr. Auf dem nichtasphaltierten Stück schlichen dann die Pkws über die Piste. Da die Road breit genug ist, konnte ich die Pkws wenigstens überholen. Kurz vor Bodie musste ich dann auch langsamer fahren. Aus der Gravelroad ragten viele spitze Steine heraus und ich hatte etwas Angst um die Reifen. Am Gate wurde ich begrüßt, zahlte den Eintritt und fuhr dann zum Parkplatz. Nach ein paar Metern hatte man einen schönen Blick auf die weit über die Hochfläche verstreute Ghost Town.



    Panorama (mit 2 x Klick aufs Bild wird das Panorama größer):


    Ich stieg den Hügel hinunter und schaute mich um.


    Die Green Street



    Die Stamp Mill



    Tankstelle:



    Swazey Hotel: Zu unterschiedlichen Zeiten diente das Gebäude als Lager für Kleidung, als Casino und als Swazey Hotel



    Methodist Church



    Insgesamt soll es noch über 100 recht gut erhaltene Gebäude geben, einige davon kann man auch von innen besuchen. Für die geführte Minentour war ich leider etwas zu spät in Bodie angekommen. Der Parkplatz war ziemlich voll und da die Häuser weit verstreut lagen, verstreuten sich die vielen Zuschauer. Ich blieb etwa 1,5 Stunden in Bodie und fuhr dann auf der US395 nach Carson City.



    Kurz nach 19:30 kam ich in Carson City an und checkte im Super 8 Motel ein. Ich war froh ein Zimmer ergattert zu haben und sah darüber hinweg, dass das Motel etwas verwohnt war. Die ursprünglich weißen Handtücher hatten einen grauen Schimmer. Es waren alles Kleinigkeiten, aber es war mit Abstand das schlechteste Super 8 Motel, dass ich kenne. Ich brachte das Gepäck ins Zimmer und aß nach dem Tanken bei Subway ein großes Sandwich. Nachdem ich die Bilder gesichert und das Tagebuch geschrieben hatte, schaute ich kurz ins Forum, aber ich schlief vor dem Bildschirm fast ein und ging ins Bett. Fast augenblicklich fiel ich in einen todesähnlichen Schlaf.



    Karte:



    Die Karte wurde mit Topo USA7.0 von DeLorme http://www.delorme.com erstellt.

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