1999 - Utah-Süd und Grand Canyon-Nord

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    So, da Markus mit seinem Bericht schon fast fertig ist, gebe ich nochmal einen älteren Bericht zum Besten.


    Urlaubsreise: Utah-Süd + Grand Canyon-Nord


    Alle Bilder hier.



    01. Tag - Mo. 24.05.99 Abflug - Las Vegas, Üb. Circus Circus
    02. Tag - Di. 25.05.99 Las Vegas, Üb. Circus Circus
    03. Tag - Mi. 26.05.99 L.V. - Springdale, Üb. Pioneer Lodge
    04. Tag - Do. 27.05.99 Zion - Bryce Canyon, Üb. Ruby's Inn
    05. Tag - Fr. 28.05.99 Cap.Reef - Moab, Üb. Sleep Inn
    06. Tag - ST. 29.05.99 Arches - Blanding, Üb. bei Mormonen
    07. Tag - So. 30.05.99 Mesa Verde - Bluff, Üb. Mexican Hat Motel
    08. Tag - Mo. 31.05.99 Mon. Valley - Page, Üb. Wahweap Lodge
    09. Tag - Di. 01.06.99 Antelope C.-Glen C., Üb. Wahweap Lodge
    10. Tag - Mi. 02.06.99 Lake Powell, Üb. Wahweap Lodge
    11. Tag - Do. 03.06.99 Gr. Canyon North, Üb. Gr.Canyon Lodge
    12. Tag - Fr. 04.06.99 Gr.C. - Las Vegas, Üb. Days Inn
    13. Tag - ST. 05.06.99 Las Vegas, Üb. Days Inn
    14. Tag - So. 06.06.99 Las Vegas, Üb. Travelodge
    15. Tag - Mo. 07.06.99 Las Vegas - Abflug
    16. Tag - Di. 08.06.99 Köln





    1. Tag - Mo. 24.05.99


    Der Kartenclub "Die Stillen Zocker" ist zum letzten Mal unterwegs.
    Wir fliegen von Köln/Bonn über Grönland nach Las Vegas.
    Abflug von Köln ist um 12:45 h MESZ (= 03:45 h Las Vegas) mit Flug Nr. DE 1082 und einer Boing 767 von Condor.
    Ankunft in Las Vegas ist um 14:45 h Ortszeit (= 23:45 h MESZ), nach gutem Flug und schlechter Landung.


    Las Vegas empfängt uns mit etwas Regen bei 25 Grad C.
    Die Übernahme des bestellten PKW, ein Oldsmobile von Alamo, am Airport ist problemlos.
    In USA können wir den Wagen bereits am Tag der Ankunft bekommen, in Kanada muß mindestens eine Übernachtung zwischen Ankunft aus Übersee und PKW-Übernahme sein.


    Übernachtet wird die nächsten zwei Nächte im Circus Circus, einem der "alten" Hotels in Las Vegas.



    Über 200 Hotels mit über 80.000 Zimmern und 100.000 Betten - das ist die Nummer Eins in den USA und der Welt. Die zehn größten Hotels der Welt stehen hier in Las Vegas, und 18 der 20 größten der USA. In diesem Jahr erwartet man 40 Millionen Besucher.
    Gegenüber unserem letzten Besuch hier ist die Stadt wieder größer geworden. Las Vegas wächst übrigens so rasant, daß die Gelben Seiten alle sechs Monate neu erscheinen.


    Wir sind alle drei total müde, aber wir gehen nach dem Einchecken noch los.
    Las Vegas ist ein El Dorado für Erwachsene, mit nachgemachten Wundern aus allen Ländern und Zeiten. Und meist alles entlang einer Straße - des Las Vegas Boulevard, genannt der "Strip". Ein Bummel über eben diesen "Strip" ist angesagt und wir sehen die uns bereits bekannten Hotels.
    Und auch den "Hummer", der im Golfkrieg als Versorgungsfahrzeug eingesetzt wurde.



    Ein neues Hotel entsteht an der Straße: "The Venetian". Es steht dort, wo vorher, bis 1996, das "Sands" gewesen ist.
    Der Vorplatz mit dem Turm des Markusdoms, der Dogenpalast und die Ein-gangshalle können bereits besichtigt werden.



    Die Rialtobrücke ist fast fertig und einige Gondeln sind auch schon im Wasser.
    Die Gondolieri sind tatsächlich ausgebildete Opernsänger.


    Nächste Station ist der Secret Garden von Siegfried und Roy.
    Dort ist ein Delfinarium, das wir uns ansehen.
    Verliebte Delfine treiben ihre Spielchen, als wären sie unbeobachtet.



    Weiter geht's zum Bellagio. Das Bellagio war seinerzeit mit 2 Milliarden Dollar Baukosten das teuerste Hotel der Welt. Statt mit Glitzer und Schein lockt es mit echter Kunst. Luxus bereits in der Eingangspassage des Bellagio. Tiffany, Chanel und andere teure Marken sind hier vertreten.
    In der Eingangshalle ist eine Kreation aus Glasblumen eines bekannten Künstlers.
    Hier wurde der Film "Ocean's Eleven" gedreht, mit George Clooney und Brat Pitt. "Ocean's Twelve" ist in Arbeit.



    In der Galerie hängen Meisterwerke von Monet, Picasso, Renoir, Cézanne und Van Gogh im Gesamtwert von 300 Millionen Dollar. Eine Sensation für Las Vegas, wo sonst alles Kopie und Attrappe ist.
    Und die 30.000 Blüten im Wintergarten sind ebenfalls nicht aus Plastik, sondern echt. Und der "Circue du Soleil" tritt hier auf.



    Hier finden auch die Wasserspiele mit dem größten Wasserballett der Welt statt.
    Synchron zur Musik steigen bis zu 50 m hohe Fontänen in den Himmel. Und das in einer Gegend, wo kaum Regen fällt.
    Gegenüber entsteht ein weiteres Hotel: das "Paris Las Vegas".



    Mit dem ebenfalls im Bau befindlichen "New Aladdin" hat Las Vegas eine weitere Attraktion.
    Das "Aladdin" wurde am 27. April 1998 mit 100 kg Dynamit in 40 Sekunden gesprengt und nach 31 Jahren zu einem Schutthaufen verwandelt.



    Das Paris wird mit 5.800 Zimmern das größte Hotel der Welt werden.
    Triumphbogen, Eiffelturm und der riesige Hotelkomplex werden in Kürze fertig sein.



    Zum Abschluß werden nur noch zwei Margaritas im Circus Circus genossen, denn der Jet Lag macht sich bemerkbar.



    2. Tag - Di. 25.05.99


    Nach 7 Stunden Schlaf gibt's Frühstück im Circus Circus, sehr gut.
    Dann besichtigen wir verschiedene Hotels.
    Heute sind es 30 Grad und es ist wie immer sonnig.


    New York mit dem Empire State Building darf natürlich nicht fehlen.
    Im "New York New York" vergnügen wir uns mit dem Roller Coaster, der Achterbahn, die inner- und außerhalb des Hotels fährt, einfach Klasse.
    Die Konstruktion kostete 15 Millionen Dollar.
    Mit großer Geschwindigkeit gibt es Überschläge en masse und die Freiheitsstatue kann nur staunen.



    Vor dem Excalibur nehmen wir in einer Postkutsche Platz und begutachten die Menschen, die vorbeischlendern - tja.



    Abends stellen wir uns vor dem "Carneval World Buffet" im Hotel "Rio" an, wo's für 24,95 Dollar Spezialitäten aus der ganzen Welt gibt, z.B. ein sagenhaftes Meeresfrüchte-Buffet. Das spricht sich unter Touristen schnell herum und wir können bestätigen, daß dies ein Hammer ist.


    Der Abend wird in verschiedenen, klimatisierten Casinos der Stadt verbracht.
    Gigantische Säle mit "Einarmigen Banditen" füllen die Eingangshallen und Keller der großen und kleinen Hotels.
    Früher stellte man sie auf, um die Ehefrauen zu beschäftigen, während die Männer spielten. Aber diese Zeit ist lange vorbei. Heute machen sie 60% der Einnahmen aus, denn es werden auch $ 100,-- oder $ 500,-- - Automaten betrieben. Jedes Drücken bedeutet dann $ 500,--!!



    Aber letztendlich verdient das Casino zwischen 1,5 und 6% der Beträge, die gesetzt werden.
    Man hört den ganzen Tag Dudeln und Klingeln, und ab und zu auch Freudenschreie und Geldklimpern.
    Die Croupiers müssen ein Jahr lang das Spielen lernen. Erst dann werden sie ans Publikum gelassen. Im letzten Jahr haben die Hotels in Las Vegas vier Milliarden Dollar Gewinn gemacht.



    Alle Bilder in 1.

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    Zitat

    Original von Canyonmurmel
    Da bin ich doch gleich mal dabei.


    Tolle Zusatzinfos bietest Du. Daß die Slots für die Ehefrauen aufgestellt wurden, wußte ich bisher nicht =)


    Schön, dass Du dabei bist.=)
    Das hab ich mal irgendwo gelesen und dann im Bericht eingefügt.=)



    3. Tag - Mi. 26.05.99


    Frühstück ist wieder im Circus Circus für 5 Dollar.


    Es geht früh raus aus der Zirkusstadt.
    Wir sind dann auf der Suche nach Schnäppchen, aber nicht in Edelkaufhäusern wie "Saks Fifth Avenue" oder "Nieman Marcus" an der Fashion Show Mall, sondern in den "Factory Outlet Stores" von Belz am Las Vegas Blvd. South, Nähe Flughafen. Die Läden sind oft sensationell billig.
    Bei "Geoffrey Beene" und "Florsheim Shoes" schauen wir nicht rein, sondern gehen direkt zu den Jeans- und T-Shirt-Shops.


    Über die Interstate 15 fahren wir Richtung Norden nach Utah, dem Beehive State. Der Beiname bedeutet "Bienenkorb- oder Bienenstock-Staat" - zu verstehen im Sinne, daß man bienenfleissig, ausdauernd und sparsam für sich selbst ist, um ans Ziel zu kommen und etwas zu erwirtschaften - alte Pionier-Tugenden. So haben es die Siedler geprägt und das wurde in das Staats-Emblem sowie den Beinamen übernommen.


    In St. George essen wir Pizza in der Pizza Factory: bombig, aber kein Bier und keine Zigaretten.


    Wir übernachten in Springdale in der rustikalen Pioneer Lodge und essen gut im hauseigenen Restaurant.




    4. Tag - Do. 27.05.99


    Gegen 10:00 Uhr erreichen wir den südlichen Eingang des 1919 gegründeten


    Zion National Parks.


    Am Eingang zum Zion N.P. kaufen wir einen "Golden Eagle Passport" für $ 50, der uns einen kostenlosen Eintritt zu allen National Parks und Monuments ermöglicht.


    Wegen der farbkräftigen Landschaft nennt man Zion auch "Land of the Rainbow Canyons".



    Viele der ungewöhnlichen Formationen wurden vom Virgin River ausgewaschen und auch heute arbeitet der Fluß noch an seinen Meisterwerken weiter.
    Am Anfang des Tals, in der Nähe des Südeingangs zum Park, befinden sich im hübschen Besucherzentrum faszinierende Ausstellungen mit Blick auf den mächtigen West Temple und die Towers of the Virgin. Von hier aus beginnen auch viele Führungen.



    Wir stellen den Wagen an der Zion Lodge ab und gehen etwas zu Fuß.
    Auf dem Weg zum Wheeping Rock stellen wir fest, daß das Gestein extrem porös ist. Werner kann es leicht mit der Hand zerbrechen.



    Der Anblick der etwa 2.000 Meter hohen farbigen Felsen und Canyons ist "most beautiful". Das wechselnde Farbenspiel geht von Grau über Gelb, Orange, Rot und Braun bis hin zum dunklen Violett.
    Aber erst einige hundert Meter weg von der Straße mitten in der umwerfenden Naturlandschaft dieses Gebietes erschließt sich Zions ganze Schönheit.



    Unsere Tour führt uns jetzt nordwärts den Zion Canyon Scenic Drive entlang.
    Auf der etwa 20 km langen "Rundfahrt", die allerdings eine Sackgasse ist, kommen wir an einer sich konstant verändernden Landschaft mit bunten und steil aufragenden Klippen vorbei.



    Der Zion-Mt.Carmel Highway bringt uns zur Ostausfahrt.



    Der "kleine" Red Canyon mit seinen roten Felsformationen wird schnell durchfahren.


    Nächster Stopp ist der


    Bryce Canyon National Park.


    Der 1924 zum National Park erklärte Bryce Canyon liegt teilweise 2.700 m über dem Meeresspiegel und ist erst ab Ende Mai geöffnet, weil vorher Schneegefahr besteht.
    Er befindet sich am Rand des Paunsaugunt Plateaus. Der Name stammt von den amerikanischen Ureinwohnern: "Paunsaugunt" bedeutet "Heimat des Bibers" und erinnert an die artenreiche Tierwelt des Parks.



    Die untergehende Sonne erfüllt die bizarren spiralförmigen Felsentürme, "Riesenschachfiguren" und sonstigen Gebilde des Bryce Canyons mit "farbigem" Leben.


    Am Abend besuchen wir den Sunset Point mit seiner grandiosen Aussicht. Der Himmel ist aber wolkenverhangen bei 20° C.


    Wir übernachten im Best Western Ruby's Inn gleich am Parkeingang.



    Alle Bilder in 2.

    • Offizieller Beitrag

    @ Silke
    Danke.=)



    5. Tag - Fr. 28.05.99 (Memorial Day)


    Morgens ist Rauhreif auf dem PKW.
    Bei Sonnenschein besuchen wir wieder den


    Bryce Canyon National Park.


    Der Highway 63 führt zum Besucherzentrum, in dem geologische und archäologische Ausstellungen zu sehen sind, und im Sommer täglich Vorträge stattfinden.
    Durch Wind und Wasser wurden die unterschiedlich festen Erd- und Kalkschichten abgetragen und diese Gebilde entstanden. Die Farben entstehen durch verschiedene Mineralien.
    Durch den Park führt eine 30 km lange, gut ausgebaute Straße, vornehmlich entlang des Canyonrandes. Von den zahlreichen Rast- und Parkplätzen bieten sich überall grandiose Ausblicke in 2.400 m Höhe.



    Thor's Hammer ist nur einer der fantasiereichen Namen für viele der Felsformationen, die die Siedler und die ersten Parkbesucher erfanden - darunter z.B. auch Queen's Castle oder Hindu Temples.



    Es geht weiter zur Natural Bridge (eigentlich ein Arch?), einem Steinbogen von 26 m Länge und 38 m Höhe.



    Der etwa 15.000 ha große Park berauscht mit tausenden von Kalksteintürmen und -spitzen, aber auch viel Wald ist zu sehen.


    Als nächstes schaun wir uns den Inspiration Point an.
    Der wandernde Lichteinfall verändert die Farbenpracht ständig. So kommen bei Sonnenaufgang und -untergang die erstaunlichsten Schattierungen zum Vorschein.



    Die bekanntesten Blickfänge sind in der südlichsten Region der Rainbow Point und Yovimpa Point. Von hier aus haben wir einen guten Überblick und an klaren Tagen könnten wir bis zu 320 km weit sehen.
    Wir erkennen, daß Bryce Canyon keine Schlucht, sondern ein Amphitheater ist. Die gegenüberliegende Wand fehlt nämlich.



    Aber Windlöcher gibt es überall, so klein sie auch sein mögen.



    Es gibt wunderschöne Fotomotive hier, aber leider müssen wir weiter.
    Die Fahrt geht Richtung Norden.


    Bei Escalante finden wir den


    Escalante Petrified Forest State Park.


    Auf einem Rundweg können wir versteinerte Baumstämme sehen.



    Er kann aber den Petrified Forest in Arizona nicht ersetzen.
    Der versteinerte Wald, der Petrified Forest, ist ein Überbleibsel einer längst vergangenen Zeit. Vor 200 Millionen Jahren dehnte sich hier ein weites Sumpfgebiet aus - mit Bäumen, Farnen und Schachtelhalmen. Alte Bäume stürzten um und fielen ins Moor. Zu 95 % waren das Nadelbäume, Laubbäume waren noch nicht so weit entwickelt.
    In ihre Zellen drang siliziumhaltiges Wasser ein. Es verdunstete und ließ Kieselsäure zurück. Die Säure kristallisierte aus, Zellstruktur und Form der Stämme blieb erhalten.
    Die Rinde versteinert übrigens nicht, denn sie löst sich im Wasser vom Stamm.



    Vor 60 Millionen Jahren waren sie noch von einer 900 m dicken Erdschicht bedeckt. Dann ließen Wind und Regen die verkieselten Bäume ans Tageslicht kommen.
    Durch Anhebungen in der Erdkruste zerbrachen sie mehrfach.
    Erst auf den zweiten Blick ist ihre steinerne Beschaffenheit zu erkennen. Dann sind sogar die Jahresringe gut zu sehen.


    Von einer Anhöhe haben wir einen guten Blick über das gesamte Gebiet, wo in der Ferne eine Schlechtwetterfront vorüber zieht.



    Die Fahrt auf der Nr. 12 durch den Dixie National Forest kann gar nicht genug empfohlen werden. Die Straße ist relativ wenig befahren. Sie führt, speziell zwischen Escalante und Grover, durch traumhafte Landschaften.


    Übrigens kann unser Kartenclub von sich behaupten, als erster den "EURO" nach Amerika gebracht zu haben. Unser Kumpel Werner hat diesen Spitznamen, weil er schon mal Euro-Schecks beim Zocken ausgestellt hat.


    Weiter Richtung Norden kommen wir zum


    Capitol Reef National Park.


    Der Capitol Reef National Park wirkt mit seinen bunten Gesteinsschichten wie ein riesiges Fürst-Pückler-Eis. Die Felsformationen sollen u. a. Outlaw Butch Cassidy und seinen Gefährten als Zuflucht gedient haben.



    Das etwa 100.000 ha große Gebiet wurde 1971 zum Nationalpark erklärt. Es zieht sich an der Waterpocket Fold entlang, einer Region, deren farbige Steinschichten durch eine Krümmung der Erdkruste entstanden. Die Indianer nennen das Gebiet "Land des schlafenden Regenbogens".
    Capitol Reef ist ganzjährig geöffnet, aber durch Regengüsse kommt es in den engen Canyons leicht zu Überschwemmungen.


    Die Einfahrt in den Park ist großartig.
    Der Scenic Drive ist eine 16 km lange Stichstraße.



    Im Mittelteil finden wir die schönen Felsmalereien der Fremont-Indianer. Diese haben die Gegend vor 700 Jahren verlassen, aber ein eindrucksvolles Andenken hinterlassen.
    Zeichnungen von Menschen- und Tiergestalten kann man hier in großer Zahl finden.




    Wir machen eine Gewalttour nach Moab mit seinen 5.000 Einwohnern.


    Übernachtet wird in Moab im Sleep Inn. Mit viel Glück haben wir noch ein Zimmer, aber für nur eine Nacht, bekommen. Denn wir haben ein verlängertes Wochenende und viele Leute sind unterwegs.


    Moab begann im 19. Jahrhundert als Vorposten mormonischer Siedler, die hier eine Furt über den Colorado fanden. Vor 40 Jahren veranstalteten Uransucher einen kurzlebigen Boom.


    Moab, das heißt Bikertreff, viele Deutsche und urige Kneipen.
    Hier essen wir ein sehr gutes Steak im Bucks Grill House, einem stinknormalen Restaurant.



    Alle Bilder - Bryce in 2, Escalante in 3.

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    6. Tag - ST. 29.05.99


    Morgens suchen wir vergebens eine Unterkunft in Moab, obwohl es hier jede Menge Motels, Hotels und Restaurants gibt. Mit den zwei National Parks vor der Haustür ist hier halt viel los an so einem Wochenende.


    Also zurück auf die 191.
    Nach einiger Zeit geht's links über die 313 zum


    Dead Horse Point State Park.


    Es gibt wenige Plätze auf der Welt, um die Seele baumeln zu lassen, oder wo man wieder auftankt, und gleichzeitig das Ah- und 0h-Erlebnis einer Landschaft genießen kann, der Begriffe wie pittoresk oder grandios kaum noch gerecht werden. Einer dieser Orte ist der Dead Horse Point.



    Von hier aus hat man einen fast unbeschreiblichen Ausblick auf den Canyonlands National Park mit seinen gigantischen Felsschluchten von unendlichen Ausmaßen, der sehr beliebt bei Mountainbikern und für Jeeptouren ist.
    Durstige Wildpferde, so ist die Legende, hätten sich beim Anblick der Schlangenlinien des Colorado River ins Verderben gestürzt, im vergeblichen Versuch, schneller an das Wasser zu kommen.



    Wir folgen der "313" zum


    Canyonlands National Park.


    Man nennt ihn auch "das Land der 1.000 Schluchten". Hier ist der Wilde Westen.
    Die Straße führt zu "Island in the Sky", einer großflächigen Mesa, das sind Tafelberge, in mehr als 1.800 m Höhe. Die Aussichtspunkte hier im Norden des Parks bieten uns die schönsten Panoramen.


    Der Mesa Arch ist ein Steinbogen, durch den wir in der Ferne die La Sal Mountains sehen können.



    Oben auf der Mesa bietet Grand View Point Overlook eine spektakuläre Aussicht auf die bunten Klippen und Felsformationen des Parks, der mit etwa 140.000 ha farbenfroher und abwechslungsreicher Landschaft der größte Park in Utah ist.



    Weite Gebiete des 1964 zum National Park erklärten Canyonlands sind immer noch unerforscht.
    Und das können wir uns von hier oben gut vorstellen.
    Wir machen einen Spaziergang zum Upheaval Dome. Es ist kein leichter Weg, aber die Mühe lohnt.
    Über Stock und Stein geht's nach oben, bis wir den Aussichtspunkt erreicht haben.
    Von hier oben fällt das Gelände zu einem kilometerbreiten Krater hin ab. Einige Geologen meinen, daß hier ein Meteorit eingeschlagen ist.



    Unter den vielen Nationalparks ist er der am wenigsten erschlossene und der unbekannteste.
    Dabei sind die roten Schluchten am Zusammenfluß von Colorado und Green River in der Parkmitte fast so tief wie der Grand Canyon und mindestens so eindrucksvoll. John Wesley Powell hat 1869 als erster Weißer diesen Zusammenfluß entdeckt.



    Die meisten Straßen sind nicht geteert und man braucht Vierradantrieb, um verschiedene Gebiete dieser wilden Landschaft zu durchqueren. Einige kurze Wanderwege, vor allem aber Jeep-Straßen wie der White Rim Trail erschließen das riesige Hinterland.
    Wir sehen uns noch einmal das Schluchtenland an und sind nach wie vor sehr beeindruckt.


    Es geht bei nicht gutem Wetter, um es gelinde zu sagen, weiter zum


    Arches National Park.


    Der Arches National Park ist berühmt für seine roten Sandsteinbögen.
    Den Haupteingang im Südwesten des Parks erreichen wir über den U.S. Highway 191.


    Überall im Park führen geteerte Straßen und Wanderwege zu den mehr als 500 Sandsteinbögen. Schon von weitem können wir die bekannten Löcher im Fels erkennen.
    Direkt am Eingang ist einer der markantesten Formationen im Park, der Balanced Rock. Ein 17 m hoher Felsbrocken balanciert auf einem 22 m hohen Sockel.



    Die Hauptstraße schlängelt sich vom Besucherzentrum auf ein Plateau hinauf zu den "Courthouse Towers", von wo aus sich ein tolles Panorama der Berge am Horizont bietet. Direkt gegenüber sind die Three Gossips, die "Drei Klatschtanten".


    Vor uns haben wir eine Wand aus rotem Sandstein, die von mehreren Bögen durchbrochen ist.



    Wir machen uns auf den Weg, um etwas von dieser einmaligen Landschaft zu sehen.
    Acht riesige Bögen und mehrere kleinere Formationen befinden sich in dem als Windows Section bekannten Gebiet.
    Die Formationen nennt sich Nördliches und Südliches Fenster.
    Die rote Farbe ist auf einen großen Eisengehalt im Gestein zurückzuführen.
    Wir umrunden North Window und South Window und bekommen gar nicht genug von den roten Steinen.



    Die weltweit größte Anzahl natürlich entstandener Steinbögen, den Arches, befindet sich hier im Red Rock Country im Südosten Utahs, etwa 2.000 an der Zahl.



    Wir fahren weiter Richtung Süden und am Südosteingang des Canyonland N.P. vorbei, da wir weder in Moab noch weiter südlich in Monticello ein Zimmer finden, Freitag war ja Memorial Day.


    Ein Clerk an der Rezeption eines Hotels in Blanding hat Mitleid mit uns.
    Wir übernachten in Blanding bei einer Mormonenfamilie, wo wir für $ 50 Logis erhalten. In zwei rosa kitschigen Plüschzimmern, die zwei der sechs Kindern von A. gehören, haben wir aber eine Schlafgelegenheit.



    7. Tag - So. 30.05.99


    Wir fahren wieder Richtung Süden. Über die 666 kommend, machen wir einen kurzen Abstecher nach Colorado, dem Centennial (Hundertjährigen), State, auch Colorful (Farbenreiches) Colorado genannt.
    Colorado wurde 1876, also 100 Jahre nach der Unabhängigkeit, Mitglied der Union, deswegen Centennial.


    Ziel ist der


    Mesa Verde National Park.


    Mesa Verde (span.: Grüner Tisch, wegen seiner ebenen, dicht bewachsenen Oberfläche), das sind uralte, mehrstöckige Wohnbauten, die Nischen im Fels ausfüllen.
    Und das Ganze 600 m über dem Montezuma Valley und fast 3.000 m hoch.



    Im Besucherzentrum Far View Visitor Center ist eine Ausstellung, die uns das Leben der Anasazi - Indianer näherbringt.
    Hier und auf der Hochfläche hat man über 4.000 Siedlungen gefunden, die zwischen 550 und 1270 n.Chr. datiert werden.
    Früher waren sie innen und außen verputzt und mit Ornamenten verziert, aber die Siedlungen haben durch die Witterung stark gelitten. Alles wird von den Ausgrabungen abgeleitet.



    Die Funde reichen von Erdwohnungen und mehrstöckigen Gebäuden auf der Mesa bis hin zu Höhlendörfern in den Felsen.
    Sie geben Auskunft von dramatischen Veränderungen im Leben eines Volkes, das die Archäologen "Anasazi" - ein Navajo-Wort für "die ehrwürdigen Alten" - nennen.
    Zwei Auto-Routen führen durch das Gebiet und wir besichtigen eine der Siedlungen zu Fuß.


    Etwa 40 kleine Dörfer und Felswohnungen sind von Straßen und Aussichtspunkten des Parks aus zu sehen. Viele sind nur mit Rangerführung zu besichtigen.
    Zuerst sehen wir "Spruce Tree House". Hier mußten einmal über 100 Menschen gelebt haben.



    Etwa ab 750 n.Chr. begannen die Anasazi ihre Wohnungen auf der Mesa zu Pueblos, kleinen Dörfern, zusammenzulegen, erst in Höhlen, dann in Wohnungen mit einem zeltähnlichen Dach.
    Um 1200 zogen die Anasazi hinunter in die Nischen im Fels und begannen mit dem Wohnen in steinernen Behausungen, den so genannten Cliff Dwellings.
    Die 600 Felsenwohnungen sind an Zahl und Zustand einzigartig.
    Auf fünf Etagen sind 20 Räume für die Bewohner. Leitern ersetzen das Treppenhaus, sodaß Jung und Alt krackseln mußten.



    Die großen, mächtigen Felsüberhänge haben die späteren Dörfer so gut geschützt, daß sie heute wie unberührt vom Gang der Geschichte erscheinen. Hier liefert die Natur das Dach.
    Die Felswohnungen wurden erst an einem verschneiten Dezembertag 1888 durch Zufall von zwei Cowboys entdeckt, die Kühe suchten.
    Zuerst fanden sie im Schneetreiben "Cliff Palace", mit 217 Zimmern die größte Pueblo-Siedlung in Mesa Verde. Hausgerät und Geschirr lagen noch überall herum.



    Zum Schluß gibt es nur Fragen: Warum haben sie scheinbar plötzlich ihre Heimat verlassen? Warum sind sie weiter gezogen? Hat sie etwa eine Katastrophe aus Mesa Verde vertrieben? Die Wissenschaft glaubt anhand von Jahresringen von Bäumen an eine langanhaltende Dürre etwa um 1300.


    Wir machen uns wieder auf den Weg und kommen über die eintönige 160 zu den


    Four Corners.


    Von weitem sehen wir bereits das übliche Fahnenmeer, das für "wichtige" Punkte in den USA Usus ist.
    In öder Umgebung, allerdings mit Verkaufsständen der Indianer, führt eine kurze Straße zu einem Monument.



    Hier an den "Vier Ecken" ist der einzige Punkt der USA, wo sich vier Staaten treffen: Utah, Colorado, New Mexico und Arizona.



    Wir halten uns aber nicht lange auf, denn unsere Tour ist noch nicht zu Ende.


    In Bluff gibt es ein tolles neues Hotel, das leider ausgebucht ist, das Desert Rose Inn.
    Wir übernachten darum in Mexican Hat.


    Dort gibt's ein uriges BBQ und wir essen hervorragend zu abend.



    Alle Bilder - Dead Horse und Canyonlands in 3, Arches und Mesa Verde in 4.

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    8. Tag - Mo. 31.05.99


    In der Nähe von Bluff ist das


    Gooseneck State Reserve,


    das Gänsehals Staatsreservat.


    Wir haben von oben einen tollen Blick auf die Kurven des San Juan River.
    Der Fluß windet sich tatsächlich wie ein Gänsehals durch die Landschaft.
    Es gibt von hier keinen Weg nach unten und wir begnügen uns mit der schönen Aussicht.



    Die Fahrt führt uns weiter durch eine Gegend, die uns durch unzählige Western und Indianerfilme vertraut ist.
    In den Filmen hatte man den Eindruck, als könne man keine 100 m weit gehen, ohne Trapper, Indianer oder die Kavallerie zu sehen. Im Monument Valley war immer was los.
    In Wirklichkeit war hier Niemandsland und die Kavallerie war nie hier. Es gab keine Straßen und nur Sand und Felsen.
    Jeder kennt die Felsen, obwohl er noch gar nicht hier war.
    Es geht zum


    Monument Valley,


    dem berühmten Indianer-Reservat.
    Nicht weit vom Grand Canyon entfernt liegt der unter der Verwaltung des Navajo-Stammes stehende Monument Valley Tribal Park, 6 km von der Hauptstraße entfernt.



    Wir fahren auf einer fürchterlich ausgefahrenen und unasphaltierten, sandigen Straße in das Tal hinunter. Die 23 km lange Rundstrecke von 2-3 Stunden ist kurzweilig und hat viele Höhepunkte.
    Das Panorama, das sich uns darbietet, ist wunderschön. In dem flachen Tal stehen einzelne, z.T. 300 m hohe, rote Sandsteinfelsen.
    Indianer sehen in den Steinstümpfen versteinerte Götzen oder Altäre, oder Schwurfinger, die sich zum Himmel strecken. Aber es sind Formen der Erosion.



    Das Monument Valley liegt im Navajo Reservat, der Heimat des größten amerikanischen Indianerstammes.
    Hier ist die klassische Indianerlandschaft und wir haben den Eindruck, als würden gleich Winnetou und Old Shatterhand angeritten kommen.



    Markant sind die "Three Sisters". Euro meint natürlich, das es ein "W" darstellt, wie "Werner".



    Viele Navajos wohnen noch in den traditionellen Hogans, die aus Zedernholz gemacht werden. Die Aussenschicht ist aus dickem Lehm.
    Ganze Familien wohnen unter einem Dach und in einem Raum. Gekocht und geschlafen wird in eben diesem runden Zimmer. Es ist Wohn- und Lebensraum in einem. Durch die Touristen und die Westernfilme haben sie es zu bescheidenem Wohlstand gebracht.



    Die Landschaft sieht aus wie eine utopische Theaterkulisse: Nadeln und Türme, sowie Tafelberge und Riesenhüte haben wir vor bzw. hinter uns.
    Dieses tolle Stück Natur dient vor allem als Filmkulisse für Western - und für Werbeplakate.



    Die Reise geht weiter zum Lake Powell, einem Stausee des Glen Canyon.
    1963 wurde der Colorado zu einem bizarren Stausee von 288 km Länge und 3.040 km (!) Uferlänge aufgestaut - dem Lake Powell.
    Im Besucherzentrum informieren wir uns über den Bau des Staudamms und der Brücke, die für die US 89 neu konstruiert wurde.
    Hier gibt es auch eine Ablegestation für River-Rafting.
    Der Glen Canyon Dam ist 500 m lang und 210 m tief.



    Die Trockenperioden der vergangenen Jahre haben den Wasserspiegel allerdings um 22 m gesenkt.
    Jedes Jahr tummeln sich 3 Millionen Wasserurlauber hier an der Grenze von Utah und Arizona. Also hat sich der Staudamm wirtschaftlich gelohnt.


    Wir übernachten die nächsten drei Nächte in der Wahweap Lodge and Marina in Page, einem Riesenkomplex.
    Von unserem Zimmer haben wir einen wunderschönen Blick auf den See.
    Angesichts der Wassermassen vergessen wir, daß wir hier in der Wüste sind.



    Abends gönnen wir uns unsere Karten.



    Alle Bilder in 5.

    • Offizieller Beitrag

    9. Tag - Di. 01.06.99


    Wir machen heute einen Ausflug der Sonderklasse und besuchen den


    Upper Antelope Canyon,


    eine ausgewaschene Schlucht.
    Mit dem Jeep geht's ins Landesinnere. Wegweiser sind die Schornsteine der Navajo Generating Station.


    Hinter einem Gatter, das die Indianer öffnen, wenn sie wollen, folgt eine sechs km lange Wüstenfahrt durch tiefen Sand.
    Dann liegen 110 m Canyon vom Unglaublichsten vor uns - der obere Teil des Canyons, der Upper Canyon.



    Ein Besucher fragte einmal: "Wo sind die Scheinwerfer? Wo ist der Regisseur?
    Wer hat die 40 m hohen Wellen, die aus dem Dunkel leuchten und sich brechen, mitten in der Bewegung erstarren lassen?
    Welcher Künstler hat Schleifen und Schlieren von polierter Glätte modelliert?
    Wer schiebt immer neue Farbfilter vor die unsichtbaren Lichtquellen, mal eisblau, mal in fahlem Orange, dann in kräftigem Pink und auch glutrot?
    Wer läßt Sandvorhänge wie Regenschauer niedergehen?
    Welcher Laser zeichnet Kreise in den rosa Puder am Boden?"



    Etwa zwei Stunden dauert das Schauspiel an sonnigen Tagen.
    Manchmal glauben wir, wir sind auf einem anderen Planeten und kommen auf den Gedanken, uns einfach fortbeamen zu lassen.



    Hier haben Wind und Wasser im Laufe vieler Jahrtausende den Fels gesprengt. Senkrechte Schlote sind entstanden, deren Wände eigentümlich glatt sind.
    Wasser, Sand und Wind wirkten wie ein Sandstrahlgebläse (auch wir haben damit zu kämpfen) und erzeugten eine Landschaft, die eine besondere Atmosphäre ausstrahlt.



    Den Navajos ist der Canyon heilig, in dem ihre Großväter Antilopen jagten.
    Noch verstecken sie ihn mit Erfolg vor dem Gros der jährlich zwei Millionen Besucher von Page. Aber wie lange noch, denn Geld wird immer benötigt.
    Wir können eine Stunde staunen und müssen dann dieses imposante Wunder wieder verlassen.



    Nachmittags spielen wir wieder mit unseren verdienten Karten und schwärmen noch immer vom Antelope Canyon, denn es war eine äußerst beeindruckende Tour.


    Wir wollen den Abend auf dem Wasser verbringen.
    Unser Schiff wartet bereits am Steg und wir unternehmen einen Ausflug mit der "Canyon King", einem 56 Jahre alten Schaufelraddampfer.



    Der Glen Canyon war früher einer der schönsten Canyons mit einem weitverzweigten Schluchtensystem. Und die Stromindustrie hat aus ihm einen der schönsten Stauseen gemacht.
    Überall im See ragen Türme aus dem Wasser. Das waren früher Berge.



    Auf dem Lake Powell ist Abendstimmung und wir bewundern die Naturschönheiten des Glen Canyons bei Sonnenuntergang und einem Dinner mit Spare Ribs.



    Danach spielen wir noch gemütlich etwas Rommé.



    10. Tag - Mi. 02.06.99


    Heute wird nur gefaulenzt und Karten gespielt. Wir essen und trinken in der Lodge und sind damit auch zufrieden.



    Alle Bilder in 6.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von snake
    Hallo Toni,


    :!! :!!


    Und der Lake Powell hatte noch einen hohen Wasserstand.


    Bereits zwei Jahre später war's weniger. Wasser scheint doch kostbar zu sein und zu werden.




    11. Tag - Do. 03.06.99


    Obwohl wir gerne noch länger gefaulenzt hätten, rappeln wir uns auf, denn wir wollen den Südwesten noch mehr erkunden.


    Die Straße führt durch einen Berg und wir haben unerwartet eine riesige Ebene vor uns. Das Wechselspiel der Landschaften läßt uns auf der 89-A nicht los.


    Über den Marble Canyon, einer Verlängerung des Grand Canyon, fahren wir Richtung Westen. Hier ist mit 180 m die schmalste Stelle der großen Schlucht.
    Von der 140 m hohen Navajo Bridge haben wir einen schönen, "schwindelfreien" Blick auf den Colorado. Er wirkt jetzt sauber, weil hier keine großen Stromschnellen sind.




    Hier beginnt der Grand Canyon und etwas weiter oben ist die Ablegestelle für die River Rafter, die den Colorado und die Stromschnellen mit dem Boot bezwingen wollen. Erst Ende des 19. Jahrhunderts gelang das den Pionieren zum ersten Mal.
    Wir können kaum begreifen, daß dieser fast sanft dahin fließende Fluß den großen Grand Canyon geschaffen hat.


    Lee's Ferry nennt sich der historische Übergang über den Colorado.
    1878 hat hier ein gewisser John Lee im Auftrag einer Mormonenkirche eine Fähre betrieben, auf der Vieh über den Colorado gebracht wurde.



    9 Meilen weiter kommen wir nach einer Kurve unvermittelt zum Cliff Dwelling mit Hoodoos und Häuser, die auch in Felsen gebaut wurden.



    Über Jacob Lake und den Kaibab National Forest wollen wir zum


    Nordrand des Grand Canyon.


    Im kleinen Ort Jacob Lake sind eine Lodge, ein Restaurant und eine Tankstelle. Wir kaufen einige Souvenirs, tanken und essen etwas.
    Das Jacob Lake Inn liegt 45 Meilen nördlich des North Rim und hat einfache Motelzimmer und Cabins.


    Dann biegen wir auf den Highway 67 ab.
    Von hier aus fahren wir 80 km durch den wunderschönen Fichten- und Tannenwald des Kaibab National Forest.


    Die Grand Canyon Lodge, ein nostalgisches Gemäuer mit massiven Holzdecken, ist das einzige Hotel im Park am North Rim. Zur Anlage gehören auch eine Reihe von Cabins von einfach bis komfortabel. Sehr langfristige Reservierung ist in der Regel notwendig. Zimmer kosten ca. ab $ 90, Cabins für 4 Personen etwa ab $ 100. Von November bis oft Ende April ist die Lodge wegen Unpassierbarkeit der Zufahrt geschlossen.



    Das Informations-Zentrum für den Nordrand liegt in der Grand Canyon Lodge am Bright Angel Point.
    In der Lobby der Grand Canyon Lodge buchen wir spontan einen einstündigen Mauleselritt in den Canyon und entlang des Randes.


    In einer Blockhütte, einer Pioneer Cabin, wird urig übernachtet. Auch Jürgen ist begeistert vom Trappergefühl, das automatisch aufkommt.



    Eine 35 km lange Straße führt zum Cape Royal. Wir besichtigen diesen Aussichtspunkt noch am selben Nachmittag.



    Von hier haben wir einen tollen Blick auf Painted Desert, wo man Siedlungen der frühen Menschen fand.



    Ein Felsvorsprung, das Angel's Window, macht uns neugierig und wir fahren bis dort oben hin. Die Aussicht ist wunderbar.
    Der Nordrand mit 2.480 m ist aufgrund seiner Höhe und des größeren Schneefalls nur von Anfang Mai bis Mitte Oktober zugänglich.
    Der Südrand gegenüber mit 2.130 m ist trockener und wärmer und darum ganzjährig geöffnet.



    In der Abendsonne hat der Grand Canyon eine ganz besondere Farbe.
    Für's gediegene Abendessen am North Rim ist das Restaurant in der Grand Canyon Lodge konkurrenzlos.
    Den Abend geniessen wir in der Lounge der Grand Canyon Lodge und erfreuen uns an dem wunderbaren Ausblick.


    Ein paar Moskitos werden erlegt und dann geht's in die Koje.



    Alle Bilder in 7.

    • Offizieller Beitrag

    12. Tag - Fr. 04.06.99


    Beim Frühstück gibt es eine schöne Überraschung. Wir haben Schnee und Graupel und 0 Grad. Der Maultierritt wird deswegen wieder abgesagt. Unsere Vorauszahlung bekommen wir zurück.


    Zum Glück haben wir gestern noch den Nordrand des Grand Canyons besichtigt, denn an einen solchen Wetterumschwung hat keiner von uns gedacht. Innerhalb kurzer Zeit ist die Landschaft weiß und wir ziehen uns zurück.


    Wir fahren die Sackgasse zum und vom Grand Canyon wieder zurück.
    In Jacob Lake essen und trinken wir noch etwas.


    Wir haben heute einen Schnee- und Regentag und nutzen wir diesen, um zu fahren.
    Über Colorado City, wo die Mormonen noch so urtümlich wie früher leben (Alkohol und Nikotin wird gemieden, der Vielweiberei haben sie aber abgeschworen), Hurricane und St. George fahren wir nach Las Vegas.


    Las Vegas hat uns wieder.



    Im Fremont Hotel essen wir noch etwas und versuchen mal wieder unser Glück beim Spiel.


    Übernachtet wird im Days Inn in Downtown.



    13. Tag - ST. 05.06.99


    Wir frühstücken irgendwo in der Stadt.
    In Las Vegas wird Reklame groß geschrieben, ob auf Taxis, oder in Papierform. Überall bekommen wir etwas in die Hand. Später lehnen wir alles ab.


    Wir gehen auch zum Hard Rock Cafe, um uns diese Institution anzusehen. Eine übergroße blinkende Gitarre zeigt uns den Weg.



    Das Harley Davidson Cafe darf natürlich nicht fehlen.
    Zu erkennen ist es an dem halben Motorrad, das aus der Wand herausragt.



    Toni fährt heute eine Beule ins Auto und nachmittags spielen wir am Pool des Motels etwas Karten.


    Die allabendliche Lasershow in der Nähe des Golden Nugget am Fremont Street Experience lassen wir uns nicht entgehen.
    Jeden Abend entladen sich stündlich Lichtgewitter an der Fremont Street.
    Die Multimedia-Show zaubert unter das 500 m lange und 30 m hohe Lichtdach den amerikanischen Traum von Fortschritt, Freiheit und Frohsinn. Und das Ganze mit 40.000-Watt-Boxen. Für das Instandhalten des Lichtdachs sind 70 Arbeitsplätze nötig.


    Abends besichtigen wir noch Caesar's Palace.
    Das Hotel ist einfach Spitze.



    $ 20,-- werden dort verzockt.


    Wir übernachten wieder im Day's Inn.



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    • Offizieller Beitrag

    14. Tag - So. 06.06.99


    Wir ziehen in die Travelodge in New Town in der Nähe des Harley Davidson Cafe's um, da das Mirage und das Caesar's Palace, wo wir zuerst hin wollen, ausgebucht ist.
    Hier in der Stadt ist eine Juwelen-Show und daher wollen "alle" Reichen der USA hier hin.


    Wir spielen bei 32 Grad und Sonne Karten am Pool des Motels.
    Nachdem wir in der Zeitung lesen, daß zwei Blocks weiter in einem Supermarkt ein Sicherheitsbeamter durchdrehte und vier Menschen erschoß, erleben wir Kriminalität heute hautnah.
    Vor unseren Augen vollzieht sich ein Raubüberfall mit gezückter Pistole und quietschenden Reifen.
    Jürgen notiert die Auto-Nummer und gibt sie an die Geschädigten weiter.
    Polizei mit PKW und die Bike-Officers mit dem Fahrrad sind vor Ort. Wir müssen Gott sei Dank keine Aussagen machen.
    Was daraus geworden ist, erfahren wir nicht mehr.


    Abends essen wir im Harley Davidson Cafe hervorragende BBQ Ribs und ziehen nochmals durch die Straßen.


    Mehrere kostenlose Straßen-Shows bei Nacht, wie künstlicher Vulkanausbruch vor dem Mirage und Seeschlacht am Treasure Island können wir verfolgen.
    Jeden Abend gibt es in Las Vegas verschiedene Feuerwerke.
    Eines ist wie gemacht, uns zu verabschieden.



    15. Tag - Mo. 07.06.99


    Frühstück ist im Mirage, very excellent.


    Wir laufen noch etwas durch die Straßen und Casinos dieser ungewöhnlichen Stadt.
    Und wir fahren nochmal zum Outlet Store.


    Der PKW wird ohne Probleme abgegeben, trotz Toni's Beule. Wir haben ja Vollkasko gebucht.


    Der Heimflug beginnt pünktlich um 16:30 h (= 1:30 MESZ am Di.) mit Flug Nr. DE 1083.



    16. Tag - Di. 08.06.99


    Wir kommen in Köln um 12:10 h MESZ (= 3:10 h in Las Vegas) nach gutem Flug und diesmal guter Landung an.
    Rosa holt uns ab, und Jürgen bringt uns gut nach Hause.


    Leider ist dies die letzte Reise der "Stillen Zocker" gewesen.
    Der Kartenclub wird aufgelöst.


    Alle Bilder hier.

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