REHs Canyonlands-Tour 2007

  • Tag 9 (3.7.2007)
    Arches Nationalpark (Moab)


    Nachdem wir relativ spät wach geworden sind – sollten wir uns zeitlich angepasst haben – ging es auf in den Arches Nationalpark. Da wir relativ spät waren, haben wir das Pferd von hinten aufgezäumt und sind an allen Viewpoints erst einmal vorbeigefahren Richtung Devils Garden.


    Die Temperaturen waren hoch und los ging es zu dritt den Trail lang. Pine Tree und Tunnel Arch sind schnell erreicht.
    Danach ging es schon langsamer Richtung Landscape Arch – und wir schwitzen schon gewaltig. Bald ist er erreicht.



    Danach hatte Richard allerdings keine Lust mehr – so dass Barbara mit ihm wieder zu Oma zurückging, während ich weiter den Rough Trail weitergelaufen bin. Über Felsplatten ging es teilweise steil bergauf. Rechter Hand erschien dann der Wall Arch.


    Und weiter ging es. An der Abzweigung zum Navajo / Partition Arch bin ich dann links abgebogen. Zunächst zum Navajo Arch. Dort habe ich ein deutsches Paar getroffen, so dass ich dort nicht ganz so einsam war.



    Dann noch weiter zum Partition Arch. Der Ausblick von dort oben war schon atemberaubend. Außerdem leistete ein Chipmunk mir Gesellschaft.



    Der Weg zum Double-O-Arch war mir dann aber doch zu weit, zumal ich auf Grund der Hitze und der Einsamkeit auch ein wenig die Zeit vergessen zu haben schien. So machte ich mich auf den Rückweg. Am Landscape Arch traf ich dann auf Barbara. Man hatte sich mittlerweile Sorgen gemacht und sie als meine Rettung gesendet. Gemeinsam ging es dann den Rest des Trails zurück.
    Die Wasserquelle am Trailhead war erst mal eine Wohltat, um die ausgetrocknete Seele wiederzubeleben.


    Nun fuhren wir weitere Arches in den „Garden of Eden“ und „Windows Section“ an. Natürlich durfte auch der „Balanced Rock“ nicht fehlen.



    Nach dem Erwerb des fünften Junior Ranger Abzeichens fuhren wir erst mal wieder aus dem Park heraus. Allerdings wollte meine Party lieber shoppen als weitere rote Steine entlang der UT128 (Fisher Towers/Onion Creek Road) sehen. Also erst mal in den Food Mart in Moab und dann einen Shop nach dem nächsten.


    Nach zwei Stunden sind wir nach einem kleinen Zwischenstop am Motel wieder in den Park zurück, um im Abendlicht noch das bekannteste Naturdenkmal Utahs, den Delicate Arch, zu besuchen. Allerdings reichte es nicht zu mehr als zum Viewpoint. Vom Vormittagswalk waren alle noch ziemlich müde.
    Aber der Anblick vom Viewpoint ist auch nicht zu verachten.



    Beschlossen wurde der Abend mit ner guten Pizza bei Zaks – was den Vorteil hat, dass dazu ein Waschsalon gehört. Zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: saubere Wäsche und voller Bauch.


    Da ich heute nicht vom Teer konnte, habe ich morgen vor, entlang der Potash Rd. Richtung Island in the Sky des Canyonlands zu fahren. Mals schauen, ob ich über den Long Canyon fahre oder mich traue, den Shafer Trail zu fahren.

  • Hallo REH,


    bei meiner ersten Reise habe ich den Delicate Arch auch "nur" vom Viewpoint aus gesehen. War trotzdem klasse. Habe den weiten Weg gescheut.
    Habe ihn mir dann auf weiteren Reisen angesehen.
    Als ich dann um den Bogen kam und erstand vor mir, wau.
    Bezeichne diesen Augenblick als den schönsten auf meinen USA-Reisen.
    Toller Bericht und Fotos.
    Weiterhin viel Spaß.


    Gruß
    Heger

  • Zitat

    Original von snake
    Muss ich etwas widersprechen, vor allem das letzte Bild
    ist mehr so das "ichhabeeinengutenZoomundlaufenichtgerneBild" :MG:


    Trotzdem schöner Bericht und tolle Bilder Reh!


    Stimmt zwar, aber ich hatte vom Laufen an dem Tag die Schnauze wirklich voll. Es sind hier zur Zeit über 110°F - in Phoenix und Las Vegas geht es auf die 120er zu - die Behörden fordern schon auf die Klimaanlagen um 2° hochzustellen, um Energie zu sparen.


    Dagegen versinkt der Südosten - Texas und Oklahoma sind teilweise überflutet und die Gewitterfront zieht zur Zeit Richtung große Seen.

  • Zitat

    Original von Heinz


    Im Normalzustand ist das richtig. Ich habe schon erlebt, dass die Straße durch den Long Canyon schlechter war und umgekehrt. Jedenfalls hat der Shafer Trail bedeutend mehr unterhaltungswert. =)


    Wir sind heute den Shafer Trail gefahren. Teilweise fand ich es recht heftig aber tatsächlich mit großem Unterhaltungswert.
    Und die Ausblicke - einfach unbeschreiblich.


    Wenn ich später mich an meinen Bericht mache, werde ich Worte und Bilder finden müssen - aber erst mal hat der 4th of July Priorität - erst nach den Fireworks werde ich wohl schreiben wollen/können.


    Zur Zeit ist Siesta nach den anstrengenden Tag angesagt.

  • Tag 10 (4th of July 2007 – Independence Day)
    Canyonlands Nationalpark (Moab)


    Nach dem Tankstopp – man weiß ja nie – ging es die wenigen Meilen bis zum Abzweig der Potash Road. Auf guter Straße geht es entlang des Colorado River – rechts und links türmen sich die gewaltigen Felstürme, die der Fluss hier ausgewaschen hat. Irgendwann erscheint auch eine Bahnlinie neben der Straße, die zu einer Fabrik führt. Ist sie der Potash? Unseres Erachtens hat sie was mit Salz zu tun, denn darauf sind riesige Seen, in denen Salz kristaliert. Sind sie der Potash?



    Dank Wikipedia sind die Chemiekenntnisse über Pottasche (potash – ein Kaliumsalz) wieder aufgefrischt. Wie gut, dass ich Richard dran gehindert habe, zu probieren.
    Die befestigte Straße endet. Zunächst ist die Route noch einigermaßen okay. Wir durchqueren einen kleinen Salzfluss. Danach wird die Potash Road immer rauher, die Landschaft aber immer abenteuerlicher.
    Wir erreichen den Colorado Gooseneek. Über uns schauen sicherlich die Leute vom Dead Horse Point State Park zu uns herunter.



    Die Straße oder muss man sagen, der Trail wird immer wilder. Ich bin froh, dass der Nissan X-Terra einerseits die höchste Bodenfreiheit aller Miet-SUVs und außerdem einen guten 4WD hat.
    So kommen wir zwar langsam, aber sicher voran, obwohl ich zugeben muss, dass der Weg meine fahrerischen Kenntnisse doch fordert. Nach einiger Zeit erreichen wir die Gabelung des White Rim Trail und des Shafer Trails – wir fahren den Shafer Trail bergan. Auch hier wieder begeisternde Ausblicke auf den Colorado und die Canyonlands. Die Serpentinen sind auch wegen der schlechten Strecke – ansonsten sehen wir nur Jeep Wrangler – eine Herausforderung. Ich weiß nicht, wie es sein würde, wenn man statt bergan, bergab fahren würde.



    Irgendwann erreichen wir dann die Parkroad. Im Visitor Center wird erneut die Junior Ranger Broschüre bearbeitet. Eine nette junge Rangerin – Karen – geht mir Richard und mir die Broschüre durch und erklärt Richard noch einiges. Nach dem Übergeben der Plakette



    wird Richard noch als Junior Ranger von ihr ausgerufen und alle müssen klatschen.
    Auf der Park Road fahren wir dann bis zum Grand View Point. Wir drei – Oma bleibt am Trailhead – machen uns noch auf den Weg den Rim Walk entlang. So sehen wir die Canyonlands des Colorado und des Green Rivers. Eine bizarre Landschaft, die die beiden Flüsse erzeugt haben. Die Hitze macht uns mit über 110°F aber sehr zu schaffen, so sind wir froh, dass wir wieder im Auto sitzen und klimagekühlt sind.



    Von großen Felsen haben wir erst mal genug, so lassen wir das tote Pferd tot sein – schließlich haben wir den Gooseneck von viel tiefer gesehen –, und fahren wieder nach Moab. Am Orteingang ist ein Rockshop, den Barbara unbedingt besuchen will, also rein.
    Die beiden knorrigen Besitzer alleine sind schon den Besuch Wert, aber auch die unzähligen Mineralien, Fossilien und Stories.
    Erschöpft erreichen wir wieder das Days Inn, wo erst einmal Siesta angesagt ist, bevor wir uns in den Festivitäten des 4th of July hingeben werden.
    Im City Park neigen sich die Festivitäten schon dem Ende entgegen. Wir können noch ein paar Hot Dogs und Burger bekommen. Eine County-Band spielt. Die Leute sitzen wie beim Potluk im Park.



    Nach einigem Warten beginnt dann das Feuerwerk. Das für die Verhältnisse des kleinen Moab sich hinter dem Kirmesfeuerwerk in Düsseldorf sicher nicht verstecken muss. Am Rande brennen auch noch die Leute ihr Supermarkt-Feuerwehr ab.



    Happy Independence Day.

  • Tag 11 (5.7.2007)
    Moab – Goblin Valley – Capitol Reef Nationalpark – Torrey


    Heute war eine relativ lange Fahrt mit über 160 Meilen angesagt. Nach den üblichen Dingen am Morgen sind wir erst mal Richtung I-70 aufgebrochen. Diese ist dank des gut ausgebauten Highways schnell erreicht.
    Auch auf dem Interstate geht es flott weiter, so dass wir die UT-24 Richtung Hanksville nach ca. einer Stunde bereits erreicht haben. Von dort zweigt die geteerte Temple Mountain Road Richtung Goblin Valley ab.



    Nach der Entrichtung der State Park Gebühr – für die unter Bundesverwaltung stehenden haben wir den Nationalparkpass – sind wir die einzigen am Viewpoint. Wir drei machen uns auf, das Labyrinth der Goblins im ersten Valley zu erkunden. Danach geht es weiter ins zweite Valley, das sich durch enge Schluchten auszeichnet – wir wandern hier den Wash nach. Teilweise geht es über Felsbrocken, die wir überklettern müssen.
    Wir versuchen die Felswand, die die beiden Valleys trennt, zu umrunden. Doch irgendwann ist an einem Abgrund Schluss. Wir wären zwar herunter gekommen, aber nicht wieder hinauf. Da wir aber auch nicht erkennen konnten, ob wir tatsächlich herum gekommen wären, machen wir uns wieder auf dem gleichen Weg zurück.



    Nach ca. zwei Stunden haben wir auch das Aussichtsdeck und damit Oma wieder erreicht. Der Parkplatz ist mittlerweile auch einigermaßen gefüllt. Unseren ursprünglichen Plan, den Little White Horse Canyon noch zu erkunden, geben wir auf und fahren lieber weiter Richtung Capitol Reef.
    Auf der UT-24 durchqueren wir den Nationalpark. An den Fremont River Falls, der eine Badestätte für die umliegend wohnenden Amerikaner ist, machen wir einen Halt. Barbara und Richard laufen ein wenig im Fluss, um sich für die Narrows einzustimmen.



    Die Felslandschaften entlang des UT-24 im Park sind wieder sehr beeindruckend und teilweise völlig verschieden von den bisherigen Anblicken. Der Capitol Dome, der Namens gebende Berg, ist natürlich auch schnell gesehen.



    Ein weiterer Halt gilt dem Fruita School House. Leider kann man nur von außen durch die Fenster schauen, die Tür ist zu. Gerade als Lehrer hätte man gerne mal die Schulsituation aus dem Anfang des vorherigen Jahrhunderts begutachtet.



    Im Visitor Center erwirbt Richard seine siebte Junior Ranger Medaille. Da man auch drei Fragen an den Ranger als Aufgabe stellen kann, erfahren wir, dass ein Ranger zwischen 20.000 $ und 120.000$ pro Jahr verdient, je nachdem was seine Stellung ist. Nur manche haben eine Pistole nicht alle und man benötigt außer der Bewerbung und der Bereitschaft keine besondere Ausbildung.
    Ziemlich erschöpft erreichen wir das Days Inn. Erst mal geht es in den Swimming Pool und Hot Tub. Danach versuche ich das WiFi. Allerdings ist es verschlüsselt und nicht open. Und irgendwie versteht sich mein WiFi-Adapter nicht mit dem Router. Ich bekomme keinen Zugang.
    So kommt der Bericht von gestern auf den Stick und ich sende ihn per Hotelcomputer. Geht auch – ist aber nicht so komfortabel.
    Im relativ teure Rim Rock Restaurant bekomme ich ein gutes Steak mit Spiced Fries, die selbst mir ein wenig zu spicy waren. Oma war mit ihren Nudeln nicht so zufrieden. Den beiden anderen hat es geschmeckt.
    Mit nem Bier von der benachbarten Tanke (Miller Genuine Draft) und dem Schreiben des Berichtes endet dann der Tag.

  • Tag 12 (6.7.2007)
    Torrey – Bryce Canyon NP – Zion NP - Springdale


    Die Spicy Fries von gestern abend sollten noch ein Nachspiel haben. Obwohl ich gerne scharf esse, vertrage ich das vom Magen-Darm-Trakt immer weniger. So wurde ich mitten in der Nacht mit Darmschmerzen wach und habe mich eine ganze Zeit damit rumgeplagt, bis ich wieder eingeschlafen bin. Der Whisky war auch alle, heute musste im Liquor Store Nachschub besorgt werden.
    Nach Magentropfen und zwei Toilettenbesuchen konnte ich wenigstens wieder ein Diät-Frühstück besteht aus einem Plain-Bagel mit ein wenig Cream Cheese und Cranberry-Apfel-Saft ging es wieder, so dass ich eine sehr lange Etappe von ca. 200 Meilen fahren konnte.
    Es sollte von Torrey via UT-12 (einem Scenic Highway) zu einer Stipp-Visite in den Bryce Canyon Nationalpark gehen, um dann via US-89 und UT-9 ins Tor zum Zion Nationalpark nach Springdale zu fahren.
    Die UT-12 führte durch bewaldete Höhen bis auf über 9000 Fuß (also mehr als 3000 m) im Dixie National Forest. Man kann sich kaum vorstellen, dass in dieser doch eher wüstenhaften Landschaft solche grünen Wälder und Wiesen existieren können, aber das macht halt die Höhe. Zum ersten Mal begegnen wir auch diesmal einem Wildwechsel, auch wenn es sich „nur“ um Rinder handelt.



    Wir erreichen das GSENM (Grand Staircase-Escalante National Monument), was erneut durch bizarre Felsschluchten, die der Calf Creek und der Escalante River hervorgebracht haben, gekennzeichnet war. Es ging bergauf und bergab. Dabei begegnen mir rechts und links des Highway bekannte Backroads – leider werden sie auf eine weitere Südwest-Tour warten müssen, wo das GSENM sicherlich neben der Moab-Gegend einen anderen Schwerpunkt bilden werden.



    In Escalante – so ziemlich auf halber Strecke des UT-12 – machen wir in einem skurillen Cafe eine Kaffeepause. Weiter geht es, da der Weg noch weit ist.
    Schließlich erreichen wir den nach Orten wie Cannonville und Tropic den Bryce Canyon Nationalpark. Während wir im Visitor Center ein wenig pfuschen müssen, um den Junior Ranger Badge für Richard zu erreichen (eigentlich müsste er an einem Ranger-Programm teilnehmen: eins in 15 Minuten am Inspiration Point, das andere um 17 Uhr). Die dunklen Wolken, die wir vorher schon über den Pink Cliffs gesehen haben, fangen an, ihre Gewitter-Eigenschaft auszuleben. Es fängt an zu regnen. Das haben wir im Südwesten ja noch nie erlebt.



    Insofern wird unsere Stipp-Visite im Bryce noch weiter angekürzt: kurz zum Sunset Point, um Richard und Oma einen kurzen Blick über das Amphitheater zu ermöglichen. Das Schild „Stay in Cars while Thunderstorms and Lightning“ ignorieren also schnell an den Rim Rand und wieder ins Auto.



    Durch den Red Canyon verlassen wir dann die Bryce Canyon Area und fahren auf dem US-89 bis Mt. Carmel Junction. Dann geht es über den UT-9 in den Zion Park. Mit den beiden $25-Eintritten heute haben wir damit den Nationalpark-Pass herausgeholt :) Kurz müssen wir vor dem Tunnel warten, da in Gegenrichtung ein Wohnmobil durchfahren muss. Das bekannteste Motiv auf dieser Strecke ist natürlich die Checkerboard Mesa.



    Die Serpentinenstrecke führt dann herunter nach Springdale – unserem heutigen Tagesziel.
    Nach einer Pool-Erholungsphase geht es ein wenig Proviant einkaufen und dann nach Pizza & Noodles. Hier merkt man schon, wie sehr sich Springdale in den 11 Jahren, die wir hier nicht waren, verändert hat. Vieles ist nicht wieder zu erkennen – obwohl es bekanntes gibt: die beiden Lodges, wo wir vorher waren – auch sind Theater, Supermarkt und Pizza & Noodles noch ungefähr da, wo wir es noch in Erinnerung hatten, aber sonst – alles anders.
    Der Bumbleberry Inn gefällt uns gut – WiFi funktioniert auf dem Zimmer ohne Probleme und das einzige was fehlt ist eigentlich eine Kühlschrank.
    P.S. Gerade stellen wir fest, dass das gesamte Badezimmer unter Wasser steht, hoffentlich ist das morgen zu fixen, denn es gibt „No Vacencies“.

  • Zitat

    Original von rehsde
    Ich hoffe, dass es dir bald wieder besser geht. Zumal die Amis es ja nicht so gerne sehen, wenn man in den Büschen verschwindet. :rolleyes:
    Auf dem Bild hältst du dir ja auch schon das Bäuchschen. :)



    Zitat

    Original von rehsde
    ... und man benötigt außer der Bewerbung und der Bereitschaft keine besondere Ausbildung.


    Stimmt das wirklich? Dann wird mir so manche völlig unqualifizierte Ranger-Äußerung klar. :rolleyes:

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!