"Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008

  • Zitat

    Original von Westernlady
    Da habt Ihr ja wirklich Glück gehabt, dass Ihr sogar bis zum Northwestern Glacier gefahren seid. Hat der Kapitän gesagt, was der Grund für diese Ausnahme ist?
    :


    Gut, dass Du fragst, das hatte ich ganz vergessen zu schreiben: Es war die letzte Tour des Jahres vor der Winterpause. Und sowohl der Kapitän als auch die Rangerin meinten, sie wären schon so lange nicht mehr am Northwestern Glacier gewesen, dass sie da unbedingt vor Saisonende nochmal hinten wollten. Glück für uns also!


    Grüßle
    Elke

  • Heute mal extra nach dem Spiel, nicht dass ich noch ärger bekomm....


    Sonntag, 21.09.2008


    Heute soll also ein weiteres Highlight unseres Urlaubs starten: Der Aufenthalt auf der Silver Salmon Creek Lodge im Lake Clark National Park, bei der wir hoffentlich viele Tiere (insbesondere Bären) sehen werden. Da der Nationalpark nicht auf Straßen erreichbar ist, bucht man den Aufenthalt auf der Lodge inklusive dem zugehörigen Flug dorthin. Mir sind diese winzigen Flieger ja immer nicht so geheuer, aber da muß ich hier halt durch…


    Daher klingelt der Wecker Punkt 7, da die Abflugzeit für unseren heutigen Flug auf 8.30 festgelegt wurde. Treffpunkt ist direkt bei der durchführenden Natron Air am Soldotna Airport. Wir sind auch pünktlich da und parken schon mal unser Wohnmobil dort auf dem Hof. Hier scheint die ganze Familie zwar am Airport zu wohnen, als wir aber klingeln, macht niemand auf. Wir laufen einmal übers Gelände und schauen uns um, aber hier scheint tatsächlich noch niemand da zu sein. Nun gut, dann warten wir halt und schauen uns noch etwas den winzigen „Flughafen“ dort an.



    Gegen 9 Uhr fährt der Chef dann mitsamt seinem Hund vor und läßt uns durch sein Gebäude zum Flugzeug. Nun beginnt er erstmal, das Flugzeug (ein GA8 Airvan) abzudecken, aufzutanken, Öl nachzufüllen usw. Na, hoffentlich vergißt er da mal nichts!



    Wir erfahren dann, dass noch einige Angler mit uns fliegen, die aber erst gegen 10 Uhr eintreffen. Solange trinken wir noch einen Kaffee, bevor es dann endlich losgeht. Wir bekommen alle Headsets auf – einerseits zum Lärmschutz, andererseits, damit wir den Kommentaren unseres Flugkapitäns beim Überflug über das Cook Inlet lauschen können. Er weißt uns auf Sehenswürdigkeiten hin, erzählt die eine oder andere Story und zeigt uns natürlich die beiden Vulkane Mt. Redoubt und Mt. Iliama.




    Nach ca. einer halben Stunde Flugzeit sehen wir die Lodge von oben. Unser Kapitän Tim überfliegt die Lodge mehrmals und gibt dabei Gas, um auf unsere Ankunft aufmerksam zu machen. Somit will er sichen stellen, daß wir dann auch abgeholt werden. Doch wo landen wir denn eigentlich? Weit und breit ist kein Airstrip oder ähnliches zu sehen? Stephan vermutet, daß wir direkt am Strand landen, aber das kann ich irgendwie gar nicht glauben. Doch tatsächlich, ganz sanft landen wir direkt im Sand und kommen auch recht schnell zum Stehen.



    Wir werden von unserem persönlichen Tourguide abgeholt – Jenny aus Iowa. Wie sich in den nächsten Tagen herausstellt, eine sehr nette und unkomplizierte Führerin durch die Wildnis hier, die sich prima auskennt und gerne auch selbst fotografiert! Das schonmal vorab, es hat wirklich sehr viel Spaß gemacht mit ihr. Unser Gepäck wird von ihr auf einen 4-Wheeler mit Anhänger verfrachtet. Wir dürfen dort auch Platz nehmen und fahren los. Schon nach wenigen Metern geht es tief durch Wassergräben.



    Auch hier hat es in den letzten Tagen und Wochen unwahrscheinlich viel geregnet. Daher sind viele Flüsse und Wege auch überschwemmt. Als wir die Lodge erreichen, werden wir von David, dem Besitzer, begrüßt und können unser Zimmer beziehen. Wow, endlich mal wieder richtige Betten! Nun bekommen wir jeder ein Paar Gummistiefel verpaßt – unsere Schuhwerk für den heutigen Tag. Zwar ungewohnt, aber anderweitig wäre hier wohl wirklich kaum ein Durchkommen.


    Wir starten eine erste Tour mit Jenny. Zu Fuß gehen wir Richtung Norden am Wald entlang. Von der Tierwelt sehen wir erstmal noch nichts, aber dafür bewundern wir die Landschaft, während wir in den Gummistiefeln durch den Sumpf stapfen. Ganz schön anstrengend!



    Nach einiger Zeit im Hinterland erfährt Jenny durch einen Funkspruch von anderen Tourguides, daß sich momentan ein Bär am Strand aufhält. Also machen wir uns auf, um querfeldein – wieder durch tiefen Sumpf – Richtung Strand zu marschieren. Als wir dort ankommen, ist der Bär jedoch leider schon weg – seine Fußspuren hat er allerdings noch hinterlassen:



    Am Strand liegt noch viel angeschwemmter Unrat von den Unwettern der letzten Tage herum. Jenny erzählt, daß sie extra für das Flugzeug ein kleines Stück Strand freigeräumt haben. Da wir jetzt wieder in der Nähe der Lodge sind, stoppen wir dort noch kurz und dürfen Davids Frau Joanne mit dem Rest der Familie kennenlernen. Sie sind gerade bei der Abreise, da Joanne normalerweise in Denver wohnt.


    Nach einem kurzen Gespräch ziehen wir nochmals mit Jenny los, diesmal geht es Richtung Süden zum Silver Salmon Creek. Üblicherweise kann man ihn an manchen Stellen durchwaten, aber momentan führt auch er so viel Wasser, dass das leider nicht möglich ist. Wir verweilen trotzdem eine Weile dort und beobachten verschiedene Vögel.


    Pünktlich zum Mittagessen sind wir wieder zurück an der Lodge. Es gibt Gemüsecremesuppe (mit frischen Brokkoli und Karotten), dazu Knoblauchbrot. Sehr lecker!


    Nachmittags steht dann eine Wanderung zu den Silver Salmon Lakes an. Zuerst geht es eine Weile mühsam durch den Wald – das ist eher eintönig. Aber nach einiger Zeit landen wir an unserem Ziel, den beiden Seen. Schon die ersten Blicke darauf sind einfach fantastisch!



    Jenny fragt uns, ob wir Lust auf eine Kanufahrt haben – warum auch nicht? Auf einem klapprigen Steg schwanken wir zum Kanu und steigen ein. Wir kennen uns zwar damit nicht aus, aber Jenny hat die Lage im Griff – sie sitzt hinten, paddelt und steuert das Kanu. Stephan darf vorne auch etwas mitpaddeln. Ich sitze in der Mitte, genieße die Aussicht und bin fürs Fotografieren zuständig.



    Zuerst paddeln wir Richtung Süden, dort fließt der Silver Salmon Creek aus den gleichnamigen Lakes ab. Der Fluß hat eine recht hohe Fließgeschwindigkeit. Die Sonne strahlt vom Himmel und das Wasser des Sees leuchtet in tiefem dunkelblau – das hätten wir wirklich fast nicht besser erwischen können. Ein absoluter Traum!



    Wir kommen an eine Stelle, an der recht viele Lachse im See laichen. Jenny steuert das Kanu an Land, damit wir uns etwas umschauen können. Sie hofft darauf, hier aufgrund der Lachse evtl. auch Bären sehen zu können. Das ist zwar nicht der Fall, aber wir genießen den Ausblick trotzdem!



    Das Weiterpaddeln ist teilweise ganz schön mühsam – wir kämpfen uns durch recht dichten Seerosenbewuchs. Aber dafür ist es recht hübsch anzuschauen. Wir wechseln nun die Richtung und paddeln wieder gen Norden. Nach einiger Zeit sehen wir einen Biberbau im See. Die Tiere selbst sehen wir zwar nicht, aber das Ausmaß des Baus ist schon ganz ordentlich!



    Nun kommen wir zu einem Teil des Sees, wo wir viele Enten und Wasservögel sehen. Von weitem sichtet Jenny auch zwei Trumpeter Swans, aber als wir näher kommen, fliegen diese leider davon. Nun wird es langsam Zeit, uns auf den Rückweg zu machen. Plötzlich stoppt Jenny jedoch und zeigt auf eine Insel, die mitten im See liegt. Am Ufer sehen wir einen Braunbären stehen! Wow!



    Als der Bär uns bemerkt, geht er ins Wasser und fängt an, davon zu schwimmen. Ich wußte gar nicht, daß Bären so gute Schwimmer sind. Aber Jenny will uns noch etwas mehr zeigen und paddelt dem Bären in – hoffentlich – sicherem Abstand hinterher. Immer wieder guckt er sich kurz um, ob wir noch hinter ihm her sind.



    Bei der nächsten Insel geht der Bär wieder an Land und trottet dort weiter. Wir paddeln ihm noch ein Stückchen hinterher und sehen ihn auch noch ein paarmal, wenn auch leider ihn etwas größerer Entfernung.



    Nun paddeln wir wieder zurück zum Ufer und machen uns auf den Rückweg zur Lodge. Nach kurzem Stopp dort gehen wir nun nochmal mit Jenny und dem 4-Wheeler auf Tour zum anderen Ende der Silver Salmon Lakes. Aber nach einiger Zeit ist aufgrund des Hochwassers überall auch mit dem 4-Wheeler kein Weiterkommen möglich und so machen wir uns nochmal zu Fuß auf den Weg. Es geht erst durch einen kleinen Wald, wo wir immer wieder blueberries von den Sträuchern naschen können. Als wir am See sind, setzen wir uns dort etwas ins Gras und genießen den Blick auf den Augustine Hill, der sich im See spiegelt.



    Zurück zu unserem Fahrzeug geht es nun auf einem Schotterweg. Plötzlich stoppt Jenny wieder. Sieht sie etwa nochmal einen Bären? Das zwar nicht, aber am Wegesrand sitzt ein Stachelschwein im tiefen Gras. Als es uns bemerkt, werden natürlich alle Stacheln steil aufgestellt, so daß wir kein Gesicht sehen können. Da es im tiefen Gras sitzt, ist es nur schwer zu fotografieren und so beobachten wir es halt einfach noch eine Weile.


    Gegen 17.30 Uhr sind wir dann zurück an der Lodge und gehen vor dem Abendessen kurz aufs Zimmer. Aber schon nach kurzer Zeit hören wir, wie die anderen draußen eine großen Braunbären sehen. Sofort fährt Jenny nochmals mit uns los und tatsächlich erwischen wir den Bären noch.



    Er kommt jetzt direkt auf uns zu, nimmt aber kaum Notiz von uns, sondern trottet ein paar Meter weiter über den Weg zur Lodge.



    Ein paar Minuten können wir ihn noch beobachten, bevor er dann im Wald verschwindet. Einfach faszinierende Tiere – das war mal wieder ein richtiges Highlight am Abend!


    Als wir wieder zurück sind, gibt es gleich Abendessen. Die Lodge hat schon Saisonende, wir sind die einzigen Gäste momentan und auch die letzten für diese Saison. Davids Kinder haben noch ein paar Freunde eingeladen, um das Wochenende auf der Lodge zu verbringen. Daher ist der Abend sehr persönlich und unterhaltsam. Unter anderem ist auch die ehemalige Köchin der Lodge mit dabei, diese hat heute das Abendessen gezaubert. Zur Vorspeise gibt es Cracker mit Räucherlachs und Creamcheese, anschließend Kürbis-Süßkartoffel-Lasagne mit Brot und Salat sowie überbackene Aubergine mit Hackfleisch-Gemüse-Füllung. Alles total lecker, wir sind total voll gegessen und aufgrund der Anstrengungen heute eigentlich auch reif fürs Bett. Die Angestellten laden uns aber noch ein, mit ihnen etwas ans Lagerfeuer zu sitzen, das wollen wir auch nicht ausschlagen. So sitzen wir dann noch bis 10 draussen und unterhalten uns lange und ausführlich.


    Beim Abendessen wurden wir noch gefragt, ob wir unbedingt morgen vormittag schon zurück müßten. Ein paar der Freunde fliegen mit uns zusammen und würden gerne bis nachmittags bleiben. Uns wird angeboten, den Aufenthalt auf der Lodge kostenlos (inkl. zusätzlichem Mittagessen) bis 15 Uhr zu verlängern. Wir entscheiden uns spontan dafür, noch etwas länger die Lodge zu genießen und verzichten stattdessen auf die eigentlich für morgen geplante Fahrt nach Homer. Die beiden Mädels freuen sich auch, dass sie morgen früh mit ihren Freunden noch zum Heilbutt-Angeln fahren können und so ist allen geholfen.


    Gefahrene Meilen: 2,5
    Übernachtung: Silver Salmon Creek Lodge, Lake Clark NP, AK



    Gruss


    Stephan

    • Offizieller Beitrag

    Grossartig. :clab:


    So ein Aufenthalt in einer Lodge fernab der Zivilisation ist
    ein absolutes Highlight. :!!


    Hast Du einen Link davon ?
    Wo habt Ihr gebucht, direkt über Internet ?
    Darf ich fragen, was ihr bezahlt habt für die eine Übernachtung ?


    Mit den kleinen Fliegern habe ich bisher (fast) nur gute
    Erfahrung gemacht.
    Nur in der DomRep nicht, wo der Plot mehrmals zünden
    musste, bis die Kiste ansprang und er während des Fluges
    das Gemisch nachstellen musste.:EEK:

  • Eiiiiii, bei so kleinen Fliegern wäre ich auch nervös...


    Die Landschaft bei der Lodge ist ja traumhaft. Und dazu noch bestes Wetter.
    Und Elke hatte im Kanu den besten Platz :gg:


    Dieser Abstecher in die Wildniss war super!

  • Zitat

    Original von Yukon1
    Grossartig. :clab:


    So ein Aufenthalt in einer Lodge fernab der Zivilisation ist
    ein absolutes Highlight. :!!


    Ja, der Aufenthalt in der Lodge war für uns definitiv ein Highlight dieses Urlaubs!


    Zitat


    Hast Du einen Link davon ?


    http://www.silversalmoncreek.com


    Zitat


    Wo habt Ihr gebucht, direkt über Internet ?
    Darf ich fragen, was ihr bezahlt habt für die eine Übernachtung ?


    Wir haben uns die Homepage angeschaut und dann dort eine Buchungsanfrage per Email an David - den Besitzer - abgeschickt. Nach Klärung der Details haben wir die Buchung dann über Email abgeschlossen. Der Preis betrug damals p.P 700 $, inklusive Hin- und Rückflug zur Lodge, persönlichem Tourguide, 2 Tage Vollpension und natürlich die Übernachtung. Sicherlich kein "Schnäppchen", aber im Vergleich zu manch anderem, was in Alaska so angeboten wird, trotzdem vom Preis-/Leistungsverhältnis absolut OK (und für uns bei einem $ Kurs von 1.50 auch noch halbwegs bezahlbar). Da der 2-Tagestrip nur 100 $ teurer war als ein 4- Stunden-Trip, haben wir uns dafür entschieden. Und es hat sich auf jeden Fall gelohnt!

  • Zitat

    Original von Matze
    Ein schöner Tag in toller Landschaft. Und dann wunderschöne Bären Abenteuer.


    Aber darauf werde ich wohl verzichten müssen - mit bekommen keine "10 Pferde" in ein solches Flugzeug oder einen Heli.... :neinnein: :neinnein: :neinnein:


    schade, Matze. Kannst Du Dich nicht doch irgendwie überwinden? Ich muß sagen, mir ist ja bei so kleinen Fliegern (oder auch Helis) immer total flau im Magen, wenn ich davor stehe. Aber sobald die Maschine vom Boden abhebt, ist das dann schlagartig weg und mir macht es eigentlich dann sogar richtig Spaß - insbesondere dann, wenn auch noch die Aussicht stimmt. Aber es gibt in Alaska soweit ich weiß auch ein paar Lodges, die auch per Pkw erreichbar sind - vielleicht wäre das dann eher was für Euch?


    Grüßle
    Elke

  • Zitat

    Original von cleoxx


    schade, Matze. Kannst Du Dich nicht doch irgendwie überwinden? Ich muß sagen, mir ist ja bei so kleinen Fliegern (oder auch Helis) immer total flau im Magen, wenn ich davor stehe. Aber sobald die Maschine vom Boden abhebt, ist das dann schlagartig weg und mir macht es eigentlich dann sogar richtig Spaß - insbesondere dann, wenn auch noch die Aussicht stimmt. Aber es gibt in Alaska soweit ich weiß auch ein paar Lodges, die auch per Pkw erreichbar sind - vielleicht wäre das dann eher was für Euch?


    Grüßle
    Elke


    Ja, ich kenn da jemanden der in Victoria Falls nicht in den Heli einsteigen wollte und es später dann total toll gefunden hat :gg:


    Gruss


    Stephan

    • Offizieller Beitrag

    Danke, Elke, für die Ausführung.:!!


    Das war trotzdem preiswert, denn, wie Du auch sagst, in
    Alaska gibt es nur gesalzene Preise.
    Und sicher jeden Cent wert :!!

  • Zitat

    Original von Yukon1
    Danke, Elke, für die Ausführung.:!!


    Das war trotzdem preiswert, denn, wie Du auch sagst, in
    Alaska gibt es nur gesalzene Preise.
    Und sicher jeden Cent wert :!!


    Ganz sicher war es das. Und der Aufwand der hier getrieben wird ist auch gigantisch. Es muss ja alles vom "Festland" irgendwie dort hin kommen. Benzin und Diesel kommt einmal im Jahr am Anfang der Saison mit einem alten US Army Landungsboot aus den 40ern....
    Und der Rest wird grösstenteils eingeflogen.


    Gruss


    Stephan

  • Montag, 22.09.2008


    Heute schlafen wir mal wieder richtig schön aus – hat schon auch was, mal wieder ein ordentliches Bett! Daher gehen wir dann erst kurz vor 9 zum Frühstück, da ist die Truppe zum Heilbutt-Fischen schon längst los. Wir können Sie von weitem noch beim Hinausschippern aufs Meer schippern, währenddessen wir ein absolut leckeres Frühstück mit Hackfleisch-Tortilla, frischem Obst, Kaffee sowie frischgepresstem Orangensaft genießen. Als wir während des Frühstücks nach draussen schauen, sehen wir auf dem Deich schon wieder einen Bären laufen! Das ist doch mal echt eine tolle „Frühstücks-Kulisse“. Bei diesem Ausblick bleiben wir natürlich noch eine ganze Weile sitzen. Bevor wir dann losziehen, unterhalten wir uns nochmals ausgiebig mit David, der uns noch einiges über die Lodge erzählt.



    So wird es dann schon kurz nach 11 Uhr, bevor wir uns nochmals etwas auf Erkundungstour begeben. Stephan zieht heute keine Gummistiefel mehr an, da er von gestern schon eine Blase am Fuß und Druckstellen am Bein hat. Allerdings behindert ihn das heute schon etwas. Wir marschieren nochmals Richtung Creek, allerdings erreichen wir recht schnell einen Punkt, an dem ohne Gummistiefel kein Vorwärtskommen mehr möglich ist.



    Eigentlich wollen wir nochmals vor zum Meer, allerdings ist der Creek überall so tief, dass wir ihn nicht queren können. Daher wandern wir eben einfach ein Stück am Creek entlang und beobachten dort die Vogelwelt.




    Gegen 14 Uhr sind wir wieder zurück an der Lodge und schauen uns dort vor dem Mittagessen noch etwas um.



    Anschließend gibt es frisch getoastete Sandwiches mit leckerer Füllung, Gemüsesuppe mit Fleisch und Nudeln sowie leckere Kekse zum Nachtisch. Diesmal können wir während des Essens den Besitzer des „Nachbar“-Grundstücks beobachten, wie er direkt vom Weg losfliegt, der an der Lodge vorbeiführt. Hier ist fliegen so normal wie bei uns das Autofahren!


    Gegen 15 Uhr kommen auch unsere Angler wieder zurück und haben viel zu erzählen. Allerdings haben sie nur sehr wenig gefangen, auch keinen Heilbutt. Gegen 16 Uhr werden wir dann (gemeinsam mit unseren 2 Mitfliegerinnen) abgeholt und zum Strand gebracht. Schon kurze Zeit später landet dort auch wieder der Flieger, der uns nach Soldotna zurückbringen soll. Doch zuerst einmal steht noch Arbeit an: Ein ganzer Berg an lang haltbaren Vorräten (Konservendosen, Toilettenpapier,…) muss erst noch ausgeladen und auf die bereit stehenden 4-Wheeler verteilt werden.



    Diese werden jetzt über den Winter erstmal in der Lodge eingelagert. Hier wird jeder Leerflug für solche Transporte genutzt.


    Doch was ist das? Um genügend Platz für die ganzen Waren zu schaffen, hat unser Pilot nur 2 Sitze (zusätzlich zu seinem) dabei! Er wurde wohl nicht informiert, dass wir heute 4 Passagiere sind!? Daher guckt er erst etwas erstaunt, aber nach kurzer Zeit findet sich doch eine gute Lösung für alle. Auch der Rückflug ist wieder sehr angenehm und wir haben nochmals eine gute Aussicht. Stephan darf diesmal den Logenplatz direkt neben dem Piloten einnehmen. Die Landung in Soldotna verläuft problemlos und schon sind wir wieder zurück an unserem Wohnmobil.


    Trotz der Kälte in der Nacht läuft das Wohnmobil auf Anhieb und zum Glück sind auch unsere Wassertanks nicht eingefroren. Somit brechen wir am späten Nachmittag wieder Richtung Seward auf. Wir nutzen jedoch die Infrastruktur in Soldotna und erledigen ein paar kleinere Einkäufe sowie tanken nochmals voll. Unterwegs bieten sich jetzt wieder wundervolle Bergblicke.



    Auf dem Kenai Lake sehen wir noch Tundra Swans schwimmen, da muß natürlich auch nochmal angehalten werden. Allerdings sind wir nicht die einzigen dort, es muß also erst einmal ein freier Halteplatz gefunden werden, von dem die Schwäne noch zu sehen sind. Aber auch das gelingt uns noch.



    Da es uns vor 2 Tagen auf dem Primrose Campground schon sehr gut gefallen hat, übernachten wir auch heute wieder dort.



    Diesmal sind wir die einzigen Camper und können daher den hübschesten Platz direkt am Fluß belegen. So gefällt mir das! Vor dem abendlichen Grillen packen wir noch unser Gepäck vom Kurztrip zur Lodge aus, bevor es nach draußen geht.


    Wir stellen fest, dass wir nun auch deutlich mehr auf die Natur achten, als am Anfang des Urlaubs. Sofort fallen uns Fußspuren rund ums Wohnmobil auf und wir vergleichen sie mit den Abbildungen in unserem Artenbestimmungsbuch. Sie scheinen vermutlich von Luchs und Wolf zu sein. Nach einem kurzen Spaziergang zum Fluß werden dann endlich Hotdogs gegrillt.



    Es ist nochmal ein angenehmer Abend und das Lagerfeuer gibt schön warm, daher sind wir bis etwa 9 Uhr draußen. Bisher sieht das Wetter noch ganz gut aus und wir hoffen, dass es noch bis zu unserem kurz bevorstehenden Urlaubsende hält. Sollte das Wetter halten, steht morgen erstmal der Harding Icefield Trail an.


    Gefahrene Meilen: 82
    Übernachtung: Primrose Campground, Seward AK


    Gruss


    Stephan

    • Offizieller Beitrag

    Und wer hatte jetzt jemanden auf den Schoß? Oder musste jemand auf den tragflächen Platz nehmen?
    Ihr scheint jetzt die Teller brav leer zu essen, wieder schönes Wetter!

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