Storming the 50's

  • Hi


    Ich bin jetzt auch wieder up-to-date.
    Mit Atlantik City hast Du Recht. Nix, was man unbedingt sehen muss. Ich war 1993 dort. Damals gab es riesige Baulücken zwischen den Casinos. Es wirkte Trostlos und verkommen.
    Annapolis ist ein nettes Städtchen. Warst Du nicht in der Marineakademie?
    Damals durfte man da einfach reinlaufen. Das war ganz interessant.
    Vor allem natürlich der Hafen mit den ganzen Booten.


    Dein Schreibstil :gg: :gg:


    :wink4:

  • Zitat

    Original von rehsde
    Mal wieder eine interessante Erzählstunde mit Onkel Volkers wahren, halbwahren und könnten fast wahr sein Stories. Herrlich


    Die Staatshymne “Maryland oh Maryland”, zur Melodie von “Oh Tannenbaum” habe ich glücklicherweise nirgendwo gehört....



    Klick und scroll runter zu "Sonstiges". Ausgerechnet diese Halbwahrheit ist ne Ganzwahrheit. Dafür stimmt einiges andere nicht......





    Zitat

    Original von Heike
    Aber war es nicht sehr heiß dort zu der Zeit?


    Ich kann mich nicht mehr einnern, muß mal nachsehen, wo auch immer. Übers Wetter hab ich gar nichts geschrieben, stimmt....





    Zitat

    Original von frank_gayer
    Hallo Volker,


    zu welchem Preis hattest Du das Courtyard in Washington geschossen ? Das liegt ja auch Laufnähe zum Weissen Haus, oder ?


    70 $ plus Gebühren - das Residence Inn einen Tag später für 60 $ plus. Beide 2 1/2 Sterne, an unterschiedlichen Tagen gebucht....
    Laufnähe stimmt, ist nen Kilometer ungefähr. Nen Bus fährt auch....






    Zitat

    Original von eausmuc
    Warst Du nicht in der Marineakademie?


    Nö, ich wußte gar nicht daß sowas existiert. Ich war ja auf Schilderabhaktour und hab mich nur länger in der Stadt aufgehalten weil sie so schön war.....







    Zitat

    Original von Westernlady
    War der echt?


    Jau, echt echt.....

  • Zitat

    Original von Westernlady
    Ich schließe mich den Lobeshymnen auf Annapolis an - die Eindrücke sind wirkilch hübsch.
    Aber dieser blühende Baum ist der Knaller!
    War der echt?


    Wo ist ein blühender Baum ?(


    Gruß


    Sandra

  • Washington D.C. ist kein amerikanischer Staat sondern eine Stadt, die allerdings keinem Bundesstaat gehört sondern als District of Columbia, wie so vieles an der Ostküste nach dem alten Eierbieger Kolumbus benannt, einen Sonderstatus hat.
    Die Stadt selbst trägt den Namen von George Washington, dem Oberbefehlshaber im Unabhängigkeitskrieg und ersten Präsidenten der Vereinigten Staaten.



    Mein erster Eindruck: Es sieht hier gar nicht hauptstädtisch aus. Alles voller Obdachloser, die Häuser sind verkommen, teilweise verfallen, man möchte das Auto nicht freiwillig verlassen. Naja, so geht’s es einem in der deutschen Hauptstadt auch in manchen Vierteln.
    Washington ist mit seinen gerade 600.000 Einwohnern und 140 Morden im Jahr 2009 nach wie vor alles andere als ein friedliches Kurstädtchen. Doch die Zahl der Mordopfer hat sich in den letzten zehn Jahren praktisch halbiert.
    Immerhin.
    Baltimore gleich nebenan fiel mit 238 Morden aus dem Rahmen und verzeichnete im letzten Jahr vier Morde mehr als noch im Vorjahr.



    4. Tag


    Neuer Tag - neue Eindrücke.
    Ich habe eine ausgeschlafene Nacht hinter mir, der erste Hunger ist mit 2 hotelfrühstückigen Donuts gestillt, die Schuhe sind geölt - ich mache mich ein paar Minuten vor 8 auf um die Stadt zu besichtigen. Zu Fuß.




    Viele Bilder aus Washington zeigen einen grossen Obelix an einem Teich - nämlich das Washington Monument, das zu Ehren von George W. errichtet wurde.
    Es wurde von Robert Mills entworfen. Die Bauphase dauerte von der Grundsteinlegung am 4. Juli 1848 bis zum 6. Dezember 1884.


    Das Spiegelbild des Monuments kann im sogenannten Reflecting Pool betrachtet werden.




    Touren ins innere und obere sind möglich. Entweder du wartest am Kassenhäuschen bis du dran bist oder du orderst schon von zuhause aus ein Ticket online. Hier kannst du sehen an welchem Tag und zu welcher Uhrzeit noch Plätze frei sind und ein Ticket ordern.




    Nach 30 Minuten lockeren spazierens war ich am Ziel. Pünktlich um 9 wurden die Türen geöffnet und die ersten 20 Personen konnten rein. George Washington bewacht den Fahrstuhl. Auf der Fahrt nach oben erzählte ein Ranger irgendeine Geschichte - ich hab aber nicht zugehört. Oben war es dann dunkel, draußen bewölkt.




    Tolle Aussicht, dafür stelle ich mich doch auch gerne in eine stundenlange Schlange. Sieht bei Sunshine bestimmt wirklich gut aus. Bei Regen lohnt lohnt sich das Hochfahren eigentlich gar nicht....


    Immerhin kann man erkennen das der Architekteur mal in Paris oder Versailles gewesen ist - oder Bilder davon gesehen hat wenn es damals schon Fotos gab.







    Als nächste Besichtigung habe ich mir das Capitol ausgesucht, am anderen Ende der sogenannten Capitol Mall. Unterwegs kam ich an diversen Museen und vielen Memorials vorbei. Die Amis haben bekanntlich ein Memorial-Amt, in dem nur darüber nachgedacht wird, wo man eine Gedenktafel aufstellen könnte - und wem gedacht werden soll. Gründe gibt es genug, wenn dem Vordenker gar nichts mehr einfällt wird eben ein Krieg irgendwo auf der Welt begonnen und schon gibt es wieder ein paar Tote - und ein weiteres Memorial kann geordert werden. Ich warte auf die erste Guantanamo-Gedenktafel .....



    Den langen Weg vom Washington Monument zum Capitol verkürzte ich mir mit dem ansehen von Autoschildern - und dem Knipsen selbiger. Und siehe da, innerhalb von knapp 40 Minuten hatte ich Schilder aus 35 Staaten gefunden - und stand plötzlich vor dem Capitol. Ein Eingang war nicht zu erkennen, alles war umzäunt oder von Securityleuten bewacht.
    Die vielen Museen und Memorials unterwegs haben mich nicht interessiert.



    Nachdem ich auch an der Capitolrückseite nichts gefunden hatte fragte ich einen der Sicherheitspeoples. Das im Dezember 2008 eröffnete neue Visitor Center ist down there, Treppe runter und dann nach Links. Beschildert war nix, zu sehen auch nicht, also gar nicht leicht zu finden selbst wenn man fast davor steht. Nach dem üblichen Durchleuchten von mir und meiner Fototasche stand ich im Allholyesten und ergatterte eine Karte für eine in 5 Minuten beginnende Führung.
    Wer sich nicht auf sein Glück verlassen will sollte hier eine Tour vorbuchen.
    Öffnungszeiten: 8:45 AM - 3:30 PM.



    Das Capitol ist der Sitz des Kongresses. In ihm finden Sitzungen des Senats und des Repräsentantenhauses statt. Neben den Parlamentskammern beherbergt das klassizistische Bauwerk zahlreiche Kunstwerke zur Geschichte der USA. Es ist mit drei bis fünf Millionen Besuchern im Jahr eines der populärsten Tourismusziele des Landes.
    Nach der Austeilung von Kopfhörern, mit denen man die Reiseleiterin hören konnte, wurde mit geschätzten 100 weiteren Besuchern der 13-minütige Film “Out of Many, One” angesehen, dann ging’s vorbei an Bildern und Statuen zur Rotunda, unter der Kuppel.



    Es war ein unglaublicher Lärm, wir waren nämlich nicht die Einzigen hier. Wenn man die Zahl der jährlichen Touristen mal auf den heutigen Tag runterrechnet kommt man auf mindestens 8.000 pro Tag, bei 8 Öffnungsstunden auf 1.000 pro Stunde. Und die waren wohl alle im Moment unter der Kuppel.



    Apropos Kuppel: Ich dachte bisher immer dass man von unten das Innere Selbiger sehen würde. Ist aber nicht so. Man sieht nur das Dach der Rotunda, wie der gesamte Mittelteil des Hauses bzw. alle Bauten mit kreisförmigem Grundriss heissen. Über dem Dach ist eine Kuppel aufgesetzt, die einen leicht täuschen kann. In diesem Fall ist also what you see not what it is ....




    Ich hatte genug gesehen - außer der capitolischen Kantine. Hier habe ich eine dünne Clam Chowder und irgendetwas Undefinierbares gegessen, dann lustwandelte ich in Richtung White House, mit kurzem Stop am Hard Rock Cafe. Das Wetter hatte sich schwer gebessert, die Sonne scheintete aus allen Kübeln....





    Natürlich möchte ich auch die Damen und Herren im White House besuchen. Auf der hauseigenen Webseite ist dazu folgendes zu lesen:
    Public tours of the White House are available for groups of 10 or more people. Requests must be submitted through one's Member of Congress and are accepted up to six months in advance.
    Eine Tour für 10 oder mehr Personen kann durch einen Kongressabgeordneten beantragt werden - 6 Monate im voraus.


    Wie weiß der Kongressabgeordnete aber daß ich diese Tour machen will? Wer ist das überhaupt und wie komme ich an den dran?
    Die Antwort ist ganz einfach: Wenn du kein Ami bist kommst du nicht rein. Du mußt mindestens ein sogenannter permanent Resident sein - ein dauerhaft dort wohnender Ausländer - oder eingebürgert werden. Ich will beides nicht, kann mir das Haus also nur von aussen ansehen.
    Egal, es gibt wichtigeres.
    Achja, das Oral Office kann man auf gar keinen Fall besichtigen - ausser man ist selber Politiker oder Lobbyist.



    Was gibt es eigentlich zu sehen? Eigentlich nichts. Ein Haus hinter einem Zaun, vielleicht ein paar schwarze Autos im Hintergrund. Und jede Menge Amis - und Touristen aus aller Welt - die sich gegenseitig fotografieren.



    Natürlich hat auch das weisse Haus eine Rückseite - oder ist es die Vorderseite? Mit einer Statue von Andrew Jackson, dem Held aus zahlreichen Stummfilmwestern, und dem Washington-Obelix im Background..
    Ich hatte wichtigeres zu tun. Priceline hatte mir bei einer Nachbuchung ein anderes Hotel zugewiesen - ich hatte aber das Auto im Courtyard stehen lassen, weil ich für 24 Std. Parken bezahlt hatte. Die waren jetzt um und ich fuhr ein bißchen durch’s Dorf. Viel mehr als heute morgen habe ich nicht gesehen - vielleicht weil mich die ganze museale Memorialität einfach nicht interessiert.
    Nach ein paar Runden habe ich im Residence Inn eingecheckt, etwas unaussprechlich schreckliches gegessen und schon war es wieder dunkel und Zeit ins Bett zu gehen. Das Nachtleben in DC lass ich mal ausfallen und fahre stattdessen morgen früh lieber zeitig los.


    Was kann man so alles besichtigen in der Stadt?
    Arlington National Cemetery, in Virginia - für mich nicht wichtig, ich wohne direkt an einem Friedhof, und schöner als mein persönlicher Favorit, der Wiener Zentralfriedhof, ist es bestimmt nicht.
    Victims of Communisn Memorial - gibt es auch eins für die Opfer des Kapitalismus?
    National WWII Memorial - gibt es so etwas eigentlich auch in Deutschland? Wir haben zwar angefangen, aber die Amis fangen ja auch immer an....
    [url=United States Holocaust Memorial Museum - ist damit der allseits beliebte deutsche Holocaust museumifiziert oder der, den die Amis an den Indianern vollbracht haben, oder die Spanier an den Mayas und Azteken?]United States Holocaust Memorial Museum[/url] - ist damit der allseits beliebte deutsche Holocaust museumifiziert oder der, den die Amis an den Indianern vollbracht haben, oder die Spanier an den Mayas und Azteken?
    Vietnam Veterans Memorial - die Überlebenden laufen stolz mit ihrem Käppi durch die Supermärkte....

    • Offizieller Beitrag

    Danke für den Geschichtsunterricht, vom Eierbieger bis zu Obelix.
    Geschichte bei Dir zu lesen ist ein Erlebnis für sich.:!!

    • Offizieller Beitrag

    Nun weist Du auch warum Baltimore-Washington Parkway eben Parkway heißt, Parken eben. :gg: Gilt als Washingtons größter Parkplatz.


    Kann ich mich ja glücklich schätzen 1998 drin gewesen zu sein und kann mich nicht erinnern mit soviel Menschen gleichzeitig im Capitol gewesen zu sein. Damals konnte man noch frei und ungeschiert überall rumhopsen und alle Mitglieder des Parlaments habe ich auch gesehen, die kamen gerade zur Abstimmung übers Waffengesetz.

  • 5. Tag


    Virginia - hört sich für mich irgendwie nach wildem Westen an, nach Cowboys und Indianern. Vielleicht liegt es daran dass ich mich an irgendeinen Virginian erinnere der zusammen mit Trampas auf der Shiloh Ranch die Colts rauchen lassen hat.
    Aber noch war ich in D.C. - frühmorgens um 6:36. Wenn niemand neben mir im Bett liegt besteht für mich kein Grund selbiges noch zu okkupieren, schlafen kann ich schließlich auch zuhause. Ein kurzer Anruf an der Rezeption um den Valetparker zu wecken und schon ging’s los - vorbei an den Orten, die ich gestern nur bewölkt gesehen hatte und die jetzt im herrlichsten Morgenrot leuchteten.





    Ein paar Probleme später war ich an der Staatsgrenze. Ich hatte nicht mehr viel Sprit im Tank, in D.C. hab ich keine Tankstelle gefunden, eigentlich auch nicht gesucht, aber auch an der Interstate 66, auf der ich unterwegs war, leuchtete mir kein Gas-Exit entgegen. Also fragte ich TomTom und wurde ein bißchen cross-country geschickt, ohne eine Zapfsäule aus der Nähe zu sehen. Sie haben ihr Ziel erreicht - und ich stand mitten in der Pampa. Aber irgendwann war alles gut, das Auto wieder wohlfühlend wohlgefüllt.





    TomTom heisst bei mir übrigens TomTom, ein anderer Name hat sich nicht aufgedrängt, auch wenn die Stimme auf den Namen Lisa hört.
    Auf meiner weiteren Fahrt nach Front Royal, dem Ausgangspunkt für Fahrten in den Shenandoah National Park besuchte ich den Manassas National Battlefield Park, den Nissan Pavillion, die Mosby Heritage Area , den Sky Meadows State Park, den Shenandoah Battlefields National Historic District und die Skyline Caverns nicht, sondern fuhr Kekse essend und Icetea trinkend immer ab durch die Mitte.




    Die Eintrittsfee des Shenandoah National Parks wollte 15 $ - ich kaufte einen Nationalparkpass, weil es nicht der letzte Park in diesem Jahr sein sollte und freute mich auf den vor mir liegenden Skyline Drive, angeblich eine der schönsten Straßen weltweit.





    Die nächsten 100 Meilen sahen dann so aus ...



    ... oder so.



    Anfangs habe ich noch an jedem Aussichtspunkt angehalten, in der Hoffnung, dass etwas wirklich tolles, wichtiges, interessantes zu sehen ist. Diese Hoffnung starb nicht zuletzt, sondern nach ca. 20 Meilen. Außer blau und grün war wirklich kein einziger markanter Punkt auszumachen. Bin ich zu verwöhnt oder ist hier wirklich nichts zu sehen?
    Immerhin soll es ein paar hundert Meilen Wanderwege geben, aber die wollte ich meinen Füssen nicht alle zumuten.
    Versucht habe ich es natürlich trotzdem, wenigstens einen einzigen Trail, am Thornton Gap. Aber nach wenigen Metern wurde ich von einer fliegenden Wand davon abgehalten. Winzige Tierchen stürzten sich auf mich und verursachten ein starkes Jucken auf der Kopfhaut. Ich hatte ganz spontan keine Lust mehr und verbrachte den Rest des Tages im Auto - fliegenfrei.
    Da waren die Tierchen in Australien ja noch harmlos gegen, die haben wenigstens nicht gejuckt, die störten nur.


    Hatte ich eigentlich schon erwähnt daß ich die Tage vor diesem Urlaub hauptsächlich beim Orthopäden verbracht habe weil mich der Rücken mal wieder zwickte? Jetzt wisst ihr es - und das ist eine gute Erklärung warum ich keine Wanderungen mache, nur leichte Spaziergänge.
    Training für meinen Waschbeckenbauch mache ich ein anderes Mal.





    Immerhin ist der Skyline Drive eine wunderbare Strecke für Motorräder und Cabrios. Ein paar der ersteren sind mir begegnet, das interessanteste "Stück" ist im Bild zu sehen.





    Harleys werden nicht mehr viel verkauft, der Umsatz in in letzter Zeit stark eingebrochen, weil die Jugend ihre Weicheier lieber bequem und luxuriös durch die Gegend schaukelt und die Alten irgendwann auf ihre Bandscheibe achten müssen. Harley verkauft irgendwann nur noch T-Shirts und anderen Kram, den können auch die Omas und Opas noch anziehen.



    Der Unterschied zwischen BMW- und Harleyfahrern? Die Ersten tragen eine gepolsterte Motorradhose, eine Jacke und heruntergeklappten Helm. Die Letzteren tragen eine Jeans, alles weitere ist optional, ein nackter Bauch auf dem Tank liegend gern gesehen. Oder das was ich für einen Tank halte.
    Helme sind selten, hier und da sieht man eine Sonnenbrille.
    Wenn ich daran denke mit welcher Wucht mir diverse Viecher vor die Windschutzscheibe ballern und die alle in meinem Gesicht zerplatzen würden? Nö, dann lieber gar nicht Moppät fahren....




    Hättest du in diesem Felsen ein Gesicht erkannt? Vielleicht ein liegender King Kong, aber ein Mensch? Egal - may i intruduce to you: Stoney Man, der mit 4011 Füssen zweithöchste Gipfel des Parks.
    Vielleicht sollte man ihm mal die Nase rasieren.....



    Nach 3:46 Std war ich durch.
    Davon muss man aber mindestens eine halbe Stunde für Dreharbeiten abziehen, ich hab nämlich einen Testfilm gedreht, den ich später in West Virginia fortsetzen wollte. Daraus ist leider nix geworden ...


    Mein Fazit: Eine nette Strecke bei Sonnenschein und offenem Cabriodach oder mit Motorrad, bei Regen würde ich hier nicht fahren, es zieht sich nämlich endlos. 100 Meilen können kurzweilig, aber auch sehr sehr lang sein ....
    Evtl. lohnt sich ein Besuch der Luray Caverns, falls man viel Zeit hat.



    Der hier beginnende Blue Ridge Parkway sah auf den ersten Metern so aus als wäre hier nur ein neuer Name für eine altbekannte Strecke. Ich verzichtete deshalb leichten Herzens auf die eigentlich geplante Weiterfahrt bis zur Natural Bridge, von der ich im Nachinein nichts viel Gutes gehört habe und die auch 18 $ Eintritt kostet. Knapp 90 Minuten und 100 Meilen später sass ich in Richmond vor dem örtlichen Capitol.




    Hier werden scheinbar viele Besucher erwartet, es gibt nämlich ein Visitor Center, einen Gift Shop und ein Cafe. Eine Tour mit ca. 20 Amis begann gerade, ich schloss mich an. Im bisherigen Verlauf des Urlaubes fing immer alles an, wenn ich in der Nähe war, fällt mir im Nachhinein auf.
    Die Reiseleiterin war in einem früheren Leben offenbar Lehrerin, sie fragte nämlich jede Menge Namen und Daten ab - wer wann wo mit wem oder gegen wen gekämpft hatte.





    Über die Landeinnahme der Europäer wurde nichts negatives gesagt, die hier lebenden Indianer wurden nur am Rande erwähnt. Ich habe es mir verkniffen zu fragen was wohl passieren würde wenn z.B. ein paar Leute aus fernen Ländern kommen würden und das Land das sie betreten für sich reklamieren würden.
    Einzelheiten zum Capitol und zu Virginia im allgemeinen gibt es hier zu bewundern.




    Nach 40 Minuten war alles vorbei und ich machte mich auf den Weg nach - ja wohin eigentlich? Mein geplantes Tagespensum hatte ich schon lange erfüllt, ich fuhr deshalb präservativ in die Richtung, die morgen angesagt war. Unterwegs gab’s endlich mal keine Kekse und Icetea mehr, sondern richtig was auf die Gabel, nämlich ein RibEye Steak mit Shrimps, Parmesan und Apfelmus im Applebees an irgendeiner Ausfahrt der I-95. Schmeckte nicht besonders, aber der Hunger nagte.




    Erstmalig seit langer Zeit wurde ich gefragt: Smoking or non?
    Ich dachte die Restaurantrauchzeiten wären vorbei - aber in einem Tabakanbaugebiet wie Virginia wäre ein Verbot ja blöd. Das wäre ja - wie Alkoholverbot rund um eine Whiskeyfabrik.
    Undenkbar.
    Bis zum Urlaubsende blieb es bei der Raucherlaubnis, erst in Illinois waren wieder “normale” Zustände.





    Nach der postkulinarischen Erleichterung fuhr ich weiter bis zur Grenze von North Carolina, ein paar Meilen weiter bis zur nächsten Highwayausfahrt, wieder zurück nach Virginia, um die dortigen Welcome-Schilder zu knipsen, wieder zurück nach North Carolina und hatte dann keine Lust mehr - 350 Meilen sollten reichen. Zwecks Übernachtung durfte mich heute das Motel 6 in Roanoke Rapids begrüßen. Preis: 65 $, fast so teuer wie das Courtyard in D.C. - welches zu dem Preis natürlich billig war. Das Zimmer war dreckig, laut und hatte ein durchgelegenes Bett. Ich schwor mir ab jetzt nur noch bei Priceline vorzubuchen, mindestens 8 Sterne.



    Den Abend verbrachte ich mit Vorbereitungen auf den morgigen Tag, einem weiteren RibEye-Steak - im direkt neben dem Motel liegenden Outback, und ein paar kleineren Einkäufen im Walmart.


    Im Fernsehen gab es einen Sender namens Wild Bar TV, der nachts ähnliche Werbung zeigte wie fast alle privaten Sender in Deutschland. Call me - now.....
    Der Unterschied zu Deutschland: die nackten Tatsachen werden natürlich überbalkt - und da fast nur Nacktes zu sehen gewesen wäre blieb ausser den Balken so gut wie nichts mehr übrig. Dazu dann die Pieptöne bei “bösen” Worten - und davon gibt es viele. Im Radio wurde sogar das Wort “Ass” aus dem Lied “Rockstar” von Nickelback ausgeblendet. Die spinnen, die Amis......


    5. Tag - 353 Meilen oder 567 km gefahren

  • Hi


    Und ich war schon der Meinung, nur mir würde Washington DC nicht gefallen.
    Da bin ich beruhigt, dass es Dich auch nicht vom Hocker gerissen hat.
    Den Shenandoah kenne ich nicht, habe aber natürlich schon viel gehört.
    Wenn ich Deine Fotos sehe kann ich verstehen, dass Du nicht begeistert bist.
    Wäre ich auch nicht. Liegt das jetzt aber nur am Wetter, oder ist es da wirklich so "Langweilig"?


    :wink4:

    • Offizieller Beitrag

    War das jetzt der 4. oder der 5. Tag ?


    Ich hatte mir auch vom Shenandoah einiges mehr erwartet.
    Das war so was von eintönig langweilig....



    Und wieder 2 Staaten geknackt. :!!

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