Yellow Stones - Grey Stones - Red Stones

  • Zitat

    Original von Fistball


    Da kannst Du natürlich recht haben.


    Auf eine Fußmatte habe ich ehrlich gesagt nicht geachtet.


    Schade eigentlich. Aber nicht zu ändern. Aber vielleicht lag ja eine und du hast sie ja nicht wirklich gebraucht, so wie wir. Ich stand leider öfter unbeabsichtigt auf dem nassen Teppich, da ich nicht mehr daran gedacht habe, das die Schuhe ja nass waren. ;)

  • Claus das waren wieder zwei tolle Tage. Habe es auch endlich geschafft wieder up to date zu sein.


    Der Arches hat echt was mit schwarzen Wolken. Leider war es im Mai zu schwarz, dass wir im Devils Garden nicht laufen konnten. Dies bleibt dann noch für einen hoffentlich weiteren Besuch. Mag doch auch noch so einige Arches sehen, die mir bis jetzt vorenthalten blieben. Kann nur hoffen, dass nicht allzuschnell noch ein paar einstürzen.


    Freue mich schon auf die Zugfahrt.
    Haben wir letztes Jahr leider nicht geschafft, aber alles kann man ja nicht haben.


    LG
    Carmen

  • 16.09.09





    Das Continental Breakfest ist heute wieder eingeschlossen, zum ersten Mal auf dieser Reise gibt es ein Waffeleisen zum Waffeln selber backen, was ich natürlich nutze.


    Dann fahre ich los. Der Himmel ist wie meistens in den letzten Tagen durchwachsen es gibt dunkel Wolken, aber auch blaue Wolkenlücken. In der Nähe des Bahnhofs gibt es einen großen Parkplatz wo ich das Auto abstelle.


    Am Bahnübergang postiere ich mich erstmal um die Abfahrt des ersten Zuges zu dokumentieren.










    Vom Bahnübergang kann man direkt neben den Geleisen zum Bahnhof laufen. Laut den Angaben im Internet und am Fahrkartenschalter müssen alle Passagiere eine halbe Stunde vor Abfahrt im Zug sein. Doch so genau scheint man das nicht zu nehmen erst um Viertel vor Neun füllt sich der Zug.













    Ich komme mir vor als ob ich einen Ausflug mit dem Altenheim mache mit 55 Jahren bin ich mit weitem Abstand der Jüngste im Wagon. Vor Abfahrt des Zuges werden noch Bücher über die Bahn verkauft, man erhält einen Trinkbecher als Gift, den man sich im Ausschankwagen gegen einen Dollarbetrag mit Free Refill Softdrinks füllen lassen kann, ja wenn das Free Refill Bier gewesen wäre.


    Auf dem Nachbargleis steht noch ein Zug zur Abfahrt bereit. Wegen der großen Nachfrage wird heute sogar mit drei Dampfzügen gefahren.


    Nach der Fahrkartenkontrolle sind wir zur Abfahrt bereit. Ein paar Pfiffe ausstoßend und mit Dauergebimmel setzt sich die Lokomotive langsam in Bewegung, schließlich stammt sie aus dem Jahr 1927.


    Zunächst geht Fahrt mitten durch Durango immer in gemächlichem Tempo. Schließlich wird die Bebauung dünner. Pferdekoppeln wechseln sich mit Golfplätzen ab und immer wieder begegnen wir dem hier gemächlich fließenden Animas River.









    Genau genommen heißt der Fluss "Rio de las Animas Perdidas" auf Deutsch „Fluss der verlorenen Seelen“.


    Nach dem Überqueren des Million Dollar Highways steigt die Bahnstrecke merklich an.
    Wir unterqueren erneut die Straße und nähern uns wieder dem Animas River allerdings in beträchtlicher Höhe. Der Zug verlangsamt seine Geschwindigkeit auf Schritt Geschwindigkeit und fährt durch mehrere enge Felseinschnitte. Der mitfahrende Fotograf erklärt uns, dass an einem dieser Einschnitte die Szene aus dem Film „Butch Cassidy und Sundance Kid“ wo Robert Redford auf einen fahrenden Zug aufspringt.


    Nach der letzten Felsenenge erblickt man den ganzen Zug. Auf einem schmalen Felsabsatz schmiegt er sich in engem Radius an den Felsen und tief unten rauschen die inzwischen etwas wilder Wasser des Animas River.









    Diese Stelle ist wohl die beeindruckendste Szene der ganzen Fahrt.













    Doch auch die restliche Fahrstrecke ist landschaftlich sehr reizvoll. Immer wieder sorgen der Animas River und die umliegenden Berggipfel der San Juan Mountains für Abwechslung im Landschaftsbild.










    Zweimal hält der Zug um auf freier Strecke Wasser nach zu tanken. Allerdings passen die Wassertanks nicht ganz zu dem nostalgischen Ambiente des Zuges










    Nach 3 ½ Stunden Fahrt erreicht der Zug Silverton. Doch heute ist es im Gegensatz zu gestern ziemlich kalt. Die Sonne bleibt hinter den Wolken versteckt und auf den umliegenden Berggipfeln kann man erkennen, dass es in der vergangenen Nacht geschneit hat, die Gipfel sind weiß gezuckert. Zunächst wandere ich durch die bis auf die Hauptstraße unasphaltierten Straßen, die heute auf Grund der nächtlichen Niederschläge zum Teil ziemlich matschig sind.

















    Mich interessieren die historischen Gebäude von Silverton. Schließlich bekomme ich Hunger, da mein Rucksack so mit Foto- und Videoausrüstung voll ist, dass ich keinen Platz für meinen Apfel gefunden habe muss ich mir wohl ein Restaurant suchen. Aber ich bin spät dran die meisten Reisenden haben schon längst Ihre Platze in den Restaurants eingenommen.


    Schließlich lande ich im Bent Elbow angenahm ist die Livemusik am Klavier. Ob das bestellte Grilled Ham and Cheese Sandwich wirklich Schinken enthält bin ich zwar nicht so sicher aber es schmeckt ganz ordentlich und viel möchte ich ja ohnehin nicht Essen. Und man glaubt es kaum wegen der kühlen Temperaturen draußen bestelle ich mir kein Bier sondern einen Pott Kaffee dazu.










    Es ist noch eine Stunde Zeit bis zur Rückfahrt. Die möchte ich nutzen um mir den Bahnhof und das Umfeld etwas anzusehen.


    Die Züge halten zwar nicht mehr am Bahnhof sondern direkt in einer Straße von Silverton aber einen Fahrkartenschalter gibt es hier doch. Im Umfeld steht ein Schienenomnibus und eine Lokomotive sowie diverse Güterwaggons die allerdings teilweise in desolatem Zustand sind.









    Neugierig macht mich dieses Gefährt. Schon bei der Zugfahrt haben wir im Zusammenhang mit Gleisbauarbeiten mehrere solcher Fahrzeuge gesehen. Da sich auch noch zwei Bahnarbeiter in der Nähe befinden, hoffe ich darauf, dass Sie das Fahrzeug auf die Schienen stellen und losfahren. Offensichtlich wird das Gefährt mit Muskelkraft von den im 90° Winkel stehend kurzen Abstellgleisen auf das Hauptgleis geschoben Dort mit Muskelkraft angehoben und auf das Gleis gedreht um dann zur Einsatzstelle zu fahren. Entlang der ganzen Strecke verteilt findet man immer wieder diese Abstellgleisstummel.



























    Mein Platz im Zug auf dem Rückweg ist der Selbe als auf der Hinfahrt. Eigentlich dachte ich, ich könnte die Hinfahrt im geschlossenen Waggon (wegen der morgendlichen Kühle) und die Rückfahrt im offenen Waggon buchen, das ging aber nicht.


    Da der Zug in Silverton komplett gedreht wird sitze ich nun aber auf der anderen Seite. Beim ersten Streckenabschnitt habe ich dadurch immer den Animas River im Blickfeld, im mittleren Streckenabschnitt Sitze ich auf der dem Fels zugewandte Seite.














    Manchmal ist der Waggon so nah an der Felswand, dass man tatsächlich aus dem Fenster greifen könnte um die Blumen zu pflücken, die auf den Felsvorsprüngen wachsen.










    Kurz vor dem Eintreffen des Zuges in Durango beginnt es zu regnen und es weht ein frischer Wind.


    Da es inzwischen nach 6 pm ist suche ich mir gleich ein Restaurant für das Dinner. Im Ore House in einer Seitenstraße gegenüber vom Strater Hotel gibt es ein leckeres Steak.


    Am Abend besuche ich nochmals die Durango Brewing Company. Als Aufsichtsrat einer genossenschaftlich organisierten Wirtshausbrauerei bin ich natürlich an den Aktivitäten der Microbreweries sehr interessiert.


    So gibt es zum Beispiel viel mehr Biersorten als bei uns. Bei der Durango Brewing laufen 7 verschiedene Sorten aus den Hähnen. Eine Modebiersorte scheint Hefeweizen zu sein, das manchmal sogar ganz ordentlich schmeckt.


    Ich probiere einige Sorten durch, allerdings nicht alle. Manche Sorten haben einen etwas merkwürdigen Geschmack. Aber im Großen und Ganzen schmeckt das Bier. Mein Favorit ist das Amber Ale.


    Es gibt an diesem Abend außerdem noch Musik. „With Banjo and Fiddle“ ist das Motto. Leider ist es aber in dem Lokal so laut, dass die Musik nur schlecht durchdringt.


    Irgendwann werden die Musiker weniger und das Lokal leert sich und auch ich suche mein Bett im Ramada Inn.

  • Wir können ruhig noch nen Tag Eisenbahn fahren - ich bin da flexibel. Ich lese auch gerne Sachen in Berichten, die ich selber vielleicht nicht machen würde aber ich freue mich gerne mit, wenn sich andere damit einen kleinen Traum erfüllen =)

  • Hi Claus


    Normalerweise reagiere ich mit Kollapsneigung, wenn ich an die Bahn denke, aber so eine Dampflockfahrt könnte mir auch gefallen. :!!


    Vor allem ist es eine schöne Abwechslung zum Autofahren.
    Man sieht viel mehr, wenn man sich nicht auch noch auf das Fahren konzentrieren muss.

  • Das war ja eine schöne Fahrt :!!


    Interessant, daß Du die Microbrewerys auch aus beruflichen Gründen besuchst. Wir mögen die auch ganz gerne, weil man manchmal wirklich gutes Bier bekommt, allerdings nicht immer. Deinem Kommentar, manche schmecken merkwürdig, kann ich mich voll anschließen


    Gruß


    Sandra


  • Mein Beruf ist das eigentlich nicht und Geld verdienen tu ich damit auch nicht.


    Die Geschichte mit der Gasthausbrauerei ist eher ein Hobby

  • Zitat

    Original von Matze
    Auf diesen Tagesbericht habe ich gewartet - und er gefällt mir!


    Leider gelang es uns nicht, so eine Fahrt zu unternehmen als wir in Durango waren!
    Wir konnten keine Tickets bekommen. So müssen wir das irgendwann mal nach holen.



    Du hast ja noch Zeit.
    Wir Beide sind eh zu jung für diesen Zug. Ich schätze das Durchschnittsalter der Passagiere im Zug auf etwa 70 Jahre.

  • Springe auf den Zug auf (wollte ich schon immer mal gemacht haben)!


    Toller Reisebericht - auch optisch schön gestaltet (mit den Ortstafeln)!!! :!! :!! :!! Interessante Route! War diesen Sommer auch im Westen unterwegs. Wir hatten ebenfalls einen Ford Escape und waren rundum zufrieden! Den Panda-Express habe ich für mich neu entdeckt - wirklich recht schmackhaft!


    Bin gespannt wie es weiter geht!

  • Das war wieder ein toller Tag und so konnte ich wenigstens mir alles ansehen, was ich letztes Jahr nicht gesehen habe. Dafür konnte ich aber an dem Tag zur Wave. Alles ist halt nicht machbar in so kurzer Zeit.
    Schade nur, dass das Wetter nicht wirklcih so mitgespielt hat und die Sonne nicht richtig zum Vorschein kam.


    LG
    Carmen

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