USA Texas 2009 oder "Houston, wir haben einen Bären"

  • @ canyoncrawler
    auch Nachzügler sind herzlichst willkommen


    @ erik
    ich war echt platt bin die letzen Nächte immer sofort eingeschlafen wenn wir im Hotel waren, aber heute werde ich ein wenig für euch einstellen


    @ carmibär
    gute Besserung

  • Hallo WeiZen, na dann aber Glück gehabt dass du dich dort drin nicht verirrt hast, ich fand es sehr unübersichtlich :!!


    22.10.09 Von Del Rio nach Lajitas (Big Bend)


    Wir wachen schon um halb Sechs auf und verlassen bereits um 8 diese gastliche Stätte, denn auf das Sofa hätte Nico sich nur unter Gewaltandrohung gesetzt.



    Erster Stopp Lake Amistad, ein künstlicher Stausee zur Bewässerung, der offenbar auch den Freizeitwert der Region mächtig erhöht. Im Reiseführer stand, Del Rio sei die charmanteste Bordertown in Texas, na ich weiß nicht.



    Lake Amistad


    Es ist heute wieder einfach lächerlich gutes Wetter. Wir erfreuen uns an der nächsten Attraktion, der höchsten Autobrücke der USA, der Brücke über den River Pecos auf der US 90.



    So und was schauen wir uns als nächstes an? Ah, den Gerichts”saloon” von Judge Roy Bean. Nico findet im Visitorcenter einen Flyer vom Hard Rock Café Austin. Hm, hat sie etwa bei der Routenplanung ein HRC übersehen, Micha ist ganz erschrocken, aber was wäre die Wüste ohne WiFi! Wir gehen kurz online und erfahren, dass das HRC dort 2006 geschlossen hat, “Haben sich aber gut gehalten die Flyer” meint Micha, “sehen aus wie neu.”



    Unser Ziel für heute und den morgigen Tag ist der Big Bend National Park, den wir um 13 Uhr an der Persimmons Gap erreichen. Das Kassenhäuschen ist nicht besetzt, ein Schild verweist uns an das benachbarte Visitorcenter, dort ein weiteres Schild "Out to lunch til 1.15"
    Wir werden schriftlich zum Lösen des Eintritts an das Visitorcenter an der Panther Junction verwiesen. Ok, wir machen bei dieser Schnitzeljagd nicht mit und legen auch unsere Lunchpause ein.


    Während wir so warten, kommen weitere unfreiwillige Schnitzeljagd Teilnehmer. Mit einem deutschen Paar unterhalten sich Nico und Micha kurz, die sind ganz erstaunt über unseren NP Jahrespass und das NP Stempelheft, kennen sie beides nicht. Der Herr holt schnell ein Heft aus seinem Wagen und sammelt ebenfalls wie Nico die Stempel der Persimmons Gap ein, als der Ranger von seinem Lunch zurück kommt.


    Nächste Stempelhaltestellen: Panther Junction und Chisos Mountains.


    Hier an der Chisos Mountain Lodge bleiben wir eine Weile länger, ärgern uns ein wenig, dass wir hier kein Zimmer mehr bekommen haben, obwohl wir es vor Wochen versucht haben, denn einen Sonnenauf- oder untergang hier oben stellen wir uns ziemlich toll vor. Ob hier wohl auch so applaudiert wird wie am Grand Canyon, wenn die Sonne untergeht? Einen optimalen Platz dafür gäbe es ja, der Aussichtspunkt am Window View Trail, die Sonne geht angeblich genau in diesem Bergeinschnitt unter. Hm, wir werden es nicht erleben.



    Window View


    Dennoch genießen wir es hier zu sitzen, nicht nur wegen der schönen Aussicht, sondern auch wegen der unheimlich tollen Stille, die nur von 2 deer und einem Wanderer gestört wird.


    Wir sind etwas müde und hungrig, also machen wir uns auf zum Hotel, manchmal sollte man die Arbeit von Madam (Navi) überprüfen. Was wirft sie aus gefragt nach “shortest” zum Hotel: 4h 30min, und bei “least use of freeways” 55min, ist klar oder?


    Wir wohnen im Lajitas Resort, zwar etwas weiter zu fahren und etwas teurer als die Chisos Mountain Lodge aber definitiv bessere Ausstattung, das Zimmer riecht ganz frisch als wir hereinkommen, zusätzlich verströmt die Verbena Seife von L'Occitane am Waschbecken einen prima Duft. Was für ein Gegensatz zu letzter Nacht!


    Frommers Reiseführer Texas empfiehlt zum Dinner das Starlight Theatre in Terlingua Ghost Town, na dann folgen wir doch mal brav dem Tipp und das erweist sich als Glücksgriff: leckeres Essen, (viel zu) große Portionen, nette Bedienung, tolle Aussicht auf die Chisos Mountains im Licht der untergehenden Sonne. Das wird auch hier honoriert, auf dem boardwalk vor dem Restaurant stehen und sitzen viele und schauen dem Sonnenuntergang zu. Wir machen es ihnen nach um genießen den letzen Rest Licht ebenfalls draussen. Nico hat in Ermangelung von Sam Adams zum Lone Star gegriffen, geht, ist aber ein wenig dünn für unseren Geschmack.


    Noch was zum Schmunzeln, der Hinweis auf der Toilette: "If it's yellow, let it mellow, if it's brown, flush it down." Ein aktiver Beitrag zum Umweltschutz der besonderen Art.


    Supermarkt Fehlanzeige, Handynetz Fehlanzeige aber prima WiFi im Restaurant und im Hotel.


    Unsere tierische Ausbeute für heute:
    1 Roadrunner, der tatsächlich vor uns quer über die Strasse lief, 2 Coyoten, 1 Javelina und 4 white tailed deer.


    Room# 434, 25°C, 317 miles

    • Offizieller Beitrag

    Moin,
    habe schon einige carrier und battleships hinter mir, aber diese Trägerklasse ist wirklich ein Labyrinth.


    So was gibt es in Texas:



    nie vermutet.

  • Ein toller Tag :!!


    Die Sonne geht wirklich genau in diesem Bergabschnitt unter. Aber geklatscht hat keiner, als wir dort waren =)


    Das Lajitas Resort ist ein guter Tip, nachdem die Terlingua Ranch nun wohl auf Dauer geschlossen bleibt


    Gruß


    Sandra

  • 23.10.09 Big Bend



    Ob ich das Shampoo als Farbauffrischer für mein Fell benutzen kann?


    Frühstück im Hotel? Ne, wollen wir nicht, das Terlingua Ghost Town Café darf heute beweisen, was es kann. Es herrscht wieder lächerlich gutes Wetter, gestochen scharfe Berge. Am Panther Junction Visitorcenter haben wir gestern gelesen, dass man an solchen Tagen mit klarer Sicht um die 180 Meilen weit sehen kann, schön, dass wir soviel Glück mit dem Wetter haben. Nico macht Sunny Konkurrenz und hat gestern auch schon eine rosa Nase bekommen.


    Wir frühstücken in Gesellschaft von einer Runde Biker, allerdings entscheiden wir uns für das Hiker’s Breakfast, denn schließlich wollen wir doch heute ein wenig herumlaufen.



    Terlingua Ghost Town Cafe


    Frisch gestärkt entern wir die Old Maxwell Road, eine dirt road zum Santa Elena Canyon, leider sind die Aussagen im Infozettel, Reiseführer und der tatsächlichen Beschilderung vor Ort widersprüchlich. Wir lesen alles von 4 wheel drive required, high clearance only, improved road, good for 2 wheel drives... N+M sind mutig und an einigen Stellen allerdings nicht mehr ganz sicher, ob das so gut war. Ziemlich erleichtert kommen wir nach einer halben Stunde heil am Santa Elena Canyon an. Der trail hier in den Canyon war überall wärmstens empfohlen. Hm, der Rio Grande führt ziemlich viel Wasser und auch der Terlingua Creek, den wir überqueren müßten, um den trail zu begehen, ist doch eher ein ziemlich schnell fließender Fluß statt eines Rinnsals. Das wird wohl nix, schade.


    Dennoch lassen wir uns von dem Anblick der 450m hohen Wände beeindrucken.



    Das da drüben ist also Mexico, einfach so. Keine Begrenzung. Nach allem was man so gelesen hat über die Kontrollen und den Grenzzaun, erscheint uns das fast lächerlich normal, einfach ein Fluß als Grenze.


    Obwohl das Castolon Visitor Center im Sommer geschlossen hat, der Sommer geht hier bis zum 1.November, ergattert Nico den Stempel dennoch, denn den gibt es in dieser Zeit im Shop an der Theke.


    Wir fahren weiter über den Ross Maxwell scenic drive und machen Stop an jedem Hinweisschild und look out. Am Tuff Canyon laufen wir auch ein wenig im Canyon herum und möchten jetzt bitte keine Wasserüberraschung erleben.


    Mittlerweile ist es schon Nachmittag und wir wollen doch noch zu den Hot Springs, zum Rio Grande Village und zum Boquillas Canyon.



    Auf dem Weg zum Rio Grande Village


    Also lassen wir den Abstecher von 14mi roundtrip zum balanced rock mal weg, wäre auch wieder ne dirt road gewesen und das wollen wir weder Micha noch dem Auto noch mal zumuten. Na ja fast, als wir am Abzweig zu den Hot Springs ankommen, liegen wieder 4 Meilen unpaved road vor uns. OK, so ein kleines Stück trauen wir uns. Bis wir zum Teil mit dem single track und dem 4 wheel drive required sign kommen. Drehen ist hier nicht mehr, also müssen wir durch.



    Als wir mehr als erleichtert (vor allem Nico) am Parkplatz ankommen, werden wir von etwas echauffierten herren begrüßt, die Hot Springs seien “covered in mud” und es hätte doch mal ein Schild am Beginn der dirt road stehen können, das darauf hinweist. Ein Schild steht da schon, allerdings mit nem ganz anderen Hinweis.



    Wir wollen uns die Quelle wenigstens ansehen, stellen aber fest, dass wir sie nicht finden, weil wir nicht weit genug gelaufen sind, wir hätten vielleicht vorher und nicht nachher die trail Beschreibung lesen sollen?


    Na dann eben nicht, mal sehen, ob wir wenigstens in den Boquillas Canyon hineinwandern können. Vorher kleiner Stopp im Rio Grande Village Shop, Stempel und Cracker Jacks mitgenommen, frisch gestärkt geht es weiter.


    Auf dem Trail in den Canyon liegen kleine gebastelte Dinge, die offenbar von den Bewohnern des mexicanischen Dorfes auf der anderen Ufersite hier abgelegt wurden und zum Kauf angeboten werden. Was passiert wohl, wenn sie dabei erwischt werden, ist das gleich illegaler Grenzübertritt? Vermutlich.



    Boquillas Canyon Trail


    Schon 17 Uhr, bis wir am Hotel zurück sind ist es bestimmt gegen Sieben. Dann noch mal losfahren, nö, keine Lust mehr, wir beschließen im Hotel, im Candelilla Restaurant zu essen.
    Wir genießen unsere Lajitas Fajitas auf der Terasse des Restaurants mit Blick auf die Berge, hinter denen langsam die Sonne verschwindet.


    Tierische Ausbeute: 3 Roadrunner, von denen wir keinen einzigen aufs Bild bannen können, die sind einfach zu schnell, außerdem sollten die wohl eher Roadcrosser heißen finden wir.


    173miles, 27°C

  • ja die Gegend ist echt abwechslungsreich und nicht so wie man es sich vorstellt
    Nähe zu Mexico und Kontrollen... wir sind bisher 2x von der Border Patrol an fest eingerichtetetn Kontrollstellen angehalten worden, hinter del Rio und hinter Presidio.


    Mir fallen gerade die Äuglein zu, ich schreib morgen weiter

  • 24.10.09 Von Lajitas (Big Bend) nach Van Horn


    Wir wachen auf, weil etwas über unserm Kopf herumläuft, hm, da ist doch nur das Dach und keine weitere Etage, zudem scheint es zu rennen, klingt nach Tier. Von draußen kann man nichts sehen. Was kann das sein? Beim Auschecken fragt Nico nach, die Vermutung fällt auf einen Waschbär.


    Wir verlassen Lajitas über die River Road am Rio Grande entlang, wundervolle Ausblicke werden uns geboten, zudem eine echte Filmkulisse.





    Javelinas!



    Wir kommen nach Presidio, das sieht nicht richtig einladend aus, bietet allerdings Handyempfang, der dringend benötigt wird, da Nico unbedingt die Sitzpltzreservierung ändern will. Hinter Presidio kommen wir in die 2. Kontrolle der Border Patrol, unser Ziel und das Hotel wird abgefragt, die Pässe wieder lange begutachtet und dann dürfen wir weiter.


    Marfa, der nächste Ort, den wir passieren, der für die angeblich mysteriösen Lichter, die man hier sehen kann, bekannt ist, sieht richtig nett aus. Micha wirft dort unsere Postkarten ein, N+M haben tatsächlich 2 geschrieben. Er entscheidet sich im Postoffice für die Box mit der Beschriftung “Out of town”, das sollte passen.


    In Fort Davis, was auch ganz ansprechend daher kommt, machen wir Mittagspause, haben alle Magenknurren, es gibt Pizza at Murphy’s (passender Name!)


    Jetzt wollen wir natürlich auch die Fort Davis National Historic Site besichtigen, schließlich sind wir deshalb hier. Wir merken mal wieder, wieviele faslche Vorstellungen man so durch das Fernsehen im Kopf hat, das Fort ist ganz anders als erwartet. Kein Palisadenzaun drumrum, etc.
    Die Felsen im Hintergrund sehen aus wie Pappmacheattrappen a la Raumschiff Enterprise, sind aber eindeutig echt.



    Hier ist die Landschaft, wie wir sie uns vorgestellt haben in Texas.



    Van Horn besteht offenbar nur aus Hotels/Motels und gas stations, wo um Himmels willen kaufen die Leute hier ein, es gibt nur einen Laden der annähernd einem Supermarkt ähnelt und hier ist das Gemüse nicht sooo frisch. Uns kommt ständig ein Gedanke in Anlehnung an Madagaskar 2 in den Kopf: Danke, dass sie bei uns gekauft haben. Wir wissen, sie hatten keine andere Chance.


    Tierische Ausbeute:
    5 Roadrunner, 11 Javelinas, 3 Taranteln



    Room # 105, 225 miles, 25°C und ziemlich windig

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