Den Kiwis auf der Spur

  • Hallo Annette,


    das war ein sehr schöner Tag und Ihr habt das "Land" ;) mal aus einer vollkommen anderen Perspektive entdeckt.
    Sehr schöne Bilder, bei den ganzen intensiven Farben geht einem richtig das Herz auf, vor allem wenn man dann hier aus dem Fenster sieht.


    Oh je - hoffentlich bist Du morgen wieder fit!
    Erkältung und zu viel Sonne ist glaub keine gute Mischung :(

  • Zitat

    Original von Westernlady
    Oh je - hoffentlich bist Du morgen wieder fit!
    Erkältung und zu viel Sonne ist glaub keine gute Mischung :(


    Naja... der absolute Tiefpunkt kommt leider noch... :traen: aber dann wird alles gut! :SCHAU:


    Trotzdem haben wir diesen Tag sehr genossen und erst zum Abend ging es mir immer schlechter.

  • Und jetzt kommt der absolute Tiefpunkt der Tour:



    31. Dezember - Fahrt nach Coromandel
    Wetter: sonnig, ca. 28°C
    Eigentemperatur ca. 39°C



    Sylvester. Die Nacht war schlimm. Schüttelfrost und diverse Schmerzen haben uns kaum schlafen lassen. Entsprechend fühlen wir uns jetzt. Und genau heute steht uns die längste Fahrt der Tour bevor. Wie sollen wir das schaffen? Und wenn wir die nächste Übernachtung verfallen lassen und hier eine weitere buchen?


    Irgendwie gelingt es uns, aufzustehen und zu duschen. Sogar den Weg um den gefährlichen Bettpfosten beherrsche ich inzwischen perfekt. Am Frühstückstisch fragen wir Chris und Geoff nach einer weiteren Übernachtung. Aber die beiden sind über den Jahreswechsel unterwegs und haben für einige Tage geschlossen. Also müssen wir da durch. Erst aber kämpfen wir mit dem Frühstück. In unserem Zustand haben wir einfach keinen Appetit. Die beiden haben sich aber so viel Mühe gegeben und wir wollen sie nicht enttäuschen, also wird gefrühstückt.


    Kurz darauf ist alles verpackt und wir sind start bereit. Nach einer herzlichen Verabschiedung von den Jungs geht es los auf die 450 km lange Tagesetappe. Klingt eigentlich nach gar nicht sooo viel, aber die engen Straßen lassen nur eine relativ geringe Durchschnittsgeschwindigkeit zu. Die vielen geplanten Programmpunkte unterwegs fallen unserem Befinden zum Opfer. Der Abstecher zu Hertz in Auckland dagegen muss sein.


    Und dann machen wir doch noch einen Besichtigungs-Stop. Ein Klo in Kawakawa! Nein, keine Pinkelpause, sondern die Hundertwasser Toilets. Ein echtes Designer-Klo und unser Highlight des Tages. Mit seinem letzten großen Werk gewann Friedensreich Hundertwasser im Jahr 2000 den neuseeländischen Preis für Stadt- und Landschaftsdesign.








    Weiter geht es Richtung Süden. Die Straßen sind ziemlich voll. Trotzdem kommen wir ganz gut voran. Gegen 13:30 Uhr erreichen wir Auckland. Dank der wirklich guten Karten finden wir den Weg zu Hertz sofort und die Sache ist schnell erledigt.


    Beim Kartenmaterial handelt es sich übrigens um die Kiwi-Maps. Es gibt sie in verschiedenen Ausführungen. Sehr detailiert und absolut empfehlenswert sind die für Nord- und Südinsel getrennten Bücher im DIN A5 Format zu jeweils 29,99 NZ$. Definitiv eine gute Investition!


    Weiter geht es über die N1, die in diesem Bereich sehr gut ausgebaut ist und wir dadurch zügig voran kommen. Dann folgen wieder kleinere Straßen und viele viele Serpentinen. Nach etlichen Stunden Fahrerei ist Jürgen völlig am Ende. Gut dass wir uns entschieden haben, uns trotz zusätzlicher Kosten beide als Fahrer eintragen zu lassen. So startet mein erster Versuch im Linksverkehr mit Fieber und heftigen Kopfschmerzen. Überraschenderweise ist es aber völlig problemlos und eigentlich gar keine Umstellung.


    Gegen 17:00 Uhr erreichen wir endlich das Mussel B&B in Cooks Beach. Unser Zimmer ist ausgesprochen schön und wieder haben wir eine eigene Terrasse mit Blick in den Garten. Das Wetter ist prächtig und bestimmt wäre es toll, der Einladung unserer Gastgeber zu folgen und mit ihnen und den anderen Gästen nach einem gemeinsamen Abendessen am Strand Sylvester zu feiern. Aber es geht einfach nicht. Wir fühlen uns schrecklich und wollen nur noch schlafen. Trotzdem bin ich traurig über die verpasste Sylvester-Feier. :traen: :traen: :traen:



    gefahrene Kilometer: 442
    Unterkunft: Mussel B&B :!! :!! :!! :!!
    Stimmung: :traen:



    Sorry für den trostlosen Tag.
    Wenigsten einige Fotos von dem neuen B&B will ich Euch noch zeigen:






  • Oh, Annette, das war ja wirklich kein schöner Jahreswechsel :(. Ich kann genau nachempfinden, wie ihr euch wohl gefühlt haben müsst. Es gibt kaum etwas schlimmeres, als im Urlaub krank zu werden. Eigentlich möchte man die ganzen neuen Eindrücke genießen, aber es geht eben nicht, sondern man will nur noch seine Ruhe haben.


    Warum musstet ihr zu Hertz?


    Die Toiletten sind klasse :!!! Ich liebe die Hundertwasser-Werke, finde diesen verspielten Kitsch irgendwie schön – und habe natürlich auch schon die Toiletten in Wien besucht ;).


    Wenigstens hattet ihr wohl wieder eine schöne Unterkunft. Das entschädigt dann vielleicht ein bisschen für euer gesundheitliches Pech.


    Da du vom absoluten Tiefpunkt berichtest, hoffe ich mal, es geht jetzt aufwärts :!! :!! :!!.


    Gruß
    Gundi

  • So, ich bin auch wieder nachgefahren


    Der Segeltörn war ja ein Traum, ich bin total begeistert von diesen schönen Bildern. Ich wäre da wahnsinnig gerne geschnorchelt, wie warm war denn das Wasser?


    Schade, daß es Dir dann am Abend so schlecht ging und dann Euch beiden an Silvester.


    Ich hoffe, daß die Krankheit nicht zu lange gedauert hat, nichts schlimmeres als im Urlaub krank werden


    Gruß


    Sandra

  • Das Klo sieht wirklich toll aus! Das ist mal wirklich selten, dass ein Klo Besichtigungswert hat! :!!


    Aber im Urlaub krank sein, dass braucht man nun wirklich nicht! Das ist sehr sehr schade! Und ausgerechnet noch zu Silvester...


    Eure Unterkunft scheint auch wieder sehr nett zu sein.
    Und nun geht es hoffentlich wieder aufwärts!


    Katja

  • Zitat

    Original von Globi
    Da du vom absoluten Tiefpunkt berichtest, hoffe ich mal, es geht jetzt aufwärts :!! :!! :!!.


    Zitat

    Original von Canyonmurmel
    Ich hoffe, daß die Krankheit nicht zu lange gedauert hat, nichts schlimmeres als im Urlaub krank werden


    Zitat

    Original von Westernlady
    Oh je, was für ein Silvester
    Und Jürgen hat es nun auch noch erwischt!
    Aber ab jetzt geht es hoffentlich aufwärts!


    Ja, das war bitter! Aber pünktlich mit dem neuen Jahr ging es aufwärts! :gg:

  • Zitat

    Original von utahjoe
    Wunderschöne Unterkünfte habt Ihr Euch da rausgesucht. :!!
    Joe


    Zitat

    Original von Katja
    Eure Unterkunft scheint auch wieder sehr nett zu sein.


    Nach den guten Erfahrungen mit B&B in Südafrika fanden wir es auch hier wieder sehr gut. Die Sorge vor "zu viel Nähe" zu den Gastgebern war fast überall völlig unbegründet.



    Zitat

    Original von Canyonmurmel
    Der Segeltörn war ja ein Traum, ich bin total begeistert von diesen schönen Bildern. Ich wäre da wahnsinnig gerne geschnorchelt, wie warm war denn das Wasser?


    Die Gradzahl kann ich nur schwer schätzen. Vielleicht 20°C.



    Zitat

    Original von Globi
    Die Toiletten sind klasse ! Ich liebe die Hundertwasser-Werke, finde diesen verspielten Kitsch irgendwie schön – und habe natürlich auch schon die Toiletten in Wien besucht .


    Die sollen ja sogar noch schöner, vor allem edler, sein.

  • 1. Januar - Coromandel
    Wetter: sonnig und warm, ca. 28°C



    0:00 Uhr. Das neue Jahr beginnt – ohne uns. Wir schlafen. 0:05 Uhr erwache ich durch einige Sylvesterknaller. Jürgen schläft. Ich gehe kurz nach draußen, aber viel ist hier nicht los. Vereinzelte Knaller, keine Raketen - kein Vergleich mit dem Feuerwerk in Deutschland. Irgendwie bin ich traurig. Nicht wegen der ausgefallenen Sylvester-Feier. Eher allgemein. So richtig angekommen sind wir noch nicht. Es ist alles ganz schön, aber die richtige Begeisterung für Neuseeland haben wir noch nicht gefunden. Und dann noch unsere gesundheitlichen Probleme. Ein paar Tränchen kullern, dann schlafe ich wieder ein. :traen:


    Durch die ins Zimmer scheinende Sonne werden wir am Morgen geweckt. Offenbar haben die 12 Stunden Schlaf gut getan, denn wir fühlen uns wieder richtig gut. Das Wetter ist phantastisch und auch das Stimmungstief ist überwunden. Mit einem leckeren Frühstück auf der Terrasse beginnen wir den Tag. :songelb:


    Dann machen wir einen Spaziergang zum nur 5 Minuten entfernten Cooks Beach. Viele Familien sind unterwegs, aber an dem langen breiten Strand verteilt es sich ganz gut. Für die Einheimischen ist es jedoch „very crowdy“. Naja, die kennen nicht Rimini.



    Wenige Minuten vor 12:00 Uhr sind wir zurück. Der Champagner wird geöffnet, denn als Europäer haben wir glücklicherweise einen zweiten Versuch für den Jahreswechsel. Prost Neujahr!!!


    Nach einem kurzen Telefonat mit den Lieben in der Heimat machen wir uns auf den Weg, um die umliegenden Orte zu erkunden. Über Whitianga fahren wir nach Kuaotunu. Neben dem felsigen Strand gefällt uns besonders der Blick auf den Nordteil der Coromandel Halbinsel.







    Ein Stück weiter kommen wir zum Maharangi Beach. Von der Straße aus führt der Weg durch ein kleines Pinienwäldchen. Wie es hier duftet! Dann stehen wir an dem langen breiten und praktisch menschenleeren Strand. Traumhaft! Auf dem fast zweistündigen Spaziergang begegnen uns gerade mal drei Personen. Dafür landen immer mehr von den wunderschönen Muscheln in Jürgens unendlichen Hosentaschen. Bei jedem Schritt klimpert es neben mir - als hätte man ihm ein Glöckchen umgehängt.




    Auf dem Rückweg machen wir Halt in Whitianga, um eine Kleinigkeit zu essen. Aber gar nicht so einfach: für ein Lunch ist es zu spät, für´s Dinner zu früh und für einen simplen Kaffee der falsche Tag. Etwas genervt geben wir auf und fahren zurück. Unterwegs macht sich die Tankanzeige unmissverständlich bemerkbar. Wo könnte hier eine Tankstelle sein? Vielleicht am Hot Water Beach, der als nächstes auf unserer „To-Do-Liste“ steht. Eine Tankstelle gibt es nicht, dafür ist es aber eine günstige Zeit, um die heißen Thermalquellen am Strand zu besuchen. Denn nur bei Ebbe kann man ein heißes Bad im Sand nehmen. Einsamkeit ist aber nicht inklusive, denn auf dem kleinen Strandabschnitt tummeln sich die Massen. Weder buddeln noch baden wollen wir hier, aber ein Blick auf das Spektakel lohnt sich.





    Jetzt müssen wir aber dringend eine Tankstelle finden. Die besten Chancen rechnen wir uns am Fähranleger in Cooks Beach aus. Und tatsächlich, es gibt eine. Aber zu früh gefreut. Benzin ist ausverkauft. In der Nacht wird ein Tankwagen erwartet. Ob man sich darauf verlassen kann?


    Im „Eggcellent“ wollen wir zu Abend essen, aber ohne Reservierung besteht keine Chance. Also zurück zur Unterkunft und die Gastgeber um Reservierung bitten. Das bedeutet weitere 4 Kilometer mit leerem Tank.


    Um 20:30 Uhr sitzen wir endlich am Tisch im „Eggcellent“. Zwischen Green Lip Mussels und Kingfish lernen wir ein nettes deutsches Paar kennen. Schnell kommen wir ins Gespräch und es wird ein richtig schöner Abend. So schön, dass die beiden völlig die Zeit vergessen und plötzlich ganz entsetzt feststellen, dass ihr Campingplatz in zwei Minuten schließen wird. Es folgt ein ziemlich abruptes Ende des gemeinsamen Abends, so dass wir noch nicht einmal die Namen der beiden kennen.


    Kurz vor Mitternacht sind wir zurück in der Unterkunft. Noch ein „Gute-Nacht-Bier“ auf der Terrasse, dann ist der erste Tag des neuen Jahres beendet.



    gefahrene Kilometer: 158
    Unterkunft: Mussel B&B :!! :!! :!! :!!
    Stimmung: :gg:


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