Von Chicago nach Los Angeles

  • Zitat

    Original von klaus
    Da es heute in Westfalen regnet, komme ich endlich zum Lesen deines Reiseberichtes. Auch wenn an den ersten Tagen noch keine Fotos eingestellt waren, ist eure Reise in Gedanken gut nachvollziebar und interessant beschrieben. :!!



    Als Anfänger wusste ich noch nicht wie das so funktioniert mit den Fotos. :schaem:
    Ich werde es dann zuhause noch nachholen, jetzt habe ich fast zuwenig Zeit. :skt:


    Herzliche Grüsse nach Westfalen
    Ernst

  • Mittwoch, 2. Juli 2008


    Die heutigen Temperaturen in Oceanside waren nicht mehr mit denen der letzten tage zu vergleichen. Auf maximal 75 Grad Fahrenheit kletterte das Thermometer und wir bekamen nach den 115 Grad von vorgestern schon fast einen Schüttelfrost. Uns schien es jedoch wesentlich angenehmer zu sein. ;)


    Nach einem späten Frühstück machten wir uns gemeinsam mit unseren Gastgebern auf nach Carlsbad um dort dem Kaufrausch zu frönen. Galt es doch für unsere sechs Enkelkinder etwas einzukaufen. Ich glaube es ist das Privileg der Grosseltern die Enkel ein wenig zu verwöhnen, die wären doch so enttäuscht, wenn wir bei der Ankunft zuhause nicht irgendwas für sie aus den Koffern zaubern würden.


    Mit einem kleinen Snack stillten wir den grössten Hunger, denn heute war noch eine Party mit Freunden angesagt, die wir von früher ebenfalls kannten. Relaxen war vorerst angesagt und dann kamen die Vorbereitungen zur Party. Stühle und Tische wurden hervor geschleppt. Auch in der Küche gab es gewisse Vorbereitungsarbeiten und als die Gäste gegen halb sechs Uhr kamen war alles bereit.


    Zum Dessert wurden nun unsere mitgebrachten Kambly-Biskuits präsentiert. Und hier sah man was ein Schweizer Qualitätsprodukt wert ist. Über tausende von Meilen mitgeschleppt, durch enge uns steile Canyons gekarrt, über hunderte von Meilen über holprige Gravelroads mitgefahren und das bei Temperaturen von bis zu 115 Grad Fahrenheit was ca. 46 Grad Celsius entspricht. Gut, wir walteten auch mit der nötige Sorgfalt und schauten auf eine gute Isolation durch unsere Wäsche in den Koffern, denn oft war es im parkierten Wagen trotzdem sehr warm. Das Ergebnis war umwerfend, ausser kleinen Absplitterungen hatten die Produkte keinen Schaden erlitten und auch die Schokoladefüllung lief nicht aus. Auch die mitgebrachte Schokolade präsentierte sich noch in einem guten Zustand. Wir waren wirklich überrascht, befürchteten wir doch das Schlimmste. Die soll nun absolut keine Schleichwerbung für Schweizer Produkte sein, es ist schlicht und einfach Tatsache. :!!


    Aus alle Fälle fanden die verschiedenen Biskuits guten Zuspruch und die Hälfte der Dose war bald einmal geleert. Mit plaudern ging auch hier die Zeit schnell vorbei und man blieb nach unamerikanisch recht lange sitzen.

  • Donnerstag, 3. Juli 2008


    Nach dem Morgenessen bei unseren Gastgebern trödelten wir noch etwas herum, wenn man dem so sagen kann. Helga machte im kleinen Blumengarten unserer Freunde etwas in Landscaping brachte zusammen mit Lee die kleine Grünfläche wieder auf Vordermann. Ich nahm mich der angesammelten Papiere an und sortierte aus, was wir nicht mehr benötigen würden. Trotz allen Bemühungen schleppt man dann noch immer zu viel nach Hause mit. Wichtig war, dass in unseren Unterlagen auch je ein kleiner Stein von Crazy Horse, Zion NP und Valley of Fire nicht fehlen darf. Hoffentlich merkt niemand den Verlust, aber es sind ganz bestimmt nur winzige Steinchen. ;)


    Um Mittag fuhren wir Richtung San Diego ab, kamen aber vorerst nicht weiter, zu sehr lockte das Hinweisschild auf den Wal-Mart von Oceanside. Und erneut kam der Kaufrausch über uns und für die lieben Enkelkinderchen musste noch einmal eine Runde eingekauft werden, aber auch die Oma und der Opa kamen nicht zu kurz. Dann ging es ab auf die Interstate 5 Richtung San Diego. Für mich ein vertrauter Weg, den ich in den Jahren meiner Langzeitaufenthalte gar oft gefahren bin. Im Hotel Best Western Inn by the Sea, das mir Nicole vom International Center for American English (ICAE) zu Vorzugskonditionen reserviert hatte. Nach dem einchecken und dem Zimmerbezug galt unser erster Weg natürlich dem ICAE. Hier hat sich einiges getan, denn die Schule wurde vor zwei Jahren an eine internationale Sprachschule mit Hauptsitz in Malta verkauft. Alle Räume erhalten derzeit ein neues Outfit in den Farben orange und weiss der neuen Besitzerin. Alexis Lasheras, die bisherige Besitzerin der Schule wird noch wenige Wochen Teilzeit arbeiten, ehe sie sich ganz zurückzieht. Ich persönlich finde es schade, dass diese kleine, feine aber gute Sprachschule nun in einem grossen Konzern untergeht. Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass sich Alexis wirklich jederzeit den kleineren oder grösseren Problemen ihrer Studenten angenommen hat. Nicole selber wird weiterhin in der Schule im Administrativbereich tätig sein.


    Nach diesem Besuch stand natürlich ein erster Rundgang durch La Jolla auf dem Programm und ein Walk entlang der Strandpromenade. Zum Glück war meine Sitzbank am Pazifik, auf der ich jeweils meinen Lunch einnahm und so manchen Sonnenuntergang bewunderte gerade frei, so dass wir unsere Sonnenbrände der letzten Tage etwas auffrischen konnten. :songelb: :che:


    Keine Frage natürlich wo wir unser Dinner einnehmen würden. Natürlich im Ristorante „La Dolce Vita“ das sich so zu meinem Stammlokal entwickelt hatte. Allerdings hat es im Laufe der Jahre in kulinarischer Hinsicht auch Konzessionen an den amerikanischen Geschmack gemacht. Trotzdem hat das Ambiente immer noch etwas italienisches an sich und auch das Personal ist teilweise seit Jahren dasselbe. Wir liessen uns das Saltimbocca alla Romana zusammen mit einer Flasche Chianti und den üblichen Vor- und Nachspeisen auf alle Fälle schmecken und reservierten uns gleich für den nächsten Abend nochmals einen Tisch. :che:


    Als Verdauungsspaziergang durfte natürlich ein Walk durch die Prospect Street und ein Gang entlang dem Pazifik nicht fehlen.

    • Offizieller Beitrag

    Schöne, geruhsame Tage, Ernst, wenn man mal vom Shopping absieht.=)


    Die Bisquits sehen wirklich lecker aus. Vielleicht solltest Du das Forum
    mal in die Schweiz einladen.:MG:


    Und so ein Platz am Pazifik hat schon was. Da ist man einfach nur zufrieden.=)

  • Freitag, 4. Juli 2008


    :US1:


    Heute wird in den ganzen USA der 4th of July, der Independence Day als einer der grössten Feiertage in den USA zelebriert. Nach unserem Programm wollten wir nach dem Morgenessen im Hotel als erstes das Cabrillo National Monument besuchen. Ein Besuch dieses Platzes gehört für mich einfach dazu, wenn ich in der Gegend von San Diego weile. Neben dem Point Loma Lighthouse wurde in den letzten Jahren ein kleines Museum eingerichtet. Leider war es dieses Jahr wettermässig nicht optimal, es herrschte recht starker Nebel und die Skyline von San Diego war nur schemenhaft zu erkennen. Von früheren Aufenthalten her ist mir dieses Phänomen nicht unbekannt, man muss es halt dann nehmen wie es ist. Im Visitor-Center schauten wir uns noch einen äusserst interessanten Film über das Leben der Wale mit hinreissenden Aufnahmen an.


    Eigentlich hatten wir im Sinn gehabt von da aus noch auf dem Mount Soledad zu fahren. Das ist ein Berg hinter la Jolla, von dem aus man bei guten Sichtverhältnissen eine wunderbare Rundsicht auf La Jolla, San Diego und die wunderbaren Wasserflächen der Bay hat. Zwei Dinge führten dazu, dass wir dies fallen liessen: Einerseits der Dunst und Nebel andererseits der Verkehr im Bereich Mission Bay wo es nur noch schrittweise voran ging. Bewaffnet mit dem Utensilien für einen langen Grilltag wurden zuerst Parkplätze und dann Liegeplätze gesucht. Dabei schauten auch die Parkplatzbesitzer der umliegenden Gegend, dass sie ins Geschäft kamen. Die Parkplätze nächst den begehrten Grün- und Strandflächen wurden mit Plakaten für $ 100 pro Tag angeboten, je weiter davon entfernt reduzierte sich dieser Betrag dann auf $ 40. Sowohl mit Taxis, wie mit Rischkaähnlichen Velos und zu Fuss wurde dem begehrten Terrain entgegen gepilgert. Selten sah ich in den letzten vier Wochen so viele Amerikaner so lange Strecken zu Fuss marschieren. Da waren wir froh, dass wir unseren KIA beim Hotel auf dem reservierten Parkplatz abstellen konnten. =)


    Nach einer kurzen Ruhepause machten wir uns auf, um in La Jolla zu schauen was sich seit unserem letzten Besuch geändert hat und natürlich zu inspizieren wie sich die Lage im Bereich der grossen Grünfläche präsentiert. Auch hier wurden wir nicht enttäuscht, von der Grünfläche war nicht mehr viel zu sehen, dafür wurde hier nun das urbane Leben mit wenig Abstand zum Nachbar gepflegt. Da wurden ganze Claims mit gelben Bändern als eigenes Territorium markiert, Zelte und andere Unterstände aufgestellt, Riesegrills montiert die fast unter der Ladung des darauf platzierten Fleisches zusammenbrachen. Kurz und gut, es war eine Freude zuzusehen wie hier ganze Familien von der Uroma bis zum Säugling das Leben in freier Natur pflegten. :lf:


    Nach einem weiteren gepflegten Dinner im "Ristorante La Dolce Vita“ ging es Richtung Strand wo um neun Uhr das grosse Feuerwerk beginnen sollte. Und es begann auch pünktlich und ebenso pünktlich nahmen wie üblich mit dem ersten Donnerschlag die ersten Alarmsirenen von diversen Autos ihre Tätigkeit auf. Je nach Lautstärke waren es mehr oder weniger, so dass wir mit einer Sinfonie bestehend aus Feuerwerk, Donnerschlägen und Alarmsirenen den 4th of July abschliessen durften. Zuvor konnten wir jedoch noch den ebenfalls traditionellen gigantischen Stau in den Strassen von La Jolla bewundern, den es jeweils nach Beendigung des Feuerwerks gibt, wenn aus allen Einstellhallen heraus auf einmal die Autos die Strassen zurück erobern.



  • Das Feuerwerk war auch nicht schlecht, ich habe aber schon besser komponierte gesehen.


    Im Moment, fast zwei Stunden nach Abschluss scheint sich die Verkehrslage nun endlich etwas zu beruhigen.


    Weiter schönen Urlaub. Mich interessiert dann wie du die Rockys antreffen wirst. Bei mir war es wie im Bild. Und beim WC schön anstehen. :MG:


    Gruss Ernst

  • Zitat

    Original von desert-Gerd
    Ein intzeressanter Tag :!!
    Vom Cabrillo National Monument hatte ich auch keine gute Sicht auf San Diego. :wut1:


    Waren die 100 $ Parkgebühr nur weil es der 4. July war oder ist es immer so teuer?




    Nein, das war bloss wegen dem 4. Juli. Ausser bei speziellen Events sind die Preise normal. Am 4. Juli herrscht ja im Raum San Diego verkehrsmässig der Ausnahmezustand. :MG:
    Wenn ich an der Pazifik Beach jeweils in ein bestimmtes Restaurant wollte, benutzte ich das Valet Parking (derzeit bei 8 - 10 $)


    Gruss Ernst

  • Samstag, 5. Juli 2008


    Für heute hatten wir uns nicht mehr so viel vorgenommen. Nach dem Morgenessen im Hotel checkten wir aus und fuhren noch zum VONS um einige Süssigkeiten für unsere Gastgeber in Oceanside und einige letzte Einkäufe für uns zu tätigen. Zu meinem Erstaunen funktionierte meine Kundenkarte aus dem Jahr 1999 noch immer, so dass wir noch von einigen Rabattaktionen profitieren konnten. ;)


    Eine letzte Rundfahrt durch La Jolla und den Beachbereich und dann ging es auf dem Coast HWY 101 erneut Richtung Oceanside zu unseren Freunden. Einige Snacks und erneut plaudern und schon war der Nachmittag vorbei. Um 18:00 Uhr war nämlich unsere traditionelle Einladung zum Dinner für unsere Freunde und deren Familie angesagt. Die eine Tochter ist mit einem Police-Officer verheiratet die zwei Sohne haben, von denen einer schon einmal für zwei Wochen bei uns in der Schweiz zu Besuch war. Lisa, die andere Tochter, die alleinstehend ist lebt und arbeitet in Palm Springs, war verhindert zu kommen. Im Hungry Hunter Steakhouse von Oceanside konnten wir noch einmal ein äusserst leckeres Pfeffersteak einnehmen und zwar zu Preisen, von denen wir in der Schweiz nicht einmal zu träumen wagen. ;auweia;


    Zurück im Hause von Jackie und Lee, zusammen mit dem ganzen Clan gab es noch einen ausgiebigen Eisnachtisch und einen noch ausgiebigeren Kaffeeklatsch. Wenn auch nicht einen spektakulären, so haben wir doch einen schönen Tag zusammen mit guten Freunden erlebt. Morgen Abend um diese Zeit sollten wir uns schon im Flugzeug Richtung Heimat befinden. Das bedeutet, dass nun doch so langsam an das Packen der Koffern gedacht werden sollte. ;auweia;

    • Offizieller Beitrag

    Etwas zwanglos relaxen gehört auch dazu.


    Schade, dass es bald vorbei ist. Die Berichterstattung gefällt mir sehr gut.:!!

  • Sonntag, 6. Juli 2008


    Unser letzter Tag auf amerikanischem Boden. Nach dem Frühstück ging Helga mit unseren Freunden zur Kirche. Lee war während längerer Zeit im Rat der Prespiteryan Church von Oceanside und arbeitet auch heut noch aktiv mit. Daneben ist er in vielen anderen Organisationen, so auch beim Rotary Club äusserst aktiv. Ich dagegen beschäftigte mich mit dem Kofferpacken. Eine Arbeit, die nicht unbedingt zu meinen Lieblingsbeschäftigungen gehört. Wir entschieden uns den grösseren Koffer als Fly-Gepäck aufzugeben, so dass ich ihn einen Tag nach unserer Ankunft bei der nächsten Bahnstation abholen kann.


    Um ungefähr 14:00 Uhr fuhren wir auf der Interstate 5 los Richtung Los Angeles. Schon bald einmal kamen wir in die ersten Staus und so entschieden wir und den neuralgischen Punkt der I 5 und I 405 auf der Toll-Road HWY 73 zu umfahren. Es kostet zwar für eine verhältnismässig kurze Strecke vier Dollar, doch die Fahrt auf der durchgehend dreispurigen Strecke (pro Richtung) lohnt sich allemal.


    Kurz nach vier Ankunft bei der National und problemlose Rückgabe unseres fahrbaren Untersatzes der letzten vier Wochen. Kaum alles ausgeladen entschwand er, leicht rötlich gepudert, unseren Augen. :wink4:


    Das einchecken am Business Schalter verlief schnell, dann durch die Sicherheitskontrolle und schon landeten wir in der Business Lounge von Star Alliance. Jetzt noch anderthalb Stunden warten und dann geht es Richtung Gate zum Boarding um 18:55 Uhr.


    So, und nun schlage ich bis zum Abflug beim Buffet in der Lounge noch einmal so richtig zu. :MG:

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