Von Chicago nach Los Angeles

  • Sonntag, 29. Juni 2008


    Das Morgenessen versöhnte dann wieder ein wenig den Unmut über die fehlende Internetverbindung im Zimmer, denn es war wirklich gut. Wir trödelten noch etwas herum, telefonierten nach Hause und setzten uns erst nach zehn Uhr Richtung Wickenburg in Bewegung. Auf dem GPS hatten wir gleich die Einmündung der Castles Hot Springs Road in die US 60 bei Morristown eingestellt. Die Strecke war zwar phasenweise recht interessant, bot aber keine besonderen Höhepunkte. Sind wir etwa schon zu verwöhnt? Allerdings ist das Autofahren – im Gegensatz zu Europa – doch viel entspannter.


    Wir hatten uns heute zum Ziel gesetzt die Castles Hot Springs Road zu fahren. Silke und Sandra vom Discover Forum America haben uns diesen Tipp gegeben. Die Strecke führt durch Hinterland nordöstlich der US 60 bei Morristown. Zuerst waren wir zwar nicht ganz sicher ob wir den richtigen Einstieg gefunden hatten, als wir aber den im Reisebericht von Sandra erwähnten roten Abraumhügel sahen, waren wir sicher auf dem richtigen Weg zu fahren. Die Road war unter den heutigen Bedingungen sehr einfach zu fahren, auch wenn man für die letzten drei Meilen ein Bachbett benutzen muss. Heute hatten wir jedoch bloss in einem einzigen Wash ein wenig Wasser, dessen Tiefe war aber so, dass nicht einmal die Reifen richtig nass wurden. Im Allgemeinen ist die Road recht breit, so dass ein Kreuzen mit anderen Fahrzeugen problemlos möglich ist. Die Road führt durch kleine Canyons, über Anhöhen und bietet immer wieder neue Ausblicke. In der Ferne war heute ein Waldfeuer zu sehen, von dem dann am Abend im Fernsehen auch berichtet wurde. Ich könnte mir aber vorstellen, dass die Road nach einem Gewitter wahrscheinlich ein wenig schwieriger, wenn nicht gar unmöglich zu fahren ist. Als Zeitbedarf muss man, Fotostopps eingerechnet ungefähr dreieinhalb Stunden rechnen.


    Wir erreichten schon gegen halb fünf Uhr das vorreservierte Best Western Rancho Grande in Wickenburg. Der Empfang war sehr freundlich und nach einer Viertelstunde wurden wir telefonisch von der Front Desk angefragt ob wir alles zu unserer Zufriedenheit vorgefunden hätten. Dem sagt man eben Kundenpflege. Das Motel war zwar nicht neuestem Datums, doch das Zimmer ist gross, geräumig und sauber. Und auch das Internet funktionierte tadellos. Was will man mehr. :!!


    Das Dinner nahmen wir auf „deutsche Art“ im House Berlin ein. Das Essen schmeckte und das deutsche Bier auch. Während der ganzen Zeit lief im Hintergrund deutsche Schlagermusik, allerdings nicht gerade die aktuellste (die ist ohnehin in Englisch). Sondern solche, die zur Zeit als wir noch Teenager waren gerade aktuell war. Und das ist bekanntlich schon einige Jährchen her.

    • Offizieller Beitrag

    So, jetzt habe ich auch mal wieder nachgeholt. Die Tour gefällt mir sehr gut. :!!


    LV wird mich auch nur eine Nacht sehen, notgedrungen. Am nächsten Tag werde ich weiterfahren. Und Danke für Info in Kingman, habe mir das Restaurant schon mal gemerkt.



    Zitat

    Original von Emmentaler
    ....... Route 66 fuhren verpflegten (vielleicht wird dieser Bericht noch einmal fertig)


    Die Route 66 Tour würde mich auch interessieren, ich hoffe, dass der Bericht bald fertig wird und Du ihn dann hier vorstellst. ;)

  • Zitat

    Original von Westernlady
    Hallo Ernst,


    das ist auch wieder ein schöner Tag gewesen :!!
    Und keine Angst, hier wird niemand weinen!
    Jeder darf dahin, wo es ihm gefällt, ohne dass Bekehrungsversuche gemacht werden.


    Dem schließe ich mich an :!!


    Gruß


    Sandra

  • Montag, 30. Juni 2008


    Das Best Western von Wickenburg ist eines der Ältesten in den USA. Es verfügt deshalb über keinen eigenen Frühstücksraum und so mussten wir in das gegenüberliegende Golden Nugget gehen. Wir erhalten dafür einen Gutschein über je zwei Dollar, wofür uns das übliche kleine Frühstück mit den pampigen süssen Dingern gratis abgegeben würde. Um unser hartes Tagwerk durchzustehen benötigten wir natürlich mehr, so dass wir dann noch zehn Dollar draufzahlen mussten.


    Unser erster Besuch des Tages galt der Vulture Mine in Wickenburg, die uns als sehenswert empfohlen wurde. Doch dort angekommen standen wir vor verschlossenen Türen, denn diese ist anscheinend nur Freitag, Samstag und Sonntag geöffnet. Und heute ist eben Montag, so dass wir unverrichteter Dinge umkehren mussten. Schade, denn ich hätte Silke gerne eine der drei jungen Katzen mitgebracht. ;)


    Dann dachten wir Robson’s Mining World in Congress sei eigentlich auch einen Besuch wert. Doch auch hier Monday closed. Was nun? Uns schien, dass unser KIA vor den grossen Strassen Südkaliforniens noch etwas Gravelroad nötig hätte. Also fuhren wir auf der US 60 weiter nach Aguila wo nach unserer Karte eine Gravelroad um die Harquarala Mountains herum führte. Anscheinend waren jedoch die amerikanischen Strassenbauer in den letzten Monaten (und Jahren) sehr tüchtig, denn statt einer Gravelroad lag eine schöne anscheinend erst kürzlich asphaltierte Strasse unter den Rädern. Immer wieder tauschen Warnschilder und auf die Strasse gepinselte Hinweise auf die Gefahr von Kühen auf. Denkste, wo sollen diese Biester in dieser trockenen Gegend auch sein. Bis dann so ein Vieh aus den Büschen auftauchte, uns zu einer Vollbremsung zwang und damit auch eines Besseren belehrte. :rolleyes:


    Wir gaben die Hoffnung auf eine schöne, einsame Gravelroad noch nicht auf und wurden im Kofa National Wildlive Refuge doch noch fündig. Von Vicksburg kommend bei der Auffahrt 45 zur Interstate 10 geradeaus und kamen so in eine Gegend, die verschiedene gute Möglichkeiten bietet und die man einmal etwas genauer ansehen sollte. Wir fuhren die knapp 40 Meilen (ca. 60 Kilometer) lange Pipeline Road, die wie es der Name sagt einer Pipeline der El Paso Natural Company AG und dazu auch einer Hochspannungsleitung entlang führt. Die Road und auch die Abzweigungen, die weiter ins Innere des Gebiets führen sind gut signalisiert. :] Allerdings hatten wir vor unserer Fahrt längere Zeit trockenes Wetter und die zahlreichen Washes waren alle trocken. Es wäre sicher interessant dieses Gebiet einmal näher zu erkunden. Allerdings nicht bei Temperaturen wie heute, die um die 115 Grad Fahrenheit liegen.


    Von der US 95, auf der wir anschliessend nach Yuma führen, führen verschiedene Roads in das Gebiet herein. Eine kleine Übersichtskarte, die an den Eingängen bezogen werden kann gibt einen kleinen Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten.


    In Yuma hatten wir bereits das Best Western Coronado Motor Hotel vorreserviert. Eigentlich hatten wir erwartet, dass wir ein normales Zimmer mit zwei Betten vorfinden würden. Das Ergebnis war überraschend: Zimmer mit zwei Betten, Ankleideraum, Badraum und Küche inkl. Riesenkühlschrank. Trotz der Möglichkeit am eigenen Herd etwas zu brutzeln gingen wir für das Nachtessen ins Restaurant, das dem Motel angeschlossen ist.

  • :sens:


    Kein Katzi für mich :traen: :traen: :traen:


    Aber danke für den Versuch :!!


    Ernst, schade dass sowohl die Vulture Mine als auch Robsons Mining World geschlossen hatte. Robsons Mining World kenne ich noch nicht persönlich, aber Freunde sind letztes Jahr dort gewesen, haben sogar dort übernachtet =)


    Aber Ihr habt trotzdem das Beste aus dem Tag gemacht :!!

  • Da ich wahrscheinlich die nächsten zwei Tage bei unseren Freunden in Oceanside keinen Internetanschluss habe (wenigstens war es vor acht Monaten noch so) hier eine kleine Zwischeninformation.


    Wie kommt es, dass es mich immer wieder nach San Diego zieht?


    Fester Bestandteil unserer USA-Reisen ist neben Wisconsin auch ein Besuch der Region Oceanside – San Diego.
    Beruflich hatte ich vor meiner Pensionierung auf Ende April 1999 eine sehr stressige Zeit. Wir waren schon früher oft in Südkalifornien bei unseren Freunden Jackie und Lee in Oceanside, die wir durch Verwandte von uns kennen gelernt hatten, zu Besuch. So wie sie auch uns in der Schweiz besuchten. In Bern, wo ich arbeitete kommt im Alter von 63 Jahren automatisch die Pensionierung. Angesichts der sehr anspruchsvollen Zeit vor diesem Tag tauchte bei mir der Gedanke auf, die englische Sprache doch noch ein wenig besser zu lernen und zwar in einem Intensivkurs in Südkalifornien. Meine Frau Helga war damit einverstanden dass ich diese Auszeit nahm und so war ich ab Juni 1999 für fast vier Monate in La Jolla, einem Ferienort südlich von San Diego. Dort besuchte ich zusammen mit Jugendlichen aus aller Welt das International Center for American English (ICAE). Dem Alter angepasst wohnte ich während dieser Zeit im Best Western Inn by the Sea in La Jolla, das direkt im Zentrum fast gegenüber dem Hard Rock Cafe liegt. Gut geeignet für den Schlummertrunk und dafür benötigte ich im gegensatz zu den meisten meiner Begleiterinnen und Begleiter keine ID. ;)


    Für mich war es eine spannende, interessante und lehrreiche Zeit, lernte ich doch nicht nur die englische Sprache etwas besser, sondern machte als Grufti auch Bekanntschaften mit Jugendlichen aus aller Welt. Das hat zum Beispiel dazu geführt, dass ich junge Menschen aus Japan kennen lernte und durch diese deren Eltern. So gab es ebenfalls hier beidseitige Besuche und wenn es irgendwie geht möchten wir nächstes Jahr zum dritten Mal dieses faszinierende Land Japan bereisen. :!!


    Als älterer Student hatte ich aber auch guten Kontakt zur Staff der Schule und besonders zu deren Leiterin Alexis Lasheras. Leider hat sie die Schule jetzt an eine internationale Sprachschule verkauft. Bei unserem Besuch wird sie uns sicher viel zu erzählen haben.


    La Jolla und überhaupt die Gegend um San Diego ist für mich fast zu einer zweiten Heimat geworden. Ein Besuch beim Cabrillo NM und eine Fahrt über den Mt. Laguna sind für mich obligatorisch. Ebenso eine Ruhepause auf einer Bank mit Sicht auf den Pazifik bei Sunset in La Jolla die in mir jeweils viele Erinnerungen weckt.


    Nach 1999 erhielt ich im Jahr 2001 noch einmal eine Auszeit und besuchte noch einmal für zwei Monate am gleichen Ort die gleiche Schule.

  • Dienstag, 1. Juli 2008


    Heute morgen nahmen wir es äusserst gemütlich, hatten wir doch kein spezielles Programm vorgesehen. Etwas ausschlafen, gemütlich Morgenessen im Hotelrestaurant und dann Koffer packen und verladen. So wurde es elf Uhr bis wir uns in Bewegung setzten. Über die Interstate 8 fuhren wir via El Centro nach San Diego wo wir auf die I 5 North wechselten. Doch dann entschieden wir uns doch noch für einen kleinen Schlenker, fuhren beim Exit Genesee ab und Richtung Coast HWY 101 North. Diese Strecke war früher meine Lieblingsverbindung, wenn ich von La Jolla nach Oceanside fahren wollte. Durch die verschiedenen Ferienorte an der Küste gelangt man gemütlich gegen Norden. Allerdings hat auch da der Verkehr in den letzten Jahren massiv zugenommen.


    Gegen drei Uhr Nachmittags langten wir beim Haus unserer Freunde in Oceanside an, das zu unseren Ehren mit der Schweizer Fahne dekoriert wurde. Unsere Freunde leben in einer Wohnsiedlung mit Einfamilienhäusern für Leute über 50 Jahr. Das Ganze ist umzäun und man muss durch ein Gate passieren, das allerdings unbewacht ist. Wenn man den Zahlencode kennt kann man als Gast jederzeit und ohne Anmeldung hineinfahren.


    Mit plaudern, einem Nachtessen zuhause und einigen Gläsern von Flüssigkeiten ging der Abend viel zu schnell vorbei.

  • Toll!
    Und meinen Respekt für das Lernen unter all den Jugendlichen. War bestimmt eine wunderbare Erfahrung. :clab:
    La Jolla mag ich auch. Einer der schönsten Orte der USA.


    Meine Tante und mein Onkel lebte auch lange in so einer Siedlung für über 50-Jährige. An meinen ersten Besuch dort kann ich mich noch gut erinnern.
    Besonders die großen Rasenflächen ohne Zäune zwischendurch und die US-Flaggen am Mast haben mich dort fasziniert und sind mir, jetzt nach fast 30 jahren noch immer im Gedächtnis.



    Joe

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