Die Flucht vor dem Regen

Zitat

Original von Westernlady
Das "Experiment" ist verdammt gut gelungen

Ach Gerd, Du wirfst gerade permanent meine Pläne über den Haufen

Warum?

Zitat

Original von Westernlady

Habe hier auf meinem Compi mittlerweile diverse Files mit Namen 2009_1, 2009_2, 2009_1a ...

Das geht ja noch, Du bist ja noch nicht bei 2010.... gelandet

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Original von Westernlady
Du präsentierst so dermaßen viele Appetit-Häppchen, man weiß schon gar nicht mehr, wo man zugreifen soll - mach einfach weiter so! Ich genieße jede Etappe (Und verdrücke meine Tränchen über das, woran ich vorbei gefahren bin und grüble, wie ich das alles einplanen soll )
Der Bericht ist einfach nur sensationell schön

Danke für die Blumen, aber mir fehlt leider Dein schöner Schreibstil wie bei Lonley Roads.

Das mit den Tränen vergiessen macht sich bei mir auf eine andere Art bemerkbar. Als Dirk (Doc) mir ein Bild von den Petroglyphs beim Head of Sindbad gezeigt hatte (vorige Seite), habe ich mich ein zweites Mal geärgert. Ich hatte das auf meinem Lapi gespeichert, aber am Tag vor der Reds Canyon Tour total übersehen. ST was passiert halt.

Mal schauen, ob ich noch was als Appetit-Häppchen habe.

Mein zweiter Traum wird wahr.

Mittwoch, 10.10.2007

Beim Aufstehen merkte ich es schon, mein Fuß tat nicht mehr so weh. Irgendeine Maßnahme von gestern muss wohl geholfen haben.
Schnell machte ich den Fernseher an und schaute, was der Weather Channel zu berichten hatte. Für heute sollte es noch einmal schön werden, aber dann kommt wieder eine Regenfront. Heute wollte ich weiterfahren. Es gibt zwar noch so viel in der SRS zu entdecken, aber für mich nicht mehr in diesem Urlaub. Als die Sonne aufging, bin ich losgefahren. Ein letztes Mal fuhr ich in diesem Urlaub auf der I-70 nach Westen bis zur UT24, die ich dann nach Süden fuhr. Schnell war ich in Hanksville und fuhr ohne Stopp weiter auf der UT24 nach Westen. Ein Stopp, den wohl viele machen, habe ich natürlich auch gemacht, ein Foto vom Factory Butte:

Mein eigentliches Tagesziel war der Capitol Reef NP, aber der Teil, der nördlich der UT24 liegt - das Cathedral Valley. Ich war schon früher ein paar Mal in Capitol Reef NP, aber schon beim ersten Mal, als ich Bilder vom Cathedral Valley gesehen hatte, wollte ich dorthin. Heute soll es gelingen, ich hatte den richtigen Wagen und das Wetter war auch OK.

Silke ist bei ihrer Lonley Road Tour ein Kompromiss eingegangen - auf der Cainville Wash Road hinein ins Valley und auch wieder hinaus. Ich habe mir vorgenommen, keinen Kompromiss einzugehen und wollte den kompletten Loop fahren. Allerdings hatte ich keine Lust zuerst zum Visitor Center zu fahren, um mich nach den Roadverhältnissen zu erkundigen. Wenn es zu schlimm werden sollte kehre ich einfach um. Der Knackpunkt war für mich die Fremont River Ford, wenn ich da durchkomme war alles andere nicht mehr so schlimm.
Also fuhr ich am Abzweig zur Cainville Wash Road vorbei bis zum Abzweig, der zur Fremont River Ford geht. Es ist von der UT24 bis zur Ford ca. 1 km. Schon bei der Hinfahrt konnte ich an den Reifenspuren erkennen, dass einige vor mir hier lang gefahren sind und meine Zuversicht, dass ich durch den Fremont durchkam, stieg. Vor der Ford hielt ich kurz an, stieg aus und checkte die Lage. Sehen konnte man nicht viel, aber es schien nicht zu tief zu sein. Außerdem waren hier vor kurzem welche rüber gefahren, denn die Spuren waren frisch. Zur Vorsicht legte ich den 4WD ein, was aber nicht nötig gewesen wäre, und fuhr los. Es ging zuerst problemlos, aber als ich schon fast drüben war hörte ich es, es kam von hinten: Kraaatsch. Ich zuckte zusammen und mir fuhr ein Schreck durch die Glieder - verdammt was war das. Auf dem Trockenen habe ich erst einmal angehalten und bin um den Wagen gelaufen. Ich entdeckte in der hinteren linken Felge einen kleinen Kratzer, der frisch aussah sonst weiter nichts. Es war wohl ein scharfkantiger Stein im Fluss. Es war zwar ärgerlich, aber damit kann man ruhig weiterfahren. Ich hätte fast vergessen, ein paar Fotos von der Fremont River Ford zu machen:

Nach ca. 9 Meilen kommt man zu den Bentonite Hills. Sie bestehen aus dünnen, farbig gestreiften Lehmschichten. Wenn es nass ist absorbiert der Lehm das Wasser, wird gummiartig und sehr rutschig. Es dürfte dann unmöglich sein, mit einem Auto hier lang zu fahren. Darum sollte man die Schilder, die hier stehen auch beachten:

Dann fährt man durch "The Hartnet", einem mesa-ähnlichen Hochland. Ca. 14 Meilen nach der Ford kommt man zur Junction: Lower South Desert Overlook Spur Road. Hier bin ich etwa 1,2 Meilen hinein gefahren bis zu einem Parkplatz. Vom Parkplatz ist es nur ein kurzer Hike (500 m) zum Lower South Desert Overlook. Bei den ersten Metern habe ich wieder meinen Fuß gespürt. Unter breitet sich etwa 500 feet tiefer das South Desert Valley aus:

Nicht weit entfernt ragt der Jailhouse Rock, auch als The Temple bekannt, 500 feet empor. Dieser Butte ist einer der größten des NP:

Als ich beim Red Devil wieder ankam, hatte ich immer noch einen dumpfen Schmerz im Fuß. Ich lies die Punkte Lower Cathedral Valley Overlook und Ackland Rim Overlooks aus und fuhr zum Upper Cathedral Valley Overlook (ca. 27 Meilen nach der Ford). Ein kurzer Hike durch eine Pinien- und Wacholdergruppe offenbart einen spektakulären Blick auf majestätische Cathedral Buttes und Klippen des Upper Cathedral Valley. Gigantische Sandsteinmonolithe ragen fast senkrecht aus dem Tal empor:

Von hier kann man auch den Verlauf der Road sehen, die nach Fremont führt:

Die habe ich nicht genommen, sondern ich bin die Serpentinen hinuntergefahren in das Upper Cathedral Valley. Das Stück war in einem sehr schlechten Zustand und es ging fast nur im Schritttempo nach unten. Auch von hier hat man noch einen schönen Blick auf das Upper Cathedral Valley:

Drei große Monolithe und mehrere kleine Nadeln stehen hintereinander in der Mitte des Upper Cathedral Valley und bilden eine Prozession. Für viele Besucher ist das ein Symbol einer religiösen Architektur. Merkwürdigerweise sollen diese Monolithen keine offiziellen Namen haben, woanders habe ich Namen gelesen wie Cathedral Mountain und Needles Mountain:

Weiter geht die Fahrt an den steil aufragenden Wänden des Upper Cathedral Valley entlang:

Nach der Beschreibung, die ich hatte, sollte jetzt nach ca. 31 Meilen Walls of Jericho/Wall Street/Great Basilica kommen. Es war kein Hinweis zu entdecken und somit weis ich nicht genau, ob ich die nächsten Fotos an der richtigen Stelle gemacht habe, ich vermute es aber:

Kurz nach der Cathedral Valley Junction tauchen ähnliche Formationen wie südlich des Ship Rock in NM auf:

Ich hatte vergessen eine Mittagspause einzulegen und verspürte jetzt so etwas wie Hunger. Daher suchte ich mir an dieser schönen steilen Wand einen Platz zum Parken und verspeiste ein paar Cracker mit Käse:

Danach geht die Fahrt am/im und durch den Middle Desert Wash weiter:

An einer senkrecht aufragenden Wand:

fuhr ein VW Bus mit ziemlicher Geschwindigkeit sn mir vorbei. Dabei wurde ich von dem Staub so richtig schön eingepudert:

Nach 42,5 Meilen kommt die Lower Cathedral Valley Road Junction, die zum Temple of the Sun and Moon führt:

Dan suchte ich den Glas Mountain, den ich dann in der Nähe des Temple of the Sun gefunden habe:

Dieser seltsame Hügel besteht aus großen Gipskristallen, die in der Sonne teilweise wie Glas funkeln. Das Sammeln der Kristalle ist hier "strictly forbidden".

Die Weiterfahrt zur UT24 war jetzt nicht mehr so spektakulär aber ein paar Fotos mussten es noch sein:

Wenn man auf die UT24 kommt sieht man auf der gegenüberliegenden Seite diese schöne ausgewaschene Felswand:

Auf der UT24 bin ich jetzt nach Westen gefahren bis Torrey. Zwangsläufig muss man durch den Capitol Reef NP fahren und ich musste hier an der Road noch ein paar Fotos machen:

In Torrey habe ich erst einmal getankt und ernsthaft überlegt, noch weiterzufahren obwohl es schon 17:30 Uhr war. Ich verwarf aber schnell den Gedanken und fuhr eine kleine Anhöhe hinauf zum Wonderland Inn. Nach dem Einchecken packte ich die Sachen ins Zimmer und nahm erst einmal eine Dusche. Ich schmeckte den Staub immer noch, den der VW Bus aufgewirbelt hatte. Dann ging ich ins Restaurant des Wonderland Inn und bestellte Steak Medaillons - sehr lecker- und konnte jetzt zum Abendessen auch mal Bier trinken. Dann ging ich wieder ins Zimmer, erledigte die Routinearbeiten und ging auch bald - nachdem ich meinen Fuß behandelt hatte - ins Bett.