Reisebericht Neuseeland 2012 - Im Land der langen weißen Wolke

  • Hallo Katja, hallo Volker!
    Das waren ja wieder zwei großartige Tage!
    Die Strände sind ja der Wahnsinn! ;dherz; Den Split Apple Rock kannte ich schon von Fotos, ist ja echt faszinierend! :!!
    Und eine Kanutour ist auch immer sehr schön! Ich verfluche es zwar während der Tour, weil mir IMMER der Rücken und die Schultern so krass wehtun (vielleicht mach ich auch was falsch :nw: ), aber im Prinzip find ich es toll! :gg: 65$ p.P. sind aber ganz schön happig :EEK:
    Übrigens musste ich erstmal googeln was iSite ist bzw bedeutet. Ist wohl so eine Art Visitor Center, oder?


    LG Annika

  • Wow, den Tag würde ich sofort so buchen. Dass Ihr eine solche Tour alleine machen konntet ist ja der Hammer.


    Wir haben bei unserer NZ-Tour 2011 eine solche Tour mit Guide auf der Coromandel Halbinsel zur Cathedral Cove gemacht und das hat schon tierisch Spaß gemacht. Aber ohne Guide und dann so tolle Strände. Habe ich genau für unsere Südinsel-Tour (sofern es bald mal erschwinglich wird) notiert.


    Wir finden, dass See-Kajaking noch mehr Spaß macht als auf einem See. Wie geht Euch das?

  • Ein klasse Bericht mit ganz tollen Fotos ,die mal wieder ein Fernweh hervorrufen


    Ich habe gerade alles in einem Rutsch durchgelesen und bin begeistert.


    Danke! =)


    Wie fandest Du den Abel Tasman Park im Vergleich zu den sonstigen Naturhighlights?

    Der Abel Tasman hat uns super gefallen, wie natürlich auch noch einige andere Highlights. Das türkisblaue Meer, die Felsenbuchten, der schöne Regenwald. Und es war gar nicht so überlaufen wie befürchtet.


    65$ p.P. sind aber ganz schön happig :EEK:
    Übrigens musste ich erstmal googeln was iSite ist bzw bedeutet. Ist wohl so eine Art Visitor Center, oder?

    Ja, leider sind die Preise für irgendwelche Aktivitäten, die über einen Anbieter laufen, sei es Bootstouren oder geführte Wanderungen usw. ganz schön happig. Richtig, iSites sind die Visitor Information Centres.


    Dass Ihr eine solche Tour alleine machen konntet ist ja der Hammer.

    Im Abel Tasman gab es meines Wissens zwei Anbieter, die auch ungeführte Kayakfahrten ermöglichen.


    Wir finden, dass See-Kajaking noch mehr Spaß macht als auf einem See. Wie geht Euch das?

    Auf einem See sind wir noch nie gefahren, sondern bisher immer Flüsse runter (in Südfrankreich, auf der Lahn, Juniper Springs in Florida), was auch Spaß macht. In den Everglades sind wir mal auf einem Kanal gepaddelt, das war langweilig.


    Eine schöne Tour - den Tag könnte ich glatt 1:1 übernehmen :!!

    Schön, dass es dir gefällt!


    Viele Grüße
    Katja

  • Buller Gorge, Cape Foulwind, Pancake Rocks
    Samstag, 3. März, Wetter: vormittags bewölkt, nachmittags: sonnig, 21 °C


    Heute vormittag haben wir 12 °C. Es hat die ganze Nacht geregnet, und es gab „gale force winds“. Auf den Bergspitzen liegt Schnee. Wir verlassen Marahau und halten noch einmal in Motueka. Von einer Telefonzelle rufen wir einen Backpacker in Punakaiki an, um für den Abend zu reservieren. Wir fahren auf dem Motueka Valley Highway durch die Berge und stoßen bald auf den Highway 6, der uns heute bis ans Ziel führt.





    Um 11 Uhr machen wir in Murchinson ein kleines Picknick. Kurz danach erreichen wir die Buller Gorge mit Neuseelands längster Hängebrücke. Diese kostet in Verbindung mit einigen kurzen Wanderwegen $5 Eintritt, so dass wir sie uns nur von der Straße aus anschauen. Von der Straßenbrücke hat man einen guten Blick. Auf dem Buller River könnte man auch eine Fahrt mit dem Jetboot machen.








    Wir fahren kurz nach Westport rein zum Einkaufen und machen Lunch in einer Bakery, wo wir uns Pies holen. Um 14 Uhr erreichen wir dann die Seal Colony von Cape Foulwind an der Tauranga Bay. Über Holzstege läuft man zu einem Aussichtspunkt über der Küste. Von dort können wir einige Robbenmütter mit ihren Jungen beobachten. Auf dem Weg dorthin und am Parkplatz sehen wir auch Wekas, auch Woodhens genannt, einer von Neuseelands bedrohten flugunfähigen Vögeln.












    Mittlerweile haben wir 21 °C, und die Sonne scheint. Neuseeland ist für schnelle Wetterwechsel bekannt, und während auf der einen Seite schlechtes Wetter herrscht, kann es woanders schön sein. Immerhin liegt Neuseeland wie Tasmanien und Patagonien auf dem 40. Breitengrad im Einflussbereich der Roaring Forties, die für unbeständiges Wetter sorgen und häufig zu Sturmstärke auflaufen. Auf der Great West Coast Road geht es nun an der Küste entlang.









    Um 15.30 Uhr kommen wir in unserer reservierten Unterkunft in Punakaiki an. Das Te Nikau Retreat ist eine Ansammlung von mehreren Häusern mit unterschiedlichen Backpacker-Unterkünften. Wir sind im Haupthaus, in dem es vier Doppelzimmer mit eigenem Bad, eine Gemeinschaftsküche und einen Aufenthaltsraum gibt. Das wirkt alles recht gemütlich. Die Häuser liegen in großen Abständen voneinander zwischen Nikau-Palmen im Regenwald. Nur noch ein weiteres Doppelzimmer im Haupthaus ist belegt. Schlüssel gibt es keine. Das Zimmer ist einfach aber sauber, das Bett ist bequem. Die Küche könnte etwas sauberer sein. Für die Gäste liegen gegen ein kleines Entgelt frisches selbst gebackenes Brot und Muffins bereit.




    Nach dem Einchecken fahren wir das kurze Stück zu den Pancake Rocks am Dolomite Point. Hier gibt es einen kurzen Rundweg, der durch die Felsen führt mit tollen Ausblicken auf das Meer.












    Anschließend fahren wir noch ein Stück Dirt Road zu einer Hängebrücke über den Punakaiki River. Unweit von hier könnte man auch noch den Pororai River Track (1 Stunde 15 Minuten one-way) laufen oder als Rundweg mit der Brücke über den Punakaiki River verbinden. Aber dafür ist es heute schon zu spät.





    Von unserer Unterkunft aus gibt es einen direkten Durchgang auf den kurzen Truman Track, der in 10 Minuten hinunter zur Küste führt zu einem tollen Aussichtspunkt und einem schönen Felsenstrand. Hier genießen wir mit einem Bier und Cider den Sonnenuntergang.










    Zurück im Te Nikau Retreat kochen wir uns ein Abendessen.


    Unterkunft: Doppelzimmer im Te Nikau Retreat Backpackers ($86), Punakaiki
    Gefahrene Kilometer: 328 km

  • Pancake Rocks, Hokitika Gorge, Franz-Josef-Gletscher, Fox-Gletscher, Lake Matheson
    Sonntag, 4. März, Wetter: sonnig, 21 °C


    Für unser Frühstück nehmen wir uns von dem selbstgebackenen Brot und den bereitgestellten Eiern. Statt Cereals gibt es heute Brot mit Frühstücksei. Das Brot und die Muffins werden von Studenten gebacken, die hier für ihre Unterkunft und ein kleines Taschengeld arbeiten. Im Bad entdecken wir noch eine Spinne, aber sowas lässt sich hier im Regenwald wohl kaum vermeiden. Jedenfalls sind wir dann aber auch nicht traurig, als wir abreisen.


    Um 8.30 Uhr brechen wir auf. Es geht noch einmal zu den Pancake Rocks. Jetzt ist gerade Flut und man sieht, wie das Wasser die Felsen hochpeitscht.







    Es geht weiter die Küste entlang. Während auf der Nordinsel Sturmwarnungen herrschen, haben wir hier bestes Wetter. Die Strecke zwischen Punakaiki und Greymouth ist wunderschön.





    Wir machen noch einen Abstecher von 33 Kilometern Länge one-way zur Hokitika Gorge. Man biegt in Hokitika an der Stafford Street ab, fährt an der Molkerei vorbei Richtung Lake Kaniere und folgt dann den Schildern. Bei dem schönen Wetter lohnt sich die Fahrt auf jeden Fall. Es geht durch Farmland an der Bergkette der Southern Alps vorbei. Das Wasser der Hokitika Gorge ist von einem milchigen Türkisblau. Die Farbe entsteht durch das Gletschermehl im Wasser. Toll! Man läuft über eine Hängebrücke. Nach 10 Minuten ist man am Ende des Wegs. Wir klettern ein bisschen über die Felsen.








    Nach insgesamt 30 Minuten fahren wir zurück nach Hokitika. Dort gehen wir im New World Einkaufen und essen Fish & Chips zu Mittag.






    Um 12.40 Uhr fahren wir weiter. Zwischen Hokitika und Whataroa entfernt sich die Straße von der Küste, aber wir haben tolle Blicke auf den fast wolkenfreien Mount Cook und queren von den Gletschern kommende Flüsse mit milchig blauem Wasser, die Richtung Meer fließen.












    Gegen 14.30 Uhr erreichen wir den Ort Franz Josef Glacier. Wir holen uns einen Kaffee, dann geht es weiter zum Gletscher. Vom Parkplatz aus läuft man fünf Minuten hoch bis zum Sentinel Rock, von dem man eine tolle Aussicht auf den Franz-Josef-Gletscher hat. Danach brauchen wir noch 30 Minuten bis zum Gletschertor. Dort steht man fast vor der Gletscherwand. Das ist sehr beeindruckend und wunderschön. Ganz oben sieht man kleine Menschlein auf dem Gletscher wandern.












    Um 16.30 Uhr fahren wir weiter nach Fox Glacier, das wir 30 Minuten später erreichen. Wir checken im Lake Matheson Motel ein. Das Motel ist ausgebucht, so dass wir froh sind, dass wir für zwei Nächte reserviert haben. Andere Motels hatten allerdings noch freie Zimmer. Wir haben ein Studio mit King Bed, Küchenzeile und Spa Bad. Das Zimmer ist groß. Alles ist sehr ordentlich und sauber. Die ganze Anlage macht einen sehr gepflegten Eindruck.




    Wir fahren noch zum Peak Viewpoint 10 Kilometer südlich von Fox Glacier, von dem man einen wunderbaren Blick auf den Mount Cook, den Mount Tasman und den Fox-Gletscher hat.




    Danach fahren wir wieder zurück Richtung Fox Glacier und parken am Lake Matheson ein paar Kilometer südlich des Ortes. Dort gibt es einen Rundweg um den See. Eine Stunde und 15 Minuten sind wir einschließlich Fotopausen unterwegs. Im Uhrzeigersinn gibt es mehrere Aussichtspunkte: Jetty Viewpoint, View of Views und Reflection Island. Der Mount Cook und der Mount Tasman spiegeln sich im See, wir sind begeistert von unserem Wetterglück!






    Um 19.30 Uhr sind wir zurück im Motel und machen uns was zum Abendessen.


    Unterkunft: Lake Matheson Motel ($145), Fox Glacier
    Gefahrene Kilometer: 327 km

  • Man läuft über eine Hängebrücke.


    Na so langsam traue ich mich auch drüber ;):gg: . Neuseeland wird von mir in Hängebrückenland umbenannt :gg: .


    Der Gletscher ist toll :clab: und ich hoffe doch, dass ihr ihm etwas näher kommt :SCHAU: .


    LG,


    Ilona

  • Fox-Gletscher, Gillespies Beach and Lagoon, Galway Beach
    Montag, 5. März, Wetter: vormittags: leicht bewölkt, nachmittags: bewölkt, 19 °C


    Wir machen uns Frühstück, und um 8.30 Uhr fahren wir zum Fox Glacier. 30 Minuten läuft man bis zum Gletschertor. Dort steht man dann 80 Meter vor der riesigen Wand aus Eis. Das war schon toll! Das Besondere der Gletscher hier ist, dass sie fast bis hinunter auf Meereshöhe kalben.









    Anschließend parken wir an der historischen Hängebrücke und laufen den River Walk von ca. 20 Minuten one-way. Unterwegs gibt es noch einen schönen Aussichtspunkt auf den Fox Glacier. Vom Parkplatz auf der anderen Seite startet der Chalet Lookout Track. Dieser führt größtenteils bergauf. In 45 Minuten sind wir am Endpunkt, von dem man einen tollen Blick auf den Fox-Gletscher hat. Anschließend geht es auf dem gleichen Weg zurück. Um 13 Uhr sind wir wieder am Auto an der Swing Bridge.

















    Im Ort Fox Glacier gehen wir im Plateau Café Mittagessen. Für zwei Lamb Burger und zwei Café Lattés zahlen wir $57. Dann gehen wir noch kurz in den General Store. Um 14.30 Uhr sind wir wieder startbereit. Die Wolken hängen inzwischen tief über den Bergen, da haben wir noch mal Glück gehabt. Die West Coast von Neuseelands Südinsel wird wegen der vielen Regenfälle nämlich auch gerne „Wet Coast“ genannt.




    Auf der Cook Flat Road fahren wir wieder Richtung Norden. Die Teerstraße wird nach 10 Kilometern zu einer guten Schotterpiste, die zum Gillespies Beach führt. Für die insgesamt 21 Kilometer brauchen wir 30 Minuten. Wir laufen über den Kieselstrand und gelangen in 30 Minuten zur Gillespies Lagoon. Dabei kommen wir an den Überresten einer alten Gold Dredge von 1932 vorbei.












    Bei gutem Wetter kann man vom Gillespies Beach und der Lagune zu den Südalpen schauen:
    http://www.amblingtravels.co.u…alps-gillespies-beach.jpg
    http://www.flickr.com/photos/docnz/6489819157/in/photostream
    Aber heute ist von den Bergen nichts mehr zu sehen. Aber hier am Strand ist das Wetter jetzt noch besser als in den Bergen.


    Wir beschließen, noch bis zum Galway Beach weiterzuwandern. Man kommt an einem Miner’s Tunnel vorbei. Von dort ist es noch eine Stunde bis zum Galway Beach. Am Ende geht es eine lange, steile Eisentreppe hinunter und noch ein Stück am Strand entlang.




    Dann hatten wir sie erreicht, die Kolonie von New Zealand Fur Seals, die diesen Strand bewohnt. Wir waren ganz alleine dort. Auf dem Weg sind uns nur wenige Leute entgegen gekommen. Die Wanderung war recht anstrengend, da man zum Teil über umgestürzte Bäume klettern musste und da der schmale Weg oft recht schlammig war. Aber es war klasse, am Ende bei den Seelöwen zu sein. Die Tiere sind aber recht scheu, so dass wir auch nicht zu nah rangegangen sind, um sie nicht zu stören.













    Der Rückweg ist wieder lang. Um 19.20 Uhr sind wir zurück am Parkplatz. Das letzte Stück sind wir diesmal nicht am Strand, sondern auf einem Weg entlang der Dünen gelaufen. Insgesamt haben wir gut 4 Stunden für die Wanderung gebraucht.



    Abendessen machen wir uns wieder selbst im Motel.


    Unterkunft: Lake Matheson Motel ($145), Fox Glacier
    Gefahrene Kilometer: 55 km

  • Sonst niemand mehr dabei?


    Die sind alle in oder auf dem Weg in die USA ;,cOOlMan;: .


    Da mich Gletscher schon immer faszinieren, fand ich die Wanderung ganz toll :clab: . Da hätte selbst ich meinen inneren Schweinehund besiegt und wäre über die Hängebrücke ;;NiCKi;: .


    Am Kieselstrand siehts sehr mystisch aus und so ein Mittagsschläfchen a la Seelöwe wäre jetzt auch nicht schlecht ;) .


    LG,


    Ilona

  • Die Pancake Rocks gefallen mir! Und solch eine wilde Küstenlandschaft ist sowieso klasse.
    Unglaublich, wie die Sonne die Farbe des Strandabschnitts verändern kann.


    Die Farbe des Wassers der Hokitika Gorge ist toll. Und schon wieder eine Hängebrücke! Aber die sieht tatsächlich stabil aus.


    Und den ganzen Tag über nur Bilderbuch-Landschaften mit Bilderbuchwetter.
    Die Gletscherbilder finde ich sehr beeindruckend. Berücksichtigt man die tollen Landschaften und das Superwetter, so gehört dieser Tag doch sicherlich mit zu den Höhepunkten eurer Reise?


    Klasse Bilder auch von der Seelöwenkolonie!


    So viel Abwechslung kann man ja wirklich fast nur in NZ haben: Gletscher, Regenwald, Tiere... einfach toll.


    Ja, diese Abwechslung gefällt mir auch ausgesprochen gut :!! !


    Gruß
    Gundi

  • So viel Abwechslung kann man ja wirklich fast nur in NZ haben

    Neuseeland ist wirklich sehr abwechslungsreich. Wie viele verschiedene Länder auf kleinem Raum.


    Da mich Gletscher schon immer faszinieren, fand ich die Wanderung ganz toll :clab: . Da hätte selbst ich meinen inneren Schweinehund besiegt und wäre über die Hängebrücke ;;NiCKi;: .

    Diese Hängebrücke hätte man jedoch auch vermeiden können, wenn man direkt zum Parkplatz des Chalet Lookout Tracks fährt.


    Berücksichtigt man die tollen Landschaften und das Superwetter, so gehört dieser Tag doch sicherlich mit zu den Höhepunkten eurer Reise?

    Ein Höhepunkt war er definitiv. Aber auch wenn wir ab und an mal schlechteres Wetter hatten, es gab viele superschöne Tage auf dieser Reise! :)


    Die sind alle in oder auf dem Weg in die USA ;,cOOlMan;: .


    Du legst hier aber ein ganz schönes Tempo vor - ich komm kaum hinterher.


    Vielleicht muss ich mal wieder eine längere Pause einlegen... ;)


    Liebe Grüße
    Katja

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