Just another Reisebericht

5.9.2011: Yellowstone – Der Rest
Der Plan
Heute wollen wir den Teil des Yellowstone ansehen, den wir noch nicht kennen. Über Madison, Norris soll‘s zum Canyon Village gehen und von dort hinunter durch das Hayden Valley, dem Lake Yellowstone entlang und im Süden hinaus.

Am Nachmittag gibt es dann noch eine kleine Wanderung im Teton NP bevor wir in Jackson Hole eintreffen. Und auf das Abendessen freue ich mich schon. Wir planen, ein Lokal zu besuchen, dessen Webauftritt und besonders dessen Speisekarte mein Interesse geweckt haben.

Was so geschah…
Heute werden die Koffer gepackt. Wir verlassen unsere Romantiksuite. Heute Abend werden wir wieder in einem 08/15-Super 8 Motel Zimmer nächtigen.

Ansonsten same procedure wie die Tage davor. Frühstück, tanken, rein in den Park und schauen. Mein Leben lang habe ich noch nicht so viel geschaut wie diese Tage. Ja, ich hab’s schon gesagt. Wir haben beide Augen. Zeit für einen Abschied.

Die Fischadler sind heute nicht da. Haben wohl schon gefrühstückt. Oder Durchfall vom gestrigen Gras, was weiß ich.

(Gar alles weiß ich von diesem Tag nicht mehr so genau. Wer mich also beim Schwindeln erwischt, soll es gefälligst für sich behalten).

Unser erster Stopp gilt dem Monument Geyser Basin. Ich weiß nicht, sind wir schon geysirmüde oder ist das hier einfach nicht besonders. Ohne alten Büffel hätte uns hier NIX mehr vom Hocker gerissen.

Artists Paintpots
Da ist ja allerhand los in aller Herrgotts Früh hier am Parkplatz zu den Artists Paintpots. Wir beschließen, den kurzen Weg trotzdem zu wagen und bereuen es nicht. Auf dem üblichen Bretterweg gehen wir auf eine kleine Anhöhe hinauf, von wo man einen super Blick auf die Pots hat.

Bei Norris biegen wir dann rechts ab Richtung Canyon Village. Schöne Strecke, aber viecharm. Und beim Village halten wir uns nicht lange auf. Eigentlich gar nicht. Das Hayden Valley wartet mit seinem Viechreichtum. Dem angeblichen.

Nun, die Viecher halten sich zurück. Aber an einem Parkplatz hat sich bereits eine Menschenmenge gebildet. 2 Kojoten halten sich am Fluss auf und suchen Futter.

Die eigentliche Attraktion waren aber wieder Wölfe, die sich weit hinten am Waldrand herumtreiben. Wie üblich werden wir eingeladen, die aufgestellten Fernrohre zu benutzen. Toll, aber leider nicht zu fotografieren. Ein Guide ist auch hier, der eine Tafel dabei hat, auf der die ganzen Wolfsfamilien vermerkt sind, die es hier im Park gibt. Er erklärt wo sich die Familien aufhalten (jaja, es heißt Rudel, das weiß ich schon) und welche Familie sich von welcher abgespalten hat. Interessant.

Hier plaudere ich dann auch ausnahmsweise lange mit einem älteren Ehepaar. Die beiden sind Yellowstone Profis. Sind jedes Jahr hier, empfehlen die erste Junihälfte für Tiersichtungen. Die kommen noch im Dunkeln hierher ins Hayden Valley, platzieren ihre Klappsessel und sitzen dann stundenlang in der Kälte und warten auf Viecher. Und werden natürlich belohnt. Mein Gott, was die schon alles gesehen haben. Und sie erzählen uns von einem Seeadlernest nahe der Straße. Wir müssen über die Fishing bridge und dann ein wenig weiter …. Jedenfalls erklären sie uns, wo das ist und wir beschließen, uns das anzusehen.

Außerdem haben sie gestern einen Bären weiter hinten auf dieser Straße gesehen. Da gibt es diese Büsche mit roten Beeren, die sie so gerne mögen (jaja, ihr wisst natürlich, was das für Büsche sind, aber da Büsche keine Vögel sind weiß ich es nicht). Wir beschließen, auch diese Büsche zu suchen und zu schauen ob Beeren und Bären dort sind.

Etwas textlastig heute, oder? Da müsst ihr durch, ich bin in Plauderstimmung.

Beim Mud Volcano schwächelt Frau H. ein wenig. Ich mache mich allein auf den kleinen Rundweg. Alles wieder Holzbretter, damit die Füßchen nicht heiß werden. Ich ignoriere die Empfehlung, im Uhrzeigersinn herum zu gehen, weil dann der Aufstieg nicht so steil ist. Ich bin ja schließlich ein Bergbewohner. Beeindruckt hat mich das Drachenmaul (Dragon’s Mouth). Zum Fotografieren gibt es nicht viel her, ist grau in grau. Aber das Maul macht so tolle Laute. Fast gruselig. Ein Drachenmaul halt.

Vom Mud Volcano selbst bin ich dann mäßig begeistert. Halt eine Schlammbrühe. Der weitere Rundweg hat dann noch mehr Schlammlöcher auf Lager, die mich aber alle nicht vom Hocker reißen. Deshalb auch kein Foto. Außerdem muss ich mich beeilen, Frau H. wartet im Auto.

Watergates in Richtung Fishing Bridge. Auf der Suche nach Seeadlern fahren wir über die Brücke in Richtung Cody. Nach ein paar Meilen sind wir an der beschriebenen Stelle und sehen schnell ein Elternteil auf der Wacht. Ich wünschte ich hätte ein besseres Teleobjektiv, weil hier zeigen sich halt die Grenzen meines Objektivs.

Und gleich daneben das Nest mit einem jungen Adler, der bereits heftig Flügelschlag übt, aber das Nest noch nicht verlässt.

Wir werden übrigens nicht ernst genommen von den anderen Parkbesuchern. Obwohl ich das Stativ auspacke und fotografiere bleibt nicht ein anderes Auto stehen. Keiner fragt sich, was der junge Mann denn da sieht. Wie entstehen eigentlich die Autoaufläufe, die sich immer bilden, wenn irgendwo ein blödes Viech grast?

tbc

Zitat von Saguaro

Wahrscheinlich hattest du ein mal ein anderes Shirt mit der Aufschrift "stay away" an

NIX da. Mein normales schönes grünes.

Zitat von Saguaro

ob die Romantiksuite ein Jungbrunnen (junger Mann ) war

Versteh ich nicht.

Zitat von WeiZen

Herrlich Adler.
Mit Geweih oder ohne?

Ohne natürlich, Mensch.

Zitat von sarahbonita

Se.x-Tourismus?

Pfuiii!

Das mach ich nur Vera zuliebe. Ich bin sonst nicht so.

Zitat von sarahbonita

Ich glaube, du hast die graue Pfütze daneben fotografiert.

Huch, echt? Aber die Pfütze hat so gruselig getan.

Es gibt gleich noch den zweiten Teil des Tages. Aber glaubt ja nicht, dass es in dem Tempo weitergeht.

Zitat von sarahbonita

Neee...mit Tempo verbinde ich deinen Namen nun wirklich nicht

Beides hat seine Zeit Schätzelein.

5.9.2011: Yellowstone – Der Rest – Teil 2

Die Fahrt geht dann weiter Richtung Beeren und Bären. Aber um es gleich zu sagen: Wir finden beides nicht. Dafür finden wir einen Abstecher rauf Richtung Lake Butte, von wo aus man einen Super Ausblick auf den Lake Yellowstone hat und auf den Waldbrand, der in der Nähe wütet.

Weiter fahren wir dann am See entlang Richtung Süden (West Thumb). Tolle Ausblicke auf den See. West Thumb lassen wir links liegen, da waren wir gestern schon. Zum Abschied noch ein Foto von einem Bison.

Am Lewis Lake, schon sehr nahe beim Südeingang des Parks (eigentlich muss ich ja Südausgang sagen) machen wir noch einmal eine Pause, genießen die Landschaft. Leider bilden sich mehr und mehr Wolken. Ob sich da noch eine Wanderung ausgehen wird?

Gespannt fahren wir auf dem John D. Rockefeller Jr. Parkway (puhhh) Richtung Süden. Beim Colter Bay Village gibt es ein Visitor Center. Da fahren wir hin. Wollen mal hören, was der freundliche Ranger uns über Wanderungen erzählen kann.

Der freundliche Ranger war dann ein Indianer. Ich sage neuerdings wieder ohne schlechtes Gewissen Indianer. In Cody im Museum habe ich nämlich das hier gelesen:

Also darf ich.

Und da war er. Wie ein Indianerhäuptling. Stattlich und kein Lächeln. Ich erkläre ihm, dass wir auf dem Weg nach Jackson sind, werde aber sofort unterbrochen. „You are already in Jackson“. Aha. Mag sein, aber mein Hotel ist 40 Meilen südlich von hier, Herr Häuptling. Nein, das sage ich nicht. Ich lächle höflich.

Nun, nach Wanderungen steht uns der Sinn. Er greift nach unten, holt Papier hervor, gibt es mir. Da stehe alles drin meint er. Ich frage noch ein wenig nach und dann passiert es. Ich beleidige ihn. Er fragt mich, wie lange wir im Teton bleiben wollen. Ich sage: „Einen Tag“. Jetzt war er wirklich böse, ließ es sich aber nur ein wenig anmerken. Was wir denn da überhaupt wandern wollen, es ist ja schon fast Abend. Ich korrigiere MICH und erkläre, dass ich mit 1 Tag eigentlich den morgigen Tag meinte und wir ja 2 ganze Nächte in Jackson Hole übernachten werden. Aber das stimmt ihn auch nicht versöhnlicher. Ich hab‘s mir verscherzt mit ihm.

(Das Foto oben hab ich hier nur mal reingestellt, damit es nicht nur Text ist)

Frohen Mutes und voller Vorfreude auf das in Aussicht gestellte verlassen wir also das Visitor Center. Wir nehmen dann die Straße durch den Park, bleiben am Jenny Lake kurz stehen, machen auch ein paar Fotos, aber es zieht zu. Wandern ist heute nicht mehr. Außerdem ist es ja schon spät, wie uns ja im Visitor Center erklärt wurde.

Wir fahren also hinunter nach Jackson Hole. Den Weg zum Super 8 Motel habe ich natürlich im Reiseführer. Es kann NIX passieren.

Und dann passiert es doch. Zum zweiten Mal in diesem Urlaub lässt mich die Beschreibung im Stich. Wir finden das Hotel nicht. Fahren die Hauptstraße nach Süden, weit, sehr weit, viel zu weit, kehren um, fahren wieder rauf bis zur Kreuzung (jaja, Jackson Hole ist groß, aber „die Kreuzung“, da weiß jeder, der schon mal dort war, was gemeint ist). NIX. Also wieder runter. Viel weiter runter als beschrieben. Und da ist es endlich. Unsere Bleibe.

Zum Abendessen schreibe ich heute ein wenig mehr. Und morgen noch mehr. Vermutlich. Siehe unten.

Das Hotel
Super 8 Motel Jackson Hole. Recht groß, innenliegende Korridore. Die Zimmer sind normale Super 8 Zimmer.
Frühstück auch Super 8 Standard. Ein wenig Süßes, Juice, Kaffee, Cereals.

Am Nachmittag gibt es gratis Cookies und Popcorn.

Wir haben hier 2 Nächte verbracht, beide gratis, mit Punkten, da der Preis deutlich über 100$ gewesen wäre.
Bilder vom Zimmer gibt es keine aus gutem Grund: Ich hab‘s vergessen.

Insgesamt ein normales Super 8, nichts Besonderes und aufgrund der Lage (Jackson Hole ist eben teuer) eigentlich zu teuer.

Das Essen

The Bird heißt das Lokal, das wir heute besuchen. Darauf war ich schon vor dem Urlaub gespannt. Schaut mal in die Webseite rein. Die Speisekarte wurde überarbeitet, aber ist noch immer nett zu lesen.

Gregg hatte mal ein Lokal in Berlin, daher gibt es auch deutsche Sachen zu essen (Kapitel Kraut Kuisine).

Ach ja, es gibt 5 verschiedene Sorten offenes Bier. Alles deutsch. Angefangen von Spaten. Serviert im halben Liter. Allerdings um 6$.

Es geht sehr relaxed zu. Ich nehme das Ribeye, 14oz, das es jetzt offensichtlich nicht mehr gibt. Ach ja. Gesessen sind wir auf der Terrasse. Dort gibt es Biertische mit Aussicht. Nach dem Essen hat sich der Kellner noch ein wenig zu uns gesetzt und geplaudert. Wir haben Pink Lemonade getrunken. Jaja, jetzt braucht ihr euch nicht schon wieder lustig zu machen darüber. Das Bird ist ein wenig außerhalb von Jackson. Nach Süden.

Aufgeregt hat sich der Kellner. Wir könnten doch Bier trinken. Einfach vom Hotel aus anrufen und wir werden abgeholt. Die haben nämlich eigens einen Fahrer dafür. Also falls wir morgen wieder zu ihnen kommen, anrufen. Kost NIX und ist kein Problem. Das nenn ich mal Service.

Das Resumee
Ein interessantes Gespräch mit Yellowstone Profis. Wir werden das das nächste Mal beherzigen. Ein unfreundlicher Häuptling, den ich beleidigt habe und ein interessantes Lokal zum Abendessen.

Ach so, ja, tolle Gegend. Und: Wieder ein wunderschöner Tag, der uns sehr gut gefallen hat.

Zitat von sarahbonita

Und zwei Mal das selbe Bild (ich weiss....ist Absicht)....Schätzele....du lässt echt nach in deiner Qualität

Wegen dir hab ich es entfernt.

Zitat von Yukon1

Link repariert, aber ich habe mich nicht getraut, das 2. Bild durchzustreichen

Da hätte ich dann ganz laut ZENSUR geschriien.

Zitat von Yukon1

Und durch den Grand Teton nur durchgesaust

Da gehn wir doch heute wandern.

Zitat von vera 2309

Du Ärmster, was für ein Opfer Du bringst.
Aber so hab ichs gerne.