Just another Reisebericht

  • 1.9.2011: Yellowstone – Der Nordosten
    Der Plan
    Heute wird der Nordosten des Parks besucht. Das Lamar Valley in der Früh und am Abend (wir wollen schließlich alle Viecher sehen), der Canyon Bereich.



    Was so geschah…
    Früh ist es noch. Draußen ist noch dunkel. Wir wachen auf. Besser gesagt, ich wache auf. Frau H. schläft noch friedlich mindestens 1 Minute weiter. Huch, da war ich wohl zu laut, Schatz. Tut mir leid.


    Aber es natürlich gut so, weil die Viecher warten. Frühstück gibt es noch keins. Ist uns egal, wir wollen eh los. Bis wir losfahren ist es hell, die Sonne scheint noch nicht. Ab sofort ist schauen angesagt. Also nicht so einfach schauen, was draußen so vorbeizieht. Intensivschauen. Wir wollen alle Viecher sehen.


    Bis zum Eingang des Nationalparks sind es nur ein paar Meilen und die verlaufen völlig tierlos. Wurscht. Die kommen schon noch. Bald begrüßt uns das NP Sign.


    Am Eingang wird der Nationalparkpass gelöst. Lohnt sich eigentlich kaum diesmal, aber es ist ja schon September, da brauch ich den schon noch einmal. Wie aufmerksame Leser wissen, ist dies schon mein zweiter Jahrespass dieses Jahr. Was man nicht im Kopf hat, muss man in der Geldbörse haben.


    Langsam beleuchtet die Sonne die Bergspitzen.


    Natürlich fahre ich langsam. Die Fahrt geht durch einen Wald bergab. Bärengebiet. Da drinnen sind sie. Nur wir sehen sie nicht. Ist auch ganz schön anstrengend, so zwischen den Bäumen herumschauen.


    Dann ist es endlich so weit. Nein, kein Bär, aber der erste Bison. Direkt an der Straße. Frau H. ist begeistert, will gleich raus aus dem Auto. Ich erkläre ihr, dass das erstens gefährlich wäre und sie zweitens wegen eines Büffels nicht gleich feuchten muss. Da kommen noch viele.


    Das Lamar Valley ist wirklich wunderschön. Landschaftlich. Viechmäßig ist wenig los. Eigentlich gar NIX. Da nützt es NIX, dass ich extrem langsam fahre, Immer wieder stehen bleibe. Mit dem Fernglas suche.


    NIX. Aber wie gesagt, die Landschaft im Morgenlicht, die hat was.



    Erst gegen Ende des Tals – wir haben schon fast Augen – endlich ein paar Büffel.


    Und dann kommt eine Schotterstraße nach rechts. Da fahren wir. Weg von der Hauptstraße. Da hinten sind sie sicher. Sind sie natürlich nicht. Aber schön ist es auch da. Am Slough Creek hat es erstaunlich viele Camper. Wär NIX für mich, obwohl es sehr idyllisch ist dort.



    Dann Prongorns, Büffel und eine Hirschkuh.



    Ich steh ja eigentlich schon auf die Mädels, aber so ein Geweih wäre halt schon noch einmal etwas besonderes.


    Und dann – am Ende des Lamar Valleys sehen wir zum ersten mal den Yellowstone River. Der wird uns also heute verfolgen. Wir sind gespannt.



    Bei der Roosevelt Lodge gibt es dann mal einen heißen Kaffee und einen kleinen Plausch mit dem netten älteren Herrn, der diesen verkauft. Ich schimpfe ein wenig freundlich über das Lamar Valley mit seinem Tiermangel. Er meint nur, dass man halt in der Früh mehr sieht. Dabei waren wir in der Früh unterwegs.


    Weiter geht es nach Süden. Next Stop Tower Falls.



    Die Chittenden Road Richtung Mount Washburn ist nicht asphaltiert. Also fahren wir sie. Schöner Rundblick von oben, wandern wollen wir aber später.


    Über den Dunraven Pass fahren wir zum Canyon Village. Dort erkundigen wir uns nach einem Hike, der nicht allzu lang ist. Wir wollen uns eingewöhnen. Der Ranger empfiehlt den Clear Lake Trail vom Uncle Toms Parking in einer Kurve zum Artist Point. Und dann dem Rim entlang zurück. Und wenn wir wollen, dann sollen wir zum Point Sublime gehen.


    Zurück ins Auto und runter zum South Rim. Kurz vor der Brücke Schilder.



    Der Parkplatz gleich hinter der Brücke über den Yellowstone river ist gesperrt. Ein Hubschrauber steht dort. Ich vermute ein Bärenproblem. Kurz danach, der Uncle Toms Parkplatz. Unser Trail startet nicht am Rim, sondern gleich rechts dort wo der Parkplatz beginnt.


    Raus aus dem Auto, Bergschuhe an. Wir gehen ins Bear Country.


    Tbc.


    • Offizieller Beitrag

    Schade, Werner, dass trotz der Frühpirsch nur ein paar Huftiere und Enten zu bestaunen waren. :traen:
    Aber ich bin guter Dinge, dass noch ein paar Tatzen hinzukommen. :wink4:

  • Der Parkplatz gleich hinter der Brücke über den Yellowstone river ist gesperrt. Ein Hubschrauber steht dort. Ich vermute ein Bärenproblem.

    Ich bin ja eine Nette ;;NiCKi;:
    Obwohl ich in ein, zwei Sätzen alles erzählen könnte, versau ich Dir Deine Pointe nicht ;noe; Obwohl man bei mir nicht stundenlang warten müsste... :MG:
    Tiermässig sieht das ungefähr so aus wie bei uns: Nicht NIX, aber halt auch nicht wirklich was =)

  • und sie zweitens wegen eines Büffels nicht gleich feuchten muss


    Himmel, was ist denn das für ein Ausdruck :EEK:


    Lamar-Valley war bei unserem ersten Besuch auch quasi tierfrei....nicht mal Pronghorns.....dafür ein Bald-Eagle.


    Jetzt bin ich mir ziemlich sicher, dass du eine riesen Show für NIX machst....kein Bär weit und breit :gg:

  • *seufz* und ich hatte schon gedacht, dieser Tag wird mal spannend- aber: NIX... :aetsch2:


    Und jetzt.... Wie erging es Frau H. und Herrn W. auf dem Bear-Trail? :EEK: Es bleibt spannend! :!!


    Das gefällt mir. Du bist nicht so wie die anderen mit ihrem NIX.


    Aber ich bin guter Dinge, dass noch ein paar Tatzen hinzukommen. :wink4:


    Ich auch, wir sind ja noch nicht mal am Ende des ersten von 5 Tagen.


    Obwohl ich in ein, zwei Sätzen alles erzählen könnte, versau ich Dir Deine Pointe nicht ;noe; Obwohl man bei mir nicht stundenlang warten müsste... :MG:


    Da bin ich dir ja dankbar. :gg:


    Tiermässig sieht das ungefähr so aus wie bei uns: Nicht NIX, aber halt auch nicht wirklich was =)


    Da laufen aber ganz andere RBs, ich sags dir, Viecher zum Abwinken.


    Wetten, dass da was drauf kommt :gg:


    Huch, jetzt versteh ich Grillchen nicht mehr. Das ist bedenklich. ?(

  • Exkurs: Pöse Pären?
    Meine Vermutung war richtig. Die Warnungen betrafen Bären. Aber warum machen die so ein Theater? Bären im Yellowstone sind normal. Was war geschehen?


    Am 5. Oktober 1986 starb William Tesinsky im zarten Alter von 38 Jahren. Er war Fotograf und hat sich einem Bären genähert. Das war so ziemlich das Letzte was er tat.


    Seither ist Ruhe im Yellowstone. Niemand wurde mehr von einem Bären getötet. Fast 25 Jahre lang. Bis 2011.


    Am 6. Juli machte machte Brian Matayoshi mit seiner Frau eine Wanderung am Wapiti Lake Trail. Sie hatten Glück, konnten sie doch eine Bärin mit Jungen beobachten. Sie haben auch fleißig fotografiert. (Das ist nicht verbürgt. Ein Ranger hat es mir so erzählt, im Internet findet man auch die Version, dass sie sich gleich zurückgezogen haben. Der Ranger behauptete, man fand die Fotos in der Kamera).


    Bärinnen mit Jungen sind ein wenig nervös, also hat sie aggressiv reagiert. Dem Ehepaar hat das Angst gemacht, also sind sie davongelaufen. Fehler. Fehler, weil der Bär schneller ist. Hier unterscheiden sich die Erzählungen wieder im Detail. Der Ranger hat das so erzählt:


    Die Frau hatte Glück. Es hat sie nämlich auf die Goschn g’haut. Rucksack auf dem Rücken hat sie genau das richtige getan. Sie lag regungslos auf dem Bauch. Brian hatte nicht so viel Glück. Der Bär war schneller und hat ihm mit der Pranke eins mitgegeben. Das hat seine Aorta verletzt und er ist verblutet.


    Der Bär hat sich dann auch noch der Frau zugewandt, sie kurz aufgehoben, am Rucksack, fallen gelassen und sich vertschüsst. Der Frau ist NIX passiert.


    Die Parkverwaltung hat den Vorfall untersucht und grobes Fehlverhalten der Menschen diagnostiziert. Damit war der Vorfall erledigt.


    Am 24. August dann fand man die Überreste von John Wallace, 59. Der war alleine am Mary Mountain Trail unterwegs. Ein Bär hatte ihn getötet und hat auch von ihm gefressen. Dieser Bär wurde nun gejagt. (Deshalb die Warnungen und der Hubschrauber). Es wurden offensichtlich verdächtige Bären betäubt und die DNA wurde mit den Bärenspuren bei John verglichen. Wie die Geschichte für den Bären ausgegangen ist, weiß ich nicht.


    Eine Rangerin war gegen das Abschießen. Sie hat argumentiert, dass dies durchaus 2 Bären gewesen sein könnten. Einer, der aus welchem Grund auch immer gekillt hat und ein anderer, der halt einen toten Körper gefunden hat und Hunger hatte.


    Ist es also gefährlich? Ich finde nicht. Man muss vorsichtig sein, man muss schauen, wie man sich verhalten soll. Dann sollte die Gefahr einigermaßen im Rahmen sein. Seit 25 Jahren gab es keine Toten mehr im Yellowstone.


    Was kann man tun?
    Nun, es gibt Leute, die haben ein Glöckchen umgehängt. Das soll dem Bären helfen, zu verschwinden bevor man an einer unübersichtlichen Stelle plötzlich vor einem Bären steht. Miteinander reden hilft auch. Dann wird man gehört.


    Aber halt auch von anderen Tieren, die man vielleicht nicht verscheuchen will.


    Und dann gibt es Bärenspray. Man sieht relative viele Leute mit so einem Spray umgehängt.


    Herr W. und Frau H. hatten NIX, kein Glöckchen und keinen Spray. Und bei unübersichtlichen Stellen haben sie halt in Gottes Namen miteinander geredet.


  • Boah, so viele Wörter und kein einziges Bild.


    Ich brauch ja keine Glöckchen...mich hört der Bär schon dann, wenn er noch gar nicht will :gg:


    Spass bei Seite.....ich denke, die meisten Tierunfälle passieren aus Fehlern des Menschen. Da nähern sich ja einige immer ganz unglaublich den Tieren.
    Danach wird aus dem wilden Tier ein Problembär und Problembären werden beseitigt.
    Wir haben es etwas verlernt, mit und neben wilden Tieren zu existieren.


    Ich wusste gar nicht, dass 25 Jahre lang keine Toten durch Bären im Yellowstone gab.....allerdings gab es in der Zeit einige tote Bären durch die Besucher....wenn ich das richtig in Erinnerung habe.


    Liebe Grüsse
    Sarah

  • Herr W. und Frau H. hatten NIX, kein Glöckchen und keinen Spray. Und bei unübersichtlichen Stellen haben sie halt in Gottes Namen miteinander geredet.


    Was lernen wir daraus ?
    Wenn man mit seiner Angetrauten wieder einmal sprechen will, soll, muß - wie immer - auf in den Yellowstone NP. !


    LG Vera


    P.S.: Rezept für alle Ehepaare: Entweder miteinander reden - oder vom Bären gefressen werden.

  • Werner, danke für den Bären Exkurs. Von dem Toten im August wusste ich noch gar nichts. Es sind und bleiben wilde Tiere. Im Wahn diese unbedingt außerhalb von Zoos und Tierparks zu sehen, vergessen manche Leute wie gefährlich sie, wenn sie sich bedroht fühlen, sein können. Und wer würde nicht versuchen schnellstmöglich davon zu laufen, obwohl es völlig falsch ist. Aber sich hinzulegen und ruhig zu verharren, wenn das Raubtier in unmittelbarer Nähe ist, dass muss man auch erst mal schaffen (sich trauen).


    Der Scenic Byway von Cody zum Yellowstone ist schon was feines. Landschaftlich hat sich der Abstecher rechts auf den Bärenzahn Hwy auf jeden Fall gelohnt. Die Fotos mit dieser lieblichen Landschaft und dem See gefallen mir sehr. Dafür habt ihr dann euer vorgenommens Tagespensum nicht mehr so ganz geschafft. Man kann halt nicht alles haben :neinnein:


    Ich bin gespannt wie es mit den Tiersichtungen weiter geht.

  • Oh je, das muß schlimm für die Frau gewesen sein, hilflos zuzusehen, wie ihr Mann verblutetet...


    Aber es zeigt, daß man den Respekt vor wilden Tieren nicht verlieren sollte. Denn das, was uns sonst beim Beobachten und Fotografieren fasziniert- nämlich "das Wilde" kann sonst schnell zur Gefahr werden...


    LG Tanja

  • Boah, so viele Wörter und kein einziges Bild.


    Na ich hab kein Bärenbild, was soll ich tun?


    So ein Glöckchen an der Spitze der Wasserflasche wäre aber doch ganz praktisch, oder? :schweg;


    Du bist doch so was von unqualifiziert. Geh doch lieber radfahren als forumsen, Mensch. :gg:


    Wenn man mit seiner Angetrauten wieder einmal sprechen will, soll, muß - wie immer - auf in den Yellowstone NP. !


    Yellowstone als Therapie. Da könnte dann die Krankenkassa einen Teil übernehmen.


    Ich bin gespannt wie es mit den Tiersichtungen weiter geht.


    Erwart dir nicht zu viel.


    Und es kommt keine Reaktion darauf, das finde ich auch bedenklich ;)


    Weil die alle nur drüberlesen. Nur du liest genau.


    War's arg schlimm für Frau H. mal wieder mit Dir zu reden? :gg:


    Im Gegenteil. Du kennst doch die Frauen, die wollen eh dauernd reden.


    Und falls ihr jetzt auf den 2. Teil des Tages wartet: Ich geh jetzt zum Geburtstagsbrunch meiner Schwägerin

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