Arches - Bridges - Chaos (Bilder fehlen)


  • Ich bin mittlerweile auch nen Abbrecher, aber das weiss keiner weil das in Uli's Geschichten nicht vorkommt...
    Ich hab z.b. das Eye of the Wale im Arches Park und die Fahrt zum Volcano abgebrochen weil ich keine Lust hatte für 500 Meter ne halbe Stunde zu benötigen. Und in Escalante sind wir auch abgehauen weil ich lieber nach Vegas wollte.


    Beim ersten Mal tut's noch weh, nächstes Jahr fährste auch schwere Strecken.....

  • 11. Akt - 6. Mai 2010


    Als ich aus dem Fenster sah, lachte mir mal wieder die Sonne entgegen
    :sonn: und der Temperaturfühler meinte: kalt. Was eine Mischung..



    "Prähistorische Kaffemaschine"

    Ich war hier mehr oder weniger mitten in der Wüste und draußen hatte es Temperaturen wie in der Tundra zur Schneeschmelze. Ich ging dann einfach davon aus, daß es sich schon im Laufe des Tages erholen wird, packte meinen Kram zusammen, gab den Zimmerschlüssel im Laden ab und mußte nun doch in den sauren Apfel „3,39$“ beißen. Zum Glück paßten nur 4 Gallonen in den Tank, sodaß sich die Kosten in Grenzen hielten.


    Nach einer Scheibenwäsche stellte ich den Meilenzähler wieder auf 0 und fuhr entgegen meiner bisherigen Pläne die UT95 bis ganz an den Lake Powell. Geplant hatte ich den See nicht, aber ein bisschen Wasser gucken würde mir gut tun, zumal die eigentliche Strecke schon wieder in 5 Stunden abgehakt sein sollte.



    Lieber hatte ich zu viele Ziele auf meiner Reise, als zu wenig. Lieber streiche ich ein paar Punkte, als das ich kurz nach dem Mittagessen wieder im Motelzimmer hockte.


    Bevor ich allerdings baden gehen konnte, wartete mal wieder ein Highlight auf mich, von dem ich erst die letzten Monate etwas mitbekam. Man sieht zwar hin und wieder Bilder davon, aber selten macht man sich Gedanken dazu, wo sich dieser Ort befindet. für den Normaltourist ist dieses Fleckchen Erde auch eher zweitrangig, denn es gibt ja viel größere und schönere Dinge zu sehen.




    Wer allerdings häufiger die Staaten bereist, braucht immer wieder neue Ziele, damit ihm nicht langweilig wird. Und mal ehrlich: immer nur Grand Canyon ist auf die Dauer sicher auch nicht das Wahre.


    Nicht weit nach Hanksville bog ich also von der UT95 nach Westen ab und gelangte nicht wenig später nach Ägypten.


    Nach Klein Ägypten.



    Es sieht ein wenig so aus, wie das Goblin Valley, nur ist es kleiner und wie ich finde, aufgeräumter. Auch war ich hier mal wieder alleine unterwegs und konnte mich so richtig austoben. Übrigens tat das auch der Wind, der mich seit Phoenix begleitete. Normal hätte man hier sicher Stunden zubringen können, aber schon nach 20 Minuten fröstelte es mich ziemlich, sodaß ich zurück zum Auto lief. Ich betrachtete die Aktion hier als "einen ersten Überblick verschaffen" und setzte Ägypten ebenfalls auf die To Do Liste für 2011. Oder 12...



    Gestern im Forum meinte einer zu mir, ich solle doch mal im Leprechaun Canyon vorbeischaun, der sich nur ein paar Meilen nach dem Abzweig der UT 276 auf der UT 95 befindet.


    Ich fuhr also da ein wenig langsamer, konnte aber irgendwie nichts entdecken bzw. es sah auf den ganzen Meilen alles gleich aus. Rote Felsen mit Einschnitten gab es hier viele und so gab ich wieder Gas, und fuhr schnellen Fußes Richtung Lake Powell.




    Kaum hatte ich die 60 Mph geschafft, sah ich links im Vorbeifahren einen Parkplatz mit einer Infotafel und ich beschloß, hier auf dem Rückweg mal anzuhalten.


    Je näher ich dem See kam, um so schöner wurde die Fahrerei. Die UT 95 wand sich durch immer engere Canyons und wäre ich zu Fuß unterwegs gewesen, hätte ich sicher dutzende Fotos gemacht. Es fuhr sich herrlich.


    Irgendwann kamen dann auch die ersten Aussichtshaltepunkte, wo ich einige davon ansteuerte.




    Viel Wasser war nicht im See, aber das tat meiner guten Laune keinen Abbruch, denn zu dem schönen Wetter und den schönen Aussichten, gesellten sich auch immer wieder blühend Blumen am Wegesrand hinzu, die sich auf einem Bild hervorragend machten. Hier schien jedenfalls der Winter endgültig vorbei zu sein.


    An der Brücke über den Colorado River hielt ich ein letztes Mal, bevor ich ein Dreherle machte und zurück zum Abzweig der UT 276 fuhr, die ebenfalls am Lake Powell endete.



    Auf halber Strecke kam ich an einem Picknickplatz vorbei, an dem ich endlich frühstücken konnte. Mein riesen Sandwich mit gesunden Sachen drauf kauende lief ich umher und kam an eine Tafel, die der/die/das BLM aufgestellte hatte und auf der ein langer Text stand. Da mein Englisch alles andere als prickelnd ist, laß ich nur die ersten Zeilen. Ich verstand zwar nicht, was da zu lesen war, aber ich hatte das Gefühl, es war was großes.




    Nach 20 min sattelte ich wieder meine Pferde und hoffte, daß ich den kleinen Parkplatz mit der Infotafel nicht übersah.


    Natürlich mußte ich, als es soweit war, kräftig in die Eisen steigen, um es noch rechtzeitig vor der Zufahrt zu schaffen, das Auto zum halten zu bringen, aber ich schaffte es.


    Auf der Tafel war von 3 Canyons die Rede, die irgendwas mit Irland zu tun hatten und auch der Lepra-Canyon war dabei. Ich knipste schnell die Tafel und wollte nun sehen, ob ich den genauen Ort fand.


    Und genau das tat ich. Und in dem Moment, als ich die beiden Autos da stehen sah, entschied ich mich dafür, den Canyon Canyon sein zu lassen und lieber einen Seetag zu machen, denn die Aussichten hatten mir sehr gut gefallen und ich fühlte mich, wie auf einem Sonntagsausflug.




    Ich weiß nicht, ob die UT276 auch als Scenic Route ausgeschildert war, verdient hätte sie es jedenfalls.


    Am liebsten wäre ich alle 100m angehalten und hätte Fotos gemacht. Die Landschaft war sowas von schön, man kann es gar nicht beschreiben. Im Hintergrund waren schneebedeckte Berge zu sehen und die Straße wand sich die ganze Zeit durch steinige und hügelige Steinhügel , bei deren Überquerung man unweigerlich daran denken mußte, wie schwierig hier der Straßenbau gewesen sein muß. Es gab nicht einen Meter, der gerade oder eben verlief, doch genau das, machte das Fahren so toll.




    Den Abzweig zum Burr Trail, auf dem ich heute noch nach Norden fahren wollte, lies ich erstmal rechts liegen und fuhr weiter bis zum See. Am „Eingang“ zückte ich meine NP-Karte und fuhr geradenweges zum VC, welches aber noch geschlossen hatte. Es war so warm, daß man baden gehen konnte, doch das VC öffnete erst am 21. Mai. Es gab hier also keinen Stempel und so mußte ich mich mit der Aussicht auf herrlich leuchtendes blaues Wasser begnügen.


    Ich fand es ja nach wie vor unwirklich, daß es hier einen riesigen See mit tausenden Booten mitten in der Steinwüste gab, denn rund herum gab es so gut wie keine Vegetation. Rotgelber Stein, dunkelblaues Wasser, wieder roter Stein und blauer Himmel. Was ein Kontrast.




    Ich hielt mich über eine Stunde hier auf und fand am Ende auch einen Weg direkt bis ans Wasser, in das ich meine Fingerchen hielt. Doch. Durchaus badebar. Ich schätze die Wassertemperatur so auf 20°C. Leider hatte ich meine Schwimmärmel nicht dabei, sonst wäre ich gern ein Stündchen ins Wasser gehopst.


    Während der ganzen Kurverei am Wasser lies ich die Karte bei Margret mitlaufen und an ihr sah man deutlich, daß der Wasserstand die letzten Jahre deutlich geschrumpft war, denn immer wieder stand ich laut ihrer Aussage im Wasser, obwohl es bis zum Ufer noch hunderte Meter waren. Eines Tages wird der Lake sicher nur noch auf den Straßenkarten existieren.




    Halb 2 verließ ich dann diesen schönen Ort und fuhr Richtung Burr Trail, der als eines der schönsten Nebenstrecken des Westens gilt.


    Die ersten 20 Meilen waren asphaltiert und auch hier mußte ich ständig anhalten um zu fotografieren. Es war aber auch zu schön. Canyons, Schluchten, Täler und am Horizont leuchtete stahlblau der Lake Powell. Hach, was war das schön.





    Nach 30 Minuten endete der Asphalt und nun ging es auf einem gut zu befahrenen Schotter weiter und mal wieder zog ich eine Staubwolke hinter mir her, die Meilenweit zu sehen war. Auch das Auto sah nach einigen Km dementsprechend aus.
    Der Weg gewann immer mehr an Höhe und auch die Aussichten wurden immer besser. Nach gut einer Stunde Fahrt kam ich dann an die Kreuzung, die ich weiter geradeaus auf die Nottom Rd fuhr. Der Burr Trail knickte hier nach links Richtung Serpentinen ab, aber hier würde ich erst morgen langfahren.



    Zumindest meinte ich das in diesem Augenblick noch, denn ich ahnte ja nicht, was die nächsten 60km auf mich zukam.


    Ein Washboard jagte das nächste und mir blieb nichts anderes übrig, als die Geschwindigkeit auf der sonst gut zu befahrenen Straße zu erhöhen, denn sonst hätte es meine Knochen endgültig zerlegt. So ratterte ich also die nächsten Km Richtung Norden und kam nur selten dazu, ein Foto zu machen.





    Nach 20km beschloß ich dann für mich: Nee, Sylvi. Einmal reicht. Morgen fährst du nicht nochmal hier lang. Das ist ja ne Zumutung.


    Ich war heil froh, als ich gegen halb 5 endlich die UT24 und den Capitol Reef NP erreichte.
    An der Kreuzung sortierte ich mal eben meine Knochen und Bänder neu und bog dann nach links ab.

    Also eins muß man dem Park lassen: so wenig Beachtung, wie er bekommt, verdient er nicht. Es machte richtig Spaß die 24 langzufahren und immer wieder anzuhalten, um Fotos zu machen oder einfach nur, um zu gucken.

    Viel wollte ich aber heute nicht mehr machen, denn morgen nahm ich mir für den Park den ganzen Tag Zeit.




    Im VC holte ich mir nur noch schnell den Stempel und 3 Karten und fuhr dann weiter nach Bicknell, wo ich mir ein Zimmer im Aquarius Inn reserviert hatte.





    Und weil der Tag heute so gut verlief und ich mal wieder happy war, gönnte ich mir zur Feier des Tages eine riesige Pilz-Chicken-Pizza in einem winzigen Restaurant irgendwo zwischen dem Park und Torrey.


    Während ich auf die Pizza wartete, kam ich mit der Hausherrin ins Gespräch, denn mal wieder war ich der einzige Gast im Haus und ich fragte sie, welches der beste Ort im Park für einen Morgenspaziergang war. Sofort kam die Antwort: „Hickman Bridge“.




    Wir disskutierten nicht weiter über das Thema, denn ich machte es für morgen sofort fest.
    Die Pizza war ausgesprochen lecker, zwar etwas teurer, als ich es von Pizzen gewohnt bin, aber lecker.
    Im Aquarius Inn bekam ich dann ein riesiges Zimmer im Nebengebäude und den Zugang zum Internet und den restlichen Abend verbrachte ich dann mit der Planänderung der nächsten beiden Tage.




    Gegen halb 10 knipste ich das Licht aus.



    Gefahrene Meilen: 292

  • Eiiiiiii…. Sylvi krank…. :EEK:
    Kein Gemecker… :EEK: Zufriedenheit…. ?( Freude ?( Entspannung ?(?(?(
    Ok, zum Glück hatte die Notom Road Washboard, sonst wäre ich wirklich schockiert gewesen, wenn gar nix zum Meckern vorhanden gewesen wäre.
    Schön, dass Du endlich mal einen richtigen Genießer-Tag hattest =)


    Der Hwy 95 fehlt mir noch, ich werde den nächstes Jahr bestimmt einfach mal nur so entlang gondeln. Auch das Abstecherle über die 276 gefällt mir sehr gut.


    Im Aquarius hab ich auch schon 2x genächtigt. Ich mag das Motel.

    • Offizieller Beitrag

    Na bitte, geht doch :!!
    Die gute Laune ist zurück.


    Und bist sogar in Ägypten gewesen. :clab:


    Allerdings war der Tag sehr fahrlastig, aber ich finde, das Auge will ja auch was haben.


  • immer nur Grand Canyon ist auf die Dauer sicher auch nicht das Wahre.






    der/die/das BLM



    das





    aber ich hatte das Gefühl, es war was großes.



    Aber hallo! Und wie!





    Ich fand es ja nach wie vor unwirklich, daß es hier einen riesigen See mit tausenden Booten mitten in der Steinwüste gab, denn rund herum gab es so gut wie keine Vegetation. Rotgelber Stein, dunkelblaues Wasser, wieder roter Stein und blauer Himmel. Was ein Kontrast.



    Ich weiß nicht, irgendwie hab ich ein zwiespältiges Verhältnis zum Lake Powell. Sieht schon irgendwie, tja, wie Du beschreibst, interessant aus. Aber wenn ich dann daran denke, dass die mit dem blöden Damm eine angeblich einzigartige Canyonlandschaft unter Wasser gesetzt haben. :rolleyes: :traen: Die hätte ich gerne mal ohne See gesehen.





    gönnte ich mir zur Feier des Tages eine riesige Pilz-Chicken-Pizza


    Eine Hühnchen-Pizza! :EEK: Igittigitt!

  • Ein schöner Tag zumal ich die Strecke nicht kenne (nur die Nottom Rd vom Abzweig nach Norden und den Burr Trail runter).
    Das war doch harmlos. Und bei hartem Waschboard muss man nur schnell genug fahren ;)


    Ich wiederhole mich: du bist einfach keine unpaved Road - Fahrerin - also bleib besser auf dem Asphalt ;) :MG:

    • Offizieller Beitrag

    In der Tat ein Tag ohne Meckern, von einer Gegend die ich noch nicht kenne, weil irgendwie die Straße nie in die Tour passt. :nw:
    Schöne Fotos, besonders das mit der Straße. :!!

  • Prima, endlich ein Gute Laune Tag mit schönen Erlebnissen und Bildern! :!!



    Aber das versteh ich jetzt nicht:


    Zitat von nuu-ya

    Und in dem Moment, als ich die beiden Autos da stehen sah, entschied ich mich dafür, den Canyon Canyon sein zu lassen


    Was waren das für schreckenerregende Autos, die Dich zum Abbruch brachten? ?(

  • Zitat von Matze

    Oh, da bin ich auf Deinen Bericht gespannt. Da sind schließlich ein paar Meter zu wandern...


    du erfährst es morgen :tongue:


    Zitat von Yukon1

    Allerdings war der Tag sehr fahrlastig, aber ich finde, das Auge will ja auch was haben.


    die meiste Zeit war ich ja auf asphalt unterwegs und die Landschaft war schon beeindruckend. Von daher... :nw:

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