Raketenwurm II - to boldly go where no graboid has crawled before

DIe Augen vielleicht nicht. Aber der Mund.

Zitat

Original von Grille
La Villa Real de la Santa Fé de San Francisco de Asís macht einen schönen Eindruck, gefällt mir

Ich werd den Eindruck nicht los, Euch hat La Villa Real de la Santa Fé de San Francisco de Asís besser gefallen als uns.

Muss an den tollen Bildern liegen.

Zitat

Original von Grille
Nimm dich vor dem Hasen in Acht, er schaut bereits recht grimmig

Killer Rabbit. Sagt ich ja schon. Ich war froh, als ich weg war.

Not a tree nor a house broke the broad sweep pf flat country that reached the edge of the sky in all directions. The sun had baked the plowed land into a grey mass... Even the grass was not green.

27.05.2010 Farmington - Angel Peak - De-Na-Zin - Bisti Wilderness Area

Schwierig zu diesem Tag ein Film- oder Buchzitat zu finden. Hab aus lauter Verzweiflung eines aus dem Wizard of Oz genommen. Und wo ich schon dabei war, aber das seht Ihr später...

Den Vormittag haben wir im Hotel vertrödelt. Im Nachhinein haben wir uns darüber etwas geärgert, aber man muss es zwischendurch halt auch mal etwas ruhiger angehen lassen. Beim Frühstück kamen wir mit ein paar Leuten ins Gespräch, so dass das schon länger als üblich gedauert hatte. Da war zum einen ein älteres Ehepaar aus Colorado. Die reizende ältere Dame quatschte uns beim gemeinsamen Kampf mit dem Waffeleisen an. Sie schimpfte ein wenig über die Franzosen, weil bei ihrem Besuch in Paris vor langer Zeit keine Waschlappen in den Hotels vorhanden waren, anscheinend gäbe es so etwas in Frankreich nicht. Als wir erklärten, in Deutschland gebe es Waschlappen ( ), war sie völlig glücklich. Als wir dann am Tisch STßen, kam alle zwei Minuten ihr Gatte zu uns und erzählte irgendwelche alte Geschichten, die sich irgendwie darum drehten, dass er deutsche Vorfahren hätte. Der Krieg kam auch öfters darin vor. Er erzählte eine Minute, ging zurück zu seinem Tisch und war zwei Minuten später wieder da um etwas neues zu erzählen. So ging das einige Zeit. Wie ein Jojo kam er immer wieder zurück.

Am anderen Nebentisch STßen Missionare aus Oklahoma, die hier zum Missionieren waren. Ein älterer Herr und drei mittelalte Damen, die den älteren Herren umschwärmten. Wir kamen auch mit denen ins Gespräch, aber Missionierungsversuche starteten sie zum Glück nicht.

Im Fernsehen ließ auf CNN dauernd die Ölleckkamera aus dem Golf.

Dann haben wir noch Kleidung gewaschen und ein wenig die nächsten Tage geplant. Da ab Morgen Memorial Day Weekend war, hieß es sich gut überlegen, wo wir morgen hinfahren. Wir entschlossen uns spontan, einen Abstecher nach Mesa Verde zu machen und vorsichtshalber reservierte ich einen Platz auf dem dortigen Campground.

Nach weiterer Trödelei haben wir ausgecheckt, sind Einkaufen gefahren und zu Denny's Mittagessen. Dann ging es los. Zuerst ein kleiner Abstecher zur Angel Peak Scenic Area. Hier gibt es einen Picknickplatz, einen Campground und Restrooms. Angel Peak ist ein kleiner Gipfel inmitten von Badlands und irgendwelchen Gesteinsformationen.

Man könnte um das Tal herumfahren, zum Campground, aber das haben wir nicht gemacht.

Sondern nur hineinfotografiert. Keine Ahnung, ob und wie man da runterkommt. Unten scheint irgendwas abgebaut zu werden, da waren Straßen und LKWs.

Und man hat eine nette Aussicht auf die Berge im Norden. Ich weiß jetzt aber gar nicht, welche Berge das sind.

War ganz nett, der Abstecher, aber wir haben dadurch einiges an Zeit verloren. Wir sind dann zurück durch Bloomfield und Farmington auf die 371. Links und rechts der Straße konnte man die hartnäckigen Versuche der Navajos bewundern, hier in dieser Gegend Landwirtschaft zu betreiben. Natürlich wie fast überall mit künstlicher Bewässerung bis zum Umfallen. Ich möchte ja gar nicht wissen, wo die das ganze Wasser hernehmen. Das hat einige Auswirkungen auf die Landschaft, Landwirtschaft in solchen Gegenden beschleunigt meistens die Erosion um ein Vielfaches. Hier weht so schon viel Wind und wenn dann die natürliche Vegetation fehlt, gibt es viel Sandsturm. Wir sahen dementsprechend einige größere Sandverwehungen auf den Straßen.

Apropos Straßen, die 371 hatte so einiges an dips und bumps zu bieten. Da aber über große Strecken 65 mph erlaubt waren, hab ich das trotzdem ausgereizt und bin über die dips und bumps gebrettert. Ein Riesenspaß. Irgendwann ist das Auto sogar kurz abgehoben. Tolle Sache, sogar flugtauglich der Escape.

So viel zu erzählen gibt es jetzt nicht. Wir sind zur De-Na-Zin Wilderness gefahren und haben uns diese angeschaut. Wir haben sie auch gleich gefunden, aber leider war es schon ziemlich spät, als wir da waren, so gegen halb vier. Die Anfahrt zieht sich doch etwas. Die Gegend war etwas farblos. Von der Sonne getrocknetes shrubland, kaum Bäume, kaum Häuser. Fast wie Dorothy's Kansas. Wie Dorothy der yellow brick road folgten wir der Straße, bis wir in eine bunte und farbenfrohe Gegend kamen.

Verfehlen kann man den Parkplatz nicht, da ist sogar ein Schild.

Wenn man da ist, geht man durch dieses Törchen und folgt immer dem Weg.

Wer mag, kann sich in das Trailregister eintragen. Dem "Gästebuch" dort zufolge ist hier nicht sehr viel los. In der Hochsaison vielleicht zwei Leute pro Tag. Fast ausschließlich Amerikaner und Deutsche. Doris und Beate hatten wir um 12 Tage verpasst.

Nach dem Törchen läuft man ein paar hundert Meter durch shrubland. Hier der Blick zurück auf unser Auto.

Und schon nach kurzer Zeit sieht man den Wash und die Badlands vor sich.

Auf dem Weg begegneten wir vielen Blümchen...

... und noch mehr Raupen.

Dann sind wir runter zum Wash und sind durch diesen und durch die Badlands gestiefelt.

Schöne Gegend. Hat uns gut gefallen. Leider hatten wir nicht so viel Zeit, wie wir gerne gehabt hätten. Hätten wir mal am Vormittag nicht so viel getrödelt.

Nach gut anderthalb Stunden sind wir dann weiter. Wir hatten ja noch einiges vor. Die Straßen hier waren übrigens alle in einem Topzustand, da konnte ich wieder so richtig schön schnell fahren.

Kurz nach halb sechs waren wir dann an der Bisti Wilderness Area.

Da war die Hölle los. Schon zwei Autos standen da. Sowas von überlaufen.

Nach dem Aussteigen sind wir gleich losgestürmt Richtung Süden, in die Seitenwashes oder Seitentäler oder wie das heißt.

GPS hatten wir nicht dabei, daher wußten wir nicht, wo man genau hinmuss, wenn man die ganzen "berühmten" Formationen sehen will. Aber wozu auch, wir wollten lieber selber die Gegend entdecken, ohne irgend eine vorgeplante Tour zu machen. Auf ausgetretenen Pfaden kann jeder. (OK, nicht dass wir uns der Illusion hingaben, etwas zu entdecken, was noch niemand gesehen hatte, das war uns schon klar. Dazu sind wir nicht tief genug in die Gegend vorgestoßen. Aber trotzdem... )

Wir kamen dann auch gleich in ein großes Hoodoo-Feld. Allerdings sehr kleine Hoodoos, nicht viel größer als Munchkins.

Wir kletterten über die Hügelchen und schauten uns alle möglichen Seitentäler an. Lauter Steine hier. Wahnsinn. Sowas aber auch.

Interessant, der Hoodoo hier sieht irgendwie genau so aus wie der in Ah Shi Sle Pah. Und genau so neu.

Schnell fotografiert und dann weiter.

Wir sind dann viel geklettert, um abzukürzen. Der Rand des Washes ist nämlich sehr verzweigt.

Im Hintergrund gab es lauter rote Steinchen.

Wenn man näher kam, sah das fast so aus, als wäre hier lauter Ausschuss von einer Ziegelbrennerei.

Und Geröll gab es hier, Geröll.

Da die Sonne schon wieder Anstalten machte, untergehen zu wollen, habe wir uns gegen viertel Acht entschlossen, langsam abzubrechen und umzukehren. Schade, wir hatten nur einen Bruchteil der Gegend erkundet. Aber man kann halt nicht alles sehen. Auf dem Rückweg haben wir den Hauptwash überquert und sind am Nordrand zurück. Da fiel uns auf, dass direkt am Nordrand, auf den Hügelchen alles eingezäunt war, da konnte man also nicht drüber.

Kurz vor Acht waren wir dann am Auto und haben als erstes das Zelt aufgebaut. Hier darf man ja offiziell campen, das wollten wir ausnutzen.

Als wir gerade beim Aufbauen waren, kamen noch zwei Riesenautos und spuckten gefühlt zwei lärmende Dutzend Kinder mit drei oder vier erwachsenen Betreuern aus. OK, es war eher ein halbes Dutzend Kinder, aber Lärm machten die für zwei Dutzend. Die zogen dann Richtung Norden und Nordwesten und machten die Hügel unsicher.

Ich zog dann noch ein wenig umher, auch Richtung Nordwesten. Da waren auch ein paar Hügel und Steine.

Und ein paar neue Hoodoos.

Dann sind wir ins Zelt, zum Schlafen. Dachten wir. Als wir gemütlich drin waren, kamen gerade die Kinder zurück und machten einen Riesenlärm. Natürlich dauerte es ewig. Man kann aber auch nicht verlangen, dass die einfach ins Auto steigen und dann weiterfahren, nein da muss erst eine halbe Stunden lang diskutiert werden, wer in welchem Auto mitfährt, wer nicht neben wem sitzen will usw.

Aber irgendwann waren sie weg. Eine himmlische Ruhe. Für ungefähr 10 Minuten. Dann brach ein orkanartiger Wind los. OK, ich übertreibe leicht, orkanartig nicht gerade, aber trotzdem sehr stark und vor allem sehr laut. Das Zelt flatterte wie verrückt. Nicht dass wir Angst hatten, wegzufliegen und wie Dorothy und Toto von einem Tornado weggeweht zu werden. Nein, dazu war zumindest ich zu schwer. Die Wicked Witch of the East brauchte da heute nichts zu befürchten.

Aber der Krach war so laut, dass wir überhaupt nicht schlafen konnten. Kurz vor Mitternacht entschlossen wir uns daher, das Zelt zusammenzupacken und im Auto zu schlafen. Leicht gesagt, nur hatten wir zu viel Gepäck dabei um die Rückbänke ganz umklappen zu können. Dann gab unsere Taschenlampe den Geist auf. Schließlich schafften wir es. Wir konnten den Beifahrersitz freiräumen und die Hälfte der Rückbank umklappen. Meine Frau entschied sich für den Beifahrersitz und ich für den Kofferraum. Dann legten wir uns ins Auto und versuchten zu schlafen.

Ihr könnt ruhig schimpfen, gefallen hat uns der Tag trotzdem. Außerdem war's so heiß, da den ganzen Tag in den Badlands rumschlappen, ich weiß nicht...

Aber Ihr habt ja recht, die Gegend hätte mehr Zeit verdient. Wir hätten früher losfahren sollen und uns den Abstecher zu Angel Peak sparen sollen. Das war zwar nett, hat aber fast zwei Stunden gekostet.

Den Abend fand ich trotzdem gelungen. Halt etwas Abenteuer.

Abendessen gab's schon, aber ich weiß nicht mehr genau was.

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Original von Westernlady
Was habt Ihr zwei Stunden am Angel Peak gemacht

Wir waren da keine zwei Stunden, eher gut 20 Minuten.

Aber dazu kam ja die ganze zusätzliche Fahrerei. OK, vielleicht haben wir auch keine zwei Stunden verloren, so genau hab ich das nicht gestoppt.

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Original von Billma
Und über NM lese ich ja gerne, steht auf unserem Plan für nächstes Jahr..

Ja, da gibt es viel zu sehen. Lohnt sich. Aber...

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Original von Billma
Also, immer weiter. Ich mache mir Notizen.

... am morgigen Tag geht es schon wieder raus aus New Mexico.

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Original von WeiZen
Quatschen ist tödlich. Wir haben uns auch ein Ziel verquatscht.
Ärgert mich immer noch.

Im Nachhinein betrachtet war das wirklich ärgerlich. Aber auf der anderen Seite gehört es für uns auch dazu, ein wenig mit den Leuten ins Gespräch zu kommen.

Was für ein Ziel habt Ihr Euch denn "verquatscht"?

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Original von utahjoe
Nur der Abschluss war ein bisschen laut und unbequem.
Wie viel habt Ihr dann geschlafen? 3h?

Wir haben immerhin bis zum Sonnenaufgang geschlafen, gut 5 Stunden. Wenn wir den Wecker nicht gestellt hätten, hätten wir den Sonnenaufgang sogar verschlafen. Der Escape war bequemer als gedacht. Oder wir waren einfach so müde, dass es auch schon egal war, wo und wie wir schlafen.

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Original von Yukon1
Den heutigen Tag fand ich klasse, bis auf den Abend natürlich.

So schlimm war das gar nicht. Klar, zuerst haben wir geflucht. Aber das war trotzdem eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Endlich mal etwas Abenteuer.