Es fing alles so gut an, aber ……

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    Original von Westernlady


    Nee, so viel war es nicht mehr. Aber teilweise waren es noch locker 70-80 cm. Und man kam deshalb nicht überall hin und aus der Entfernung sah ich nix, was nach Tanke und diesem Auto aussieht.


    Ich glaube, da wäre ich umgekehrt. :EEK:
    Ich bin in Österreich einmal durch Tiefschnee gelaufen. Da sinkt man ja immer wieder tief ein.

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    Ich glaube, da werden die meisten mitmachen. So viele sind es nicht, die etwas gegen Städte haben bzw. gegen Las Vegas. ;)

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    Original von desert-Gerd


    Ich glaube, da werden die meisten mitmachen. So viele sind es nicht, die etwas gegen Städte haben bzw. gegen Las Vegas. ;)


    Au ja, ich bin dabei!
    Je mehr Touris in Vegas bleiben, desto besser! Dann hopsen mir in der Wildnis nicht so viele Zeitgenossen vor der Linse rum :gg: :gg: :gg:

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    Original von Billma


    Das ist prima, dann nimmst du mir auch keinen Platz in der Velvet Lounge weg, da du ja in der Zeit das 18699999 Photo von der Wave machst...... :gg: :SCHAU:


    Willi


    Genau, ich besetze die Wave-Lounge, aber ganz so viele Fotos hab ich doch noch gar nicht :pipa:
    :gg:


    Daniel


    hab's mir doch anders überlegt: zur Wave will ich so schnell nicht mehr. Hab hier soviele neue Locations gesichtet, die vorher fällig werden...

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    Original von jolly
    Gerd, der Tag war klasse.
    Schön das Du so spontan noch so eine schöne Tour zusammengebastelt hast, da passte einfach alles: Wetter, Locations...was will man mehr!


    Gruß
    Eva


    Das es so schnell ging, habe ich nur dem hilfreichen Forum zu verdanken. Wer weiß, wo ich sonst gelandet wäre.



    Mal sehen, ob es nachher weitergeht. :gg:

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    The loneliest Road in America.


    Montag, 25.05.2009, Virginia City, Fort Churchill, Pyramid Lake, US50


    Um 06:00 Uhr wurde ich wach und bin gleich aufgestanden. Nach dem Duschen packte ich meine Sachen und lud alles ins Auto. Ich schaute mir das Frühstück an, aber es gab nur ein paar vertrocknete Muffins und Kaffee. Aber besonders sauber sah die Frühstücksecke nicht aus. Ich wollte mir keinen verstimmten Magen holen und verzichtete heute auf das Frühstück. Eigentlich kann man sagen, dass das Frühstück das i-Tüpfelchen des Super 8 gewesen war.


    Um 07:00 Uhr fuhr ich los. Es ging zuerst auf der US50 nach Osten bis zur NV341. Hier bog ich links ab auf die NV341 und fuhr nach Norden. Auf der linken Seite sah ich einen alten Truck und daneben stand ein aus altem Gerümpel zusammengesetztes Männchen.



    Kurz darauf teilte sich die Road, rechts ging es weiter auf der NV341, links auf der NV342. Beide Roads treffen kurz vor Virginia City wieder zusammen. Ich nahm die NV342, da es durch Silver City und Gold Hill ging. Die kurvige Road führt durch das Herz des Silber- und Gold-Country im nördlichen Nevada. Rechts und links der Road findet man viele Überbleibsel dieser Zeit.



    Nach ein paar Meilen hatte ich die ehemals blühende Silver Mining Town Virginia City erreicht. Virginia ist eine der ältesten Orte westlich des Mississippi. Das starke Bevölkerungswachstum verdankt Virginia City der Entdeckung der Comstock Goldader und später den Silberfunden. Zum Höhepunkt der Goldgräberzeit stieg die Bevölkerung auf fast 30000 Einwohner. Die C-Street hat sich seit damals kaum verändert, es gibt immer noch die hölzernen Gehsteige.






    Nur die damaligen Geschäfte gibt es nicht mehr, heute haben viele Souvenirläden Einzug gehalten. Ich war hier schon einmal 1982 gewesen, aber damals hat mir der Ort viel besser gefallen. Ich vergleiche ihn etwas mit Tombstone vor einigen Jahren, als die Allen Street asphaltiert war. Da hat mir Tombstone nicht gefallen und so ging es mir jetzt mit Virginia City. Ich schaute noch in die Nebenstrassen und entdeckte das Piper's Opera House an der Ecke B-Street/Union Street. Das Opernhaus wurde 1868 erbaut und war eines der größten im Westen. Es sind viele europäische und amerikanische Sänger aufgetreten.



    Dann ging ich wieder durch die C-Street zum Auto.



    Ich fuhr zur US50 zurück und auf der nach Osten. Kurz vor Silver Springs bog ich auf der US95 und fuhr ein paar Meilen nach Süden bis zum Abzweig zum Fort Churchill SP. Fort Churchill war ein US Army Fort und wurde 1861 erbaut, um die ersten Siedler zu beschützen. Neun Jahre später wurde das Fort wieder aufgegeben. Am Eingang muss man ein Entrance Fee von 3 $ in einen Briefumschlag stecken und in die dafür vorgesehene Box schmeißen. Dann ging ich durch die Überreste des Forts. Es stehen nur noch ein paar Mauerreste.





    Das kleine Museum war nichts besonderes, darum fuhr ich wieder zurück. Auf der NV447 ging es weiter nach Norden, mein Ziel war der Pyramid Lake.


    Der Pyramid Lake ist ein abflussloser See im Nordwesten von Nevada Mit einer Fläche von 487 km² ist er etwas kleiner als der Bodensee. Der See wird vom Truckee River gespeist, allerdings nimmt der Wasserinhalt stetig ab. Der Salzgehalt liegt bei etwa 1/6 dessen von Meerwasser.


    Der Pyramid Lake liegt auf dem Gebiet der Pyramid Lake Indian Reservation und man benötigt ein Permit wenn man zum See will. Das Permit bekommt man an mehreren Stellen, unter anderen im Nixon Store. Leider hatte man dort kein Permit, aber ich sollte nach Sutcliffe fahren, vielleicht bekomme ich dort eins, sicher war das aber nicht. Ich hatte keine Lust, 20 Meilen One Way für ein „vielleicht bekommt man es dort-Permit“ zu fahren. Ursprünglich wollte ich ja auf die andere Seite des Lakes zum Pyramid Rock und da benötigte man ein Permit. Das wäre ein Umweg von etwa eine Stunde. So viel Zeit hatte ich nicht und ohne Permit wollte ich nicht durch die Gegend fahren. Ich fuhr nur noch kurz zum See, aber ich ging/fuhr nicht zum Ufer, da überall Schilder waren, die darauf hinwiesen, das man ein Permit benötigte.




    Dann kehrte ich um, denn ich wollte ein Stück auf der US50 fahren. Außerdem war es eh schon spät. Ich fuhr auf der US50 Alt nach Massie und dann weiter auf die US50 nach Fallon. Hier habe ich getankt, denn ich wusste nicht wann die nächste Tankstelle kommt. Auch ein Sandwich habe ich mir geholt, dass ich unterwegs gegessen habe. Kurz hinter Fallon kommt Grimes Point. Man findet hier auf den Steinen Petroglyphs. Da ich mir am Vorabend ein paar Bilder angeschaut hatte und die nicht so toll fand, bin ich weitergefahren. Eigentlich habe ich gedacht, dass die US50 eine einsame Road ist, denn sie hat den Namen „The Loneliest Road in America“. Aber ich kam mir vor wie bei der Rush Hour in LA. Ein Auto nach dem Anderen kam mir entgegen.


    18 Meilen nach Fallon fährt man durch eine pflanzenlose Landschaft - Eightmile Falts und etwas weiter die Fourmile Flats.



    Etwa 25,5 Meilen nach Fallon habe ich auf der linken Seite einen gelb-weiße Hügel gesehen. Auf der Karte habe ich gesehen, dass es die Sand Mountain Rec Area ist.



    Ich bog links ab und fuhr zu dem Sand Mountain. Die Sand Mountain Rec Area wird vom BLM unterhalten und normalerweise kostet es Eintritt. Ich habe die Angestellte gefragt, ob ich nur ein paar Fotos machen dürfte, länger als eine halbe Stunde wollte ich nicht bleiben. Sie gab mir ein „Fotopermit“ und ich konnte ohne Eintrittskosten hineinfahren.




    Nach ein paar Fotos bin ich auf der US50 weiter nach Osten gefahren. Man fuhr wieder durch die weiten Ebenen nur unterbrochen von den Bergzügen. Und immer wieder lockten Gravel-Roads von denen ich nicht wusste wohin die führten.




    Nach etlichen Meilen sah ich auf der linken Seite einen seltsam aussehenden einsam stehenden Baum. Als ich näher kam, musste ich mir meine Augen reiben, denn er hing voller Schuhe.



    Ich hielt an und entdeckte auch ein Schild, auf dem stand: „SHOE TREE, shoes for the entire family“. Es sind Hunderte Schuhe, die vor allem an den tieferen waagrechten Ästen hängen. Es gab alle Sorten von Schuhe - viele Turnschuhe, an den Schnürsenkeln zusammengebunden, Sandalen, Halbschuhe, einige Stiefel. Auch auf dem Boden lagen viele Schuhe, die vom Baum heruntergefallen sind wie Fallobst, sozusagen Fall-Schuhe.





    Ein seltsamer Anblick, ein Wüstenbaum behängt mit vielen Sorten von Schuhen. Ich fragte mich: Was zum Teufel hat hunderte Menschen veranlasst, ihre Schuhe in die Äste eines Baumes, der einsam in der Wüste Nevadas steht, zu schleudern? Erst zu Hause habe ich folgende Geschichte zum Shoe Tree gefunden:


    Ein junges Paar zeltete beim Shoe Tree in der Hochzeitsnacht und bekam Krach. Die Frau sagte, dass sie davon gehen wird und der Mann antwortete: Wenn du das machst, dann musst du barfuss gehen und warf ihre Schuhe in den Baum. Der Mann stieg in das Auto und fuhr nach Middlegate, um sich in einer Bar zu betrinken. Der Bartender sprach mit ihm und sagte, dass er zu seiner Frau zurückfahren sollte. Der Mann sah ein, dass er falsch gehandelt hatte und fuhr zurück. Ein Jahr später brachten sie die Schuhe ihres ersten Babys zu dem Baum und warfen sie in die Äste. Seit dem Zeitpunkt haben Leute immer wieder Schuhe in den Baum geworfen.


    Ich fuhr weiter durch die tolle Landschaft, wieder über Bergketten und dann durch weite Ebenen.



    Kurz vor Austin wurde der Himmel wieder schwarz und es fing leicht an zu regnen.



    Eigentlich wollte ich in Austin übernachten, aber die Motels gefielen mir nicht und es war erst 17:00 Uhr, also noch früh am Tag. Weiter nach Osten wollte ich nicht fahren, denn es gab noch ein Ziel südlich von Austin, dass ich unbedingt sehen wollte. Von Austin waren es ca. 140 Meilen, die ich am nächsten Tag erst fahren musste. Es gibt aber ein Ort, der viel näher (nur ca. 75 Meilen) an dem Ziel liegt - Tonopah. Ich war von der Fahrerei eigentlich schon müde und bis Tonopah sind es noch ca. 120 Meilen zu fahren. Aber ich entscheid mich, trotzdem nach Tonopah zu fahren. Ich hielt nur noch einmal zum Fotografieren an.



    Nach 1:45 Std. Fahrt (kurz vor 19:00 Uhr) kam ich in Tonopah an und fuhr direkt zum Best Western Hi-Desert Inn. Auch heute hatten sie ein Zimmer für mich. Welch ein Unterschied zum Super 8 von gestern. Ich kam mir fast wie ein König vor. Ich habe das Gepäck aufs Zimmer gebracht und bin noch einmal zum Einkaufen gefahren, vor allem waren die Getränke zur Neige gegangen.


    Das Steak- und Seafood Restaurant hatte leider nicht offen. Deshalb fuhr ich zum Banc Club Casino, gezockt habe ich aber nicht. Im Restaurant habe ich ein Steak gegessen, war so weit OK gewesen. Auf dem Weg zurück zum Motel habe ich noch einmal getankt. Im Best Western habe ich noch die Bilder gesichert und Tagebuch geschrieben und bin schon kurz nach 22:00 Uhr ins Bett gegangen. Es war wieder ein langer Tag gewesen.


    Karte:



    Die Karte wurde mit Topo USA7.0 von DeLorme http://www.delorme.com erstellt.

  • Boah.... das war ein langer Tag mit vielen Meilen :gg:


    Da erschlägt einen beim Lesen fast die Einsamkeit :gg:
    Da weiß ich nicht, ob ich das selber mal in so konzentrierter Ladung erleben möchte.
    Ist aber interessant, vor allem die Story mit dem Shoe Tree!

  • Na sowas...
    NOCH ein Schuhbaum...die Geschichte ist lustig, aber ob sie wahr ist?


    So einen Baum gibt's auch an der Route 66 ein paar Meilen östlich von Amboy in CA, der ist auch mit einigen 100 paar Schuhen beworfen worden in den letzten paar Jahren.


    Gruss
    Daniel

    • Offizieller Beitrag

    Mammamia, Gerd.
    Ich glaube, für diesen Tag hätte ich drei gebraucht.


    Du hast viel gesehen und viel gefahren, aber es hat sich gelohnt.


    Aber schade, dass man an den Pyramid Lake nicht ran kommt.

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