Pazifik, Canyons, Zoos und andere Highlights (Hochsommer 2015)

  • Donnerstag 13.08.2015 – San Diego Zoo


    Nach 2,5 Wochen war es endlich soweit – der erste Zoo der Reise. Und es war nicht irgendein Zoo sondern einer der berühmtesten Zoos
    der Welt.


    Der San Diego Zoo ist eine Kombination aus
    - Vogelpark
    - Reptilienpark
    - Säugetieren unter fast vollständiger Beachtung der populären Arten plus einige besondere Raritäten
    - botanischer Garten
    - Open Air Restaurants + Verkaufsstellen + Rund- und Seilbahnfahrten


    Das Angebot kann Besucher schonmal leicht überfordern.


    Der San Diego Zoo ist aber nicht unbedingt das Nonplusultra in Sachen Gehegegestaltung. Die holländische Schule a la Gaia Zoo (Kerkrade)
    oder Burgers Zoo (Arnheim) ist irgendwie an den Amerikanern vorbei gegangen. Vielleicht hat man auf der anderen Seite des Teichs auch
    einen anderen Geschmack.


    Der Parkplatz des Zoos (übrigens keine Extragebühr fürs Parken) war vor Öffnung des Zoos um 9:00 bereits gut gefüllt. Die
    Sommer-Camp Gruppen sammelten sich vor dem Eingang.



    Ein kompletter Rundgang ist an einem Tag nur schwer zu schaffen. Deshalb stelle ich euch erstmal die Highlights vor.


    Highlight 1 „Outback“ - Koalas


    Das Outback thematisiert die australische Tierwelt mit einigen Volieren für australische Vogelarten. Die Beutelteufel sind die
    erste Art, die man in westlichen Zoos kaum zu sehen bekommt. Neben der Tieren in San Diego gibt es in den USA nur noch 5 weitere Zoos in
    denen sie gezeigt werden. Die Tiere bilden eine Reserve, da sie frei vom ansteckenden Gesichtskrebs sind, der viele Beutelteufel in
    Tasmanien befallen hat. Forschung und Naturschutzarbeiten in Australien werden von San Diego mit sage und schreibe 500.000 $
    unterstützt. Man kann die Tiere also auch als Botschafter und Dankeschön für diese Unterstützung sehen.


    Eins der Männchen, Conrad, war noch im Tiefschlaf.



    Die Beschreibung von Conrad „agile and quietly confident“ konnten wir nicht so richtig nachvollziehen.


    Am Nachmittag bei einem 2. Besuch konnten wir im Mittelgehege tatsächlich Aktivitäten sehen. Einer der Teufel machte eine Runde
    durch sein Reich.



    Der 2.Teil des Outbacks liegt auf der anderen Seite der Front Street überqueren. Dort befindet sich das Zuchtzentrum für Koalas. Fast
    alle Koalas in amerikanischen und europäischen Zoos stammen aus der Zuchtlinie von San Diego ab. Deshalb muss auch heute noch jeder Umzug
    eines Koalas mit San Diego abgestimmt werden. Australien geht mit dem Export von Tieren sehr restriktiv um, so dass Koalahalter auf die
    Kooperation mit San Diego angewiesen sind.



    Es gab natürlich nicht nur Anlagen sondern auch Koalas zu sehen. Der Erste fiel uns auf, weil er eine Etage tiefer eine Maniküre bekam.


    Zeig her deine Krallen ...


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    Auf Nachfrage bei einem der Volunteers erfuhr ich, dass es sich um Sooki, eins der Weibchen, handelt. Nachdem die Nägel in Form
    gebracht waren, durfte sie zurück in ihre Anlage.


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    Dort wartete auch bereits eins der Männchen auf sie – allerdings auf einem anderen Stamm. Man hält Distanz.


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    Highlight 2 „Panada Canyon“ - Große Pandas


    Große Pandas sind für viele Zoobesucher das Nonplusultra der Zootiere. Deshalb sind einige Zoos bereit 100.000$ Miete pro Jahr und
    Tier an China zu zahlen. Der SD Zoo gönnt sich diese Ausgaben auch. Man hält drei Pandas, Mutter, Vater und Sohn Xiao Liwu. Er kam im
    Juli 2012 zur Welt. Mit seinen 3 Jahren war er gerade in der Pubertät und versuchte sein Gehege umzugestalten. Der Baum in der Anlage wurde
    mit allen Mitteln bearbeitet. Ich habe noch nie einen so aktiven Panda gesehen.


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    Auf dem Baum ging es dann weiter.


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    Neben dem großen schwarz-weißen Panda gibt es auch die kleine, rote Variante.


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    Neben den Pandas werden weitere chinesische Tierarten in diesem Bereich gezeigt. In einem großen, bodentiefen Terrarium gab es mit
    der Mangshan-Viper (Protobothrops mangshanensis) die neue Mode-Giftschlangenart in amerikanischen Zoos. Viele der Top-Terrarien
    in den USA halten neuerdings diese Art. In San Diego wird sie sogar an zwei Stellen gezeigt. Das Terrarium bei den Pandas zeigt wie
    unsichtbar die Viper im Grün wirkt.



    Im Porträt zeigt die Viper warum sie so beliebt ist.


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    Highlight 3 „Elephant Odyssey“ - Elefanten und Kondore


    Das Konzepts hinter diesem Parkteil ist relativ anspruchsvoll. Man möchte mit Hilfe heutiger Tierarten aufzeigen, welche
    prähistorischen Arten früher in Kalifornien gelebt haben. Das man so viele attraktive Standardarten zeigen kann, ist ein kleiner
    Nebeneffekt. Leider hat man vergessen mit dem Grizzly das ausgerottete Wappentier von Kalifornien gleich mit zu integrieren.



    Die Route beginnt mit der größten Vogelart des Staates, die außerdem eine Flagship-Art des amerikanischen Artenschutzes geworden
    ist. Der Geier-Skulptur zu Beginn zeigt aber direkt, dass es früher noch viel größere Vogelarten gegeben hat.



    Die kalifornischen Kondore haben eine geräumige Voliere zur Verfügung, in der die Beiden auch kurze Strecken gleiten können.




    Die Kondore waren eine Erstsichtung für mich. Bei meinem letzten Besuch 1997 lebten noch alle hinter den Kulissen im Safari Park und
    es war noch nicht klar, dass sich das Zuchtprogramm zu einem großen Erfolg entwickeln sollte. Heute genießen die Kondore eine gewaltige
    Aufmerksamkeit in ihren Auswilderungsgebieten insbesondere am Grand Canyon. Alles was am Himmel gleitet und dunkel ist, wird als Kondor
    identifiziert, auch wenn es sich nur um Truthahngeier oder Kolkraben handelt.


    Interessant finde ich die Rattennester, die etwas über die Vergangenheit erzählen können, da Ratten viele Dinge ihre Umgebung
    für ihr Nest einsammeln. Heute bedienen sie sich gerne mal der vielen Hinterlassenschaften unserer Konsumgesellschaft.



    Gegenüber sind zwei Anlagen für (Haus-) Esel und eine größere für Dromedare und Gabelböcke. Einer der Räuber ist als Modell
    vorgeschaltet.


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    Die Elefanten stehen auf einer riesigen Anlage im Zentrum. Die Gestaltung ist wenig natürlich und kommt bei vielen Besuchern nicht
    so toll an. Insbesondere den offenen einsehbaren Stall hätte man auch dezenter in den Hintergrund treten lassen können.



    Die Anlage dient als Altersheim für Elefanten, die in anderen Zoos oder Zirkussen aussortiert wurden.


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    Eine riesige Elefantenskulptur rundet den Elefantenteil ab.



    Löwen, Jaguare, Faultiere und Tapire runden diesen Bereich ab. Den Abschluss der Elephant Odyssey bildet eine nachgebildete Teergrube.
    Als Vorlage dienten die La Brea Tar Pits in L.A. Dort konnte man viele der urzeitlichen Tiere finden.



    Elephant Odyssey wurde 2009 eröffnet und ersetzte die Horn&Hoof Mesa. Die Baukosten lagen bei 45 Mio $. Irgendwie finde ich es schwer
    zu verstehen, wo man diese Unsummen verbaut hat. Das Konzept mit den prähistorischen Tieren konnte ich vor Ort ganz gut nachzuvollziehen.
    Insbesondere die Skulpturen sowie die Beschilderung half die Verbindungen nach früher zu ziehen.


    Highlight 4 „Northern Frontier“ - Eisbären


    Polar Bear Plunge war der ursprüngliche Name des 1996 eröffneten Teils. Damals gab es nur die noch deutlich kleinere Eisbärenanlage.
    Mit der Überarbeitung 2010 ist nicht nur die Eisbären-Anlage gewachsen.



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    Vegetarier oder Karotin für die Sommerbräune?


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    Von den Bussen hatte man auch direkten Einblick zu den Besucherlieblingen.




    Eine Voliere mit arktischen Vogelarten sowie Installationen zum Treibhaus-Effekt rundeten diesen Komplex ab.


    Ich hätte nicht erwartet einen so gelungenen Arktis-Bereich mitten in den Subtropen zu sehen. Selbst die Vegetation passt zum hohen Norden.


    Neben diesen Bereichen mit den Publikumsmagneten gibt es aber auch viele Anlagen, die die Zoo-Enthusiasten begeistern können. Die
    folgenden Anlagen fand ich besonders gelungen.


    Tipp 1 „Kolibrihaus“


    Eine meiner absoluten Lieblingsanlagen war das kleine Kolibrihaus, dass in der Nähe des Eingangs in einer versteckten Ecke liegt. Man
    muss es wirklich suchen. Deshalb waren auch kaum Besucher in der kleinen begehbaren Voliere. Eine Volunteer(in) gab uns Hilfen bei der
    Suche nach den vielen Vogelarten in der dicht bepflanzten Anlage.


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    Die Bepflanzung war sehr dicht, so dass wir einige der Vogelarten nicht entdecken bzw. fotografieren konnten.



    Besonders interessant war natürlich die Suche nach den der Voliere den Namen gebenden Kolibris. Man hielt die recht großen und hübsch
    gefärbten Weißnacken-Kolibris (Florisuga mellivora).



    Eine Futterstelle war direkt am Weg, so dass mir auch Fotos im Schwirrflug gelangen.


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    Tipp 2 „Großvolieren im Lost Forest“


    Der Bereich „Lost Forest“ im Zentrum des Zoos ist ziemlich unübersichtlich geraten. Es lohnt sich aber nach den 3 riesigen
    Freiflufvolieren zu suchen. Die Scripps Aviary ist den afrikanischen Vögel vorbehalten. Man hat ähnlich wie bei den Greifvogelanlagen
    (Tipp 3) die Hanglage geschickt für eine beeindruckend hohe Freiflugvoliere genutzt.


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    Ähnlich sieht die Owens Aviary mit der Vogelwelt Indonesiens aus. Nicht zu übersehen waren die Gemeinschaftsnester der Weberstare
    (Aplonis metallica).



    Der lateinische Name adressiert das Aussehen der Stare.


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    Mitten in der Voliere wurden wir auf eine kleine Gruppe Irisloris (Psitteuteles iris) aufmerksam, die laut kreischend einen Ast auseinander nahm.



    Die Parker Aviary mit den südamerikanischen Vögeln ist etwas kleiner hat dafür aber besonders seltene und bunte Arten zu bieten
    wie z.B. den Krauskopf-Arassari (Pteroglossus beauharnaesii) mit seinem „Lockenkopf“


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    und als farblichen Höhepunkt der Voliere, die Anden-Felsenhähne (Rupicola peruvianus), die mit mehreren Hähnen zu sehen waren.


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    Tipp 3 „Eagle Trail“


    Die vier großen Käfige des Eagle Trails gehören zu den schönsten Greifvogelanlagen, die ich bisher gesehen habe. Der Witz der Anlagen
    ist ein Bohlensteg, der in halber Höhe der Anlage liegt, so dass man den Greifen ungefähr auf Augenhöhe gegenüber steht. Der ungünstige
    Blickwinkel von unten wird dadurch vermieden.



    In der ersten und größten Voliere leben Riesenseeadler, die sich leider an einem sehr ungünstigen Platz direkt am Gitter STßen. San
    Diego unterstützt die Erforschung der Seeadler in Kamtschatka und hat als Folge Zugriff auf mehrere Paare, die u.a. an 4 weitere US
    Zoos verliehen sind.



    Die Harpyien STßen genau auf unserer Höhe in Position.



    San Diego hat eine sehr erfolgreiche Zucht, die 1992 begann. Mittlerweile hat man 15 Harpyien nachgezogen, von denen 2 sogar in
    Panama wieder ausgewildert wurden.


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    Von unten nach oben sah es so aus...


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    Tipp 4 „Reptile Mesa und Walk“


    Die Reptilien bilden einen kleinen Zoo im Zoo. In mehreren Themenbereichen werden die Reptiliengruppen vorgestellt. Empfangen
    wird man von den 3 Meter langen Komodo-Waranen. Dann folgen einige ältere Freigehege mit den Themen Madagaskar inkl. Typischer
    Bepflanzung




    und Europa (!) mit Sumpfschildkröten und den in den USA sehr gerne gezeigten Scheltopusiks, eine 1 Meter lange Schleiche aus
    Südosteuropa.


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    Das alte Schlangenhaus ist bei den Besuchern besonders beliebt. Die Auswahl an Giftschlangen ist atemberaubend. Neben einer Vielzahl
    Kobras und Klapperschlangen gibt es viele in Europa kaum zu sehende Arten wie z.B. den mittelamerikanischen Buschmeister (Lachesis
    stenophrys)


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    oder die Santa-Catalina-Klapperschlange (Crotalus catalinensis) – eine Klapperschlange ohne Klapper.



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    Für Schildkröten, Amphibien und kalifornische Arten gibt es weitere Themenbereiche. Die Freianlage der Krokodile war bei unserem Besuch
    mit australischen Süßwasserkrokodilen besetzt. Mittlerweile leben dort wieder die indischen Ganges-Gaviale.




    Zuchtanlagen für Galapagos-Riesenschildkröten sowie Leguane der Karibik runden diesen Bereich ab.


    Einige der Schildkröten wurden bereits in 1928 nach San Diego gebracht. Von diesen Tieren leben noch 10, die somit auf die 100
    Jahre zu gehen. Man hält 5 verschiedene Unterarten. San Diego Global, der Naturschutzarm des Zoos, arbeitet eng mit der
    Charles Darwin Station auf den Galapagos Inseln zusammen. 1976 hat man ein Männchen der Hood-Unterart in die Station gegeben, um die
    Nachzucht zu unterstützen.


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    wegen Zeitlimit kommt noch ein 2. Teil


  • San Diego Zoo Teil 2


    Natürlich gibt es extrem viele Arten, die in Europa nicht zu sehen sind.


    Eine kleine Auswahl


    Massai-Giraffen




    Sömmeringgazellen - sehr elegant


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    Speke-Gazellen mit aufblasbarer Nase



    Baba, das einzige Weißbauch-Schuppentier in einem Zoo der Welt, ist leider im September 2016 nach knapp 10 Jahren im Zoo
    gestorben. Er wurde 2007 in LA vom Zoll entdeckt und in den Zoo gebracht. Baba hat in San Diego einen eigenen Fanclub gehabt und sehr
    viel Aufmerksamkeit auf die vom Aussterben bedrohten Schuppentiere gelenkt. Als nachtaktive Tiere erregen diese seltsamen Säugetiere
    ansonsten kaum Aufmerksamkeit und sind dabei durch intensive Bejagung für den chinesischen und vietnamesischen Markt von der Erde zu
    verschwinden. Dieses Jahr konnte man auf der Cites-Konferenz endlich den höchsten Schutzstatus für Schuppentiere durchsetzen.


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    Schimmerkuckuck


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    Wolf-Meerkatzen (Cercopithecus wolfi) - sehr bunt


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    Anegada Leguan (Cyclura pinguis) – für diese Leguane hat der Zoo ein Zuchtprogramm gestartet und den Weltbestand von knapp 70 auf 200
    erhöht. Auf Puerto Rico unterstützt der Zoo eine Brut- und Auswilderungsstation, die sich um diese Art kümmert. Bisher konnten
    bereits 179 Anegada Leguane aufgezogen und ausgewildert werden.



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    Wenn ihr Tiger, Bären, Gorillas, Zebras, Flusspferde, Pinguine, Kängurus und Erdmännchen in der Vorstellung vermisst habt, die gibt
    es natürlich auch. Ich wollte den Schwerpunkt aber auf das Besondere des Zoos legen.


    Wer genug von den Tieren hat kann in eins der beiden 4-D Kinos gehen, eine Rundfahrt mit dem Bus durch den Zoo machen oder mit der Seilbahn
    über die Gehege fahren.



    Lost Forest mit der Scripps Aviary (von oben)



    Kleiner Tipp – die Warteschlange an der Seilbahnstation am Eingang ist sehr viel länger als die am anderen Ende bei den Eisbären



    Persönliches Fazit


    Der San Diego Zoo ist ein Zoo, den man als Zoo-Fan gesehen haben sollte. Die Artenfülle insbesondere bei Reptilien und Vögeln
    erschlägt einen fast. Im Lost Forest gibt es auch eine Menge sehr beeindruckender Einzelgehege. Für einen 1-Tagesbesuch ist der Zoo
    fast zu groß. Wir haben den Rundgang gerade so geschafft.


    Die Topp-Attraktion für viele Besucher, die Bus-Rundfahrt, haben wir nicht gemacht – keine Zeit.


    Toll finde ich auch die vielen Naturschutz-Aktivitäten der San Diego Zoological Society, der Trägerin des Zoos. Ein Blick in die Bilanz
    müsste Zoochefs in Deutschland vor Neid erblassen lassen. Der Finanzbericht von 2014 weißt ein Vermögen von 515 Mio $ aus. Die
    Einnahmen lagen bei 270 Mio $ und die Ausgaben bei 235 Mio $. Von den Ausgaben flossen 21 Mio $ in Forschung und Naturschutz. Zum Vergleich
    27 Mio € ist der Umsatz des Berliner Zoos im gleichen Jahr. Damit dürften die beiden San Diego Zoos die reichsten der Welt sein.


    Die Kehrseite dieser Zahlen sind die hohen Eintrittspreise. Irgendwo muss das viele Geld ja herkommen. 40$ Eintritt für einen Erwachsenen
    ist für einen Zoo kein Schnäppchen. Kinder gelten schon ab 12 als Erwachsene. Bei einem Besuch sind Kombikarten (z.B. mit dem Safari
    Park) oder Discounts sinnvoll.


    An der Front Street hatte bereits das Abendprogramm „Nighttime Zoo: Shake, Rattle & Roll“ begonnen. Bis 21:00 spielten Bands und
    hielten die Leute bei Laune. Wir waren aber platt und packten bei der Flamingolagune am Ausgang unseren Rucksack.




    Tagesbilanz


    Auto: 18 km
    zu Fuss: ca. 6 km


    Hotel: Hercor Motel, Chula Vista 91$ minus 8% Qipu-Cashback


    Wildlife: Säuger -; Vögel 1; Reptilien - (16/37/8) unverändert,

  • Ich bin euch nun bis Las Vegas gefolgt. :wink4:



    Ich bin euch jetzt bis zum Yosemite NP gefolgt.


    Zitat von »waikiki25«
    Noch eine Gemeinsamkeit: Wir haben auf unserer ersten Kalifornien Tour auch in der Cedar Lodge gewohnt. Das ist wirklich eine super Lage.
    Eure ersten Eindrücke vom Yosemite sind schon mal klasse und schöne Tiersichtungen sind ja auch schon dabei. :!! :!! Ich freue mich schon auf mehr davon, wenn ich demnächst weiter lese.


    Die cedar Lodge hat uns gut gefallen. Nur das Restaurant bzw. der Imbiss nebenan waren unterirdisc

    Stimmt, jetzt wo du es erwähnst, super war das Essen 1994 auch schon nicht. :rolleyes:


    Zitat von »waikiki25«
    Jetzt habe ich eure zwei super schönen Wanderungen im Yosemite NP nachgelesen.


    Zum Wandern finde ich Yosemite einfach ideal. Tolle Aussichten und trotzdem Schatten mit vielen sonnigen Abschnitten.
    Außerdem kann man flache Strecken mit solchen die ordentlich Höhenmeter haben kombinieren.
    Wenn nur die vielen Menschen nicht wären...

    da hast Du recht, hat mich beim letzten Mal auch extrem gestört.


    In Reiseberichten vom Frühjahr hatte ich gelesen, dass es hier auch Murmeltiere geben sollte.

    Stimmt, kann ich bestätigen. :gg::gg::!!


    Deine Beschreibung vom Tioga Pass und Mono Lake wecken schöne Erinnerungen.
    Zu den Postpiles habe ich es bisher noch nciht geschafft, scheint aber kein großer Verlust zu sein.


    Die Alabama Hills hingegen möchte ich auch unbedingt mal sehen. Danke fürs Zeigen. :!!

  • Hallo Stefan :wink4: ,


    ich kann leider erst jetzt zusteiegen und habe auch keine Gelegenheit zum nachlesen :traen: . Aber Deine Art zu schreiben gefällt mir und ich versuche mal, dran zu bleiben.


    Du scheinst mir extrem tier-/naturbegeistert zu sein?! Wie auch immer: Ich liebe Zoos!!! Leider ist unser Besuch des Zoos von San Diego schon sehr lange her. Umso mehr freue ich mich über Deine ausführliche Beschreibung. Vielen Dank.

    Die Tiere bilden eine Reserve, da sie frei vom ansteckenden Gesichtskrebs sind, der viele Beutelteufel in
    Tasmanien befallen hat.

    Darüber habe ich mal etwas im Fernsehen gesehen. Ich fand das sehr traurig. Weißt Du, ob das in den Griff zu bekommen ist?


    Viele Grüße


    Michelle

  • Stefan,


    den SD Zoo hast du ganz toll dokumentiert :clab: :clab: :clab:

    your welcome ... :rolleyes:


    Gibt es dafür eigentlich schon einen eignene Threat ;;MfRbSmil# ;WmZp;;

    ich glaube nicht. Bisher gibt es nur einen Thread für den Safari Park, also den Schwesterzoo im Norden der Stadt.

    ich kann leider erst jetzt zusteiegen und habe auch keine Gelegenheit zum nachlesen :traen: . Aber Deine Art zu schreiben gefällt mir und ich versuche mal, dran zu bleiben.

    Das geht mir auch häufig so. Es gibt hier im Forum noch soviele Berichte die ich bei Gelegenheit mal nachlesen muss. Deine tollen Reiseberichte habe ich aber schon mit Begeisterung gelesen und auch einige Tipps für die Reise genutzt.


    Bisher kann man dem Desaster nur zuschauen. Eine Heilung gibt es bisher nicht. Der Krebs ist ziemlich ansteckend und die Teufel sehr aggressiv, so dass sich die Krankheit bei den häufigen Kämpfen zwischen den Beutelteufeln ausbreiten kann.
    Der Aufbau einer Reservepopulation läuft ebenfalls schleppend, da man bisher noch nicht herausgefunden hat, wie man die Tiere verlässlich zur Fortpflanzung bringen kann. Die amerikanischen Zoos starten nun einen neuen Versuch mit 6 Haltungen von denen San Diego und LA zwei sind.
    Auch in Europa wird zurzeit daran gearbeitet eine Beutelteufel-Populaton aufzubauen. Führend ist bei uns der Zoo von Kopenhagen, der eine Zuchtanlage gebaut hat. Ich hoffe, dass es klappt, da ansonsten eine charismatische Tierart droht von der Erde zu verschwinden.

  • Photobucket is up again. Weiter gehts mit dem nächsten Zoo.



    Freitag, 14.08.2015 San Diego Safari Park


    Nach dem Besuch des Zoos war am nächsten Tag die Frage: Sea World oder Safari Park?


    Der Wochentag gab den Ausschlag. Um nicht am Samstag, dem Zootag schlechthin in den USA, in den Safari Park zu müssen, ging es schon
    am Freitag Richtung Escondido. Die Anfahrt zog sich fast eine Stunde, da wir erstmal 40 Meilen Richtung Norden fahren mussten. An einer
    Stelle staunte ich nicht schlecht als der Highway 10 (!) Spuren nebeneinander in eine Richtung hatte. Die großen Städte in
    Kalifornien sind schon extrem auf den Autoverkehr ausgelegt.


    Als wir am Safari Park (früher als Wild Animal Park bekannt) ankamen, durften wir erstmal Parkgebühren löhnen. Schon seltsam, am
    Zoo war das Parken frei, obwohl es mitten in der Stadt liegt, und in der Pampa muss man zahlen.


    Der Safari Park ist einer der Zoos, der auch Skeptiker in seinen Bann zieht. Allein die riesige Fläche ermöglicht Anlagen, deren Wirkung
    sehr nahe an der Wildnis liegt. Der Park ist in einen Dorfbereich, dem Nairobi Village, und einen äußeren Bereich mit großen,
    gemischten Anlagen aufgeteilt.


    Im Nairobi Village sind ein Großteil der Restaurants, Tierhäuser und Shows angesiedelt. Einstreut sind verschiedene Volieren und
    kleinere Gehege für kleine Tierarten. Empfangen wird man aber von einer sehr großen Voliere, Wings of the World. Bei meinem
    letzten Besuch 1997 war dies noch eine African Aviary. Mittlerweile hat man einen Bestand kreuz und quer durch die Tropen einquartiert.



    Von den Höckerstorchen (Ciconia stormi) wollte ich unbedingt Fotos haben, nachdem wir sie im Zoo nur in großer Entfernung hinter
    Pflanzen sehen konnten. Auch im Safari Park hielten sich die Höckerstörche weit weg vom Besucherweg oder direkt auf den Felsen
    im toten Winkel auf. Abends konnten wir aber einen der Störche in schöner Fotoposition erwischen.


    Storm's Stork (Ciconia stormi) auf Flickr



    Höckerstörche wurden im Safari Park 2001 das erste Mal in einem US Zoo nachgezogen, so dass man heute mehrere Paare halten kann. Sie
    sind die seltenste Storchenart der Welt.


    Hinter der Wings of the World Voliere beginnt das Safari Base Camp.Auf der rechten Seite hat man einen ersten Blick auf die
    Mombasa Lagoon, die parallel zum Camp und dem Nairobi Village liegt.



    Die Schwarzducker in einem der kleineren Gehege sind eine Art, die in Europa nicht gezeigt wird. Sie waren am frühen Morgen aktiv, so dass
    wir einige schöne Fotos machen konnten.


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    Die Mombasa Lagoon beherbergt einige Wasservögel. Die Brücke erinnert an Vorrichtungen, die Fischer im Kongo verwenden.




    Auf der Schilfinsel konnte man schon von weitem einen Schuhschnabel sowie einen afrikanischen Schlangenhalsvogel (Anhinga rufa) erkennen.




    Auf der Lagune lebten zwei von (laut Webpage) 5 Schuhschnäbeln des Zoos. Damit besitzt San Diego mehr als die Hälfte des amerikanischen
    Bestands. Von einer Nachzucht ist mir allerdings nichts bekannt. Die glückte bisher nur im Tampa Lowry Park Zoo in Florida.


    auf Flickr


    Das amerikanische Blässhuhn (Fulica americana) gehörte zu den einheimischen Wildtieren. Die Art bevölkerte alle Gewässer des Parks.


    auf Flickr


    In der Nähe liegt die Arena, in der die Frequent Flyer Bird Show stattfindet. Die Show-Arena habe ich so ähnlich auch schon in
    anderen Zoos gesehen.



    Die Shows im Park variieren stark, da die gezeigten Vögel regelmäßig durch gewechselt werden. Bei unserer Show fehlten z.B. die
    Andenkondore. Ein wilder Truthahngeier schaute als Ersatz vorbei.



    Eine Höhepunkt waren für mich die Aras auf Rundflug.


    auf Flickr


    Neben den Flugvorführungen gab es auch reichlich Entertainment. Der Running Gag war ein Pinselohrschwein, dass auch gerne ein Showstar
    werden wollte. Bei dieser Runde hat es sich als Vogel verkleidet.



    Ein Sekretär auf Plaste-Schlangenjagd



    Es gibt natürlich auch weitere Vogelarten, die gut zu Fuß sind. Ein Gelbschnabel-Toko zeigte mit Hilfe von Zuschauern wie er über Äste
    hüpfen kann.



    Die Show war eine schöne Mischung aus Unterhaltung und Belehrung. Der Unterschied zu europäischen Flugshows war eigentlich nur, dass
    mit viel mehr Vögeln gearbeitet wurde. Am Ausgang gab es nach der Show noch eine Überraschung. Die beiden Kappenblauraben Bob und Jay
    sammelten ein Trinkgeld für den Naturschutz ein.



    Neben solchen Shows gibt es viele kleiner Präsentationen wie z.B. diese Präsentation eines Tigerpythons.


    comp_us2017_2082 by Stefan Walther, auf Flickr


    comp_us2017_2077 by Stefan Walther, auf Flickr



    Die Flugshow war die Ouvertüre für einen vogellastigen Bereich. Lorikett Landing ist eine begehbare Voliere in der
    Gebirgsloris mit Nektar gefüttert werden können. Für 1$ keann man Nektarbecher kaufen. Die Loris fliegen dann auf den Unterarm
    und trinken den Nektar. Der Safari Park war einer der ersten Zoos, der diese Form der Kontakts mit Vögeln in
    den 90er Jahren ausprobiert hat. Heute findet man solche Anlagen in fast jedem Zoo der USA und immer häufiger auch in Europa.






    Links um die Ecke liegt der Hidden Jungle eine doppelte Freiflughalle mit einer Reihe sehr selten zu sehender Arten.



    Dominikanerwitwe (Vidua macroura)


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    Die größte Zoo-Rarität waren die Glockenreiher (Egretta ardesiaca). Leider zeigten sie nicht ihre charakteristische
    Jagdhaltung, wo sie die Flügel zu einem Schirm über dem Kopf, der namensgebenden Glocke, formen.


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    immerhin ein Bild mit Buckel


    auf Flickr


    Die bisher vorgestellten Anlagen ähneln denen normaler Zoos. Deshalb wird es Zeit uns auf den Weg zur African Safari zu machen.
    Über den Elevator geht es eine Etage tiefer.



    Von der Terrasse hatten wir einen weiten Blick über die riesigen Huftiergehege, die nur auf einer geführten Rundfahrt zu besichtigen sind.



    Vorgelagert sind die Huftiergehege des African Wood. Dort werden eine Reihe sehr selten gezeigter Antilopenarten präsentiert.



    Die erste Anlage gehört den Buntböcken, einer Art die aus europäischen Zoos völlig verschwunden ist.



    Buntböcke sind durch intensive Schutzmaßnahmen in Südafrika der Ausrottung entgangen. Wer mal am Kap der guten Hoffnung sein sollte,
    hat sehr gute Chancen Buntböcke in der Wildnis zu sehen. Die Tiere in dem Schutzgebiet sind ziemlich zutraulich und stehen teilweise
    direkt neben den Parkplätzen.


    Nebenan konnte man bereits die große Anlage der Riesen-Elenantiopen und Rotstirngazellen erkennen.



    Die trockene, weite Gestaltung passt sehr gut zu den Gazellen. Die Herde Sudan-Rotstirngazelle (Eudorcas rufifrons laevipes) ist selbst
    für amerikanische Zoos etwas besonderes. Auf Anhieb fällt mir außer San Diego kein weiterer Zoo ein, der die Art hält.


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    In den schattigeren Teilen der Anlage hielten sich die östlichen Riesenelenantilopen (Taurotragus derbianus gigas) auf. Für mich sind
    die Riesenelen die schönste Antilopenart. Leider konnte ich keinen der prächtigen Böcke auf der Anlage entdecken. Die Weibchen sahen
    aber auch hübsch aus.



    auf Flickr


    Die südlichen Giraffengazellen (Litocranius walleri walleri) sind eine weitere amerikanische Rarität. Auf einer weiten mit Gras
    bewachsenen Anlage war die Herde fast unsichtbar.



    Zwischen den Blätter versteckten sich einige der Giraffengazellen.


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    Am Rand der Anlage stand der Rest der großen Herde und pflückte einige Blätter von der Hecke.


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    Einige Wildtierarten konnten wir in diesem Bereich ebenfalls entdecken:


    Zimtbauch-Phoebetyranns (Sayornis saya).


    Say's phoebe (Sayornis saya) auf Flickr


    Flammen-Libelle (Libellula saturata).


    comp_us2017_1966 by Stefan Walther, auf Flickr


    Einen weiteren Wildvogel konnte ich in einem der Gehege entdecken. Ich nehme mal an, dass es sich um einen Jungvogel der Nachtreiher
    (Nycticorax nycticorax) handelt.



    Das Zeitlimit naht deshalb gibt es zum Safari Park einen 2. Teil.

  • Nun haben wir aber den Start der African Safari Tour erreicht. Der Safari Park bietet eine Vielzahl an Spezialsafaris an, die die
    Anlagen des östlichen Teils des Parks erschließen. Die Preise sind gesalzen. Eine Tour, die Africa Tram, ist aber kostenlos. Ab 10:00
    fahren die offenen Busse an den Außengrenzen der Anlagen vorbei. In einem überdachten Wartebereich muss man auf die nächsten freien
    Plätze warten.



    Jede ¼ Stunde kommt ein neuer Bus, der ca. 75 Leute mit auf eine Rundtour nimmt. Wir haben die Rundfahrt 2x gemacht, einmal am
    Vormittag und nochmal am frühen Nachmittag. Die Bilder mische ich zusammen. Also nicht wundern, wenn die Belichtungen nicht immer
    zueinander passen.


    Am Start geht der Blick auf die ostafrikanische Savanne an der wir am Ende der Runde noch näher vorbeikamen.



    Rechts ein großer See, wo die Kolonie der Rosaflamingos lebt.



    Auf der anderen Seite sahen wir eine große Gruppe Rosapelikane. Der Teich ist schon Teil der großen Südafrika-Anlage, in der aber auch
    eine Reihe ostafrikanischer Arten leben. Im Hintergrund sieht man wie die Landschaft ohne Bewässerung aussehen würde.



    Die Anlage war 2015 noch die Heimat der größten Rarität des Parks. Nola, das letzte nördliche Breitmaulnashorn in einem Zoo der Welt,
    hielt sich auch im Bereich des Weihers auf. Sie sah schon bei unserem Besuch im August sehr schlecht aus. Wir sahen sie nur liegend
    entweder im trockenen oder im Uferbereich im Wasser. Ende 2015 ist sie dann gestorben, so dass es mittlerweile weltweit nur noch 3 Tiere
    in einem Schutzgebiet in Kenia gibt. In San Diego ist die Zucht der Art nie gelungen. Man hat aber sowohl Eizellen als auch Samen des
    2014 gestorbenen Bullen eingefroren. Man hofft in Zukunft auf dieser Basis die Art neu auferstehen zu lassen. Die Techniken scheinen aber
    noch nicht so sicher einsetzbar, dass man schon jetzt die kostbaren Zellen riskieren möchte. Es könnte also durchaus sein, dass das
    nördliche Breitmaulnashorn die 1. Art sein wird, die von den Toten auferstehen wird.


    Nola am Morgen



    Nola am Nachmittag


    Nördliches Breitmaulnashorn auf Flickr


    Neben den großen Zentralanlagen gibt es kleinere Anlagen auf der Außenseite wie diese Sumpfanlage mit Goliathreihern und Geiern.


    Goliath-Reiher auf Flickr


    Diese Anlage war ursprünglich die Südafrika-Savanne. Durch verschiedene Ergänzungen ist es aber mittlerweile ein Mix aus ost-
    und südafrikanischen Arten geworden. Es ist schon erstaunlich wieviele Arten in dieser Anlage gehalten werden. Die einzelnen Arten
    mischen sich aber nicht zu einer einzigen Herde, sondern bevorzugen bestimmte Abschnitte der Anlage. Da es auf der ganzen Länge
    Wasserstellen und Schattenbäume gibt, reihen sich die Reviere wie eine Schnur aneinander.


    Die Herde Kaffernbüffel



    Die südlichen Oryx passen gut ins Südafrika-Thema,



    Im Hintergrund sieht man den Fesselballon, der sich beim Start der Safari befindet.



    Der obere Bereich der Anlage ist das Revier der Massai-Giraffen sowie einer zweiten Gruppe Büffel.



    Mit den Schirmakazien sah das Ganze wie in Afrika aus.


    Massai-Giraffen auf Flickr


    Wer Zebras in der Großsavanne vermisst, liegt richtig. Es gab keine Zebras in den beiden großen Gemeinschaftsanlagen. Die Pferdeartigen
    wurden in Einzelanlagen auf der Außenseite der Runde gehalten. Als Nächstes folgten die Somali-Wildesel in einer Anlage, die zu den
    schönsten gehört, die ich bisher für diese Art gesehen habe.



    Am Wendepunkt der Tour gibt es mit den Uganda-Kobs (Kobus kob thomasi) eine Herde Moorantilopen.


    auf Flickr


    auf Flickr


    Der Blick das Tal hinunter gibt einen Eindruck von der Fläche der Anlage.



    Zum Schluss gab es nochmal einen weiteren Blick auf Nola, das nördliche Breitmaulnashorn.



    Dann ging es schnell weiter zur Ostafrika-Savanne.



    An dem Palmen-Panorama bremste der Fahrer wieder zur gemütlichen Schrittgeschwindigkeit ab, um uns die Gelegenheit zu geben, die
    Anlage in aller Ruhe anzuschauen.


    auf Flickr


    Werfen wir noch einen Blick auf die Bewohner der Anlage.


    Diese Wasserböcke gehören zur Unterart Victoriasee-Wasserbock (Kobus ellipsiprymnus adolfifriderici), die in Europa nicht gehalten wird.



    Die Büschelohr-Oryx (Oryx beisa callotis) ist ebenfalls eine amerikanische Spezialität.


    auf Flickr


    Damit waren wir an den Palmen vorbei geglitten und konnten nur noch einen Blick zurück werfen. Eine Tour in einem der offenen Wagen
    kostet übrigens extra (ca. 80$ - also ein echtes Schnäppchen).


    African Plains (Ostafrika) auf Flickr


    Die Safari Tour war beendet und wir setzten unsere Runde zu Fuß fort. In der Nähe der Bus Station liegt das Lion Camp, einen
    relativ neue Anlage für die Krüger-Löwen des Parks. Die Löwen haben einen schönen Blick Richtung Savannen-Gehege und auf den
    Fahrweg der Busse.



    Direkt bei den Löwen liegt auch die Cheetah Run Strecke, die wir am späten Nachmittag besuchten. Die guten, abgesperrten Plätze unter
    den Palmen muss man leider gegen eine saftige Extragebühr mieten. Von dort kann man die gesamte Laufstrecke überblicken. Das normale
    Zoopublikum muss mit den Plätzen vorlieb nehmen, wo man nur einen Teil der Strecke einsehen kann.



    In US Zoos finden diese Präsentationen immer weiter Verbreitung. Ich bin etwas zwiegespalten, da man für die Läufe die Geparden
    zähmen muss. Andererseits ist das Erleben der erstaunlichem Geschwindigkeit der Geparde ein überwältigendes aber sehr kurzes
    Erlebnis.


    Die Geparden werden von klein auf an einen Buddy-Hund gewöhnt, der ihr engster Freund wird und sie bei Aufregung beruhigt. Der Buddy
    durfte dann auch zeigen wie ein Lauf in Hundegeschwindigkeit funktioniert.



    Bei unserer Veranstaltung musste er dann nochmal zurück und den Geparden beruhigen, da er das Häschen bereits nach 10 Metern
    geschnappt hatte und zu einem zweiten Lauf überredet werden musste. Nach 10 weiteren Minuten gespannten Wartens war es dann soweit und
    der Gepard spurtete um die Ecke.


    15:48:54 Uhr




    immer noch 15:48:54 Uhr



    15:48:55 Uhr – Bremsung einleiten




    15:48:55 Uhr – Vollbremsung vor der Zielhütte, die Belohnung wartet schon



    Die gesamte 100 Meter lange Strecke schaffen die Geparden in 4 Sekunden. Ich war ziemlich überrascht wie schnell der Gepard
    unterwegs war. Insgesamt hat man in San Diego 4 Geparden für diesen Lauf ausgebildet, so dass es für jeden Gepard ausreichend Pausen
    zwischen den Auftritten gibt.


    Was ist sonst noch erwähenswert?


    1. African Plain Overlook – mit weitem Blick über die Ostafrika-Savanne



    Am schönsten war aber der abendliche Blick auf die Herde Weißnacken-Moorantilopen.


    auf Flickr




    2. Die riesige Elefantenanlage – mit einer sehr großen afrikanischen Elefantenherde





    3. Tiger Trail (2014 neu eröffnet) mit indonesischem Langhaus



    und sehr natürlich gestalteten Anlagen; die Tiger sieht man aber nur am späten Nachmittag, da sie die Mittagshitze gerne im Schatten
    verschlafen.




    4. Condor Ridge – die Tiere des Südwestens


    Eine Kondor-Figur war der erste Hinweis auf die namensgebende Art des Anlagenkomplexes.



    An einer Stelle hatten wir auch einen Blick zu den Zuchtvolieren der kalifornischen Kondore. Sechs dieser riesigen Volieren befinden sich
    im Safari Park. Aus heutiger Sicht muss man sagen, dass das Zuchtprogramm der Kondore der größte Erfolg der Zoological Society
    von San Diego geworden ist. Man hat es nicht nur geschafft die Art zu retten, sondern durch die frühzeitige Auswilderung in den
    Touristengebieten von Big Sur sowie dem Grand Canyon eine gewaltige Pubilicity auf die Kondore (und damit auf die eigene Arbeit) zu lenken.



    Weißkopfseeadler, Arasittich, Ozelot und Wüstendickhornschaf bilden die Ouverture. Der Höhepunkt ist aber die Voliere mit drei
    kalifornischen Kondoren. Von einer überdachten Plattform konnte man die Kondore bequem beobachten und nebenher auch noch vielfältige
    Informationen lesen.



    In der Voliere lebten bei unserem Besuch drei Weibchen.


    Ihey stammt aus einem Ei, dass 2011 im Portland Zoo gelegt wurde und im Safari Park ausgebrütet wurde.
    Mimey wurde 2009 im Safari Park geboren.
    Cachuma war die Älteste in der Voliere. Sie wurde 1983 noch in der Wildnis geboren und legte das 1. Ei im Zuchtprogramm im L.A.Zoo.


    auf Flickr


    Mal sehen, wer die Größere ist.



    So richtig schön sind die Kondore nicht wirklich …


    auf Flickr


    Ich war trotzdem begeistert.



    Damit hatten wir alles im Safari Park gesehen. Auf dem Weg Richtung Ausgang trafen wir dann noch einen wildlebenden Gast, einen südlichen
    Maultierhirsch (Odocoileus hemionus fulginatus). Der Hirsch lief direkt über den Weg und war ähnlich zutraulich wie die Maultierhirsche im Yosemite Park.





    Persönliches Fazit


    Der Safari Park ist einer der Zoos, die man mal gesehen haben sollte. Meine Frau fand ihn viel besser als den San Diego Zoo, da er sich auf
    weniger Arten und Themen konzentriert und dadurch viel leichter verdaulich ist.
    Für die langen Wege sind bequeme Laufschuhe hilfreich. Am Ende des Tages kommen einige Meilen zusammen, wenn man sich alles mal
    angesehen haben möchte. Außerdem sollte man sich vorher überlegen, wann man welche Anlage besucht. Wir waren z.B. am späten Nachmittag
    einfach zu erschöpft, um uns die Sumatra-Tiger nochmal anzuschauen, obwohl laut Aussage der Guides auf der Safari Bus Tour ab 16:00 Uhr
    gute Sichtungschancen bestehen.



    Tagesbilanz


    Auto: 135 km
    zu Fuß: ca. 10 km
    Hotel: Hercor Motel, Chula Vista 91$ minus 8% Qipu-Cashback


    Wildlife: Säuger 1; Vögel 3; Reptilien - (17/40/8)
    - amerikanisches Blässhuhn (Fulica americana) – neu
    - Zimtbauch-Phoebetyrann (Sayornis saya) – neu

    - Nachtreiher (Nycticorax nycticorax) - neu

    - südlicher Maultierhirsch (Odocoileus hemionus fulginatus) - neu

  • Wow, wow, wow :clab: :clab: :clab: . Jetzt bin ich ja gerade echt hin und weg. Der Park ist mir ja noch gar nicht in den Sinn gekommen. Wir besuchen ja überall, wo es uns hinverschlägt Zoos und Tierparks, aber von dem habe ich noch nicht gehört. Danke fürs Vorstellen.


    Dieser Park scheint mir der absolute Hammer zu sein. Vor allen Dingen beeindruckt es mich, wie gut die Haltung der Tiere offensichtlich ist. Auf manchen "Afrika"-Bildern sieht es ja aus, als wenn sie in Afrika entstanden wären :!! .

  • Wow, wow, wow :clab: :clab: :clab: . Jetzt bin ich ja gerade echt hin und weg. Der Park ist mir ja noch gar nicht in den Sinn gekommen. Wir besuchen ja überall, wo es uns hinverschlägt Zoos und Tierparks, aber von dem habe ich noch nicht gehört. Danke fürs Vorstellen.
    Dieser Park scheint mir der absolute Hammer zu sein. Vor allen Dingen
    beeindruckt es mich, wie gut die Haltung der Tiere offensichtlich ist.
    Auf manchen "Afrika"-Bildern sieht es ja aus, als wenn sie in Afrika
    entstanden wären :!! .

    Das ist ja ein irrer Park :clab:

    Der Safari Park wurde ursprünglich als Reservezoo für den Zoo in San Diego gegründet. Man wollte dort Ersatztiere für die Herden im Zoo halten und Erhaltungszuchten hinter den Kulissen aufbauen. Sehr schnell wurde den Verantwortlichen aber das Potential des ca. 730 Hektar großen Geländes klar, so dass man als Publikumsbereich das Nairobi Village baute. Die großräumigen Gehege drumherum waren bei der Eröffnung (1972) durch eine Monorailbahn erschlossen. Nachdem die Bahn in die Jahre gekommen war, die Pannen zunahmen und Ersatzteile schwierig zu bekommen waren, wurde sie geschlossen und durch die Bustour ersetzt. Einige der Savannengehege mit asiatischen Huftieren sind deshalb heute nur mit sehr teuren Fototouren auf den LKWs zu sehen.
    Die verbleibenden Gehege sind aber immer noch einen Besuch wert, da sie einen ziemlich authentischen Afrika-Touch haben. Ich finde es besonders schön, dass man auf der Bustour auf Entertainment vollständig verzichtet. Also keine künstlichen Wilderer-Einsätze und Wasserlöcher wie bei Disney in Florida. Es bleibt alles im klassisch-wissenschaftlichen Rahmen mit Erläuterungen zu den gezeigten Tieren - also ein echter Tipp.


    Der einzige Wermutstropfen sind die 50 km Anfahrt von San Diego aus. Man fährt aber gegen den Rushhour-Strom.
    Außerdem sind die Preise an den Imbissen im Park gesalzen. Proviant aus dem Supermarkt kann die Reisekasse schonen.

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