Nordwesten 2001 - schöne Erlebnisse und tiefe Betroffenheit

  • 10. September Redwoods


    Das lange Schlafen scheint Standard zu werden! Ich muß wohl wieder den Wecker aktivieren! Geht ja sonst zu viel Zeit für Besichtigungen verloren!
    Wir sind noch nicht lange unterwegs, da treffen wir auf den Hwy. 101 und damit auch sehr bald können wir den Ozean sehen.
    Wieder finden wir einen Campgr. mitten im Wald, den Elk Prairie Campgr., der seinen Namen einem Rudel Hirsche/Rehe verdankt, die hier fast immer grasen! Mitunter sogar bis zum Campgr. kommen! Um diesen Campgr. zu erreichen, mußten wir allerdings die 101 verlassen, ein paar Meilen hinter Klamath (Cal.) zweigt der Newton B. Drury Scenic Parkway ab, der den Prairie Creek Redwoods SP durchquert!
    Wir wollen natürlich auch wieder ein wenig wandern, unser Ziel ist der Big Tree, im State Park! Er ist hier der Baum mit dem größten Umfang!
    Auf unserer Karte ist der Trail zu diesem Riesen eingezeichnet, nur dass diesmal die Markierungen auf dem Weg nicht richtig sind! Denn wir laufen erstmal eine ganze Weile falsch, ehe wir wieder den richtigen Weg finden! Aber irgendwann stehen wir dann vor diesem riesigen Baum.




    Einfach gigantisch!


    Auf den Rückweg zum Campgr. wählen wir einen anderen Trail, dieser führt uns entlang eines kleine Baches mitten durch den Wald der "riesigen Bäume". Wir steigen auch mal kurz mit den Füßen in den Bach, um uns zu erfrischen. Dieser Weg ist sehr schön, weil hier der Wald sich selbst überlassen ist. So sieht alles sehr urwüchsig und wild aus!
    Allerdings haben wir mehr Zeit benötigt, als wir geplant haben. Und da es allmählich dunkel wird, beschleunigen wir unseren Schritt. Immer auch mit den Gedanken an die hier immer wieder auftauchenden Wildwarnungen, besonders vor Pumas!
    Nach ca. 2,5 Stunden Wanderung kommen wir wieder am Visitor Center an. Hier muß ich natürlich auch "testen", wie klein ich gegenüber diesen Bäume bin!!



    Nun wird noch ein wenig gekocht, diesmal ein würziges Chilli! Danach Duschen, noch ein wenig lesen und spielen, dann ist auch dieser Tag zu Ende!
    Keiner von uns ahnt auch nur im Geringsten, welchen Schock wir am anderen Tag erleben müssen!

  • Klasse Matze, das war wieder ein schöner Tag


    Mir hat die Gegend 1994 auch super gefallen. Diese Bäume sind einfach beeindruckend!


    Bei dem Bild von Dir und dem Baum könnte man meinen, Du hättest Silkes Größe


    :schweg;


    Gruß


    Sandra

  • Schöner Tag und ich wusste auch noch nicht, dass du wirklich so klein bist.
    Kam mir irgendwie in Natura nicht so vor. ;)


    Na ja könnte natürlich auch an der Größe des Baumes liegen. Aber wer weiss es denn schon so genau. :gg:


    Viele Grüsse
    Carmen


    Ich bin mal gespannt, wie ihr den morgigen Tag erlebt habt.

  • 11. 09. September Unvergessen!!!!
    Auch dieser Tag beginnt wie die Tage davor! Wir frühstücken, räumen alles zusammen und fahren dann irgendwann los! Nichts lässt darauf schließen, was in den nächsten Stunden passieren wird! An der Ostküste ist es noch ganz früh!!!


    Wir legen einen Zwischenstopp in Eureka ein! Einem netten Städtchen mit interessanten Häusern, die wir uns eine ganze Weile ansehen!




    Auch von der Innenstadt sind wir angetan, es hat einen nett gestalteten Platz, mit einem gelungenen Wasserspiel. Sehr schön sind auch die überall mit bunten Blumen geschmückten Straßenecken.



    Dieser Zwischenstopp hat sich gelohnt, hier kann man schon mal verweilen!
    Weiter geht unsere Fahrt bis zum Humboldt State Park!
    Auch hier gehen wir, nach einem Besuch im Visitor Center, einen Rundweg mit wieder gigantischen Redwoods! Einige sind umgefallen und so können wir uns auch ein Bild machen, vom gewaltigen Ausmaß allein der Wurzeln!



    Wir finden noch weitere, große Redwoods - es sind einfach beeindruckende Bäume!
    Leider regnet es an diesem Tag (sollte auch schon der Himmel weinen???) so dass wir nach einiger Zeit wieder zum Fahrzeug gehen und unsere Fahrt fortsetzen! Unser Ziel ist der River Resort Campground, den wir für diese Nacht ansteuern wollen!


    Während der Fahrt bemerken wir, dass im Autoradio keine Musik mehr ertönt! Es sind nur noch aufgeregte, hastige Reporterstimmen zu hören! Immer wieder hören wir New York und Aircraft, können uns aber noch kein Bild machen! Aber irgend etwas Schlimmes muß passiert sein! Es dreht sich alles um Flugzeuge und New York sowie Pentagon! Zwischendurch hört Martina immer wieder Terror und Attack heraus! Aber genaues können wir nicht verstehen, es geht zu schnell für unsere Englisch-Kenntnisse! Wir merken aber immer mehr, es muß schlimm sein und mitten in New York!


    Als wir am Campgr. ankommen treffen wir auf entsetzte Gesichter, Tränen in den Augen! Nur mit Mühe können wir einchecken! Und dann sehen wir es selbst!
    Der Fernseher im Office läuft und wir können den Flug der Maschinen in die Türme beobachten! Es ist leider kein Film, sondern schlimme, böse Realität! Wir sind entsetzt, fassungslos! Wer macht so etwas?
    Alle auf dem Campgr. sind irgendwie wie gelähmt! Kaum ein Feuer brennt am Abend - überall sitzen die Menschen vor den Zelten oder WoMo's und diskutieren oder sehen nur stumm vor sich hin!
    Wir unterhalten uns auch ein Weile mit unseren dt. Nachbarn, die auch auf einer Rundreise sind! Um uns ein wenig abzulenken, reden wir auch über ihre und unsere Reiseerlebnisse!
    Nochmal gehen wir in den Fernsehraum, jetzt sehen wir mit Tränen in den Augen die einstürzenden Türmen, denken an die sicherlich vielen Opfer!
    Sehen Menschen in die Tiefe stürzen.....!


    ..................................................................



    Es kommt wieder hoch....!!

  • Der Tag hat so gut begonnen mit dem schönen Humboldt SP


    Und dann dieser Horror


    Wir waren damals in Italien im Urlaub. Als wir vom Strand ins Hotel zurückkamen, sagte der Wirt zu uns, ein Flugzeug ist ins World Trade Center geflogen. Wir dachten eine Cessna oder so. Nein, ein großes Passagierflugzeug, sagte er.


    Wir gingen schnell auf's Zimmer und schalteten RTL ein. Wir waren fassungslos. Ich werde das nie vergessen. Später beim Abendessen herrschte Stille, jeder flüsterte nur, alle waren geschockt!


    Gruß


    Sandra

  • Ich erinnere mich:


    War zuhause, krank! Meine Frau rief an: "Schalt mal TV ein, in New York ist was passiert!"


    Auf CNN war dann ganz schnell alles klar! Habe meine Frau telephonisch auf dem Laufenden gehalten, weil das bei ihr im Geschäft nicht ging.


    Den Moment werden ich nicht vergessen: Wir telefonierten gerade, als der erste Tower fiel. Meine spontane Aussage am Telefon "Jetzt haben sie den Turm gesprengt!"


    Gruss


    Rolf

  • die viktorianiche Haeuser sind aber toll. Matze, mach nur weiter so, dann will ich da auch mal hin. Irgendwann. =)
    Und die Wurzel, unglaublich.
    Und den Tag habe ich in DC verbracht, hatte ein Internship dort. Am Abend fuhren dann die Panzer durch Georgetown, ein absoluter Alptraum. An diesen Tag hat wohl jeder so seine speziellen Erinnerungen. Meine sind im Keller vergraben, werden so gut wie nie mehr rausgekramt. Das muss nicht sein.


    Noch immer sind die Nachwirkungen dieses Tages ueberall zu spueren. Das wird wohl immer so bleiben. Geht es euch nicht auch manchmal so, das ihr Araber oder solche Leute in Bus, Bahn, Airport mit voelliger Skepsis begegnet? Ich verbinde das immer mit den Terroristen und bin ihnen misstrauisch gegenueber, obwohl es Quatsch ist. Aber ich kann es nicht abstellen



    Greetz,



    Yvonne

  • Bin jetzt schnell noch hinterhergehechelt und hab den Bericht bis hierher echt genossen.


    Dabei hat der Tag doch so gut angefangen....


    Ich kann mich auch noch gut erinnern, wir wollten 2 Tage später nach Griechenland fliegen und ich war daheim mit der Wäsche beschäftigt ohne Radio und ohne Fernseher.
    Bis plötzlich Peter anrief und meinte, mach den Fernseher an, der 3. Weltkrieg ist ausgebrochen.....
    Danach sass ich stundenlang geschockt vorm Fernseher und konnte es nicht fassen.
    Das kann ich bis heute nicht. Vor 2 Jahren in New York am Ground Zero trieb es mir auch wieder das Wasser in die Augen.


    Yvonne
    Das kann ich nachvollziehen, mir wird auch jedesmal mulmig, wenn ein arabisch aussehender Mitbürger ins Flugzeug steigt. Ist Quatsch eigentlich, aber leider nicht zu ändern.


    LG
    Ilka

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