Österreich 2023 - ich bin dann mal weg...

  • Tag 08 Auf dem Kreuzzug


    Die heutige Tour sind wir wegen dem Wetter letztes Jahr mit dem Auto gefahren. Heute können wir sie mit dem Rad bei wolkenlosen Himmel erfahren. Wir parken auf dem großen Friedhofsparkplatz von St. Veit, hier gibt es Klöchen. ;)


    Kaum sind wir aus der Stadt raus, müssen wir kurbeln, den halben Berg zur Burg Taggenbrunn geht es rauf, Energie Tour nennt sich der Radweg, ja Energie braucht man hier auch. Zur Burg selber fahren wir nicht, da waren wir nämlich schon.

    Obwohl es auf Forstwegen durch den Wald geht ist von dem letzten Unwetter nichts zu sehen. Als wir den bewaldeten Berg hinter uns haben liegt der Stift St. Georgen am Längssee unter uns.


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    Zwischen 1002 und 1008 von der Gräfin Wichburg, der Gattin des Grafen Ottwin von Sonnenburg (Pustertal), als Benediktinerinnen-Kloster gegründet

    1122 dem Erzbistum Salzburg unterstellt.

    1259 und 1473 geplündert.

    Ab 1654 im barockem Stil umgestaltet und wesentlich vergrößert.

    1720 aufgestockt

    1783 wurde das Kloster durch Kaiser Joseph II. aufgehoben.

    1788 an den Gewerke Maximilian Thaddäus von Egger versteigert

    Das ehemalige Kloster wurde der neue Stammsitz der Grafen von Egger, innen schlossartig ausgestattet und ein englischer Garten mit Orangerie angelegt.

    In 1880er Jahren richtete man ein 70 Betten Hotel ein.

    1909 Kauf durch Gustav Sichl

    1935 von den Mariannhiller Missionaren gekauft, ab 1938 Standort eines Priesterseminars der Diözese Gurk.

    1940 beschlagnahmt, 1943 kaufte die Organisation Todt das Kloster nutzte es als Lazarett und 1945 Lungenheilanstalt für Displaced Persons.

    1948 Rückgabe an die Mariannhiller Missionare.

    Seit 1959 im Besitz des Bistums Gurk, das hier ein Bildungshaus mit angeschlossenem Gastronomie- und Beherbergungsbetrieb betreibt.


    Der von außen unscheinbare Kasten hat wieder ein schönen Arkaden Innenhof.


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    Vorbei an Gut Schloss Drasendorf


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    1152 erstmals urkundlich erwähnt und seit dem 13. Jahrhundert bis zum Jahr 1782 im Besitz des unweit gelegenen Benediktinerinnenklosters St. Georgen und von denen als Lehen vergeben.

    1402 ist ein Hans der Wucherer von Drassendorf urkundlich belegt und 1453 verlieh Kaiser Friedrich III. Erasmus Wucherer einen eigenen Burgfried (Gerichtsbezirk).

    1860 starben die Wucherer im Mannesstamm aus.

    1788 zusammen mit der Versteigerung des Klosters an Max Thaddäus Egger,Graf von Eger.

    1920 an Otto Slavik und seit 1941 im Besitz der Familie Werginz.


    und der Open Air Wallfahrtskapelle Maria Wolschart


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    fahren runter nach Althofen, machen einen Einkehrschwung beim Hofer und landen dann bei Schloss Töscheldorf.


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    1369 erstmals urkundlich genannt.

    Im 14. Jh. Sitz eines salzburgischen Amtmannes.

    Im 17. Jh.erbaute der Eisengewerke Georg Ordolph Gschwindt, der Besitzer der Hammerwerke in Pöckstein, das jetztige Schloss.

    Ihm folgten zwischen 1750 bis 1777 Franz Josef Freiherr von Ottenfels und sein Sohn Xaver, die dem Schloss das heutige Aussehen gaben.

    Der Wirtschaftshof ist aus den 1840er, die Kapelle im Ursprung von 1597.

    Nach zahlreichen Besitzwechsel diente es seit 1960er schulischen Zwecken


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    Die Schule ist geschlossen, es wird zu einem Restaurant umgebaut.


    Wir rollen den Hügel runter und biegen dann auf einen Feldweg ab, der im Verlauf immer mehr zuwuchert. Dann stehen wir vor den Gleisen der Rudolfsbahn nur ist hier kein Bahnübergang mehr. :wut1: :wut1:

    Da wir nicht gewillt sind durch das Gestrüpp wieder den Hügel rauf zu fahren, lauschen wir ob ein Zug kommt und machen dann schnell rüber. Als wir auf der anderen Seite auf dem noch mehr zugewucherten Feldweg abfahrbereit sind, kommt ein Zug. Der Feldweg ist nur kurz, denn als er ein Feld kreuzen soll, ist er untergepflügt. :EEK:


    Wir folgen einer Treckerspur und stehen vor Schloss Krummfelden, ein besseres Gutshaus.


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    Nun gilt es noch die vierspurige Friesacher Bundesstraße zu überqueren, dann sind wir wieder auf einem Radweg. .puh!;

    Bis Schloss Pöckstein folgt der Radweg der Straße, dann wird es wieder ruhiger.


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    Seit 1606 bestand hier ein Eisenhammerwerk mit Herrenhaus.

    Nachdem die Straßburg durch ein Erdbeben 1767 beschädigt worden war, ließ der Gurker Bischof Joseph Franz Anton von Auersperg zwischen 1778 bis 1782 an dieser Stelle das Schloss errichten.

    1783 wurde die Residenz der Bischöfe von Gurk von Straßburg hierher verlegt.

    Bereits 1787 wurde der Bischofssitz dann weiter nach Klagenfurt verlegt.

    Im Zweiten Weltkrieg durch Bombentreffer beschädigt.

    Bis 2007 Sommersitz der Bischöfe und bis bis 2002 Sitz der bischöflichen Forstverwaltung.

    Seit 2020 ist das Hotel geschlossen.


    Wir biegen nun links ab und gurken durchs Gurktal auf dem Gurktalradweg entlang der Gurk bis zum Schloss Straßburg. ;te:


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    Auch der Gurktalradweg verläuft später direkt entlang der Gurktalstraße. X(


    Egal nach 7 km haben wir Schloss Straßburg erreicht und kurbeln den Schlossberg hoch, bei 30° macht das Freude. ;)


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    Rein gehen wir nicht, das Bauernmöbelmuseum und das Unterwäschemuseum mit den Dessous von Kaiserin Sissi kennen wir schon vom letztem Jahr.


    Die Straßburg ist der ehemalige Sitz der Bischöfe von Gurk bis 1783.

    Bischof Roman I. (1131–1167) erstellte die erste feste Burg.

    1179 belagert vom Erzbischof von Salzburg und 1180 weitgehend zerstört, der Bering ist noch heute größtenteils erhalten.

    Bis 1634 immer weiter ausgebaut und nach Bränden von 1638 und 1650 verfallen.

    Fürstbischof Kardinal Johann VIII. Freiherren von Goess baute die Straßburg zur barocken Residenz aus und wird nun Schloss genannt.

    Durch das Erdbeben vom 21. November 1767 schwer beschädigt und durch Blitzschlag ausgelöste Brände von 1858 und 1904 verfiel es weiter.

    Ab 1956 Rettungs- und später auch Wiederaufbaumaßnahmen. Heute ist das Schloss großteils wiederhergestellt.


    Nun rollen wir wieder runter nach Althofen


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    und kurbeln hoch nach Burg Rastenfeld. Davon ist kein Foto möglich, kein Zugang und die Straßenansicht von Wikipedia ist inzwischen zugewachsen. X(


    Was man rauf fährt muss man auch wieder runter und so liegt nun eine rasante Abfahrt vor uns. Am Wegesrand liegt noch der Ansitz Wimitzstein.


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    Vorbei an diesem netten Hinweisschild


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    erreichen wir um kurz nach 17 Uhr wieder unser Auto.

    Heute ist Samstag, der einzige Tag der Woche wo man Einlass bekommt für die Burgruine Leonstein, aber das schaffen wir nun nicht mehr. Wir schaffen nur noch die Abendansicht vom Berg gegenüber.


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    Auf dem Weg zum Abendessen halten wir noch an einem anderen freien Seezugang an der Straße, dann gehen wir in Velden wieder bei Moro essen.


    :GN:

    Wetter sonnig 28°



    Tag 09 Ein Gailer Tag


  • Tag 09 Ein Gailer Tag ;)


    Eine Etappe des Gailtalradwegs fehlt uns noch, das letzte Stück von Hermagor nach Westen. Auf dem Weg dorthin nehmen wir noch ein paar Anwesen mit dem Auto mit, mit dem Rad sind uns das zuviele Höhenmeter. Kann Markus ja mit dem Rad machen. ;te:


    Über Schloss Kreuzen mit privatem Kreuzweg gegenüber


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    In der ersten Hälfte des 16. Jh. als Verweserhaus für den örtlich Bergbau errichtet, neben dem Schloss befand sich ein Hammerwerk.

    1591 von den Khevenhüllern als Jagdschlösschen ausgebaut.

    1610 mussten die Kehevenhüllers im Zuge der Gegenreformation das Anwesen an die Familie Widmann verkaufen. Heute gehört das Schloss der Familie Widmann-Foscari-Rezzonico.



    und die Windische Höhe geht es mit Abstecher über Haus Kerschegg,


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    den Bichlhof,


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    Schloss Greifenstein und Haus Zossenegg


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    1502 ging Greifenstein als Eigengut an Christoph Vierthaler zu Aichelburg. Der Vorgängerbau diente vermutlich seit dem 12.Jh. als Zollhaus.

    1556 wurde auf den Grundmauern des Vorgängerbaus die heutige Grundgestalt errichtet. Sein heutiges Aussehen bekam Greifenstein erst nach dem Wiederaufbau nach dem Brand von 1919 mit den Ecktürmchen, der Schlossmauer und dem Torbogen.

    1689 durch Heirat der Freiin Anna Maria Elisabeth von Aichelburg an ihren Gatten, den Freiherrn Adam-Seyfried Grotta von Grottenegg.

    Dieser verkaufte 1724 an Anton Vinzenz von Schluga, der es aber schon 1728 an die Gewerkenfamilie Caspar aus Tarvis veräußerte. 1760 erwarb Philipp Josef Freiherr von Aichelburg die Herrschaft für seine Familie zurück.

    1996 im Erbgang an die Grafen von Calice.


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    Das heutige Haus wurde nach dem Stadtbrand von 1919 auf den Grundmauern des Vorgängerbaus errichtet, dessen Entstehungszeit unbekannt ist.

    Vermutlich geht er auf ein Gut zurück, welches 1374 Niklas von Purchstal von seinem Lehensherrn Graf Meinhard von Görz als Lehen erhalten hatte.

    Nach der Heirat von Adam Wolf Aichelburg mit der Tochter des Gewerken Lattacher auf Zossenegg in Hüttenberg, änderte sich der Name auf Zossenegg.

    1688 an den Pfleger auf der Burg Landskron Christof Lattacher verkauft und später zurück erworben und schließlich durch Heirat und Erbgang in bürgerliche Hände.


    nach Hermagor. Es ist Sonntag, also können wir gratis und unbegrenzt im Stadtzentrum parken.


    Von dort geht es dann nach Süden zum Fluss Gail und dort auf den Gailtalradweg.


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    Einer Eingebung folgend, weiche ich von der geplanten Route ab und fahre auf dem Hinweg über Gut Thurnhof in Kirchbach.


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    Bis zum Frieden von Pusarnitz 1460 waren die Grafen von Görz Grundherren des Ortes. Diese hatten den im 12.Jh. einfachen Hof den Herren von Flaschberg als Lehen überlassen.

    Bezeichnet und urkundlich erwähnt ist das Haus mit 1322, was sich vermutlich auf den Vorgängerbau bezieht, denn als Thurnhof taucht das Haus erst in der Lehnsurkunde von Kaiser Ferdinand II. an Andreas Findenigg auf. Andreas Nachkommen gehört es bis 1801, dann verkaufen sie an Franz Unterberger, dessen Nachkommen es noch heute besitzen.


    und Haus Schönberghof in Reisach.


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    1039 erstmals urkundlich erwähnt, als Graf Altmann sein Eigengut an das bayrische Kloster Weihenstephan verschenkt.

    Erst 1470 taucht es wieder auf, als es Kaiser Friedrich dem Joachim Mägerlein zur Hälfte überträgt.

    1640 kauft Carl von Schönberg den Hof Fronthurn und 1665 den Peinmayerhof und vereinigt beide Güter, das nun Schönberg genannt wurde. Im ersten Viertel des 19. Jh. geht das Gut von den Schönbergs in bäuerliche Hände über.


    Nicht nur wegen dem Sonnenstand eine gute Entscheidung, der Feldweg runter zur Gail ist fahrbar, aber steinig. Runter geht ja, aber rauf muss das nicht sein.


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    In Weidenburg erreichen wir das gleichnamige Schloss.


    1545 verkaufte Hans von Graben die Burg Weidenburg und die Herrschaft an Georg Khevenhüller, der das heutige Schloss errichten ließ, da ihm die Burg zu unkomfortabel war. Sein Sohn verkaufte es 1615 an Christof Khrayl.

    1670 durch Heirat seiner Tochter an Benedikt Fromiller.

    1763 gehörte es Albert Freiherrn von Rechbach und 1802 der Gräfin Gavasini, geb. Spindler.

    1806 an Valentin Drumbl auf dem die Familie Pichler folgte.

    1931 brennt das Schloss, 1933 die Burg ab.

    Das Schloss wird umgehend wieder aufgebaut, die Schlosskapelle erst 1994/95.

    Nach 1945 an die Bundesforste, inzwischen wieder in Privatbesitz.


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    Und mit der Burgruine haben wir ein Problem, die ist weg. :wut1: :nw: Wir reden hier von 10 Meter hoch aufragenden Mauern. Laut Beschreibung soll man an der Feuerwache den Pfad hoch wandern. Der führt aber an den GPS Daten vorbei. Ein Pfad führt den Hang hoch verliert sich aber im nichts. Ich finde eine Struktur. War es doch nur ein Burgstall, also der Ort wo einst eine Burg war und heute nur noch Erdwälle? :nw: :nw:


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    Wir gehen zurück und fahren weiter. Die nächste Hütte ist Schloss Weildegg. Ein quadratischer Bau mit vier Ecktürmen.


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    Garagenkapelle


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    Im 16. Jh. lebte in Villach der Kaufmann Hans Weiland der auch an den Bleiburger Bergwerken beteiligt war. Seinen Reichtum stellte er auch in Form von Krediten dem durch die Türkenkriege geschwächten Erzherzog Karl zur Verfügung, der ihn dafür in den Adelsstand erhob.

    1569 baute er in Würmlach einen Gutshof zu einem Schlösschen um und nannte es Weildegg.

    1586 im Erbgang an die Tochter seines Sohnes, Cordula.

    Diese war in 1. Ehe 1605 mit dem Salvator Schönegger vom Steinfeld,

    in 2. Ehe 1618 mit dem Villacher Kaufmann Max von Egg zum Gallmaystein,

    in 3. Ehe 1630 mit dem Kevenhüllerschen Pfleger zu Paternion Jakob Zenegg von und zu Schafenstein und

    in 4. Ehe mit Hans Schirlmayer zu Timen und Schöpfendorf verheiratet.

    1618 verkaufte Cordula ihr Erbe an David von Neuhaus zu Ehrenhausen und Greifenfels.

    1648 an Hans Andrä Kulmer zum Rosenbichl und Hohenstein,

    1659 Erasmus Lang,

    1670 David Frommüller auf Weidenburg,

    1673 Franz von Aschau,

    1773 Johann Ahton Gängl von Ehrenman,

    1793 aus finanziellen Gründen verkauft an Gottfried von Findeniggm

    1806 wegen hoher Schulden an den Marktrichter von Mauthen, Josef Hanser.

    1818 an den Würmlacher Wirt Philipp Turner und dann durch Heirat und Adoption an die Familie Pichler bis zur Mitte des 20. Jh. und danach an die Familie Aichwalder, der es noch heute gehört.


    Wie man sieht wechseln in Kärnten die Eigentümer in der Regel sehr oft. Interessanter als die Chronik ist aber eine Rezession auf Google.


    Zitat

    Die Burg ist ein Geheimtipp, wir haben 4 Nächte dort verbracht. Vor allem für Halloweenpartys geeignet. Das dekorieren wird einem sogar abgenommen durch die herumliegenden t*ten Ratten, die dicken Wollmäusen und dem grusseligen Flair dieses Gebäudes. Hinzu kommt die authentisch historische Reise die man in den Räumlichkeiten macht, da die Sanitäranlagen und die Küche den mittelalterlichen Hygienebestimmungen entsprechen. Gänsehautgarantie!

    Aber Achtung: dieser Ort sollte als Urlaubsziel vermieden werden wenn man gerade Ehekrach oder eine schwierige Geschäftsverhandlung vor sich hat, denn es liegen und hängen überall Waffen herum und darum empfiehlt es sich trotz oder gerade wegen vermeintlicher Stumpfheit, gewaltsamen Kontakt zu vermeiden. Der Garten ist wunderschön, abgeschieden und eignet sich zum Zelten, daher 4 Sterne.

    ;te:


  • In Kötschach-Mauthen endet der Gailtalradweg und für uns ist der Wendepunkt am ehemaligen Amtshaus erreicht.


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    Dann noch Schloss Mandorf mitnehmen, erstmals 1521 urkundlich erwähnt als der Hauptmann von Ortenburg Hans Mandorfer das Schloss errichtet.

    Seit 1802 ist das Schloss im Besitz der Familie Pichler-Mandorf und dient heute als Seminarzentrum.


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    dann rollen wir den Hang wieder runter zur Gail.

    Ich habe noch Burgruine Goldenstein auf der Liste, aber wir verspüren keine Lust mehr, wegen ein paar Steine 3,5 km den Berg hoch zu kurbeln. Irgendwann mal mit dem Auto.


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    Wieder zurück in Hermagor gehen wir gleich bei einem Italiener essen. Schwarze Nudeln mit Garnelen und Tintenfisch. Die schwarzen Nudel sind dunkelgrün, schaut aus als wenn es Seegrass oder Tang ist. Schön scharf, sehr lecker. ;;NiCKi;: ;;NiCKi;:


    Das war ein gailer Tag für uns.


    :GN:

    Wetter sonnig 29°


    Tag 10 Der Drautalradweg - Sachsenburg - Greifenburg

  • Und mit der Burgruine haben wir ein Problem, die ist weg. :wut1: :nw: Wir reden hier von 10 Meter hoch aufragenden Mauern.

    Nun nicht mehr, wir haben sie gefunden und waren auch Montag auf dem richtigen Weg. Allerdings lag über dem Weg ein Baum, was den Eindruck ergab, da ist ein Abhang, da ich bei der Wurzel geschaut hatte, Einfach unter dem Stamm durch wäre der Weg gewesen und auch kaum verwachsen.


    Gefunden habe ich sie aber anders, als ich Steine hinter den Bäumen sah, bin ich einfach querbeet den Hang hoch, nur runter wollte ich da nicht. ;,cOOlMan;:




    Und zur Belohnung gab es noch ihn hier.



  • Und zur Belohnung gab es noch ihn hier.

    Cool. :clab:

    Ich hab das Kerlchen noch gerade rechtzeitig gesehen, ich wäre fast drauf getreten. :ohje:


    Ich weiß gar nicht wann ich den letzten gesehen habe. Aber lang, lang ist es her.

    Ich habe noch nie einen gesehen, meine ich.

  • Tag 10 Der Drautalradweg - Sachsenburg - Greifenburg


    Auch eine Etappe des Drauradweges auf Kärtnerboden fehlt uns noch, von Möllbrücke nach Oberdrauburg, bzw. bis zur Landesgrenze nach Tirol.


    Wir parken an der Kirche in Möllbrücke und fahren über die Drau hinein in den Ort Sachsenburg. Bis zur Sprengung der Festung beim Abzug der Franzosen 1813 stand hier die Sperrriegelfestung auf dem Berg, die Sachsenburg. Sachsenburgs Partnerstadt in Deutschland ist übrigens Sachsenburg in Thüringen.

    Von unten sieht man noch den Stumpf des Burgturms, mir hätte das gereicht. :nw:


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    Johann Weikhard von Valvasor, CC BY- ST 3.0, via Wikimedia Commons



    Dem Namen geschuldet möchte Frau B da aber hoch und so parken wir die Räder im kühlen Schatten am Fuße der Stadtmauer. Der Weg ist angelegt und führt sanft durch Wald nach oben.


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    hier geht es hoch


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    Immerhin man scheint dabei zu sein Sicherungsmaßnahmen durchzuführen, hat Bäume, Strauchwerk und Bewuchs entfernt, man kann am Fuß der Mauern drumherum wandern, kurz man sieht wieder was.


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    Vor dem Turmstumpf sitzt eine halbnackige Dame auf der Bank und ist am Buch lesen. Ich kann mir einen besseren Ort vorstellen als bei 32° im Schatten in der prallen Sonne ein Buch zu lesen. :ohje:


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    Wo wir schon hier oben sind, folgen wir den Weg weiter zum Burgteich, Tümpel halt, aber von den Weg sieht man noch andere Perspektiven der Burg, erinnert mich irgendwie an Troja. :nw:


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    Auf dem Weg zum Teich gab es noch einen Abzweig zur Oberen Burg, nun wenn wir schon mal dabei sind. Aus dem breiten Weg wird nun ein besserer Trampelpfad der im Nichts endet.


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    Wir gehen zurück und dann sieht Frau B doch Mauern und Reste einer Treppe, die wir auch folgen.


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    Nette Aussicht, absolut. Beim Abstieg sehe ich noch die Reste eines Kellergewölbes.


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    Auf halben Weg wieder nach unten in den Ort ist ein Trinkwasserbrunnen. Cool, schmeckt wie Wasser von geschmolzenen Schnee. Wieder unten im Ort noch ein Blick auf die Stadtmauer


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    und dieses Haus:


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    Hier im Forsthaus hat Maria Theresia im Juli 1765 Gericht gehalten und war mit ihrer Entourage einquartiert.


    Die Erkundung von der Sachsenburg hat nur mehr Zeit in Anspruch genommen als geplant, also muss die Tour gekürzt werden, aber bis Greifenburg sollte es sich ausgehen.

  • Die nächste schweisstreibende Angelegenheit ist Lind mit den Burgställen (ehemalige Standorte von Burgen) Unter- und Oberlind.


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    Frau B zieht den Schatten vor nach dem Aufstieg auf der Straße, ich gehe den Kreuzweg weiter nach oben. Die Kapelle mit dem Kreuzweg ist aus dem 14. Jh. in die Burg gebaut worden, die schon im 17.Jh. als ruinös bezeichnet wurde, deren Turm aber noch zur vollen Höhe bis ins 19. Jh. aufragte.




    Erstmals 1065/77 in einer Brixener Schenkungsurkunde erwähnt.

    Zwischen 1141 bis 1452 sind die Herren von Lind Lehnsnehmer der Grafen von Ortenburg.

    1252 wird die Oberburg urkundlich erwähnt, als die Grafen von Görz die Herrschaft Lind an das Bistum Salzburg nach der vernichtenden Niederlage bei der Belagerung der Greifenburg abtreten mussten.

    1348 als Feste beschrieben. Auf Oberlind STßen die Herren von Lind, auf Unterlind der Richter der Herrschaft, seit 1429 wurde Schloss Raggnitz im Tal Familiensitz, 1843 starb die Familie im Mannesstamm aus.

    Wann die Burgen aufgegeben wurden ist nicht bekannt, bereits 1688 als verfallen beschrieben. Oberlind ist zum überwiegenden Teil mit einem Bergsturz untergegangen.


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    Der Turmstumpf von der Unterburg.

    Hier hinter dem Grün sieht man die Reste der Oberburg, der größte Teil ist mit einem Bergsturz abgerutscht.


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    Aber die Aussicht aufs Drautal ist ganz nett von hier oben,


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    Den Herren von Lind war das auch zu unbequem geworden, sie haben sich dieses Schloss außerhalb des Ortes erbaut. Was man so Schloss nennt, ein besseres Gutshaus, Ansitz nennt man sowas hier.


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    1254 wird ein Hof in Raggnitz erstmals urkundlich erwähnt, der zusammen mit Lind 1252 von den Grafen von Görz an das Bistum Salzburg abgetreten (Pfändung) werden musste, nach der vernichtenden Niederlage bei der Belagerung der Greifenburg.

    1304 fallen die Besitzungen an die Grafen von Görz zurück.

    1429 wird Siegmund von Lind mit der Herrschaft von Lind belehnt. Sie bauen den Hof in Lind schlossartig aus und wählen ihn als Stammsitz, die Burgen in Ober- und Unterlind verfallen.

    1789 wird Raggnitz an den Gewerken Paul Matthias von Tschabuschnigg verkauft, der es unter Verwendung älterer Bauteile neu aufbaut und die heutige Kapelle errichten läßt.

    1843 starb die Familie Lind im Mannesstamm aus.

    Über Oswald Nischelwitzer (1822), Josef Zabernig(1825), und Anton Roßmann (1839) gelangt das Schloss 1872 an die Familie Wernisch, denen es auch heute noch gehört.


    Wir weichen von Drauweg ab um Schloss Neustein


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    Mitte des 16. Jh. als Gewerkensitz erbaut. Florian Krieglstein war hier Bergrichter in Steinfeld nach dem 1544 goldführende Silbervorkommen entdeckt wurden. Während der Gegenreformation mussten die protestantischen Krieglsteiner das Land verlassen.

    Es folgten zahlreiche Besitzwechsel. Im 18. Jh. gehörte es zu der Herrschaft Ortenburg-Porcia, die als Pfleger Franz Daniel Novak einsetzten und der 1754 von Kaiserin Maria Theresia geadelt wurde und sich nun von Neustein nennen durfte und dessen Nachkommen es bis 1987 inne hatten.

    Seit 1987 Tagungsstätte des Goldenen Rosenkreuzes.


    und das befestigten Gut Singerhof mitzunehmen,


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    Mitte des 16. Jh. Sitz des Berggerichtes.

    Seit 1509 amtiert hier der Oberstbergmeister Lambrecht Zäch bis er nach Obervellach übersiedelte.

    Ab 1547 gehört es dem Fugger’sche Verweser Georg Singer, Oberstbergmeister der innerösterreichischen Lande, der den heutigen Bau errichten lies.

    1572 zum Edelmannsitz erklärt.

    Dann folgten häufige Besitzwechsel, u.a. der Kaufmann Johann Plazotta und die Fürsten Porcia.

    Der Garten ist von einer Mauer umgeben, die im 19. Jh. eine gotisierende Zinnenbekrönung erhielt. Die zweigeschossigen Vierecktürmen sind aus dem 16. Jh.


    dann geht es nach einem Stopp in einem Sparmarkt zurück zur Drau.


    In Brügge kurbeln wir dann zum letzten Mal den Berg hoch nach Schloss Greifenburg, wo mich ein Krankenwagen von hinten mit der Sirene derart erschreckt, das ich fast vom Fahrrad falle. Ist doch reichlich Platz. :nw:


    Oben angekommen sieht man nichts von Greifenburg :ohje:


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    also wieder runter. Auf halben Weg zurück zur Drau, kann man es am besten erkennen, gesehen, abgehakt.


    Erstmals 1166 urkundlich erwähnt, die Greifenburger waren Ministeriale der Kärntner Herzöge. Die Herrschaft war eine Enklave im Machtbereich der Grafen von Görz, was diesen störte. 1252 belagerten sie die Burg und in einer blutigen Schlacht gelang es Philipp von Spanheim, Erzbischof von Salzburg und Kärntner Herzogssohn die Grafen von Görz vernichtend zu schlagen.

    1295 starb hier Herzog Meinhard IV von Tirol.

    1331 von Herzog Heinrich VI verpfändet an seinem Pfleger Swieker von Liebenberg.

    Im Vertrag von 1335 an die Habsburger, die Herzöge von Österreich.

    1459 im Cillier Erbfolgekrieg von den Grafen von Görz zerstört.

    1480 durch Verrat an die Ungarn.

    1485 wieder an Habsburg und umfassend ausgebaut.

    1626 verkauft an Georg Andreas Graf Rosenberg, die sie die nächsten 300 Jahre durch Pfleger verwalten ließen.

    Ende des 17.Jh. wurden durch Überbauung der beiden Burghöfe der Ober- und Unterburg und das Gebäude verdoppelt und diente bis 1943 als Gerichtsgebäude und Gefängnis.

    Nach 1943 folgten mehrere Besitzwechsel.

    1974 wurde die Vorburg abgebrochen, zwischen 1980 bis 1984 erfolgte eine Gesamtrestaurierung.

    Von den Resten einer Ringmauer und zweier Bastionen aus dem 16. Jahrhundert umgeben.


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    Was fehlt noch? Genau die Drau. :gg:


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    Zurück am Auto fahren noch einmal mit dem Auto nach Sachsenburg zum Essen.

    Aus Cola ohne Zitrone mit Eis, wird Cola mit Zitronensaft ohne Eis was mir derartig den Geschmack vernagelt, das ich das Wienerschnitzel auch nicht mag. :kotz:

    Bezahlt haben wir die Cola allerdings auch nicht.


    :GN:

    Wetter sonnig 32°



    Tag 11 Der Drautalradweg - Greifenburg - Tirol

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