Gelobtes Land 2023 - ein Israel-Reisebericht

  • Hallöchen,


    gibt es Interesse an einem Israel-Reisebericht?


    Reisezeitraum: Ostern 2023
    Dauer: 9 Tage

    Reisegebiet:



    Ich würde den Reisebericht allerdings relativ schnell vorstellen, um nicht in Konflikt mit der nächsten Reise zu kommen, die schon in zwei Wochen losgeht.

    Hier noch ein kleiner Appetizer:

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    Viele Grüße
    Dirk

  • Prolog


    "Pass bloß auf dich auf!"


    "Echt jetzt?!"



    "Hast du keine Angst?"


    "Was sagt denn Anja dazu?" (Die Dame ist meine Frau.)


    "Hui, ganz schön gefährlich."


    "Dann komm mal heile wieder!"


    Nur ein kleiner Auszug der guten Ratschläge, die mir zuteil wurde, als ich erzählt habe, was ich denn in den Osterferien 2023 vorhabe. Nicht ganz unverständlich, denn Israel brennt im Frühjahr 2023 an manchen Tagen lichterloh: Anschläge, Massendemonstrationen - hier und da ist von einem drohenden Bürgerkrieg die Rede. Es gab schon ruhigere Zeiten in diesem Land, in dem Ruhe sowieso nur relativ ist.


    Die Reise abzusagen, war für Ralf und mich zu keiner Zeit eine Option. Alles gebucht, alles bezahlt ... wird schon nicht so schlimm werden. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.


    Um es vorwegzunehmen: Es geht alles gut, wir sind heile zurück. Es war eine tolle, interessante, spannende Reise in eine andere Welt, die wir individuell mit dem Mietwagen erkunden.


    Anreise: 03.04.2023


    Vorher schlafen oder nicht? Aber welchen Sinn ergibt das, wenn wir doch gegen Mitternacht nach Bielefeld müssen. Wir? Meine liebe Anja, die mich zu Ralf bringt, und sich auch die halbe Nacht um die Ohren schlägt. Ich versuche trotzdem, eine Mütze Schlaf zu nehmen, was aber nur in einem unruhigen Dösen endet.


    Gegen 23:45 Uhr klingelt der Wecker und ich erkläre das Experiment für gescheitert. Eine halbe Stunde später sitzen wir im Auto nach Bielefeld.


    Bei Ralf angekommen warten wir bis zwanzig nach eins, dann fahren wir in seinem Up nach Amsterdam. Völlig unproblematisch, nicht mal geblitzt werden wir. Zum Glück darf man nachts mittlerweile auf der Strecke 120 fahren.


    Überpünktlich um halb fünf kommen wir in Rozenburg bei Comfort Parking an. Nur einen Steinwurf vom Flughafen Schiphol entfernt. Es ist ziemlich kühl, in meiner dünnen Jacke klappern mir ganz schön die Zähne. Zum Glück steht der Shuttle quasi bereit und kutschiert uns und eine Familie in nicht einmal zehn Minuten zum Terminal 3.


    Der Airport ist morgens um diese Zeit nicht voll, aber vereinsamen würde man hier auch nicht. Menschen aller Nationen halten sich hier auf - viele übernächtigt wie wir. Aufgabegepäck haben wir nicht, wir sind nur mit Handgepäck unterwegs. Deshalb können wir gleich weiter zu Security. Dort werde ich gebeten, meinen Rucksack zu öffnen. Der Iphone-Unterwasser-Case weckt das Interesse des Sicherheitspersonals. Ich erkläre, was es damit auf sich hat, und ernte ein anerkennendes "Cool, have fun!"


    Es ist gerade erst halb sechs durch, wir sind auf der Suche nach etwas Essbarem. Außer Mc Donalds ist aber noch alles geschlossen, und wir haben keine Lust, uns in die Schlange für einen Burger oder Ähnliches zu stellen. Selbst Starbucks hat noch zu, der große Sandwichladen davor ebenfalls.


    Auf dem Weg zum Gatebereich H stellen wir fest, dass wir wohl von einem absoluten Nebengate loslegen. Hier ist rein gar nichts mehr an Läden oder Restaurants. Also zurück und noch ein wenig warten auf einer Bank. Dann kommt Bewegung in die Sache: Der Sandwichladen öffnet. Doch, was man da kaufen kann, ist nicht nur überteuert, sondern gewaltig überteuert (Thunfischpanini über 8 EUR), sodass wir dankend verzichten. Dann esse ich lieber noch ein paar Riegel Kinderschokolade. In einem der wenigen Läden, die schon aufhaben, kaufen wir zwei Flaschen Wasser.s


    Wir setzen uns ein zweites Mal Richtung Gatebereich H in Bewegung (das genaue Gate steht noch nicht fest), und nehmen eine andere Bank in Beschlag.


    Endlich geht es los. Gut, dass man unser Handgepäck nicht einer genauen Kontrolle unterzieht. Ich bin mir nicht sicher, ob meine Tasche in diesen Messbehälter passt, den Easyjet aufgestellt hat. Bis wir im Flieger sitzen, vergeht eine weitere halbe Stunde, und es zeichnet sich ab, dass wir nicht ganz pünktlich starten werden. Ätzend ist, dass wir eine Viertelstunde bei 3° C vor der Treppe zum Flugzeug stehen, weil die Leute sich so langsam auf ihre Plätze begeben und einen Riesenstau verursachen.


    Schließlich liegt auch diese Episode hinter uns, und wir sitzen. Ich am Fenster auf 16F, Ralf daneben.


    Tatsächlich: Wir sind auf einem Nebenplatz und fahren neben der Autobahn her. Werden wir bis Tel Aviv rollen?


    Werden wir nicht! Der Start klappt, und ein ereignisloser, nahrungsloser, getränkeloser Flug in der Billigflieger-Holzklasse mit nicht verstellbaren Rückenlehnen nimmt seinen Lauf.


    Von den viereinhalb Stunden Flugzeit döse ich zwei, nicke sogar ein, zwei Mal kurz ein und werde gleich wieder wach, wenn mein Kopf vornüber sackt. Und dann sind wir da, im gelobten Land.


    Dieses begrüßt uns mit strahlendem Sonnenschein und 26° C.


    Immigration läuft an Automaten, und es ist nicht zu übersehen, wie wenig ausländische Touristen ankommen. Fast nur Leute unterwegs mit Israeli Passes, die an anderer Stelle abgefertigt werden. Mit dem Print aus dem Automaten marschieren wir zu einem Einreisebeamten, der uns eine Einreisekarte in die Hand drückt, die man tunlichst nicht verlieren sollte. Gesamtdauer der Einreiseprozedur: zehn Minuten.


    Wir gehen zu Budget, und das Chaos beginnt. Zunächst müssen wir eine halbe Stunde warten, bis die Leute vor uns ihre Probleme auf die Kette gekriegt haben, als wir dann am Schalter stehen, bricht der Server zusammen. Wir werden weggeschickt und sollen in einer halben Stunden wieder da sein. Wir nutzen die Zeit, Bargeld an einer ATM zu holen (800 Schekel).


    Pünktlich stehen wir wieder auf der Matte, nur um festzustellen, dass jetzt andere Leute vor uns stehen und von den Daten, die wir eben auf einen pinkfarbenen Zettel geschrieben haben, keiner etwas weiß. Zwischenzeitlich war Schichtwechsel, niemand kennt uns. Da der Server immer noch down ist, muss alles per Hand und Ausdruck erledigt werden, was natürlich seine Zeit dauert. Der Schichtleiter gibt sein Bestes und hat den Laden ganz gut im Griff, so dass wir endlich unseren weißen Kia Picanto zugeteilt bekommen. Eine winzige Mühle, aber wir sind zu zweit und haben kaum Gepäck - passt schon. Losfahren kann man übrigens nur, wenn man einen PIN eingibt. Und wenn man dann fährt, zeigt der Kia eine höchst eigenwillige Automatikschaltung. Beim Gasgeben wird er zunächst langsamer, da stimmt definitiv was nicht.


    Wir fahren über die Autobahn #1 nach Jerusalem. Zum Glück keine Demonstrationen oder Sperrungen, voll ist es trotzdem. In Jerusalem stehen wir auch kurz im Stau. Schließlich finden wir die Parkgarage Safra Square, von wo aus es nur noch ein Katzensprung ist zum The Post Hostel.


    Das Hostel ist von außen unscheinbar, das baufällige Treppenhaus lässt Schlimmes befürchten, aber wenn man mit dem Aufzug in die dritte Etage hochfährt und die Sicherheitstür sich öffnet, empfängt einen ein freundlicher Aufenthaltsraum. Wir werden von einem älteren Herrn in perfektem Deutsch begrüßt und eingecheckt.


    Die Flure sind schnörkellos, aber hell und freundlich, die Zimmertüren mit dem schief hängenden Haussegen in leuchtenden Farben gestrichen - macht einen netten Eindruck. Das Zimmer selbst ist winzig und spartanisch eingerichtet - wer hier Luxus erwartet, ist am falschen Ort gelandet, bzw. sollte sich noch einmal vor Augen halten, was Preis-Leistungsverhältnis bedeutet. Dafür punktet das Hostel mit einem freundlichen Ambiente, einer großartigen Dachterasse und einer Top-Lage in der Nähe der Altstadt.


    Diese machen wir uns zunutze, als wir am späten Nachmittag losschlendern.


    Wir gehen zum Jaffa-Tor, einem der Haupttore, die nach Ost-Jerusalem, in die Altstadt, führen. Die uralte Stadtmauer mit dem stahlblauen Himmel darüber hat es mir angetan.


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    Nach wenigen Schritten befinden wir uns in einer anderen Welt. Im Morgenland quasi, wenn man das so sagen darf.



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    In Jerusalem treffen die unterschiedlichen Kulturen und Religionen aufeinander, und wir nah alles beieinander liegt, wird uns deutlich, als wir plötzlich vor der Grabeskirche stehen. Diese steht der Überlieferung nach am Ort der Kreuzigung und des Grabes Jesu. Sie ist eines der größten Heiligtümern des Christentums verschiedener Konfessionen.


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    Natürlich gehen wir hinein. Gerade findet eine feierliche Prozedur statt. Es riecht nach Weihrauch, den ein Kirchendiener schwenkt. Manche Gläubige knien tief ins Gebet versunken vor dem Salbungsstein.


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    Wir gehen weiter Richtung Osten. In dem Gewirr der winzigen Gassen muss man aufpassen, dass man nicht die Orientierung verliert. Kleine Wegweisschilder sind allerdings sehr hilfreich. Außerdem gibt es ja noch Gaia GPS auf dem Handy.


    Wir suchen eine nicht ausgeschilderte Treppe in der Nähe der Markuskirche, die auf ein Aussichtsplateau über die Altstadt führt. Nach zähem Ringen mit den Örtlichkeiten finden wir sie schließlich, ist buchstäblich ein Geheimtipp.


    Lichttechnisch gesehen kommen wir genau richtig.


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    Man befindet sich quasi über dem Souk Ost-Jerusalems, sozusagen auf den Dächern der Altstadt. Ein interessanter Ort Ecke Chabad Street/Mark Street.


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    Wir sind happy, dass wir die Stelle gefunden haben, aber nun wird es Zeit fürs Dinner. Ich habe im Internet einen Laden gefunden, der angeblich das beste Fish&Chips weit und breit serviert. Falafel und Humus werden wir noch genug essen in der nächsten Zeit, echt britisches Fish&Chips ist da doch eine originelle Alternative. Lark Fish and Chips heißt der Laden, er befindet sich ganz in der Nähe des Jaffa-Tors. Wir bestellen je eine ultimate platter für 70 Schekel.


    Zurück zum Hotel schlendern wir über die hochmoderne Alrov Mamilla Avenue - ein hochpreisiges Einkaufszentrum mit allerlei Luxusläden. Wieder eine ganz andere Welt.


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    Wir beschließen den Abend bei einem Bier bzw. Cola auf der Dachterasse unseres Hostels.

  • dann fahren wir in seinem Up nach Amsterdam

    ?( ein KdF Up oder Pick Up :nw:

    ein ereignisloser, nahrungsloser, getränkeloser Flug in der Billigflieger-Holzklasse mit nicht verstellbaren Rückenlehnen nimmt seinen Lauf.

    mit den Rückenlehnen das habe ich noch nie gehört, geht gar nicht die Airline X(


    Beim Gasgeben wird er zunächst langsamer, da stimmt definitiv was nicht.

    und wie ging es damit weiter :nw:

    Außerdem gibt es ja noch Gaia GPS auf dem Handy.

    :nw: was ist das für eine App ?(

    Wir suchen eine nicht ausgeschilderte Treppe in der Nähe der Markuskirche, die auf ein Aussichtsplateau über die Altstadt führt. Nach zähem Ringen mit den Örtlichkeiten finden wir sie schließlich, ist buchstäblich ein Geheimtipp.

    nicht ausgeschildert, möglichst noch abseits der üblichen Route, meistens :!!

    Lichttechnisch gesehen kommen wir genau richtig.

    das sieht man, warmes weiches Licht :clab:

    Wir beschließen den Abend bei einem Bier bzw. Cola auf der Dachterasse unseres Hostels.

    :!!

    Colorado, Wyoming, Montana, South Dakota, North Dakota, Idaho, Utah, Nebraska, Kansas, Oklahoma, Texas, Minnesota, Iowa, Illinois, Missouri, Wisconsin, Michigan, Indiana

  • ein KdF Up oder Pick Up

    Nee, VW Up.

    mit den Rückenlehnen das habe ich noch nie gehört, geht gar nicht die Airline

    Geht auch eigentlich gar nicht. War aber so.

    und wie ging es damit weiter

    Ach, die Karre hat ihre Zicken behalten. Ich schätze, das Automatikgetriebe ist falsch eingestellt/Schrott.

    was ist das für eine App

    Gaia GPS ist die Outdoor-App, die ich vor allem für Wanderungen verwende.

  • Natürlich gehen wir hinein. Gerade findet eine feierliche Prozedur statt. Es riecht nach Weihrauch, den ein Kirchendiener schwenkt. Manche Gläubige knien tief ins Gebet versunken vor dem Salbungsstein.

    Habt ihr auch eine Papierkarte mit getrockneter Blume und Blechkreuz mitgenommen?

    Hatte ich erst letztens wieder in der Hand,, von 1997.

  • 1. Tag: 04.04.2023


    Der Morgen beginnt mit einem typisch israelischen Frühstück, welches im Hostel frisch zubereitet wird. Der Kaffee ist allerdings Instant Coffee, schmeckt aber ganz ok. Das Eier-Tomatengericht hat es in sich. Ist ganz lecker, allerdings sehr scharf. Sowas wie Marmelade gibt es übrigens nicht, für die Leute, die gerne Süßes frühstücken wie ich, nur Honig oder eine quietschsüße Version von Nutella. Und das Brot sieht besser aus als es schmeckt, aber wir wollen nicht meckern. Besser als das "Frühstück" in amerikanischen Standardmotels ist es allemal.


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    Nach diesem Mahl gehen wir los - natürlich wieder Richtung Altstadt. Dort gibt es noch so viel zu entdecken!


    Am Eingang zum Souk nimmt uns ein Mann in Empfang, der sagt, dass wegen eines Feiertags der Souk geschlossen wäre. Er fragt, wohin wir möchten: Lion´s Gate. Ok, sagt er, wir sollten den Souk umgehen, er würde uns den Weg zeigen. Ich werde gleich misstrauisch. Nach wenigen Schritten artet die "Abkürzung" aus in "This is the Armenian Quarter. Take a picture of this. Do you know why ...?" Usw. usf. Ralf findet das völlig normal, mir schwant Ungutes. Irgendwann reicht es mir und ich frage den penetranten Kerl "Are you trying to sell us a tour?" Er weicht erst aus, schwurbelt rum und kapiert irgendwann, dass er von uns keinen müden Schekel zu erwarten hat. Jedenfalls nicht auf diese Tour - Achtung: Wortspiel! Schon ist er weg.


    Wo wir schon mal hier, an der östlichen Stadtmauer, sind, können wir auch gleich zum Tempelberg gehen. Leider merke ich allmählich, dass etwas nicht stimmt - im Magen-Darm-Trakt. Das scharfe Tomatenzeugs vom Frühstück killt mich. Ist aber nicht Alarmstufe Rot, umkehren muss ich zum Glück nicht.


    Und schon sind wir da, im Allerheiligsten von Ost-Jerusalem quasi. Die komplizierten politischen und religiösen Verstrickungen möchte ich hier nicht aufdröseln, nur so viel: Alles ist friedlich, aber dafür gibt es speziell hier keine Garantie.


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    Etwas kurios wird es, als ich nicht kapiere, dass es einen Männer- und einen Fraueneingang zur Klagemauer gibt. Steht da aber nur in hebräischen Lettern. Erst, als mich eine Dame, zurückpfeift und sie mir nach zwei Anläufen verklickern kann, was hier Sache ist, orientiere ich mich in die richtige Richtung. Dort ist alles ganz ungezwungen. Dass zwei Touristen inmitten der Gläubigen stehen und fotografieren, juckt keinen. Die Gesichter, in die wir blicken, sind durchweg freundlich. Allerdings halten wir uns auch von der Mauer selbst fern, wir finden, dass wir dort nichts verloren haben und die Bilder, mit denen sich Politiker gerne schmücken, brauchen wir nicht.


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    Nun möchten wir zum Felsendom, der muss ja ganz in der Nähe sein. Wir suchen den Eingang und finden ihn erst, nachdem wir bei einem anderen Checkpoint freundlich abgewiesen werden: Hier haben nur Moslems Zutritt. Wir müssen zurück zum Westeingang. Wieder dieselbe Sicherheitskontrolle wie am Flughafen, wieder mit mäßigem Elan vorgetragen. Es geht über eine Brücke, von der aus wir noch ein paar Aufnahmen von der Klagemauer machen.


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    Und wieder wartet ein Checkpoint. Diesmal aber nicht mit Taschenkontrolle, sondern Beinkleiderkontrolle. Shorts sind nicht gestattet, aber wir haben nichts anderes. Also werden wir mit kostenlosen Beinkleidern bestückt, die zum Schreien aussehen und uns alte Männer nicht gerade edler aussehen lassen. Aber immerhin dürfen wir so das Gelände mit der Al-Aqsa Moschee betreten.


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    Dass genau hier, nur einen Tag später, Ausschreitungen stattfinden werden, können wir nicht ahnen. Wir haben großes Glück ...


    Der Felsendom ist ein Hingucker, keine Frage.


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    Es ist ziemlich warm übrigens, die Sonne knallt mit voller Wucht auf den Tempelberg. Für den Sommer sind Zeltüberdachungen aufgebaut, die dann wohl auch dringend benötigt werden.


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    Hinter dem Felsendom liegt ein Hain mit Olivenbäumen. Ein schöner, friedlicher Ort.


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    Dahinter das Löwentor, wo wir unseren Beinschmuck abgeben und den Tempelberg verlassen.


    Wir gehen durch malerische Gassen.


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    Das Ziel ist der Ölberg, der - wie bei einem Berg üblich - einen ziemlichen Anstieg erfordert. Hier trennen sich Ralfs und meine Wege, wir haben uns beim Fotografieren aus den Augen verloren. Ist nicht weiter schlimm, wir werden uns beim Viewpoint wiedertreffen.


    Ich begebe mich auf den schweißtreibenden Anstieg und komme am Garten Gethsemane und dem riesigen jüdischen Friedhof vorbei.


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    Der Blick vom Lookout ist fantastisch, aber natürlich ist man hier oben nicht alleine. So ziemlich jede Tour, die es in Jerusalem gibt - und das sind viiiiiiiiiele - stoppt hier. Wer will es ihnen verdenken?


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    Natürlich treffe ich Ralf wenig später wieder.


    Auf dem Rückweg finden wir uns auf der Via Dolorosa wieder. Die "Straße der Schmerzen" ist die, die Jesus von der Verurteilung bis zur Kreuzigung laufen musste.


    Im Bild rechts der Ecce-Homo-Bogen, der zu dem gleichnamigen Kloster gehört.


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    Vor dem Kloster haben sich christliche Gläubige versammelt, manche tragen Holzkreuze.


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    Wir gehen zurück zu unserem Hotel, wo ich erst einmal zwei Perenterol einwerfe.


    Wir verziehen uns für eine Stunde auf die Dachterasse des Hostels, aber dann geht es wieder los. Ein Besuch von Jerusalem, ohne die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem geht eigentlich nicht. Die Anlage liegt allerdings ganz im Westen der Stadt, wir brauchen das Auto.


    Zunächst mal buche ich einen time slot für 13:50 Uhr - man muss sich anmelden und online reservieren. Klappt problemlos. Eine Dreiviertelstunde vorher starten wir. Nicht ohne Kampf mit dem verfluchten PIN-System des verfluchten Autos. Und nicht ohne umgerechnet 20 EUR zu latzen für eine Nacht parken. Die üblichen Großstadtpreise mittlerweile.


    Endlich quälen wir uns durch den dichten Innenstadtverkehr und stellen bald fest, dass man hier ohne Navi komplett aufgeschmissen ist. Wir kommen an der Knesset vorbei, dem Parlament, und schließlich erreichen wir das Ziel.


    Eintritt müssen wir nicht bezahlen, meine kleine Umhängetasche wird auch akzeptiert. Größere Rucksäcke müssten aber abgegeben werden.


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    Wir folgen dem vorgegebenen Weg, der links und rechts des Hauptgangs durch Ausstellungsräume führt. Im Prinzip bewegt man sich in Schlangenlinien vorwärts, und obwohl man weiß, was einen erwartet, ist es unbegreiflich mitanzusehen, was unter dem Hakenkreuz einst für Verbrechen verübt wurden.


    Wir sind schwer beeindruckt, aber die Materie ist nichts für schwache Nerven.


    Wenige Bilder sollen genügen.


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    Besonders eindringlich ist das fast komplett dunkle, vergläserte Children´s Memorial, wo die Namen ermordeter Kinder nebst Alter geflüstert werden. Dazu Lichtpunkte, wie Sterne im Universum. Mit sehr wenig Aufwand wird hier maximale Wirkung erzielt, aber nicht reißerisch, sondern mahnend. Genau richtig, finden wir.


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    Auch die Außenanlagen sind hübsch.


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    Als wir Yad Vashem verlassen wollen, spielt unser Auto nicht mit. Springt einfach nicht, Scheiß-Pincode. Wer hat sich das ausgedacht? Es dauert wieder mindestens zwanzig Versuche, bis es - oh Wunder! - plötzlich geht. Wir haben schon Szenarien entworfen, wo wir abgeschleppt und zurück nach Tel Aviv müssen.


    Wir stellen das Auto wieder in der Safra Garage ab und machen einen Spaziergang zum Zion Square und zur Ben Yehuda Street - ein schönes, modernes Viertel, ganz in der Nähe von unserem Hostel, allerdings in westlicher Richtung. Hier erreicht mich die freudige Nachricht, dass Lisa-Marie ihre beiden Klausuren bestanden hat. Sie ist happy, ich auch ... Ich nutze das WLAN vom nahegelegenen IBIS-Hotel für ein Telefongespräch.


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    Für Fußballfans wie Ralf und mich immer einen Blick wert - der Fanshop von Barfuß Jerusalem, äh, dem FC natürlich ...


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    Abendessen fällt für mich aus - ich möchte mein Glück nicht überstrapazieren. Zum Glück wirken die Perenterol ... Während ich mich mit Brot und Cheese- und Apple-Teilchen vom Bäcker begnüge, die ich auf der Dachterasse vom Hostel verputze, zieht Ralf später noch mal alleine los zum Mexikaner. Das wäre heute nix für mich :-)

  • :wink4: :wink4: :wink4: , da muss ich doch mal mitfahren :MG: :MG: :MG:

    allerdings sehr scharf.

    im Magen-Darm-Trakt. Das scharfe Tomatenzeugs vom Frühstück killt mich

    Dat is die Chilli bei der Tomate :D , die macht sowas gerne. Hatte ich mal in USA und war sehr froh über WC-Häuschen, die dort immer mal wieder rumstehen. Chilli drausen - alles weg :D

    Beinschmuck

    Bitte Foto nachliefern :MG: :MG: :MG:

  • 2. Tag: 05.04.2023


    Heute verlassen wir Jerusalem - die Frage ist nur, über welche Route. Wir müssen nach Süden, in den äußersten Süden, nach Eilat, um genau zu sein. Nun könnte man die interessante Strecke wählen am Toten Meer vorbei oder aber einen Umweg fahren weiter westlich. Die Erstere führt durch die West Bank und die gilt als problematisch. Zumindest warnt das Auswärtige Amt vor Durchfahrten.


    Wir fragen im Hostel. Der ältere Herr, der so gut Deutsch spricht, versichert uns, dass die Strecke, die wir fahren möchten, völlig unproblematisch sei. Im Norden wäre es gefährlich. Hebron, Nablus, Ramallah usw. sollten wir tunlichst meiden mit israelischem Kennzeichen. (Gerade erst sind zwei Touristen mit Mietwagen im Westjordanland nur mit knapper Not heile davongekommen.)


    Beim Frühstück halte ich mich logischerweise noch zurück. Nix scharfer Tomaten-Eier-Auflauf. Brot mit Honig ist angesagt. Dazu ein Stippen des quasi ungenießbaren Nutella-Verrisses. Bisschen mager, aber was will man machen? Und leider hat der Bäcker neben der Parkgarage noch zu - da wollte ich mich eigentlich für den Tag mit Backwaren eindecken.


    Also geht es ohne Proviant los. Bis wir aus der Tiefgarage raus sind, dauert es. Diese verdammte Code-Sperre des Autos bringt uns wieder mal zur Verzweiflung. Es dauert ca. zwanzig Minuten, bis der Wagen anspringt, was auch immer wir zum Schluss richtig gemacht haben. Die Parkschranke jedenfalls hat kein Mitleid mit uns, wir müssen ein paar Schekel nachzahlen.


    Wir fahren durch die unansehnlichen Vororte von Ostjerusalem raus und folgen bald den Wegweisern zur Dead Sea. Am Straßenrand steht ein Schild: "Sea Level." Und es geht weiter bergab. Vor uns ist der Himmel milchig - mächtig viel Dunst oder Salz oder beides liegt über dem Gewässer. Smog eher nicht, es gibt nicht einmal kleinere Ansiedlungen.


    Kurz vor dem Kibbuz En Gedi ein Checkpoint - hier verläuft die Grenze zwischen der von Israel nach dem Sechstagekrieg 1967 annektierten West Bank und dem eigentlichen Israel. Wir fahren rechts ran, unsere Reisepässe werden kontrolliert. Nach wenigen Minuten dürfen wir weiter, alles kein Problem. Nun liegt das Westjordanland hinter uns.


    Wenig später geht es rechts ab zum En Gedi Nature Reserve. Wir zahlen 30 Schekel pro Person Eintritt und finden uns auf einem asphaltierten Trail wieder, der durch zwei Wadis führt: Wadi David und Wadi Arugot.


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    Das kleine Nature Preserve ist keine außergewöhnliche Sehenswürdigkeit, aber auf jeden Fall einen Abstecher wert. Wir folgen dem Trail bis zum Ende, wo uns ein hübscher Wasserfall erwartet. Gespeist wird er von Regenfällen, die in irgendwann mal in den Judäischen Bergen niedergegangen sind.


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    Wir halten uns nicht lange auf, hier sind ziemlich viele Menschen unterwegs, man hört viel amerikanisches Englisch. Vermutlich Amis, die in einem der Hotels am Toten Meer Urlaub und einen Tagesausflug machen.


    Apropos Totes Meer: Während des Rückwegs liegt es vor uns: eine blassblaue, milchige Fläche, über der Dunst liegt.


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    Natürlich möchten wir jetzt dorthin. Zuvor aber kämpfen wir wieder mit unserem Auto bzw. der vermaledeiten PIN-Code-Eingabe. Bis uns ein freundlicher junger Mann behilflich ist und aufklärt, dass man erst den Code eingeben muss, dann erst den Zündschlüssel reinsteckt, dann erst anlässt. Nichts machen vor PIN-Eingabe, bis es Pingeling macht. Aha - hätten wir auch selbst drauf kommen können. Sind wir aber nicht ...


    Das Auto möchte uns weiter nerven und schickt die Reifendruckanzeige vor. Ignorieren wir, die Puschen sehen gut aus.


    Ein Tankstopp zwischendurch fällt aus. Alles auf Hebräisch an der Zapfsäule. Der Tankwart hat keine Lust, uns zu helfen, sondern verlegt sich auf die Behauptung, dass er kein Wort Englisch spräche. Müsste er ja auch nicht, helfen ginge auch so. Tut er aber nicht. Also fahren wir weiter, der Sprit wird schon reichen bis Eilat.


    Wir fahren weiter nach Süden und möchten zum Masada Nationalpark. Von der Festung hoch oben auf dem Berg müsste man einen grandiosen Ausblick über das Tote Meer haben - trotz Dunst, Sand und Salz in der Luft. Doch leider werden wir ziemlich missmutig abgewiesen. Keine Individualtouristen wegen Feiertag erlaubt - basta -, erklärt uns der Griesgram, den das unglückliche Schicksal ereilt hat, hier Wache stehen zu müssen. Heute ist der Vor-"Abend" vom Pessach-Fest, eines der höchsten jüdischen Feste überhaupt. Wir starten noch einen Versuch, wollen direkt zum Parkplatz fahren, wo nämlich einige Autos stehen, aber der Parkplatz ist abgesperrt. Wie die anderen dorthin gekommen sind, ist uns ein Rätsel.


    Wir fahren zum Ein Bokek Beach, einer der populärsten Strände am Toten Meer. Bei einer Mall finden wir einen Parkplatz, den wir für kostenlos erachten. Ich kaufe in einer Boutique ein kleines Handtuch für umgerechnet 6,40 EUR, und damit steht dem Planschen in der warmen Suppe nichts mehr im Wege.


    Apropos warm - was ist hier erst im Sommer temperaturtechnisch los?


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    Schwimmen tut man hier übrigens nicht. Man legt sich auf den Rücken. So zum Beispiel:


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    Zehn Minuten ist das ganz lustig, dann treibt mich die Furcht vor einem Sonnenbrand wieder aus dem Wasser. Ist ganz nett, das mal erlebt zu haben, noch mal brauche ich es nicht. Richtig Schwimmen ist sowieso nicht. Ein Schluck aus der Pulle ... äh, dem Toten Meer ... und das könnte der Letzte gewesen sein. Der Salzgehalt ist so hoch, dass die Atemwege verätzt werden könnten. Geplatzte Lungenbläschen, Multi-Organ-Versagen - alles schon passiert ... Ein Lifeguard nach amerikanischem Vorbild wacht darüber, dass niemand auf dumme Gedanken kommt.


    Wir kaufen noch ein paar Lebensmittel, gehen kurz in die Mall, wo am Eingang eine Sicherheitskontrolle stattfindet, kaufen zwei völlig überteuerte Teilchen für zusammen mehr als zehn Euro (ich bin so blöd) und verziehen uns. Glücklicherweise ohne Ticket, was wir kassiert hätten, wenn nicht Ralf schon im Auto gesessen hätte, als der Kontrolleur erschien und Gnade vor Recht ergehen ließ.


    Neve Zohar ist kein richtiger Ort, eher eine Ansammlung von Hotels, die zu unserer Überraschung gut besucht zu sein scheinen. Wer, zum Teufel, hält sich hier länger als einen Tag auf? Überwiegend Amerikaner, wie gesagt.


    Wir fahren ein Stück zurück in nördliche Richtung. Dort habe ich ein paar interessante Salzverkrustungen entdeckt.


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    Den nächsten Stopp machen wir weiter südlich, nach Neve Zohar. Ebenfalls populär, auch hier viele Amerikaner.


    Die Landschaft ist noch spektakulärer.


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    Nun schließt sich eine längere Fahrt stramm nach Süden an. Wir fahren nach Eilat, der südlichsten Spitze Israel, die ans Rote Meer stößt. Quasi ein Dreiländereck gebildet aus Jordanien, Israel und Ägypten.


    Unsere Unterkunft ist diesmal kein Hostel, sondern ein Apartment mit zwei Schlafzimmern - welch Luxus. Bis wir es aber gefunden haben, vergeht mehr als eine Stunde. "Black rear entrance" heißt es in der Mail, die ich bekommen habe. Toll, gibt es nicht. Wir fragen uns durch: Eine Omi, die kein Wort Englisch spricht, aber einen netten Untermieter hat, der ebenfalls kein Wort Englisch spricht, aber ein Handy hat mit Google Übersetzer. Dann eine Dame im Supermarkt, die immerhin ein paar Brocken Englisch beherrscht. Eine Frau auf der Straße, die gut Englisch spricht, aber nicht weiß, wie sie uns helfen soll, jedoch eine andere Frau kennt, die nebenan wohnt, dafür aber kein Englisch kann. Usw. usf. Nach einigen "Hausbesuchen" stehen wir in dem Apartment eines russischen Urlauberpaars, deren Apartment den gleichen Pin-Code hat wie das von uns vermisste. Die beiden staunen nicht schlecht, als wir plötzlich bei ihnen eindringen. Sind aber die Coolness in Person und bieten uns freundlich ein Plätzchen auf dem Sofa an, während sie mit dem Vermieter telefonieren. Dieser bestätigt, dass wir im Prinzip richtig sind, wir müssten nur hinters Haus und den Hintereingang benutzen. Aber da waren wir doch schon - keine schwarze Tür in Sicht. Der Vermieter verweist auf die Fotos, die er mir über Whatsapp geschickt hat - tja, blöd nur, dass ich meine SIM-Karte aus dem Handy genommen habe, wofür der Vermieter natürlich nichts kann. Überhaupt sind alle Menschen, mit denen wir es zu tun bekommen, außerordentlich freundlich. Herzlich geradezu, ich bin begeistert, wie uns - zwei Deutschen - hier in Israel von Menschen begegnet wird, die ihren Wohnungen nach zu urteilen ein bescheidenes Leben führen.


    Schlussendlich stellt sich heraus, dass der schwarze Hintereingang in den Genuss eines Anstrichs gekommen und nun hellgrau ist. Ebenfalls stellt sich mit der Hilfe der russischen Zeitgenossen heraus, dass der PIN-Code dazu dient, einen winzigen Schlüsseltresor zu öffnen, in dem sich der Schlüssel zu unserem Apartment versteckt. Dieses ist übrigens ungleich schöner als das der beiden Russen, was den Mann zu der verschmitzten Bemerkung veranlasst, wir könnten gerne tauschen. Nee, lass mal ...


    Wir sind endlich angekommen! Und bleiben doch nur kurz - das späte Abendlicht müsste doch am Strand besonders schön sein. Also nichts wie hin!


    Doch leider sind wir zu spät. Coral Beach liegt schon weitgehend im Schatten. Einzig die gegenüberliegende Seite - das ist Jordanien - wird angestrahlt.


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    Wir sind übrigens leicht enttäuscht - so schön sieht das jetzt hier nicht aus. Die Nähe zu dem Industriehafen von Eilat - eine Freihandelszone übrigens - nagt doch etwas am Strandfeeling. Ok, schlecht ist es nicht, aber auch kein Traumstrand. Auch der Dolphin Reef Beach, an dem wir vorbeigekommen sind, nicht wirklich. Mal sehen, wie das morgen aussieht, wenn die Sonne im Osten steht (über Jordanien) und Israel und Ägypten bescheint.


    Nun schließt sich eine weitere kleine Odyssee an: Wir suchen ein Restaurant. Es ist bloß fast alles geschlossen - das Pessachfest wirft seine Schatten voraus. Nach mehreren vergeblichen Anläufen - wir fahren Empfehlungen bei Tripadvisor ab - sinken die Ansprüche. Wir landen in einer Schnellimbiss-Pizzeria, und selbige ist gar nicht mal so gut. Die Pizza mit Zucchini und Gorgonzola hat so ziemlich den schlechtesten Pizzateig ever, dafür ist sie sehr klein und keinesfalls billig. Hmmpff.


    Als wäre der Tag nicht schon chaotisch genug mit dem ewigen Suchen unserer Unterkunft, passiert eine weitere lustige Episode. Wir sind auf dem Rückweg zum Apartment, als eine Frau auf dem Bürgersteig winkt. Ralf fährt und denkt, dass sie ein Problem hat. Er hält an. Die Frau begrüßt uns mit einem sonnigen "Shalom" und steuert auf die hintere Autotür zu. Ohne mit der Wimper zu zucken hat sie schon den Türgriff in der Hand und möchte einsteigen, da gibt Ralf ziemlich perplex Gas. Ob uns die Gute mit einem Taxi verwechselt hat, weil unser Auto einen unübersehbaren "Budget"-Schriftzug auf der Seite trägt?


    Den Rest des Abends verbringen wir mit Surfen im Internet.

  • Die Landschaft ist noch spektakulärer.

    Salzkristalle ;dherz;

    dass der schwarze Hintereingang in den Genuss eines Anstrichs gekommen und nun hellgrau ist

    ;haha_

    Pessachfest

    Da bin ich mal neugierig, was da noch mit dem Essen kommt. Der Pizzaboden könnte ja auch ein ungesäuerter sein. Ich mag Kochbücher sehr gerne, vor Allem, wenn sie Geschichten erzählen. Nach Deiner Erzählung hier, schaute ich mal in die Pessachküche. Das sieht sehr spannend aus. Ein jüdisches Kochbuch fehlt mir noch in meiner Sammlung. Da muss ich doch mal auf die Suche gehen.

  • Da bin ich mal neugierig, was da noch mit dem Essen kommt.

    Also das mit dem Essen war teilweise wirklich problematisch. Frisches Brot ist in jüdisch geführten Läden schon mal gar nicht zu bekommen. In den Supermärkten sind sehr viele Regale zugehängt.

    In arabisch geführten Läden und Restaurants hingegen ist alles vorhanden.

  • Dass genau hier, nur einen Tag später, Ausschreitungen stattfinden werden, können wir nicht ahnen

    Da brechen die doch immer aus...

    aber was will man machen

    Falafel kaufen :D

    En Gedi Nature Reserve. Wir zahlen 30 Schekel pro Person Eintritt

    Oh, der war bei uns umsonst... Dafür haben Schafe oder sowas mit Steinen von oben in den Canyon gezielt die Touristen beschossen... kein Witz.

    Von der Festung hoch oben auf dem Berg müsste man einen grandiosen Ausblick über das Tote Meer haben

    Da muss man doch zum Sonnenaufgang hin... (und nicht an Feiertagen :D)

    dann treibt mich die Furcht vor einem Sonnenbrand wieder aus dem Wasser.

    Einfach mit dem Schlamm einreiben :D ist gut für die Haut und schützt vor Sonnenbrand.

    tja, blöd nur, dass ich meine SIM-Karte aus dem Handy genommen habe,

    Sag ich nix zu :D

  • 3. Tag: 06.04.2023 (Teil 1)


    We´ll stay in Eilat!


    Ein Tag Rotes Meer muss sein - wann kommt man mal wieder in diese Ecke des Planeten? Außerdem soll man hier gut schnorcheln können, das müssen wir testen. Wozu habe ich sonst mein Super-Duper-Iphone-Schnorchel-Unterwassergehäuse dabei? Ein Geburtstagsgeschenk meiner lieben Anja übrigens.

    Bei herrlich angenehmer Wärme gehe ich los, um etwas vom Bäcker zu holen. In Google Maps stehen diverse kleine Läden, wo auch Backwaren verkauft werden. Doch leider ist der Laden, den ich ansteuere, geschlossen: das einwöchige Pessach-Fest hat begonnen, eigentlich ja schon gestern. Sogar versiegelt ist der Mini-Markt, vor den Flügeln der Glastür klebt ein Aufkleber. Auch der Ofir-Markt gegenüber von unserem Apartment ist geschlossen. Ein anderer Supermarkt ebenfalls.


    Mit nur einem Joghurt und selbstgekochtem Kaffee als Frühstück und nach einem 100-Schekel-Bargeld-Tankstopp bei Yellow (Karten werden nicht akzeptiert) fahren wir zum Royal Beach - das ist da, wo die großen Eilat-Hotels stehen. Sieht ein bisschen wie Las Vegas mit Meer aus. Die Promenade, in deren Nähe wir parken, jedenfalls hat alle möglichen Geschäfte, auch teure, Restaurants und Hotels. Durchaus hübsch.


    Flug


    Das gilt auch für den Strand, wenngleich die Nähe zum Hafen immer noch keine Assoziationen mit einem exotischen Traumstrand zulässt.


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    Flug


    Wir suchen ein Bistro, Café oder Ähnliches. Finden wir aber nicht, selbst Mc Donalds hat geschlossen. Nur ganz vereinzelt beginnen so gegen zehn Uhr ein paar Restaurants draußen alles herzurichten - wir vermuten, es sind Palästinenser, für die die jüdischen Feiertage nicht gelten.


    Wir gehen über die Brücke, die die Lagune überspannt, bis zum Moriya Beach. Dort stoßen wir auf ein Bistro, das knackevoll ist. Wahrscheinlich lungern hier alle Touristen herum, die in ihren Hotels kein Frühstück bekommen. Während sich Ralf über ein israelisches Frühstück mit Rührei, Salat und Hummus hermacht, begnüge ich mich mit einem Cappuccino und einem Käseteilchen - noch ist ein wenig Obacht angesagt verdauungstechnisch.


    Zurück beim Auto haben wir zum Glück kein Ticket bekommen - mit den wenigen Münzen, die wir besitzen, dürfen wir hier eigentlich nicht länger als eine Stunde stehen. Die haben wir natürlich gnadenlos überzogen.


    Nun heißt es: Auf nach Ägypten!


    Also nicht ganz, unmittelbar vor der Grenze liegt das verlassene, dem Verfall preisgegebene ehemalige Hotel Princess, das dem davor liegenden Strand seinen Namen gegeben hat. Hier ist schon am späten Vormittag die Hölle los - kein Wunder, es ist ja Feiertag, die Leute haben frei und gehen an den Strand. Viele zum Schnorcheln, so wie wir. Der Strand erschöpft sich in einem schmalen Streifen Sand/Kies, davor liegt ein kleines Riff.


    Ach, Zelten am Strand ist übrigens verboten, wie auch das Schild mahnt auf dem Bild.


    Flug


    Wir gehen abwechselnd ins Wasser und teilen uns die Taucherbrille und den Schnorchel, die wir für schlappe zehn Euro eben an der Promenade erworben haben. Hier einige Videolinks:


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    Ungefähr eine Stunde bleiben wir, dann möchten wir den Coral Beach testen - mal sehen, wie es da aussieht.

    Von Land schon mal recht vielversprechend, nachdem wir beim Coral Beach Nature Reserve unseren Obolus in Höhe von 60 Schekel entrichtet haben:


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    Allerdings stellt sich heraus, dass man sich nur außerhalb der gelben Schwimmbojen aufhalten darf. Einerseits gut zum Schutz der Korallen, andererseits nicht so schön, weil man eben nicht mitten im Geschehen ist. Insgesamt trotzdem ein Kompromiss, den wir gerne akzeptieren.


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    Im Eintrittspreis enthalten sind Sitzgelegenheiten im Schatten - das ist ein echter Pluspunkt! Und der lange Steg ist auch ziemlich cool.


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    Natürlich testen wir auch hier die Sicht unter Wasser:


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    Schließlich sind wir der Meinung, dass es auch noch ein Urlaubsleben an Land gibt und nehmen Abschied vom Roten Meer. Unser nächstes Ziel ist der Timna Nationalpark, der nördlich von Eilat liegt - ein klassischer Wüstenpark. Doch leider verwechsele ich Timna mit dem Red Canyon, der ebenfalls nördlich liegt, aber nicht an der #90, sondern an der #12, die nahezu parallel verläuft, aber leicht nach Westen abdriftet. Als wir das Missgeschick bemerken, ist es schon zu spät zum Umdrehen, außerdem ist das auch alles halb so wild, weil wir den Red Canyon ebenfalls auf der Liste stehen haben. Dann machen wir den eben heute und Timna morgen - what shall´s?


    Der Highway führt unmittelbar rechts der israelisch-ägyptischen Grenze entlang, die quasi nur aus einem Zaun besteht. Dann geht es rechts ab auf eine unasphaltierte, mit jedem PKW, sogar unserem Kia, zu befahrene Straße. Wir kommen zu einem großen Parkplatz, auf dem nur wenige Autos stehen. Schnell eincremen, einen Blick auf die Karte, Gaia GPS starten zur Sicherheit, dann kann es losgehen.


    Wir folgen einem Trail, der leicht bergab in einen breiten Wash führt.


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    Eine Landschaft, die locker in den amerikanischen Südwesten passen würde. Arizona, Süd-Utah, Nord-New Mexico.


    Es folgt der eigentliche Canyon, der auf einer relativ kurzen Distanz schöne Slot-Passagen aufweist.


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    Spätestens jetzt sind wir überzeugt, dass an nichts zu erkennen ist, dass wir hier im Nahen Osten sind und nicht in den USA. Die Landschaft hat was von Little Wild Horse Canyon, um nur ein Beispiel zu nennen.


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