Castel Dome Mine Museum, AZ

  • Castel Dome Mine Museum


    Beim Milepost 55 der US95 fuhr ich links ab auf die Castle Dome Mine Road. Nach etwa 10 Meilen kommt man zum Castle Dome Silver Mines Museum and Ghost Town. Hier hat man über 25 Gebäude zusammengetragen, viele Gebäude sind entsprechend der damaligen Zeit eingerichtet.



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    Interessant könnte auch der halbe Meile geführte Hike durch den Castle Dome Mining District sein.


  • Dort fuhr ich dann auch fast pünktlich um 10:00 Uhr auf den Parkplatz. Wenn ich auch nur etwas früher hier gewesen wäre, hätte ich noch vor verschlossener Tür gestanden. Ups, da hatte ich ja noch mal Glück. ;) Glück war natürlich auch, dass ich erst einmal das Gelände für mich alleine hatte. Wenn auch nicht lange, denn schon kurz nach mir kam eine Familie aufs Gelände. Zirka eine ½ Std. später kam sogar noch eine Boyscout-Truppe an. Während ich über das Gelände streifte, war ich auf jeden Fall immer bemüht, alle Gruppen hinter mir zu lassen, was mir auch recht gut gelang.


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    Ein paar Facts zur Castle Dome Mine:
    Entdeckt wurden die Erzvorkommen 1862 von Jacob Snively. Es sollte aber noch weitere zwei Jahre dauern bis die Flora Tempel Mine 1864 als zweite Mine Arizonas patentiert wurde. Der Silber- und Bleiabbau boomte Ende des 19. Jahrhunderts in Arizona. Um 1880 sollen – glaubt man der Geschichte – ca. 3000 Menschen in Castle Dome gelebt haben, mehr als in Yuma zur gleichen Zeit.
    Ohne Eisenbahnzugang benötigte man allerdings einiges an Einfallreichtum um die Erzsendungen zu den Endabnehmern zu bringen. Im Jahre 1878 wurde daher in Castle Dome der damals weltweit größte Wagen, mit einer Kapazität von 20 Tonnen konstruiert. Man benötigte ein Team aus 40 Pferden bzw. Maultieren um dieses Gefährt zu bewegen. Erst 1979, als der Silberpreis auf seinen tiefsten Stand gefallen war, schloss die Mine, die somit die längste Laufzeit aller Minen in Arizona hatte.
    Die Mine wurde dann recht schnell vergessen und alles begann zu verlottern. 1993 kauften Allan und Stephanie Armstrong daher dieses Gelände auf und begannen mit der Restaurierung. Mittlerweile befinden sich 37 restaurierte Gebäude auf dem Gelände. Viele stammen aus Castle Dome, manche aber auch von Minen aus der Umgebung, ebenso wie die meisten Artefakte. Diese hat Allan Armstrong in mühsamer Kleinstarbeit aus den Minenschächten und eingestürzten Häusern geborgen. So kann man heute neben den Gebäuden auch eine Vielzahl an Kleinkram, wie Briefe, Zeitungen, Flaschen, Dosen, Tabak, Kleidung, Geschirr, Decken usw. besichtigen und das Leben der damaligen Zeit recht gut nachempfinden.

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    Durch das Living Museum zu laufen war wirklich sehr kurzweilig. Wahnsinn, was hier alles an Gebäuden zusammen getragen wurde. Man findet alles, was man zum damaligen Leben brauchte.


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    Es gibt Geschäfte, Zahnärzte, eine Bank, ein Hotel, eine Kirche, ein Sheriff-Büro mit Zelle, viele unterschiedliche Unterkünfte und einige Bars. In vielen Gebäuden befinden sich auch noch kleine Tafeln, die Geschichten über die Bewohner von Castle Domes erzählen, wie die des letzten Miners, Lyman Wall, der seinen Claim erst 1947 absteckte.


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    In den Hütten entdeckt man auch immer wieder Puppen, die in den Ecken sitzen oder hinter einem Tresen stehen. Ab und an haben sie mich wirklich zusammen fahren lassen. :EEK:


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    Mir haben am besten das Sheriffs Office, die kleine Kirche und die Bank gefallen. Im Hotel habe ich mich sehr nett mit einer älteren Dame unterhalten, die dort, gekleidet wie im 19. Jahrhundert, Besucher empfängt und über die Geschichte des Gebäudes informiert. Später habe ich dann auch noch ihren Mann kennen gelernt, der in der Flora Temple Bar – als Sheriff verkleidet, etwas über die Gefährlichkeit der damaligen Zeit erzählt.


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    Noch ein paar Impressionen:


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    Mein Streifzug durch das Gelände hat sicher eine gute Stunde gedauert. Dabei habe ich hunderte von Fotos geschossen, die alle in der Fotogalerie zu finden sind. Nachdem es in diesem Teil des Museum immer trubeliger wurde, bin ich zurück zu Silverfox, um den kurzen Weg bis zum Parkplatz des Minendistrikts zu fahren.


    Als ich bei Silverfox ankam, sah ich schon aus ein paar Metern Entfernung, dass ich das Fenster der Fahrertür offen gelassen hatte. :EEK: Wie ihr euch denken könnt, bekam ich einen heftigen Schreck! Ich hatte zwar meinen Rucksack, mit Geld, Kreditkarten und Papieren dabei, aber mein gesamtes Gepäck war ja noch im Auto und ein Teil meiner Fotoausrüstung. :EEK: Recht schnell stellte ich zum Glück fest, dass nichts weggekommen war! Da hatte ich ja nochmal Willi….ähm Schwein gehabt! :schaem:


    Überraschender Weise gab es im Minendistrikt noch einiges zu entdecken. Erwartet hatte ich nur Minenschächte, daher war ich dann doch sehr erstaunt, noch recht gut erhaltene Unterkünfte der Minenarbeiter vorzufinden. Auch gab es wieder diese Puppen, die überall standen und lagen und mich zusammen zucken ließen. Am faszinierendsten fand ich all die Kleinigkeiten, wie Geschirr, Kochutensilien bis hin zu den Badeutensilien, die zusammen getragen wurden. Auch hier kann man in alle Gebäude hinein gehen - wie schon vorher in Castel Dome. Schilder wie: „Berühren verboten“ hat man sich gleich gespart, man hofft wohl darauf, dass sich Besucher von den Kleinoden fernhalten, was sie wohl auch machen, sonst wäre schon vieles nicht mehr zu sehen.


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    Auch hier gab es wieder Tafeln mit kleinen Storys aus der damaligen Zeit. So erfährt man, dass es auch Minen gab, die in Besitz von Frauen waren, wie zum Beispiel von Rita aus Tennessee.


    Ritas Story:
    Sie kam 1883 nach Castle Dome auf der Suche nach einem Mann. Gefunden hat sie eine Silbermine. Man erzählt sich, dass ihre Behausung eine der Aufwendigsten zur damaligen Zeit war. So hatte sie einen ebenen sandigen Platz für ihr Zelt gefunden, baute einen Herd/Ofen mit einem Steinabzug und Treppen um bequem in die jeweiligen Ebenen ihrer Behausung zu gelangen. Den Schacht für Ihre Silbermine grub sie im Alleingang. Bei Rita war jeder immer herzlich willkommen. Bei ihr stand ständig ein Topf mit Bohnen und eine Kanne heißen Kaffees auf dem Herd.
    Ein Rätsel bleibt, ob sie letztendlich einen Mann gefunden hat.

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    Am Ende des Minendistriktes gelangt man an einen alten Friedhof. Auf kleinen Tafeln kann man hier nachlesen, dass einige der hier Begrabenen durch eine Bleivergiftung der besonderen Art verstorben sind.
    Die Zeiten waren halt rau Ende des 19. Jahrhunderts. Das letzte Grab stammt aus dem Jahre 1930.


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    Noch eine kleine Geschichte zum Schluss:
    Zur damaligen Zeit war es wünschenswert, wenn Musik in einer Bar gespielt wurde. Castle Dome prahlte damit, 5 Bars innerhalb einer Meile zu besitzen. Eines Tages kam eine kleine Klavierspielerin aus dem hintersten östlichen Winkel des Landes mit ihrem Klavier nach Castle Dome. Ihr Spiel war so lieblich, dass es alle die es hörten verzauberte und die Minenarbeiter sowie die Städter lagen ihr zu Füßen. Als eines Tages ein gut aussehender Spieler nach Castle Dome kam verliebte sich die kleine Klavierspielerin Hals über Kopf in ihn und folgte ihm nach San Francisco wo sie ihn auch heiratete. Ihr Klavier ließ sie zurück. Der hübsche Spieler verfolgte leider auch nach der Heirat weiter seine Spielerkarriere und so war es nicht verwunderlich, dass man schon nach einer kurzen Zeit hörte, dass die kleine Klavierspielerin ermordet wurde. Ihr Mann war zusammen mit ihrem kleinen Vermögen, das sie mit Klavierspielen verdient hatte – verschwunden. Das Klavier stand weiterhin in der Bar und verstaubte. Ab und an setzte sich jemand an das Klavier um es zu spielen. Aber nachdem dann jeweils die Geschichte der kleinen Klavierspielerin erzählt wurde, brachte es niemand über das Herz zu spielen.
    Der Legende nach wurde das Klavier dann letztendlich in einem alten Bergwerk gelagert. Als man es nach vielen Jahren herauf zog, konnte man noch immer darauf spielen. Was für eine traurige Geschichte.


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    Um ¼ vor 12 war ich zurück am Parkplatz. Das Minenmuseum – mit all seinen interessanten Geschichten – hat mir sehr gut gefallen. Nun wurde es aber wirklich Zeit Abschied zu nehmen, denn ich wollte heute ja noch einiges erleben.

  • Hinten in den Bergen ist eine Erhebung zu erkennen. Diese stellt ein Castle dar und daher der Name Castle Dome Ghost Town.


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    Die Zufahrt war besser als gedacht. Nun standen wir vor dem Tor der Stadt. Vor dem geschlossenen Tor!

    Plötzlich tuckelt ein ATV vom Gelände an das Tor. Ein älterer Herr mit Arm in Gips. Hallo, hallo ihr wollt also die Ghost Town besuchen ? Das ist also die Dame welche Geburtstag hat ! Ja, von mir aus auch heute.

    Hier ist der Torschlüssel, schließ auf und lass das Tor offen ich fahre schon mal zurück, wir treffen uns im Office. Ok.


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    Gut geparkt betraten wir die Holzhütte. Links STß der ältere Herr und rechts im uralt Sessel sein Kumpel. Er erklärte uns kurz die Stadt und das es auch eine sehr interessante Minentour gibt. Wir entschieden uns nur für die Stadt und bezahlten den Eintritt.

    Schaut so lange wie ihr wollt, ihr könnt in jedes Haus, nur macht danach bitte immer gut die Türen zu, der Wind schlägt sonst alles darin kaputt. Ok, machen wir.

    Lasst Euch so viel Zeit wie Ihr wollt, nur verschließt das Tor wenn ihr fahrt wieder richtig. Tschau -tschau.


    Ja wie geil war das denn ? Die ganze Ghost Town nur für uns. Das macht das Ganze doch gleich noch spannender, mystischer, bringt noch mehr Fun.

    24 Hauptgebäude umfast die Stadt. Die Wege und Bauten sehr schön hergerichtet. Allein dafür hatte sich die Fahrt und das Telefonat schon gelohnt.


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    Auf der Veranda machten wir dann passend zum wilden Westen ein Picknick mit gebackenen Bohnen aus der Dose und kühlen Getränken. Mutter war ja früher immer sehr abgeneigt von meinen USA Reise Essgewohnheiten. Denn seit Jahre essen ich auf Wanderungen gebackene Bohnen oder Chili aus der Dose. Kalt. Doch seit unserer ersten gemeinsamen Tour mag sie diese auch und somit wird die Notration immer wieder auch so gern gegessen.


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    Jedes Gebäude kann betreten werden und jedes ist über und über gefüllt mit allen möglichen Utensilien, immer passend entweder als Wohnhaus ,Geschäft, Bank, Schule, Gefängnis, Hotel, Saloon oder Werkstadt.


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    Mutter hatte gleich mal durchgefegt weil der Betreiber ja aktuell nicht konnte.


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    Nach getaner Arbeit hat sie sich im Saloon einen doppelte Whisky gegönnt.


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    Nach allerlei interessantem Inventar, habe ich im Diner noch ein wenig mit Molly geflirtet. Sie war aber sehr schüchtern und wortkarg.


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    Nach 3 Stunden verließen wir die Stadt und waren uns einig, die Ghost Town gemischt mit dem Erlebten zählt zu den Highlights dieser Tour.

    Am Tor haben wir noch einmal in alle Richtungen gewunken, ordnungsgemäß verschlossen und fuhren los.

  • Das Castle Dome Mine Museum liegt im Süden Arizonas in den südlichen Ausläufern der Kofa Mountains. Wenn man auf der US 95 von Yuma nach Quartzsite fährt, befindet sich die Abzweigung dorthin bei Milemarker 55. Ausgeschildert ist es nicht. Von da fährt man 10 Meilen auf der Castle Dome Mine Road nach Nordosten (die letzten 7 Meilen als breite Gravel Road). Eintritt derzeit 15.- Dollar pro Person. Achtung: in der Wintersaison, also von 14. Oktober bis 30. April, ist die Ghost Town täglich von 10-17 Uhr geöffnet. Im Sommer, von 1. April bis 13. Oktober muss man vorher anrufen und nach den Öffnungszeiten fragen bzw. einen Besuch vereinbaren, Tel. 928-920-3062.


    Das Mining Museum besteht aus zwei Bereichen. Das ist einmal die Ghost Town, die aus etwa 20 Gebäuden besteht - Hotel mit Pianobar und Saloon, Sheriff's Offce mit Gefängniszelle, Kirche, Schule, Krämerladen und viele andere. Alle sind mit den alten Original Möbeln und viel Krimskrams von früher liebevoll eingerichtet, so dass man das Gefühl hat, mitten in einem Western Movie zu sein, Die Gebäude stammen aus der Umgebung und wurden hier wieder neu aufgebaut.


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    Nach der Besichtigung der Ghost Town kann man noch auf einem Rundweg den ehemaligen Castle Dome Mining District erkunden. Dafür fährt man vom Parkplatz zurück zur Zufahrtsstraße und parkt dort. Der Weg beginnt auf der Straßenseite gegenüber und ist geschätzt etwa 1,5 Kilometer lang. Unterwegs gibt es kleine Rastbänke. Zu sehen gibt es hier ehemalige Mineneingänge und zahlreiche weitere Gebäude, die noch an genau der gleichen Stelle stehen wie früher.


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    Noch ein bisschen zur Geschichte.


    Das Castle Dome Mining Camp entstand 1863. Abgebaut wurden hier neben Silber, geringen Mengen an Zink, Kupfer und Gold auch beträchtliche Mengen an Blei. Verschifft wurde das gewonnene Erz über den neu errichteten Umschlagplatz Castle Dome Landing am Ufer des Colorado, das sich schnell zu einem blühenden kleinen Hafenort mit über 3.000 Einwohnern entwickelte. Knapp 20 Jahre später ließen die Erträge nach und 1884 wurde das Post Office von Castle Dome Landing geschlossen.


    Vor und während des 1. und 2. Weltkriegs wurden die Minen erneut in Betrieb genommen, um die dringend für Kriegszwecke benötigten Bleivorkommen abzubauen. Als nach Ende des 2. Weltkriegs der Bedarf an Blei drastisch sank und ein Weiterbetrieb der Minen nicht mehr rentabel war, verfiel der Ort wieder. 1978 wurden die Minen endgültig geschlossen. Castle Dome Landing versank mit dem Bau des Imperial Dam in den Fluten des neu entstandenen Martinez Lake.


    1994 wurde das Gebiet des ehemaligen Castle Dome Mining District von Allen and Stephanie Armstrong aufgekauft und mit Hilfe vieler Freiwilliger und Sachspenden in ein großes Freiluftmuseum verwandelt.

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