Fredensborg
Am frühen Nachmittag fahre ich weiter nach Schloss Fredensborg. Nur etwa eine halbe Stunde dauert die Fahrt und doch könnte der Kontrast nicht größer sein, denn Fredensborg ist ein verschlafenes kleines Örtchen, das vom prächtigen Schloss dominiert wird.
Und wieder habe ich Glück und erhasche doch tatsächlich den letzten der wenigen kostenlosen Parkplätze direkt vor dem Eingang. Heute ist übrigens der letzte Tag in 2015, an dem das Schloss geöffnet ist. Es ist noch immer königliche Residenz und deshalb nur für 4 Wochen im Jahr von Mitte Juli bis Mitte August zu besichtigen. Ich kaufe mein Ticket und da es bis zur nächsten englischsprachigen Führung noch ein wenig Zeit ist, schaue ich mich zuerst auf dem Gelände um.
Das Schloss ist von einem schönen und weitläufigen Park umgeben, der 1760 von Nicolas-Henri Jardin entworfen wurde. Teile des Parks sind übrigens, im Gegensatz zum Schloss, das ganze Jahr über zugänglich. Das prächtige Ensemble wird auch das dänische Versailles genannt.
Schloss Fredensborg wurde zwischen 1720 und 1722 von Friedrich IV. im italienischen Stil erbaut. Es gilt als ein Beispiel des nordischen Barocks. Der Name Fredensborg heißt übrigens übersetzt Friedensburg und soll an den zwischen Dänemark und Schweden geschlossenen Frieden am Ende des Großen Nordischen Krieges erinnern.
Ein kleiner Teil des Gartens aber ist der königlichen Familie vorbehalten, wenn sie im Frühjahr und Herbst hier verweilt. Diese Einblicke gibt es also auch nur während der einmonatigen Öffnung des Schlosses zu sehen.
Anschließend besichtige ich das Schloss auf einer Führung. Hier darf aber nicht fotografiert werden, da es sich um Wohnräume der Königin handelt. Ähnlich wird das auch im Buckingham Palace in London gehandhabt. Die Führung ist sehr interessant und kurzweilig. Man erfährt einiges über die Königin und ihre Aufenthalte hier. Besonders interessant ist der große Saal, in dem schon viele Staatsgäste empfangen wurden. Und die durften sich hier auch verewigen, mit einer Signatur eingeritzt in das Glas der Fenster.
Nun wird es aber Zeit, Fredensborg zu verlassen und wieder Richtung Gedser aufzubrechen, denn ich will ja meine Fähre nach Rostock nicht verpassen. Das Wetter ist noch immer großartig und so fahre ich mit heruntergeklapptem Verdeck durch das ländliche Seeland.