Fremont Indian State Park & Museum, Utah

  • Ich habe ganz entsetzt festgestellt, daß es zu diesem interessanten State Park noch gar keinen Thread gibt – das muß dringend geändert werden! :gg:


    In erster Linie ist der Fremont Indian State Park natürlich etwas für Rock Art Fans, aber es gibt dort auch schöne Landschaft zu bewundern. Für alle, die z.B. von der Gegend um Price (Stichworte: Nine Mile Canyon, Wedge Overlook…) in Richtung Bryce Canyon unterwegs ist, ist es ein lohnenswerter Zwischenstop, der keinen großen Umweg darstellt. Von Richfield z.B. muß man nicht einmal eine halbe Stunde fahren.


    Zeitbedarf: Eine Stunde sollte man mindestens einplanen, um sich im Museum umzusehen und 1-2 der kurzen Trails zu machen. Ich war eine knappe halbe Stunde im Museum und habe mich draußen dann noch etwa eine Stunde aufgehalten. Natürlich könnte man dort auch viel mehr Zeit verbringen, aber für einen ersten Eindruck genügen 1-2 Stunden.


    Wie kommt man hin? Der Park liegt fast direkt am I-70. Man nimmt die Ausfahrt 17, und von dort ist der Park bestens beschildert.


    Natürlich ist das Visitor Center die erste Anlaufstelle, aber man sollte durchaus auf der Fahrt vom Interstate dorthin schon die Augen aufhalten, denn entlang der Clear Creek Canyon Road befinden sich einige Petroglyphs und Pictographs an den Felswänden.




    Im Visitor Center bezahlt man den Eintritt; er beträgt derzeit 3$ pro Person bzw. 6$ pro Fahrzeug.


    Hier bekommt man auch laminierte Trail Guides, die man nach draußen mitnehmen kann und dann wieder zurückgibt.




    Vorher empfiehlt sich aber noch ein Abstecher ins überraschend große und liebevoll gestaltete Museum, das auch mit einigen seltenen Fundstücken (z.B. ein paar Fremont Figurines – kleine Figuren aus ungebranntem Ton, die nur von den Fremont hergestellt wurden und ansonsten im Südwesten unbekannt waren) aufwarten kann. Sorry, die Qualität der Bilder ist leider nicht so toll – war ein bißchen duster da drin.




    Man kann auch ein nachgebautes Pithouse sehen…



    …und für die Kinder (kleine und große ;) ) gibt’s u.a. Mikroskope, unter denen man Tonscherben genauer begutachten kann.



    Besonders interessant fand ich die Gesichtsrekonstruktion einer Frau anhand der Replik eines Schädels, der hier mal gefunden wurde.





    Wenn man heutzutage über die Interstates brettert, vergißt man ja gerne mal, daß hier vor Jahrhunderten viele Menschen gelebt haben. Im Gebiet des Fremont Indian SP gab es vor ca. 900 Jahren beispielsweise über 60 Pithouses, d.h. das war schon ein ziemlich großes Dorf für damalige Verhältnisse. Leider wurde der Interstate mitten durch dieses Gebiet gebaut, und man sieht auf der anderen Seite die Five Finger Ridge, auf der sich der Großteil dieses „Dorfes“ befand.




    Die Rock Art in dem Gebiet kann man über verschiedene Trails erkunden. Für den Anfang empfehlenswert ist auf jeden Fall der kurze, auch rollstuhlgeeignete „Parade of Rock Art Trail“, der gleich beim Visitor Center beginnt. Hier kann man einige Petroglyphs bewundern, die allerdings teilweise etwas weit vom Trail entfernt sind – zum Fotografieren sollte man also schon etwas Zoom haben. :gg: Manche sind aber auch fast direkt neben dem Trail.






    Ich habe dann noch den „Court of the Ceremonies Trail gemacht“, der aber eher enttäuschend war, denn sooo umwerfend fand ich die Rock Art hier nicht.



    Der Trail führt ein Stück nach oben…



    …und bietet einen guten Blick auf die Five Finger Ridge auf der anderen Seite des Interstate.



    Am Ende gibt’s noch ein Pithouse und ein Granary (beides rekonstruiert) zu bewundern.




    Wenn man genug von der Rock Art hat und vielleicht Richtung Bryce Canyon weiterfahren will, empfiehlt es sich, nicht zum Exit 17 und auf den Interstate zurückzufahren, sondern der Clear Creek Canyon Road nach Osten zu folgen, die hier parallel zum Interstate verläuft. Die Felsformationen vulkanischen Ursprungs, an denen die Straße verläuft, sind nämlich durchaus auch einen Blick wert.




    Die Straße trifft dann direkt auf die 89 nach Süden, die übrigens eine hervorragende Alternative zur I-15 ist. Was es dort landschaftlich zu sehen gibt, könnt ihr in meinem Tagesbericht sehen.


    Mein Fazit: Man sollte hier keine so beeindruckenden Kunstwerke wie z.B. an der McConkie Ranch bei Vernal erwarten, aber hier punktet meines Erachtens die Kombination von Rock Art und Landschaft, deshalb ist der Park auch für Rock Art Banausen ;) ein netter Zwischenstop. Ein weiterer Pluspunkt ist, daß man die Rock Art hier ohne großen Aufwand sehen kann, d.h. ohne meilenweit über ungeteerte Straßen fahren und ewig wandern zu müssen. Für jeden, der sich für die Kultur der Fremont interessiert (die ja – m.E. zu unrecht – gerne zugunsten der Ancestral Puebloans vernachlässigt wird), ist der Park mit dem tollen Museum ein Muß. ;;NiCKi;:


    Hier noch die offizielle Websiteund die Park-Broschüre zum Download.

  • Wie oft sind wir auf der Interstate schon daran vorbeigedüst. Aber im März liegt dort meist viel Schnee und da macht ein Stopp keinen Sinn.


    Sollte ich mal zu einer anderen Jahreszeit in der Nähe sein ...


    Vielen Dank fürs Vorstellen, Claudia :!! .


    LG,


    Ilona

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