Das Castle (Burg, Schloß, Festung etc.pp) der Woche

    • Offizieller Beitrag

    Schloß Westerwinkel bei Herbern


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    Das Wasserschloß soll auf eine Burganlage aus dem Jahre 1225 zurück gehen. Mit dieser hat es aber nichts mehr gemein. Die Vorburg ist aus den Jahren 1663-1668. Theodor Hermann von Merveldt gelang es die Burg aus dem Hohenlimburger Lehnsverhältnis herauszulösen, gegen die Zahlung von Geld versteht sich. Vom Kaiser 1668 in den Reichsfreiherrenstand erhoben, erforderte eine neues Repräsentationsgebäude, eines der frühesten Barokschlösser westfalens entstand. 1726 kam dann noch der Grafentitel hinzu.


    Der Park des wasserschlosses ist frei begehbar, drum herum liegt der gleichnamige Golfplatz und zur Einkehr gibt es das Gasthaus zum letzten Tee. :gg:


    Die Vorburg mit Zugbrücke





    deren Nordflügel





    und der Uhrenturm





    Von der Vorburg durch ein weiteren Graben getrennt, das Festungsartige Schloss, quadratisch, praktisch, mit je einem Turm an der Ecke.




    wieder durch das Tor der Vorburg



    und die konplette Westansicht






    und von Süden



    Auf dem Rückweg nach Hause stand dann noch bei Walstedde diese Mühle im Weg rum.



    Zwei Gründe führten uns hierher, ein Bericht von Otto und zweistens, der Castleentzug nach dem Englandurlaub. ;;NiCKi;:

    • Offizieller Beitrag

    Sparrenburg in Bielefeld


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    Die Sparrenburg liegt auf dem, wen wunderst es, 180m hohen Sparrenberg am Bielefelder Pass über den Teutoburger Wald. Sie ist die nördlichste erhaltene Spornburg (auf einem Bergrücken gelegene Burg die nach mindestens zwei Seiten abfällt, hier sind es drei) Deutschlands
    Die heutige Festungsanlage aus dem 16.Jhd. geht auf eine Burg aus 13.Jhd. zurück, die durch die Grafen von Ravensberg vor 1250 errichten ließen. Der nominell letzte Graf zu Ravensberg war Kaiser Wilhelm II. ;,cOOlMan;: Ein anderer bekannter deutscher Fürst hielt sich hier öfters auf, der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg (1620-1688), Herzog von Preußen. Der Typ machte den Weg frei zum Aufstieg Brandenburg-Preußens. Die Sparrenburg diente ihm als westfälische Nebenresidenz, auch zwei seiner Kinder wurden hier geboren.

    Die 1612 durch ein Erdbeben beschädigte Burg, gehörte zwar seit dem Vertrag von Xanten 1614 , der den Erbfolgestreit beendete, zu Brandenburg Preußen, errichtet wurde aber die heutige Festung durch die derer zu Jülich Kleve-Berg. Preußen räumte zunächst seinen holländischen Verbündeten das Besatzungsrecht ein. So um 1615 trudelten dann die Holländer ein. Die mußten dann während des Dreißigjährigen Krieges 1623 den Spaniern weichen, die wiederum 1637 nach einer einjährigen Belagerung durch Schweden und Hessen, diese übergeben mußten. 1642 wurde sie dann den verbündeten Franzosen überlassen. Im Westfälischen Frieden von 1648 wurde die Zugehörigkeit zu Brandenburg-Preußen bestätigt.

    Ende des 17.Jhd. war der Kasten militärisch veraltet, diente teils als Gefängnis, teils war sie dem Verfall preisgegeben. Die Außenmauern und Gebäude wurden in den 1770er abgetragen und zum Bau der noch heute existiereden 55er Kaserne verwendet.

    Mit dem Aufkommen der Burgenromantik im 19. Jhd, wendete sich das Blatt wieder. Ein Verein zur "Wiederherstellung des Tirmes auf dem Sparrenberge" wurde gegründet um den Bergfried 1842/43 neu zu errichten. 1879 konnte die Stadt Bielefeld die Ruine für 8934,90 Mark vom preußischen Staat erwerben. Ein Schnäppchen, wurde doch der Wert ursprünglich auf 70.000 Mark taxiert. Das heutige Palas Gebäude entsteht 1886/88.

    Durch Luftangriff am 30.09.1944 schwer beschädigt, wurde die Festung von 1948 bis 1987 restauriert! Seit 2007 buddelt man wieder. 2008 entdeckte man zwei neue Schächte und ein unbekanntes Gewölbe.


    2009 wurde hier 4 Tage lang Szenen für den Film "Die Bielfeld Verschörung" gedreht. Ich kenne zwar den Film, das da aber Szenen auf der Sparrenburg entstanden, ist an mir vorbei gegangen.
    In den dazugehörigen unterirdischen Gängen und Kasematten der Festung bin ich als Kind immer gerne herumgelaufen.



    Mühlenrondell, Scherpentiner, Bergfried und Neuer Palas



    Scherpentiner, Bergfried und Palas

    • Offizieller Beitrag

    20km westlich der Sparrenburg liegt auf den Höhen des Teutoburgerwalds die Burg Ravensberg.


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    Also fahren wir da auch mal schnell noch hin, bevor Väterchen Frost kommt. ;;NiCKi;:





    Vorbei an bunten Bäumen,








    bunten Gräben





    und bunten Kühen,








    erreichen wir nach 20km far away from home den Fuß des Teutos,





    wo oben auf dem Kamm die Stammburg der Ravensberger Grafen liegt.



    Die Besonderheit der Burg ist die Tropfenform seines Bergfrieds, vermutlich aus dem Jahr 1141, dem ersten Jahr der urkundlichen Erwähnung der Burg. In den Jahren danach wurden erst die Ringmauer und die Vorburg mit einem weiteren Turm errichtet, der aber längst in den Wirren der Geschichte untergegangen ist.



    1346 starben die Ravensberger Grafen aus und die Burg ging an die Rheinländer Jülich-Berg über. Auch wenn die Rheinländer sich wenig um ihren weit entfernten Besitz kümmerten, die Burg war bis 1673 militärisch besetzt. 1623 wurde sie während des Dreißigjährigen Krieges durch die Holländer eingenommen. Kein geringerer als Feldherr Tilly eilte herbei um sie zurück zu erobern, scheiterte jedoch, die Holländer hatten sich uneinnehmbar verschanzt. Nach dem Beschuss durch die Kanonen des Bischoffs von Münster :EEK: wurde die Burg so stark beschädigt, so das sie ihre militärische Bedeutung verlor und fortan als Steinbruch diente.
    Auch hier verhalf die Ruinenromatik des 19. Jhd. der Burg zum Erhalt. 1836 wurde nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel der Verfall gestoppt und auf dem Turm eine Aussichtsplattform errichtet. Von nun an mutierte die Ruine zu einem beliebten Ausflugsziel. 1867/68 wurde das baufällige Forthaus durch Karl Friedrich Schinkel durch den heutigen Neubau ersetzt, für dessen Bau Kaiser Wilhelm I einige tausend Mark zur Verfügung stellte.




    Nachdem Zweiten Weltkrieg kam die Burg in den Besitz des Landes NRW, welches sich nun gar nicht um ihren Erhalt kümmerte. 2002 wurde sie für einen Euro an eine Stiftung verkauft. Hab ich leider zu spät von erfahren. Ich hätte den Kauf erwogen. Als Kind wollte ich immer, das Papa die Burg kauft. ;;NiCKi;: Nach der Restauration wäre ich zwar pleite gewesen, aber immerhin Burgherr. ;;NiCKi;:;;NiCKi;: Man sollte doch öfters Zeitung lesen. :nw:


    Über den Hermannsweg Richtung Halle verschwinden wir wieder, denn gut besucht an Wochenenden ist sie immer noch, ganz wie zu Kaiser Wilhelms Zeiten.



  • Ich habe diesen Thread mal wieder hervorgekramt, da ich in der letzen Woche ein bisschen in Mecklenburg-Vorpommern unterwegs war und dort auch ein paar Schlösser besucht habe. Wer mitgerätselt hat, hat das ja schon entdeckt. ;) :MG:


    Schloss Hohenzieritz


    In die Geschichte ging das das Schloss Hohenzieritz als Sterbeort der Königin Luise von Preußen ein, die hier am 19. Juli 1810 im Alter von nur 34 Jahren einem Lungenleiden erlag. Sehr bald entwickelte sich der Sterbeort der Königin zu einer Erinnerungsstätte. Und das ist er noch heute.



    Doch die Geschichte von Hohenzieritz beginnt schon viele Jahrhundertefrüher. Die erste urkundliche Erwähnung stammt bereits aus dem Jahr 1170. Im Laufe der folgenden Jahrhunderte hatte das Gut vieleEigentümer, bevor es 1768 zurück an den regierenden Landesherren, Herzog Adolph Friedrich IV. zu Mecklenburg-Strelitz, fiel. Er schenkte es dann 1770 seinem jüngeren Bruder Carl II. Bereits kurze Zeit später beganndieser das Anwesen auszubauen. Insperiert wird er dabei von derenglischen Gartenarchitektur, die Carl II. auf einer Reise zu seinerSchwester, der englischen Königin Charlotte, kennenlernte. Umgesetzt wurde das Projekt vom englischen Gärtner Archibald Thompson.



    Parallel zur Entstehung der Gartenanlage, begann Carl II. auch das Herrenhaus zu einem Schloss umzubauen. Besonders nachdem er 1794 als Regent antrat, lies Carl II. das Schloß aufwendig ausstatten. Vieles davon ging jedoch nach dem 2. Weltkrieg für immer verloren, denn die Rote Armee besetzte das Schloß und einige Zeit gab es sogar einen Abrißbefehl für das Haus. Zu DDR-Zeiten waren dann hier ein Verwaltungen, ein Konsum und später eine Landwirtschaftsschule untergebracht. Nach der Wende stand das Schloß lange Zeit leer, bevor es vom Land Mecklenburg-Vorpommern aufwendig restauriert wurde. Im Großteil des Gebäudes ist heute die Zentrale des Nationalparks Müritz ansässig, doch das Sterbezimmer der Königin ist seit 2000 wieder als Museum zu sehen.



    Auch im Park erinnert ein Tempel an die beliebte Königin, deren erster Sohn seinem Vater als Friedrich Wilhelm IV. auf den Thron folgte. Als dieser kinderlos starb, folgte auch ihr jüngerer Sohn auf den Thron und wurde zum Kaiser Wilhelm I. gekrönt.



    Ebenso im Park findet sich dieses Denkmal, dass Carl Herzog zu Mecklenburg 1798 zu Ehren seiner 2 Ehefrauen sowie seiner Kinder errichten ließ.



    Die ehemalige Schloßkirche, die sich nur unweit des Schlosses befindet, wurde 1806 im Auftrag von Herzog Carl II. erbaut. Den Eingang zieren ein Dreiecksgiebel und Halbsäulen dorischen Stils.



    Der Schloßpark von Hohenzieritz ist heute täglich geöffnet und der Eintritt ist frei. Die Luisenedenkstätte ist dienstags bis sonntags für Besucher offen. Hier werden €3 Eintritt verlagt, die auch zum Besuch der wechselnden Sonderausstellungen berechtigen.



    Zu finden ist das Schloß im kleinen Örtchen Hohenzieritz, dass etwa 30 Minuten von Waren (Müritz) entfernt ist.

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