Wilmington, NC und die USS North Carolina

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    Wilmington, NC liegt am Fear River an der Atlantikküste, neben der historischen Altstadt und seinen herrschaftlichen Häusern im Antebellum Stil, der Grund, warum sich Menschen in diese Ecke verirren.







    Neben dem Tourismus spielt auch die Filmindustrie eine Rolle, so ist dem ein oder anderen bestimmt Cape Fear - Cap der Angst ein Begriff. Ehemaligen Teenies die Serie Dawson Creek, der Grund, neben der USS North Carolina, warum es mich 1999 in diese Gegend verschlug. 1999, der Grund auch für die schlechte Quali der Bilder, aber was Besseres hat meine Mottenkiste nicht zu bieten. :nw:




    Wilmington erhielt seinen Namen zu Ehren des engl. Earl of Wilmington. Der Typ der der Verrazano Bridge in NY seinen Namen gab, Giovanni da Verrazano, soll sich als erster Weißer Europäer hier blicken gelassen haben, Anfang des 16 Jhd. soll das gewesen sein. Erst um 1720 sollen sich erste engl. Kolonisten hier eingenistet haben, bis 1733 kann Wilmington seine Wurzeln zurückverfolgen, mit der Ansiedlung von John Watson. Der nannte aber die Siedlung Neu Karthago (New Cathage). :EEK: Später hieß es New Liverpool, dann New Town, sehr einfallsreich, woraus Newton wurde. Da es aber schon ein Newton gab, das Newton, wo die Colonial Verwaltung der Kolonie North Carolina gegründet wurde, nannte der damalige Gouvernor Gabriel Johnston die Stadt 1739/40 nach Spencer Compton, dem Earl of Wilmington Wilmington. Sklavenhandel und Holz für den Schiffsbau begründen den Aufstieg von Wilmington.




    In den 1830er wurde Pläne geschmiedet eine Eisenbahnlinie nach Raleigh zu bauen. Deren Bürger gingen dieses unternehmerische Wagnis aber nicht ein und so wurde der Endpunkt der Linie nach Weldon, NC verlegt. Als man 1840 (!) den Bau vollendete, war das die längste eingleisige Strecke der Welt. Die Eisenbahngesellschaft betrieb auch eine Dampfschifflinie nach Charleston, SC.


    1854 brannten die ersten Gaslampen als Straßenbeleuchtung.

    Während des Bürgerkrieges war Wilmington eine Hauptbasis der konföderierten Blockadebrecher. Damit war Schluss als im Februar 1865 nach der Schlacht um WilmingtonUnionstruppen die Stadt eroberten.
    Da die meisten Kampfhandlungen außerhalb der Stadt stattfanden, blieben viele Antebellum Häuser vor der Zerstörung bewahrt.








    Während des Zweiten Weltkrieges wurden in der North Carolina Shipbuilding Company243 Liberty Schiffe (Frachter) gebaut.
    Ab Februar 1944 bis April 1946 waren hier in drei Kriegsgefangenenlagern 550 Angehörige des ehemaligen Deutschen Afrikakorps untergebracht. An der Stelle befindet sich heute ein Marker.



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    Am Westufer des Fear Rivers liegt das heutige Museumschiff USS North Carolina vor Anker.



    So sagt man. Eigentlich müsste es heißen, im Schlamm. ;)



    Einer Bürgerinitiative ist es zu verdanken, das USS NC 1959 nicht verschrottet wurde. Am 1. Juni 1960 wurde die North Carolina aus den Schiffsregistern der Marine gestrichen, am 6. September wurde das ausgemusterte Kriegsschiff dem Staat North Carolina überschrieben. Ende September wurde das Schiff von Bayonne nach Wilmington geschleppt, wo es am 2. Oktober 1961 an seinem heutigen Liegeplatz am Ufer des Cape Fear River festgemacht wurde. Am 29. April 1962 wurde das Schiff als Museumsschiff der Öffentlichkeit zugänglich gemacht Quelle Wiki


    Die Planungen für die ersten Schlachschiffneubauten begannen auf Basis des Washingtoner Flottenabkommens 1933. Als der Bau 1936 genehmigt wurde, war es der erste Neubau seit der Fertigstellung der West Virgina 1923!
    Gebaut bei Brooklyn Navy Yard erfolgte der Stapellauf am 13.06.1940 nach 3 Jahren Bauzeit. Die Tochter des Gouverneurs von North Carolina Miss Isabel Young Hoey taufte sie auf den Namen North Carolina. Bis zu ihrer Indienststellung am 09. April 1941 hat ihr Bau 77 Millionen Dollar gekostet!!!
    Länge 222 Meter
    Breite 33 Meter
    36000 BRT
    121000 PS
    Höchstgeschwindigkeit 27,3 Knoten
    Reichweite bei Marschgeschwindigkeit von 15 Knoten 14200 Seemeilen


    Die anfänglich zur Selbstverteidigung eingebauten 1,1 Zoll Flakvierlingsgeschütze und Maschinengewehre erwiesen sich schnell als wirkungslos und wurden durch 15 40-mm-Vierlinge und 36 20-mm-Geschütze ersetzt. Die Decksartillerie bestand aus 9 40cm Geschützen in drei Drillingstürmen, zwei auf dem Vorschiff



    und einem auf dem Achterschiff. Dazu gesellten sich 20 12,7cm Geschützen in 10 Zwillingstürmen.






    Zur Fernaufklärung, Satellit gab es ja damals noch nicht, dienten 3 Vought OS2U Wasserflugzeuge.



    Nach dem Krieg diente sie als Schulschiff und bereits am 27. Juni 1947 wurde die North Carolina außer Dienst gestellt und der Reserveflotte in Bayonne, New Jersey, überstellt.


    Beeindruckend und beklemmend wird es, wenn man in das Innere des Schiffes kommt. Beeindruckend, wie können hier 2339 Mann überhaupt schlafen? Gar nicht, es gab nur Hängematten für ein Drittel der Besatzung.
    Beklemmend, wenn man durch die Luken in den Schiffsrumpf zum Maschinenraum, Wäscherei , etc hinuntersteigt, 20cm Panzerstahl liegen dann über einem, ein stählender Sarg. Man bekommt sogar bis in den Raum des Rudergestänges, mit anderen Worten, man kommt überall hin.












    Öffnungszeiten Sommer: 8:00 am – 8:00 pm
    Öffnungszeiten Winter: 8:00 am – 5:00 pm


    ab 12 Jahren $12
    ab 6 Jahren $6


    Zeitbedarf je nach Interessenlage 2-4 Stunden :pfeiff:


    Link:
    http://www.battleshipnc.com/

  • Wilmington


    Der Weg nun zur südlichsten Stadt North Carolinas, nach Wilmington. Als erstes fahre ich zum historischen Bellamy Mansion, das ich auch besichtigen möchte.


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    Neben dem Haus befindet sich ein kleiner Parkplatz, wo ich meinen Mietwagen abstelle. Dann betrete ich durch die Gartenpforte das Grundstück und kaufe mein Ticket im Visitor Center. Gleich daneben liegt dieses Gebäude, ein sogenanntes Negro House aus dem Jahr 1859. Negro Houses wurden auf Stadtgrundstücken als Sklavenunterkünfte erbaut. Solche Häuser gibt es nur noch selten, denn auf den meisten Grundstücken wurden sie später weggerissen. Dieses Exemplar ist aber vollständig erhalten und kann auch von innen besichtigt werden.


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    Durch den Garten gehe ich dann zum Herrenhaus. Es wurde 1859-61 für John Dillard Bellamy erbaut, der Arzt, Geschäftsmann und Plantagenbesitzer war. Im Bürgerkrieg, nach dem Fall von Fort Fisher, wurde das Haus von Unionstruppen besetzt, die hier ihr Hauptquartier während der Belagerung von Wilmington einrichteten. Später bekam die Familie das Haus zurück und lebte hier bis 1972. Danach wurde es einer Stiftung übergeben, die es noch heute verwaltet und für Besucher öffnet.


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    Sehr gut gefällt mir, dass ich die Wahl habe, ob ich mich einer Tour anschließen will oder allein mit einem gedruckten Guide durch das Haus gehen will. Leider sind nur wenige Stücke aus der Zeit der Bellamys im Haus erhalten geblieben, denn spätere Generationen richteten sich mehrmals neu ein und von der ursprünglichen Ausstattung ist nach dem Bürgerkrieg auch vieles verloren gegangen.


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    Ich darf nicht nur das Erdgeschoss und den ersten Stock anschauen, sondern auch bis unter das Dach kriechen. Hier oben waren Kinderzimmer und Lagerräume und dann gibt es noch eine weitere Treppe, die noch höher hinaus führt.


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    Das Bellamy Mansion hat nämlich auch einen sogenannten Widows Walk, eine Art kleines Türmchen auf dem Dach, von dem man einen tollen Rundumblick hat. Der Name Widows Walk kommt übrigens aus der Seefahrt, denn früher standen oft die Frauen auf solchen Ausgucken und schauten aufs Meer, um ihre Männer zu erwarten, die aber so manches Mal auf See geblieben sind. Dieser Widows Walk hat übrigens keinen Rundumblick mehr, denn die Kirche baute ihren Turm genau auf eine Seite. Das erboste Mr. Bellamy so sehr, dass er zeitlebens mit der Kirche im Klinsch lag.


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    Schließlich klettere ich alle Etagen wieder nach unten und lande zum Schluss auf der hinteren Terrasse, die in den Garten führt, wo ich mich noch ein wenig umschaue.


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    Nach diesem schönen Herrenhaus starte ich meinen Rundgang durch die Stadt. Zuerst lande ich beim Latimer House, das an einigen Tagen auch zur Besichtigung offen steht, heute aber leider nicht. Das Haus wurde 1852 für den Geschäftsmann Zebulon Latimer erbaut und zwar in perfekter Symmetrie. Bis 1963 wohnte die Familie hier, bevor das Haus der Sitz der Cape Fear Historical Society wurde und damit ein Museum.


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    Tolles Südstaatenflair hat auch die historische City Hall von Wilmington, die den Namen Thalian Hall trägt. 1858 erbaut ist sie noch heute ein Schmuckstück im historischen Stadtzentrum von Wilmington.


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    Toll anzusehen ist auch das leuchtend rote New Hanover County Courthouse, das von Alfred Eichberg entworfen und 1892 erbaut wurde.


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    Ich biege in Richtung Flussufer ab und komme am Burgwin-Wright House vorbei, das bereits 1771 im Kolonialstil erbaut wurde. Auch dieses Haus ist heute ein Museum, hat aber ebenfalls schon geschlossen.


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    Nur wenige Meter weiter kreuzt die historische Front Street meinen Weg. In den alten Gebäuden sind heute viele Geschäfte und Restaurants untergebracht.


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    Auf der Rückseite eines dieser Gebäude stoße ich auf eine weiteres historisches Relikt, die Cotton Exchange, ein Lagerhaus, in dem früher Bauwolle umgeschlagen wurde. Bis 1950 befand sich hier der wohl größte Umschlagplatz für Baumwolle an der gesamten Ostküste, heute sind Geschäfte und Restaurants eingezogen. Doch eine kleine Ausstellung deutet auf die Geschichte des Gebäudes hin.


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    Und wenn nebenan schon ein German Cafe ist, dann muss ich doch zumindest auch mal einen Blick auf die Speisekarte werfen.


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    Essen will ich dort aber nicht, sondern setze meinen kleinen Spaziergang fort. Dabei begegnen mir diese beiden "Osterhasen".


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    Das Ende meines Spaziergangs führt mich schließlich zum Custom House. 1814 kaufte der amerikanische Staat das Grundstück und ließ 1844 dieses Gebäude errichten, in dem die Zölle des nahen Hafens von Wilmington entrichtet werden mussten. 1915 war das Gebäude schließlich endgültig zu klein, da der Hafen immer wuchs und wurde zu diesen riesigen Bau erweitert. Auch heute noch gibt es im Customs House staatliche Büros, doch die Hafen- und Zollverwaltung ist bereits 1960 in den neuen, größeren Hafen südlich der Stadt umgezogen.


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    Bevor ich ins Hotel fahre, will ich noch das schöne Frühsommerwetter nutzen und etwas an den Atlantik fahren. Auch vor Wilmington liegen, wie an so vielen Orten der Ostküste, Barrier Island, die meist kleine Strandorte beherbergen. Ich entscheide mich nach Kure Beach zu fahren. Mitten im Ort stelle ich mein Auto ab und schaue mich etwas um. Dabei gelange ich zum Pier, den ich bis zum Ende ablaufe und den Anglern eine Weile beim Fischen zusehe.


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