Krankenversicherung für USA


  • :EEK:


    Und die da drüben wollen weiterhin keine Krankenversicherung?


    Würde ich in den USA wohnen, wäre mir sicher jeden Tag schlecht. "Bloß nicht krank werden, bloß nicht krank werden, bloß nicht krank werden "


    Glaub mal nicht, dass das hier viel billiger ist. Es kommt nur keine Rechnung, wenn du gesetzlich versichert bist. ;) :MG:

  • Zitat von »betty80«
    Glaub mal nicht, dass das hier viel billiger ist.



    glaub ich


    Ich nicht, denn ich weiß recht gut, was so manche Behandlung kostet.


    Das Einzige, was die Preise drüben noch mehr in die Höhe treibt, sind die Versicherungsprämien für Ärzte. Da sie bei einer Klage ja Millionen zahlen müssen.


    das ist ja das Gute, deswegen verstehe ich nicht, wieso sich die Amis weigern, sich versichern zu lassen.


    Es geht nicht ums versichern lassen, sondern ums Zwangsversichern. So wie es hier üblich ist. Es muss doch jeder selbst wissen, ob er das braucht oder nicht. Eine Hausratversicherung wird mir auch nciht aufgezwungen und trotzdem habe ich eine.


    Und Autos versichern sie drüben gesetzlich ja auch nur ganz niedrig. Auch damit kannst du dich fürs Leben verschulden, wenn du nicht freiwillig aufstockst. Das Problem ist also schon etwas differenzierter.

  • Man muss aber auch bedenken, dass Notfälle in den USA kostenlos behandelt werden.
    Wir haben darüber im Spital auch ausführlich geplaudert (während die Infusion getropft hat).


    Susannes Behandlung wäre also aus allgemeinen Mitteln bezahlt worden. Es kam auch die Aussage, dass so etwas in diesem Spital auch sehr oft vorkommt und das Argument (vor allem der Republikaner), dass sie nicht für andere zahlen wollen, damit sinnlos ist, weil die Kosten sowieso auf die Allgemeinheit aufgeteilt werden.


    Nachdem Geburten auch Notfälle sind, ist das die Variante der Mexikanerinnen kurz vor der Geburt einzureisen (legal oder illegal) und dann mit den Wehen im Spital aufzutauchen.
    Geburt ist kostenlos und das Baby automatisch US Staatsbürger

  • ;;NiCKi;: Es wird keiner einfach abgewiesen.


    Aber wenn du natürlich als Privatpatiet behandelt wirst, was bei Touris ja eigentlich der fall ist, kostet es.


    Das war auch in Australien so, nicht nur in USA. Da habe ich auch eine schöne Rechnung bekommen.

    • Offizieller Beitrag

    Also ich bin privat versichert und weiß daher so in etwa, was sowas kostet. Für diese Behandlung würde man in Deutschland nie und nimmer 3200€ (entsprechend $4200) bezahlen, auch nicht bei einem bei Privatpatienten üblichen Steigerungssatz von 2,3. Eine Infusion, eine Spritze und ein dazugehöriges Rezept würden hier maximal 10% davon kosten, selbst mit Aufschlägen fürs Wochenende, die Nacht oder den Chefarzt.


  • Ich nicht, denn ich weiß recht gut, was so manche Behandlung kostet.


    sollte heißen, ich stimme dir zu ;;NiCKi;:


    Trotzdem bin ich der Meinung, daß eine KV Pflicht sein sollte. (wenigstens für die Grundversorgung) Die möglichen Kosten für Behandlungen übersteigen mit Sicherheit die Kosten einer tropfenden Waschmaschine, die dafür sorgt, daß beim Untermieter die Tapete von den Wänden fällt.
    Auch wenn ich in der Notaufnahme vermutlich kostenlos behandelt werde, so ist es dort sicher nicht jedesmal mit einem Pflaster getan. Mir wäre das Risiko zu groß. Dafür bin ich zu ungerne ohne Geld :nw:

  • sollte heißen, ich stimme dir zu ;;NiCKi;:


    Sorry, das habe ich dann falsch verstanden.


    Mir wäre das Risiko zu groß. Dafür bin ich zu ungerne ohne Geld :nw:

    Mir auch. Also entscheide ich mich für eine KV.


    Wie mir das Risiko bei anderen Sachen auch zu groß ist. Aber ich glaube auch, dass es die Entscheidung eines jeden Einzelnen sein sollte und nicht die des Staates. :nw: Ist meine Ansicht.

  • das ist ja das Gute, deswegen verstehe ich nicht, wieso sich die Amis weigern, sich versichern zu lassen


    Das Problem ist/war weniger, dass alle gegen eine Krankenversicherung oder gegen eine Versicherungspflicht sind. Viele wollten nur, dass die Bundesstaaten das regulieren und waren dagegen, dass Washington (also der Bund) das reguliert.


    Das ist für mich sogar ein wenig nachvollziehbar, denn ich versuche mir vorzustellen, was hier loswäre, wenn die EU auf die Idee käme, man müsse eine EU-weite Krankenversicherung einführen.


    Viele sind übrigens auch gegen Obamas Reform, weil sie ihnen nicht weit genug geht.



    Das Einzige, was die Preise drüben noch mehr in die Höhe treibt, sind die Versicherungsprämien für Ärzte. Da sie bei einer Klage ja Millionen zahlen müssen.


    Das ist nicht das Einzige. Was die Preise vor allem in die Höhe treibt ist EMTALA (Emergency Medical Treatment and Active Labor Act). Demnach müssen alle Krankenhäuser, die Medicare- und Medicaid-Mittel wollen, alle Notfälle behandeln, auch wenn der Patient kein Geld oder keine Krankenversicherung hat. Und diese Behandlungskosten werden dann auf die umgelegt, die zahlen können bzw. versichert sind. Ich erinnere mich an Zahlen von vor ca. 5 Jahrem, demnach wurde für über die Hälfte (!) aller Notfallbehandlungen nicht bezahlt. Kein Wunder, dass das dann teuer für den Rest wird.



    Es muss doch jeder selbst wissen, ob er das braucht oder nicht. Eine Hausratversicherung wird mir auch nciht aufgezwungen und trotzdem habe ich eine.


    Nicht alles was hinkt, ist ein Vergleich.



    Aber ich glaube auch, dass es die Entscheidung eines jeden Einzelnen sein sollte und nicht die des Staates.


    Und wenn einer keine hat, hat er Pech gehabt und wir lassen ihn sterben?

  • Das ist nicht das Einzige. Was die Preise vor allem in die Höhe treibt ist EMTALA (Emergency Medical Treatment and Active Labor Act). Demnach müssen alle Krankenhäuser, die Medicare- und Medicaid-Mittel wollen, alle Notfälle behandeln, auch wenn der Patient kein Geld oder keine Krankenversicherung hat. Und diese Behandlungskosten werden dann auf die umgelegt, die zahlen können bzw. versichert sind. Ich erinnere mich an Zahlen von vor ca. 5 Jahrem, demnach wurde für über die Hälfte (!) aller Notfallbehandlungen nicht bezahlt. Kein Wunder, dass das dann teuer für den Rest wird.


    Genau das ist es, was ich vorhin meinte.

  • Zitat von »betty80«
    Aber ich glaube auch, dass es die Entscheidung eines jeden Einzelnen sein sollte und nicht die des Staates.




    Und wenn einer keine hat, hat er Pech gehabt und wir lassen ihn sterben?


    Das ist auch keine Aussage. :nw: Es geht hier ja nicht nur um Notfallversorgung. Und auch in D ist nicht einfach jemand gestorben, wo es noch keine Pflicht gab.


    Und auch in D zahlt die Kasse nicht immer alles, selbst wenn es ein Arzt als lebensnotwendig ansieht. Sonst müsste es auch keinen medizinischen Dienst geben und auch dann kommen Kassen nicht für alle Behandlungen auf.


    Aber das würde jetzt wirklich zu weit gehen, das alles durchzukauen. Ich bin nur gegen die Pflicht, nicht gegen die Versicherung. Man kann Menschen auch anders dazu bringen sich zu versichern.


    Und sterben wir der jenige dann wohl auch nicht. Er ist eher erstmal verschuldet. Das ist die Konsequenz.

  • Und auch in D ist nicht einfach jemand gestorben, wo es noch keine Pflicht gab.


    Das war eine rhetorische Frage von mir. ;)



    Man kann Menschen auch anders dazu bringen sich zu versichern.


    Nicht alle, befürchte ich, denn:



    Und sterben wir der jenige dann wohl auch nicht. Er ist eher erstmal verschuldet. Das ist die Konsequenz.


    Natürlich stirbt er nicht, weil ihm in lebensbedrohlichen Situationen trotzdem geholfen wird. Hier wie drüben. Aber auf den Kosten dafür bleibt dann das Krankenhaus und letztendlich die Versicherten sitzen. Freiwilligkeit funktioniert bei Versicherungen doch nur, wenn ich bei Nichtabschluss der Versicherung auf dem Risiko sitzen bleibe und das nicht auf die Allgemeinheit abwälzen kann.



    (Mal ganz davon abgesehen, dass es bei vielen Krankheiten deutlich billiger ist, die gleich zu behandeln und nicht erst abzuwarten, bis es lebensgefährlich wird. Da könnte das amerikanische Gesundheitssystem wahnsinnig viel Geld einsparen.)

  • also müßte man die Einstellung "ist mir doch egal, wer meine Behandlung zahlt. Ich jedenfalls nicht" ändern. Wenn ich keine KV hab, weiß aber, daß das Krankenhaus sich das Geld bei anderen holt, dann würde ich mich auch nicht versichern. Denk ich.
    Oder denke ich falsch? ?(

  • Oder denke ich falsch? ?(


    Nein.


    Wer das Geld hat, wird sich oft trotzdem versichern, eben weil es oft besser ist, die Krankheit gleich zu behandeln und nicht zu verschleppen und abzuwarten, bis es lebensgefährlich wird. Aber wenn man knapp bei Kasse ist...


    Anderes Problem ist, dass die Versicherungen nicht jeden nehmen, bzw. nur zu horrenden Prämien. Halt je nach Alter, Gesundheitszustand und Vorbelastungen.

  • ok, also verdienen auch die Krankenversicherungen auf die Finger geklopft, weil denen uU mal wieder der Profit wichtiger als die Gesundheit der Patienten ist.
    "Angebohrener Herzfehler? Oh, tut mir Leid, wir können sie nicht verichern, das wäre zu teuer für uns. Suchen sie sich wen anderen. Schönen Tag noch!"


    :EEK:

    • Offizieller Beitrag

    Freiwilligkeit funktioniert bei Versicherungen doch nur, wenn ich bei Nichtabschluss der Versicherung auf dem Risiko sitzen bleibe und das nicht auf die Allgemeinheit abwälzen kann.


    Und wer sich dann freiwillig nicht versichert, bei entsprechendem Vermögen zum Zeitpunkt der Willenserklärung, der muß dann in Kauf nehmen, wenn sein Vermögen futsch ist, das ihm keiner hilft.
    Alle anderen werden pflichtversichert.


    Das würde ich unterschreiben.

  • Anderes Problem ist, dass die Versicherungen nicht jeden nehmen, bzw. nur zu horrenden Prämien. Halt je nach Alter, Gesundheitszustand und Vorbelastungen.


    In gewisser Weise gilt das in D aber aus. Denn wir haben hier ja eigentlich 2 Systeme. Bei privaten KVs wird ja auf diese Sachen auch geschaut. :nw: Nur die GKV muss jeden nehmen. Allen voran die AOK. Das spiegelt sich dann z.B. auch den Leistungen wieder, die sie anbieten oder ebend auch nicht. Weil sie es ja mit dem Betrag nicht abferdern können.


    Ich bin allerdings absolut dafür, dass es auch in den USA zumindest die Grundversorgung für jeden geben sollte, der sie will. Und er nicht einfach abgelehnt werden kann, weil er etwas hat, obwohl er eine Versicherung will.


    Denen muss der Profit wichtig sein, sonst gehen sie irgendwann pleite.


    Richtig.


    Und da wird bei der GKV durch die Politik geregelt. Was das ist, was ich am Meisten kritisiere, denn diese Firmen arbeiten am Schlechtesten.



    PS: Ich glaube auch nicht, dass in den $4200 nur eine Untersuchung + Spritze drin war. Da war bestimmt schon ein bisschen mehr nötig, für die Diagnose.


    Auch wenn ich betrachte, dass Haiko gerade $1300 gezahlt. Bei uns waren es im ER damals $600 mit Augenarzt.

  • Weiss gar nicht wo was wie warum schon Vor-Versichert ist. Am Ende will ja dann doch niemand bezahlen :)


    Ich löse meistens beim Flug auch noch eine Reiseversicherung (ELVIA) aber da ist glaube ich keine Gesundheitskosten drin.....Gute Frage

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!