Heute gibt es wieder einen Doppelpack
Montag, 20.09.2010
Gestern Abend hat der Wind langsam nachgelassen, die Brandung war allerdings bis in den morgen zu hören.
Im Bett ist es so gemütlich, dass ich erst um halb neun aufstehe.
Das Frühstück in der Sonne ist genial, eigentlich will ich noch gar nicht weg.
Aber zwei Ruhetage hintereinander? Das geht nicht, ich bin ja nicht zum Spaß hier.
Ich packe meine Siebensachen, befreie alles so gut es geht vom Sand, stelle das Rad´l auf den Fahrradträger und verabschiede
mich von den Nachbarn.
Diese sind dann auch vollzählig angetreten, sie wollen wissen ob ich mich auch festfahre.
Diesen Gefallen tue ich ihnen aber nicht.
Bewegte Bilder von der Abfahrt
Der Sandweg ist im letzten Teil sehr tief, aber mein Bulli gräbt sich durch. Die schmale Spur und das geringe Gewicht
sind ein klarer Vorteil.
Der erste Spot heute ist nicht weit entfernt. Bei Multeddu gibt es wieder einen bizarren Felsen zu bewundern, den
Roccia dell´Elefante.
Beim einparken scheppert es plötzlich, ich mache ein freundliches "Heute schon genickt?"
Was war das? Vor lauter schauen auf den Steinelefanten habe ich nicht bemerkt, dass der "Gravel Road Parkplatz" etwa 15 cm. unterhalb des Straßenniveaus
liegt. Ich bin einfach die Stufe runtergefahren. Passiert ist glücklicherweise nichts, der großen Bodenfreiheit sei Dank.
So wie die Straße aussieht, ist es aber nicht nur mir so gegangen. Deutliche Krater und auch einige Ölflecken sprechen Bände.
Leider ist das Licht nicht optimal, wer hierher kommt sollte das Fotoshooting am Nachmittag machen.
Anschließend geht es weiter nach Stintina, vorher noch vorbei an Porto Torres, das ich aber links, ääähhm rechts liegen lasse.
Der Grund ist einfach: Im Hintergrund sind riesige Industrieanlagen zu sehen, es stinkt erbärmlich. Da verzichte ich auf Sightseeing.
In Stintino decke ich mich mit frischem Brot ein, anschließend geht es weiter zum Spiagga della Pelosa.
Der wird in jedem Reiseführer als einer der schönsten Strände hoch gejubelt.
Ich kriege eher die Krise. Alles voll, kein Parkplatz zu bekommen.
Bei einem Fußgängerüberweg bleibe ich kurz stehen, ich möchte wissen was da so toll ist.
OK, der Strand ist ganz nett, aber die Leute liegen auf dem Strand wie die Sardinen. Umdrehen geht nur auf Kommando.
Nein Danke, das ist nix für meinereiner.
Weiter geht es an der Küste entlang, hier mache ich auch meine Mittagspause.
Das nächste Ziel ist Argentiera, hier habe ich eine weitere Stellplatzempfehlung bekommen.
Aber was soll ich sagen; Ich habe auch diesen Stellplatz nicht gefunden.
Ich fahre weiter quer durch die Pampa zum Lago Barratz.
Man kommt leider nur sehr schwer ran an den See.
Auf der Westseite ist vor dem See auch noch ein Wassergraben über den man nicht hinüberkommt.
Am nordwestlichen Ende gibt es einen Wanderweg zum See und auch ein paar Stichstraßen.
Dort parke ich und laufe runter zum See. Leider ist außer ein paar Kormoranen nichts zu sehen.
Etwas enttäuscht verlasse ich den See und mache mich auf die Suche nach meinem heutigen Übernachtungsplatz.
Fündig werde ich beim Torre del Porticciolo. Ich checke auf dem gleichnamigen Campingplatz ein und stelle mein Womo auf.
Der Campingplatz hat ein eigenes Schwimmbad, nicht schlecht.
Was mir aber beim einchecken nicht gesagt wurde; In der Bar und dem Restaurant kann man nur mit einer prepaid Magnetkarte zahlen, Cash oder bezahlen mit einer
Kreditkarte ist nicht möglich, das Gleiche gilt für den Supermarkt. Mein Kommentar: ......
Das erinnert eher an Ferienclub, als an einen Campingplatz.
So verzichte ich auf den Restaurantbesuch, es gibt wieder diätetische kalte Küche.
Der Ausblick auf den Torre ist ganz nett, aber nix besonderes.
Ich lasse den Abend gemütlich vor dem Womo ausklingen.
Dienstag, 21.09.2010
Heute verzichte ich auf ein Frühstück.
Ich mache mir nur einen Kaffee, dann verlasse ich den Campingplatz Torre del Porticciolo.
Bis auf das komische und gewiss nicht einladende Kassensystem war der CG in Ordnung.
Der Grund, warum ich so früh starte ist ganz einfach. Ich will zur Grotta di Nettuno.
Und ich möchte dort sein, bevor der Besucheransturm beginnt.
Was mir aber schon jetzt Sorgen macht, ist das Wetter. Es ist ziemlich bewölkt, das gefällt mir gar nicht.
Auf dem Weg zur Grotta die Nettuno fährt man an einer schönen Steilküste entlang.
Am Parkplatz angekommen erwartet mich eine Enttäuschung. Wegen Bauarbeiten ist der Zugang über die Treppe gesperrt.
Eine Besuch wäre nur möglich, wenn man mit dem Boot hinfährt.
Also wieder zurück.
Eine Bucht vorher ist der Bootsanleger, aber was soll ich sagen; Inzwischen parken hier 3 Reisebusse.
Nein Danke, das will ich mir nicht antun. Ich verzichte auf einen Besuch.
Über Fertilia und Alghero, hier halte ich nur kurz zum Einkaufen, fahre ich Richtung Bosa.
Auf einen Sightseeing Bummel durch Alghero habe ich irgendwie keine Lust.
Nach Alghero wird die Küste sehr schön. Mich erinnert die Küste teilweise an den HWY 1 in Kalifornien.
In einem Reiseführer habe ich gelesen, dass hier an diesem Küstenabschnitt die letzten Gänsegeier Sardiniens leben.
Mit einem Auge auf die Straße und dem anderen in die Luft gerichtet, fahre ich diese tolle Strecke.
Und tatsächlich, in Höhe des Monte Mannu sehe ich plötzlich große Vögel auf einem Felsen sitzen.
Ich stehe bestimmt gut eine Stunde neben der Straße und versuche, brauchbare Aufnahmen hinzubekommen.
Leider werden die Fotos nicht besonders gut, die Vögel sind sehr weit entfernt. Das Fokussieren ist schwer.
Als es zu tröpfeln beginnt reicht es. Ich packe mein Stativ und das Ofenrohr ein und fahre weiter.
Kurz vor Bosa, in einer Bucht knapp hinter dem Torre Argentina sehe ich einen Campingplatz, der direkt am Wasser liegt.
Ich checke ein, zahle einen durchschnittlichen Preis, (15€ incl. Strom, Wasser) und stelle mein Womo direkt über dem Hochufer auf.
Außer mir sind nur noch ein paar Hightech Camper mir riesigen Womos auf dem Platz.
Am Nachmittag läuft die Klimaanlage, am Abend richten sich die Sattelitenschüsseln auf.
Im freien bewegen sie sich fast gar nicht.
Beim Kaffee trinken bemerke ich den Nachteil dieses Campingplatzes. Es gibt Wespen ohne Ende.
Ich zücke meine chemische Keule und versuche mich auf diesem Weg der Wespen zu erwehren.
Es gelingt nur bedingt.
Ich werde zwar nicht gestochen, es ist aber unangenehm, wenn man nichts anfassen kann ohne nachzusehen ob nicht eine Wespe draufsitzt.
Barfußlaufen ist auch nicht möglich.
Ich stromere ein bisserl durch die angrenzende Bucht, leider ist die Bilderausbeute nicht besonders.
Am Abend verschwinden die Wespen, und es wird doch noch ganz gemütlich.
Heute schaue ich nur auf´s Meer und sinniere.