Mit dem Womo nach Sardinien / Herbst 2010

Zitat von bausrod

Ja leck, Elmar! Die Bilder vom Strand mit Steinen sind ja super geworden!!! ich beneide ich im Nachhinein richtig!

Aber dass, da lebendige Rosswürste bei Deinem Grill rumlaufen finde ich dreist!!!

Hi Berni
Die Ecke war ganz nett
Die Pferdl waren mir frei laufend lieber als auf dem Grill.

OT: Morgen mal Skype??

Zitat von Canyoncrawler

Da bin ich mal sehr gespannt.
In Arbatax waren wir auch und haben auch dort übernachtet auf einem Campingplatz.

Hi Kate
Da bin ich dann gespannt, wie es Euch gefallen hat.

Zitat von Globi

So etwas hatten wir auch auf unserem Camper, als wir in Australien waren.
Ist schon irgendwie praktisch, allerdings waren wir dann doch überwiegend auf Campingplätzen mit Stromanschluss.

Hi Gundi
Die Solarpanele waren mit die besten Investitionen.
In diesem Urlaub war ich häufiger auf CG und hätte sie nicht zwingend gebraucht.
Wenn ich in Griechenland bin, komme ich in 3 Wochen höchstens einmal auf einen CG.
Dann geht gar nichts ohne diese Kraftwerke.

Donnerstag, 07.10.2010

Beim Aufstehen am Morgen ist es schön und warm.
Nach dem Frühstück mache ich mich auf den Weg ins Hinterland, heute ist wieder etwas Bewegung angesagt.

Von Marina di Gairo fahre ich über Bari Sardo und Loceri erst nach Lanusei.

Schon hier fällt mir auf, dass die Landschaft ganz anders ist, als ich es die letzten Wochen gewohnt war.
Es ist richtig Gebirgig.
Ein paar Kilometer nach Lanusei biege ich nach links auf die 198 nach Gairo ab.
Diese Straßen kosten Zeit. Es geht ständig Bergauf und Bergab, und das ganze mit vielen Kurven und Kehren.
Nach Ussassai dauert es noch ein bisschen, aber irgendwann kommt die Abzweigung zum Foresta Demaniale Montarbu.
Bis hier bin ich schon über 2 Stunden unterwegs, viel länger als geplant.
Die Straße wird immer enger und nach etwa 5 KM kommt das ersehnte Hinweisschild auf den Foresta Montarbu.

Noch ein bisserl weiter endet die Teerstraße, die letzten 8km sind nur ein Feldweg.

Probleme bereitet die Strecke nicht, sie ist in einem guten Zustand.

Am Forsthaus parke ich meinen Bus und besorge mir Infomaterial.
Ich bekomme eine Karte und marschiere nachdem ich meinen Rucksack gepackt habe los.
Der Wanderweg ist gut ausgeschildert.
Anfangs führt er durch den Wald, auf der einen Seite ein Steilhang auf der anderen Seite ein Bach.

Leider gibt es auch viele Mücken. Es sind zwar keine dieser Biester die stechen, aber sie nerven.

Etwas später wird es steiler und damit auch anstrengender.
Die Vegetation wird lichter, das letzte Stück führt über einen nur noch mit Buschwerk bewachsenen Hang.

Am Gipfel angekommen genieße ich die gute Rundumsicht.

Meine Hoffnung, Adler zu sehen erfüllt sich leider nicht.

Eigentlich wollte ich hier oben meine Mittagspause machen, der kühle Wind sorgt aber dafür, dass ich meinen Plan umwerfe.
Auf der anderen Seite des Berges mache ich mich an den Abstieg.
Die Aussicht ist immer noch toll. Allerdings muss man aufpassen wo man hin tritt.
Der Regen hat tiefe Rinnen in den Weg gewaschen, es liegt viel loses großes Geröll herum.
Mehrfach rutsche ich aus, stürze aber nicht.

Ein kleines Ratespiel veranstalte ich unterwegs dann auch noch.
Die 10 Punkte Frage geht so: Wo ist der richtige Weg?

Ich weiß es nicht, der Wanderführer ist mal wieder ungenau, eine Beschilderung gibt es nicht.

Dem Gefühl nach folge ich einem Forstweg. Etwas später erweist sich;
Es ist die richtige Richtung, zwar nicht der beschriebene Weg im Wanderführer, aber egal.

An einem Wildgehege vorbei geht es zurück zum Forsthaus. Welche Tiere in dem Gehege leben sehe ich leider nicht.
Ich kann zwar mehrfach Bewegungen im Wald wahrnehmen, erkenne aber nichts.

Mein Fazit: Eine Wanderung, die sich lohnt

Zurück am Womo beeile ich mich heute mehr als sonst.
Es ist später Nachmittag und ich habe noch eine weite Rückfahrt über Ulassai und Jerzu weiter bis zum Lido Orri vor mir.

In Jerzu, (ich glaube zumindest, dass es hier war) bin ich froh, dass mein Bus so klein und kompakt ist.
Die Hauptstraße ist zu dieser Uhrzeit eine Einbahnstraße, dummerweise nicht in meine Richtung.

Es gibt eine Ausweichstrecke, die allerdings nur für PKW zugelassen ist. Alle anderen müssen warten.

Ortsdurchfahrt Jerzu Dauer: 3.48 Minuten. Nichts für Leute mit Platzangst.

Zurück auf der 125 fahre ich nach Norden, verpasse aber leider die Ausfahrt zur Marina die Cea.

Ich merke den Fauxpas aber erst, als ich das Hinweisschild auf den Lido Orri sehe.
Am Campingplatz ist niemand zu sehen, also zumindest kein Angestellter.

Ein anderer Camper gibt mir den Rat, mein Womo einfach aufzustellen. Der Eigentümer würde ab und zu mit dem Mofa vorbeikommen und die neuen Camper dann aufnehmen.
Genau so ist es dann auch. Ois easy!

Jeder Camper hat seine eigene Toilette, die er absperren kann. Ein toller Service.
Nur die Duschen sind für alle gemeinsam.

Der Strand kann sich auch sehen lassen.

Nach einem kleinen Abendessen sitze ich wie üblich vor dem Womo und lese.

08.10.2010

Ruhetag
Es passiert das Übliche. Baden, mit dem Radl in die nächsten Buchten usw.

Der Strand ist ja toll, da hätte ich auch einen Ruhetag eingelegt

Gruß

Sandra

Zitat von Canyonmurmel

Der Strand ist ja toll, da hätte ich auch einen Ruhetag eingelegt

Hi Sandra
Da habe ich Euch nicht alles gezeigt. In der Blickrichtung war Ruhe und Karibikfeeling. In der anderen Richtung war der Strand zwar nicht voll, aber gut besucht.

Zitat von Saguaro

Genau, da muss man nicht täglich aufn Berg .

Hi Ilona
Wer wird denn so lauf faul sein??

Zitat von Yukon1

Ich glaube, ich hätte auf Dich gewartet, bis Du den Berg geschafft hättest.
Und hätte das Bier kalt gehalten.

Hi Toni
Ich habe den Verdacht, dass ich mich hätte beeilen müssen.

Zitat von Matze

Ich bin heute wieder richtig zufrieden mit diesem Tag ... Fühle mich in bergiger Gegend einfach wohler. Gefällt mir Deine Wanderung, mit der tollen Sicht auf die umliegenden Berge.
Gab es denn keine Campplatz in den Bergen ...

Hi Matze
Ich finde die Mischung aus Berge und Strand sogar noch besser als nur Strand oder nur Berge.
Die Aussicht von da oben war wirklich toll. Schade, dass das mit der geplanten Panoramaaufnahme nicht geklappt hat.
Die Campingplätze liegen alle in unmittelbarer Nähe zur Küste. Einen Stellplatz hätte ich aber mit Sicherheit gefunden.
Übernachten wollte ich aber am Meer. Allein schon wegen der Temperaturen.

Zitat von bikejoe

Ich glaube, da wäre sogar ich schwach geworden!

Hi Joe
Warum auch nicht?

Zitat von bikejoe

AUTSCH! Und die parken da noch am Straßenrand!
Viele Menschen wohnen da aber nicht, ist ja wie ausgestorben.

Das war schon lustig zum durchfahren. Nur wie dieser Balkon aufgetaucht ist, habe ich kurz Panik wegen meines Hochdaches bekommen.
Die Leute waren alle auf der Hauptstraße. Diejenige, die ich nicht befahren konnte. Da oben tobte das Einkaufsleben.

Zitat von viator

Ja, die Fahrerei in der gEgend kann schon ganz schön Zeitmin Anspruch nehmen.

Hi Dieter
Das war eine Sache, die ich ganz schön unterschätzt hatte. Kein Vergleich mit den Straßen an der Küste.

Zitat von Globi

Und dann zum Abschluss noch dieser tolle Strand! Sind das Granitfelsen? Die Felsblöcke erinnern mich ein wenig an Bilder von den Seychellen (selber war ich leider noch nicht dort).
Die Ortsdurchfahrt durch diese engen Gassen ist ja wirklich krass . Da warst du sicherlich froh, als die überstanden war.

Hi Gundi
Richtig, das sind Granitfelsen. Seychellen kenne ich leider auch nicht, mich hat das ein bisserl an Karibik erinnert.
So enge Ortsdurchfahrten kenne ich sonst nur aus Sizilien oder Griechenland. Mir hat es aber Spaß gemacht.

Zitat von heger

Freut mich, dass Dir Cagliari auch so gut gefallen hat.
Ich bewundere wie Du es so ganz alleine bewältigst.

Hi Heger
Cagliari war wirklich eine der schönsten Städte auf dieser Reise.
Alleine Reisen hat Vorteile und Nachteile. Inzwischen kann ich damit ganz gut umgehen.

Zitat von Speedie

Ich war im Januar 2010 geschäftlich in Sardinien. War jeweils eine Woche dort um am Wochenende wieder heimzufliegen.

Grüße und sehr schöne Bilder was du machst. Welches Equipment hast du eigentlich?

Hi Christoph
Das ist natürlich ein Traum, wenn man geschäftlich rumkommt. Du hattest die Zeit auch einige Ausflüge zu machen, das ist optimal.
Wie ist denn das Klima im Januar??

Die kleine Taschenknipse ist eine Casio, die große Knipse eine Canon Eos 50D.

Samstag, 09.10.2010

Morgens beim Aufstehen ist es dicht bewölkt, aber warm. Trotz der Wärme gefällt mir das Wetter gar nicht.
Ich frühstücke gemütlich, und packe meine Siebensachen.

Der Frischwassertank wird nachgefüllt, und bevor ich den Lido Orri verlasse mache ich noch diesen Schnappschuss.

Ganz schön zugige Hütte

Heute führt mich der Weg erst nach Arbatax. Angeblich soll es hier tolle rote Felsen geben.
Höflich ausgedrückt: Die Geschmäcker sind verschieden.
Der Felsen selber ist OK, aber nix besonderes. Die Umgebung ist grauenvoll. Dreht man sich von den Felsen weg, sieht es aus wie im Steinbruch.
Alles ist abgesperrt wie eine Baustelle, mit Bauzaun, dafür mit Kasse. Im Sommer muss man hier wohl auch noch Eintritt zahlen.
Die hässlichen Seiten habe ich damals nicht fotografiert, also bleibt Euch dieser Anblick erspart.

Als dann auch noch ein paar Reisebusse auftauchen und es zu nieseln beginnt bin ich bedient. Nix wie weg.

Es geht weiter zum Su Perda Longa, einem Felsen im Meer.
Die Anfahrt ist toll, steil und eng. Leider tröpfelt es immer wieder.

Nicht nur deswegen muss man vorsichtig fahren, Schweine und Kühe laufen auf der Straße.
Bei diesem Anblick habe vor lauter Lachen meinen Kaffee über die Windschutzscheibe verteilt.

Su Perda Longa ist sehenswert. Bei besserem Wetter wäre dieser Anblick bestimmt bombastisch.

Begrüßungskomitee am Bus

Danach geht es weiter über Baunei zur Su Golgo, einer wunderschönen Hochebene.
Trotz der vielen Wolken und des einsetzenden Regens kann man sehen wie schön es hier ist.

Die Wanderung zur Cala Goloritze schlage ich mir aus dem Kopf. Bei diesem Wetter, nein Danke.
Da ich aber schon mal hier oben bin möchte ich mir etwas anderes ansehen.

Die Anfahrt ist tückisch, der Boden sehr tief. Bevor ich steckenbleibe, lasse ich den Bus stehen und laufe die letzten Meter zu Fuß.

Etwas abgelegen gibt es ein nettes kleines heimeliges Karstloch, schlappe 295 Meter tief.
Viel sieht man leider nicht, aus Sicherheitsgründen ist alles abgesperrt.

Ich verbringe eine weitere Stunde auf der Hochebene, und versuche ein paar Feldwege zu erkunden. Viel ist dabei nicht herausgekommen, das Fahren hat aber Spaß gemacht.

Bevor ich nach Baunei zurückfahre, mache ich noch meine Kaffeepause.

Das grobe Ziel heute ist Dorgali.
Inzwischen regnet es in Strömen, der Wind ist böig, da macht auch das Fahren keinen Spaß mehr.

Mit Sicherheit ist das hier eine wunderschöne Strecke bzw. Landschaft. Ich kann es zwischen den Wolken nur erahnen.

Mit den Stellplatztipps habe ich auf dieser Reise kein Glück. Die Abzweigung zur Cala di Osala habe ich nicht gefunden.

Das miese Wetter drückt auf meine Stimmung, Orosei durchquere ich ohne anzuhalten.
Ein paar Kilometer weiter wechsle ich auf eine Nebenstraße die am Meer entlangführt. (Laut Karte zumindest)
Erst bremsen mich ein paar Schafe ein,

dann sehe ich nur noch Ferienhäuser.

An den Strand kommt man gar nicht, überall sind Holzbalken angebracht, stehenbleiben nicht möglich.

Campingplätze gibt es hier einige, die meisten sind allerdings schon geschlossen.

In der Cala Liberotto finde ich schließlich einen Platz der noch geöffnet hat.
Mit meinem Bus ist es kein Problem einen Platz zu finden. Hier ist es italienisch eng. Große Womos oder Wohnwagen haben keine Chance.

Ein Teil des Platzes ist mit schweizerischen Zeltcampern belegt. Bei diesem Wetter tun sie mir leid.
Den Kindern ist das regnerische Wetter aber anscheinend ziemlich egal.
Sie tollen ausgelassen über den Platz.

Ich mache einen kurzen Abstecher an den Strand. Der kurze Weg dorthin ist super, der Strand selber ganz OK.

Nur leider bläst ein unangenehmer Wind, lange halte ich es nicht aus.

Bei einer Runde über den Campingplatz finde ich dann noch diese nette Konstruktion.

Es ist ein Katz und Maus Spiel. Sitze ich draußen, fängt es an zu tröpfeln. Gehe ich in den Bus hört es auf.
Mein Buch lese ich heute im Bett.

Sonntag, 10.10.2010

Beim Aufwachen werfe ich zuerst einen Blick aus dem Fenster.
Und was sehe ich?

Meine Laune steigt. Heute muss ich nur eine Entscheidung treffen: Wohin fahre ich??
Unternehmungen sind nicht mehr geplant. In knapp 3 Tagen geht meine Fähre, d.h. am 12. muss ich in Olbia sein.
Weit ist es nicht mehr, also kann ich mir Zeit lassen. Einen Stellplatztipp habe ich noch, mal schaun, ob ich hinfinde.

Ich frühstücke, checke aus und mache mich auf den Sprung zum Spiaggia Berchida. Die Fahrt dauert nicht lang.
Leider hält das gute Wetter nicht an. Schon beim Frühstück ziehen wieder dicke Wolken auf.

Am Parkplatz angekommen stelle meinen Bus auf. Ein anderes Womo steht auch hier, allerdings etwas abseits.

Die Sonne zeigt sich nur sporadisch, es bleibt aber warm. Der Tag vergeht mit Strandspaziergängen.

Der Wind frischt immer mehr auf und wird schließlich richtig stürmisch.
Und was ich gar nicht mag: Es beginnt zu Regnen. Es hört auf zu Regnen und beginnt zu schütten.

Der Wind ist so stark, dass er den Regen durch die Zwangsentlüftung meiner Dachluke treibt.
Und nicht nur das. Er treibt das Wasser auch durch den kleinen Spalt meines Seitenfensters, das ich zur Entlüftung geöffnet halte.
Der Regenabweiser hilft nicht, das Wasser läuft aufwärts.

Am späten Nachmittag kommt eine Gruppe Mountainbiker vorbei.
Patschnass fahren sie über den Parkplatz Richtung Strand. Dort steigen sie ab und schieben ihre Radln durch den tiefen Sand in Richtung auf das Naturschutzgebiet. Keine Ahnung wo die Hin wollen.
Der Abend ist unangenehm, raus gehen geht gar nicht, es regnet ununterbrochen.

Gute Nacht.